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[[image:WünschelruteDraht.jpg|thumb|Wünschelrute aus L-förmig gebogenem Messingdraht]]
 
[[image:WünschelruteDraht.jpg|thumb|Wünschelrute aus L-förmig gebogenem Messingdraht]]
 
[[image:Wünschelrute03.jpg|thumb|Eine weitere typische Form einer Wünschelrute]]
 
[[image:Wünschelrute03.jpg|thumb|Eine weitere typische Form einer Wünschelrute]]
Die '''Wünschelrute''' ist zusammen mit dem [[Pendel]] und dem [[Tensor]] ein Instrument der [[Radiästhesie]] und [[Esoterik]]. Sie wahr ursprünglich meist ein Stück gegabeltes Holz und ist heute auch oft aus Metall gefertigt, manchmal auch aus Kunststoff. Eine Sonderform stellt die so genannte Einhandrute dar. Die Wünschelrute wird zumeist mit zwei Händen locker vor den Körper gehalten. Sie soll bei Anwesenheit bestimmter nicht näher erläuterter [[Erdstrahlen]] Rotationen oder andere sichtbare und vom Haltenden spürbare Bewegungen zeigen. Auch soll sie die Anwesenheit von unterirdischen Wasservorkommen, [[Wasserader]]n oder Bodenschätzen anzeigen können.
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Die '''Wünschelrute''' ist zusammen mit dem [[Pendel]] und dem [[Tensor]] ein Instrument der [[Radiästhesie]] und [[Esoterik]]. Sie war ursprünglich meist ein Stück gegabeltes Holz und ist heute auch oft aus Metall gefertigt, manchmal auch aus Kunststoff. Eine Sonderform stellt die so genannte Einhandrute dar. Die Wünschelrute wird zumeist mit zwei Händen locker vor den Körper gehalten. Sie soll bei Anwesenheit bestimmter nicht näher erläuterter [[Erdstrahlen]], Rotationen oder andere sichtbare und vom Haltenden spürbare Bewegungen zeigen. Auch soll sie die Anwesenheit von unterirdischen Wasservorkommen, [[Wasserader]]n oder Bodenschätzen anzeigen können.
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Der Begriff Wünschelrute leitet sich von dem altdeutschen Wort wünschen ab, welches auch zaubern bedeutet. Das Suchen mit der Wünschelrute wird ''muten'' genannt.
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Der Begriff Wünschelrute leitet sich von dem altdeutschen Wort ''wünschen'' ab, welches auch zaubern bedeutet. Das Suchen mit der Wünschelrute wird ''muten'' genannt.
    
Manche Anhänger der Radiästhesie glauben, dass Wünschelruten resonante Lecherkreise seien (eine Anordnung aus der Hochfrequenztechnik). Dies ist jedoch auszuschließen, da Holz nichtleitend ist und die aus den geometrischen Abmessungen der Wünschelrute berechenbaren Resonanzfrequenzen mit empfindlichen Messgeräten problemlos registriert werden könnten.
 
Manche Anhänger der Radiästhesie glauben, dass Wünschelruten resonante Lecherkreise seien (eine Anordnung aus der Hochfrequenztechnik). Dies ist jedoch auszuschließen, da Holz nichtleitend ist und die aus den geometrischen Abmessungen der Wünschelrute berechenbaren Resonanzfrequenzen mit empfindlichen Messgeräten problemlos registriert werden könnten.
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==Untersuchungen zur Thematik==
 
==Untersuchungen zur Thematik==
* Im Juli 1980 boten James Randi und der australische Skeptiker Dick Smith 40.000 US-Dollar für eine erfolgreiche Demonstration der Wünschelrute. Sechzehn Rutengeher nahmen Teil. Insgesamt wurden 111 Einzeltests durchgeführt, die Rutengeher hatten dabei 15 Erfolge, was im Rahmen der statistischen Erwartung für Zufall blieb.<ref>[http://www.skeptics.com.au/publications/articles/australian-skeptics-divining-test/ Australian Skeptics Divining Test], James Randi, abgerufen am 16. Februar 2012</ref>
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* Im Juli 1980 boten James Randi und der australische Skeptiker Dick Smith 40.000 US-Dollar für eine erfolgreiche Demonstration der Wünschelrute. Sechzehn Rutengeher nahmen Teil. Insgesamt wurden 111 Einzeltests durchgeführt, die Rutengeher hatten dabei 15 Erfolge, was im Rahmen der statistischen Zufallserwartung blieb.<ref>[http://www.skeptics.com.au/publications/articles/australian-skeptics-divining-test/ Australian Skeptics Divining Test], James Randi, abgerufen am 16. Februar 2012</ref>
    
* 1987 bis 1989 wurden im Rahmen eines vom damaligen Bundesministerium für Forschung und Technologie BMFT geförderten Vorhabens verschiedene Wünschelrutenexperimente durchgeführt. Nach Ansicht der Projektleiter, der Münchener Physikprofessoren [[Herbert L. König]] und Hans-Dieter Betz, hätten einige Rutengänger dabei hochsignifikante positive Ergebnisse erzielt. Von anderer Seite wurden später jedoch Unzulänglichkeiten bei den Versuchen und deren Auswertung nachgewiesen, so dass diese Schlussfolgerung nicht aufrecht erhalten werden konnte (siehe Artikel [[Wünschelruten-Report]]).
 
