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==Heutige Situation==
 
==Heutige Situation==
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es heute etwa fünf&nbsp;anthroposophisch orientierte Krankenhäuser, weitere verschiedene Krankenhausunterabteilungen, Fachkliniken und Sanatorien sowie ca. 6.000&nbsp;Ärzte, die nach den Vorstellungen der anthroposophischen Medizin arbeiten. Sie verwenden u.a. anthroposophische Arzneimittel, die von international agierenden Firmen hergestellt werden. Dabei sind die Namen Abnoba Heilmittel, Vefak KG, Biosyn Arzneimittel, Helixor Heilmittel, Novipharm, Madaus AG, [[Wala Heilmittel GmbH]] und die [[Weleda AG]] zu nennen. Die letztgenannte Firma, die sich nach einer altgermanischen Heilpriesterin Veleda benannt hat, erzielte im Jahre 2010 mit Arzneimitteln einen Umsatz von 86&nbsp;Mio. Euro.<ref>http://www.weleda.de/media/download/Geschaeftsbericht_2010.pdf</ref>
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In der Bundesrepublik Deutschland gibt es heute etwa fünf&nbsp;anthroposophisch orientierte Krankenhäuser, weitere verschiedene Krankenhausunterabteilungen, Fachkliniken und Sanatorien sowie ca. 6.000&nbsp;Ärzte, die nach den Vorstellungen der anthroposophischen Medizin arbeiten. Sie verwenden u.a. anthroposophische Arzneimittel, die von international agierenden Firmen hergestellt werden. Dabei sind die Namen Abnoba Heilmittel, Vefak KG, Biosyn Arzneimittel, Helixor Heilmittel, Novipharm, Madaus AG, [[Wala Heilmittel GmbH]] und die [[Weleda AG]] zu nennen. Die letztgenannte Firma, die sich nach einer altgermanischen Heilpriesterin Veleda benannte, erzielte im Jahre 2010 mit Arzneimitteln einen Umsatz von 86&nbsp;Millionen Euro.<ref>http://www.weleda.de/media/download/Geschaeftsbericht_2010.pdf</ref>
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Mistelprodukte gegen Krebs sind die Hauptumsatzbereiche der obigen Firmen. 20-30% aller Tumorpatienten erwägen, Mistelprodukte anzuwenden. Nach Schätzungen werden allein in der BRD jährlich 35-40&nbsp;Mio. Euro mit diesen Präparaten umgesetzt. Bis heute haben diese Medikamente keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen müssen, weil aufgrund politischer Lobbyarbeit in den 1970er Jahren (u.a. mit Hilfe des damaligen Bundespräsidenten Carl Carstens) den anthroposophischen Mitteln im deutschen Arzneimittelrecht ein Sonderstatus im Rahmen der [[Besondere Therapierichtungen|"besonderen Therapierichtungen"]] zugebilligt wurde. Es reicht bis heute aus, dass die entsprechenden Produkte lediglich frei von Verunreinigungen sind. Für die Zulassung bzw. Verkehrsfähigkeit als Medikament ist kein Wirksamkeitsnachweis erforderlich. Das erspart den Herstellern viele Millionen an Forschungsinvestitionen (die Zulassung eines Fertigarzneimittels kostet in der BRD zwischen 150 und 250&nbsp;Mio. Euro). Diese eingesparten Gelder bzw. der Gewinn aus nicht zu verausgabenden Forschungsmitteln konnte in breite Marketingkampagnen fließen. Dies ist eine der Hauptgründe, weshalb Mistelprodukte - trotz fehlender Wirkungen und bekannter Nebenwirkungen - in der Bevölkerung als heilsam bei Krebs angesehen werden. Dieses positive Vorurteil ist die Folge einer effektiven jahrzehntelangen Marketingkampagne anthroposophisch orientierter Firmen.
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Mistelprodukte gegen Krebs sind die Hauptumsatzbereiche der obigen Firmen. 20-30% aller Tumorpatienten erwägen, Mistelprodukte anzuwenden. Nach Schätzungen werden allein in der BRD jährlich 35-40&nbsp;Millionen Euro mit diesen Präparaten umgesetzt. Bis heute haben diese Medikamente keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen müssen, weil aufgrund politischer Lobbyarbeit in den 1970er Jahren (u.a. mit Hilfe des damaligen Bundespräsidenten Carl Carstens) den anthroposophischen Mitteln im deutschen Arzneimittelrecht ein Sonderstatus im Rahmen der [[Besondere Therapierichtungen|"besonderen Therapierichtungen"]] zugebilligt wurde. Es reicht bis heute aus, dass die entsprechenden Produkte lediglich frei von Verunreinigungen sind. Für die Zulassung bzw. Verkehrsfähigkeit als Medikament ist kein Wirksamkeitsnachweis erforderlich. Das erspart den Herstellern viele Millionen an Forschungsinvestitionen (die Zulassung eines Fertigarzneimittels kostet in der BRD zwischen 150 und 250&nbsp;Millionen Euro). Diese eingesparten Gelder bzw. der Gewinn aus nicht zu verausgabenden Forschungsmitteln konnte in breite Marketingkampagnen fließen. Dies ist eine der Hauptgründe, weshalb Mistelprodukte - trotz fehlender Wirkungen und bekannter Nebenwirkungen - in der Bevölkerung als heilsam bei Krebs angesehen werden. Dieses positive Vorurteil ist die Folge einer effektiven jahrzehntelangen Marketingkampagne anthroposophisch orientierter Firmen.
    
==Angenommener Wirkmechanismus==
 
==Angenommener Wirkmechanismus==
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