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==Nutzung in Medizin, Pseudomedizin und Wellnessbereich==
 
==Nutzung in Medizin, Pseudomedizin und Wellnessbereich==
Behauptungen der Pseudomedizinerszene zufolge soll Honig gegen zahlreiche Beschwerden hilfreich sein, wie zum Beispiel keimhemmend, die Wundheilung fördernd, gegen Lippenherpes, Neurodermitis und Magengeschwüre. Klinische Studien zeigten, dass keine dieser Behauptungen zutrifft.<ref>http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2013/nr.-1-jan.feb.-2013/honig-lebensmittel-und-medizin.php</ref>
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Behauptungen aus der pseudomedizinischen Szene zufolge soll Honig gegen zahlreiche Beschwerden helfen. So ist die Wirksamkeit von Honig zur Wundbehandlung Gegenstand vieler Studien. Allerdings sind die Ergebnisse dieser Studien enttäuschend. Bei leichten Verbrennungen gibt es zwar Hinweise auf eine beschleunigte Heilung, wenn sterilisierter Honig auf die Wunde aufgetragen wurde. Allerdings stammen diese Ergebnisse nur von einer einzigen Forschergruppe, was die Verlässlichkeit der Studienergebnisse erheblich schmälert. Bei schweren Verbrennungen scheint Honig im Vergleich zur üblichen Behandlung die Heilung sogar zu verzögern.
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Auch bei der Behandlung chronischer Wunden ist bisher kein klarer Nutzen zu erkennen. Venöse Beingeschwüre heilen durch Auftragen von Honig (zusätzlich zu Kompressen) innerhalb von 12 Wochen nicht schneller ab. Zur Wirksamkeit bei Druckgeschwüren (Dekubitus) fehlen aussagefähige Untersuchungen.
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Da er trotz des hohen Zuckergehalts Bakterien und Pilzsporen enthält, die Wundinfektionen verursachen können, wird nur sterilisierten Honig verwendet.
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Ebenso mager ist die Datenlage bei der Anwendung von Honig gegen Husten. Der Hustenreiz wird möglicherweise dadurch etwas gelindert, dass Honig den Speichelfluss anregt. Honig kann zwar prinzipiell Krankheitserreger abtöten, allerdings nur beim direkten Kontakt des Honigs mit den Erregern.
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Honig soll gegen Schmerzen bei Lippenherpes helfen und die Krustenbildung fördern. Angeblich soll er sogar besser als das Lippenherpesmittel Aciclovir wirken. Dies ergab sich allerdings im Ergebnissen nur einer Studie mit lediglich acht Personen.
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Andere behauptete Wirkungen sind hingegen widerlegt:
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Die Behandlung von Magengeschwüren mit Honig funktioniert nicht, weil Honig nicht gegen Helicobacter, die häufigsten Auslöser von Magengeschwüren, wirkt. Ob Darmprobleme mit Honig zu behandeln sind, wurde bislang nur in Tierversuchen untersucht. Dass Honig senke den Cholesterinspiegel senkt, ließ sich nicht bestätigen.
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Untersucht wurde auch, ob im Rahmen von Bestrahlungen bei der Krebstherapie Schleimhautentzündungen mit Honig vorgebeugt werden kann. Hier erwiesen sich etablierte Verfahren (z.B. Eis- Chips) dem Honig überlegen.
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Bei manchen Anwendungen, die propagiert werden, ist nicht unbedingt der Honig für einen Erfolg ausschlaggebend. So konnte in einer Studie ein direkt aufgetragener Mix aus Honig, Olivenöl und Bienenwachs bei Hämorrhoiden Juckreiz und Blutungen verringern. Dies ist erklärbar, weil die Substanzmischung die Region des Enddarms geschmeidiger macht. Die als günstig beschriebenen Effekte bei Schuppenflechte und Neurodermitis kann wesentlich auf dem [[Placeboeffekt]] beruhen. Bei diesen Hauterkrankungen wirkt sich ein Wechsel der Therapie relativ häufig – aber meist zeitlich begrenzt – günstig aus.<ref>[ http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2013/nr.-1-jan.feb.-2013/honig-lebensmittel-und-medizin.php Honig: Lebensmittel und Medizin?] Gute Pillen - Schlechte Pillen: 2013/01, S. 10</ref>
    
Nach geltendem deutschen Recht darf für Lebensmittel nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen geworben werden. Deshalb darf Honig nicht als Heilmittel bezeichnet werden.
 
Nach geltendem deutschen Recht darf für Lebensmittel nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen geworben werden. Deshalb darf Honig nicht als Heilmittel bezeichnet werden.
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