* 1987 bis 1989 wurden im Rahmen eines vom damaligen Bundesministerium für Forschung und Technologie BMFT geförderten Vorhabens verschiedene Wünschelrutenexperimente durchgeführt. Nach Ansicht der Projektleiter, der Münchener Physikprofessoren [[Herbert L. König]] und Hans-Dieter Betz, hätten einige Rutengänger dabei hochsignifikante positive Ergebnisse erzielt. Von anderer Seite wurden später jedoch Unzulänglichkeiten bei den Versuchen und deren Auswertung nachgewiesen, so dass diese Schlussfolgerung nicht aufrecht erhalten werden konnte (siehe Artikel [[Wünschelruten-Report]]).
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* Im Jahr 2001 wurde in Schramberg (Schwarzwald) durch Hans von Zeppelin ein Wünschelrutenexperiment durchgeführt. Die Untersuchungsfrage war, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Ausschlag der Wünschelrute (bzw. dabei unterstellter "Reizzonen") und der unabhängig davon erhobenen Morbidität in der Bevölkerung gibt. In einem Quadratkilometer des dazugehörigen Siedlungsgebiets wurde der Verlauf derartiger imaginärer "Reizzonen" radiästhetisch ermittelt, und Menschen aus 100&nbsp;Wohnungen berichteten ein breites Spektrum von Krankheiten. Der Autor Zeppelin erachtete die Ergebnisse als einen starken Beleg für den schädlichen Einfluss von "Erdstrahlen" auf die Gesundheit. Eine systematischere Reanalyse seiner Daten zeigt jedoch, dass die Resultate nicht aussagekräftig sind, bedingt durch zahlreiche methodische Fehler. Im übrigen ist die Morbidität der auf "Reizzonen" lebenden Personen relativ zu einer Kontrollgruppe nicht signifikant erhöht.<ref>Wunder, Edgar (2003): Das Wünschelrutenexperiment des Hans von Zeppelin. Ein Evaluierungsbericht. Zeitschrift für Anomalistik 3, 231-250</ref>
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* Im Jahr 2001 wurde in Schramberg (Schwarzwald) durch Hans von Zeppelin ein Wünschelrutenexperiment durchgeführt. Die Untersuchungsfrage war, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Ausschlag der Wünschelrute (bzw. dabei unterstellter "Reizzonen") und der unabhängig davon erhobenen Morbidität in der Bevölkerung gibt. In einem Quadratkilometer des dazugehörigen Siedlungsgebiets wurde der Verlauf derartiger imaginärer "Reizzonen" radiästhetisch ermittelt und Menschen aus 100&nbsp;Wohnungen berichteten ein breites Spektrum von Krankheiten. Der Autor Zeppelin erachtete die Ergebnisse als einen starken Beleg für den schädlichen Einfluss von "Erdstrahlen" auf die Gesundheit. Eine systematischere Reanalyse seiner Daten zeigt jedoch, dass die Resultate nicht aussagekräftig sind, bedingt durch zahlreiche methodische Fehler. Im übrigen ist die Morbidität der auf "Reizzonen" lebenden Personen relativ zu einer Kontrollgruppe nicht signifikant erhöht.<ref>Wunder, Edgar (2003): Das Wünschelrutenexperiment des Hans von Zeppelin. Ein Evaluierungsbericht. Zeitschrift für Anomalistik 3, 231-250</ref>
    
* In einem doppelblinden Wünschelrutenexperiment wurde untersucht, ob es gelingt, mittels einer Wünschelrute 20 undurchsichtige Behälter nach ihrem Inhalt zu unterscheiden. 10&nbsp;Behälter enthielten Mineralwasser, die anderen 10&nbsp;Behälter das Gift E&nbsp;605 in einer lebensbedrohlichen Dosis. 104&nbsp;Wünschelrutengänger beteiligten sich als Versuchspersonen an dem Experiment. Sie hatten die 20&nbsp;Proben hinsichtlich der Frage "Ist der Inhalt gut für mich?" zu unterscheiden. Doch dies gelang nicht, die Trefferquote der Versuchspersonen bewegte sich im Rahmen der Zufallserwartung.<ref>Schmidt, S., [[Harald Walach|Walach, H.]] (1997): Wasser oder Gift? Ein Wünschelrutenexperiment. Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie 39 (1/2), 76-91</ref>
 
* In einem doppelblinden Wünschelrutenexperiment wurde untersucht, ob es gelingt, mittels einer Wünschelrute 20 undurchsichtige Behälter nach ihrem Inhalt zu unterscheiden. 10&nbsp;Behälter enthielten Mineralwasser, die anderen 10&nbsp;Behälter das Gift E&nbsp;605 in einer lebensbedrohlichen Dosis. 104&nbsp;Wünschelrutengänger beteiligten sich als Versuchspersonen an dem Experiment. Sie hatten die 20&nbsp;Proben hinsichtlich der Frage "Ist der Inhalt gut für mich?" zu unterscheiden. Doch dies gelang nicht, die Trefferquote der Versuchspersonen bewegte sich im Rahmen der Zufallserwartung.<ref>Schmidt, S., [[Harald Walach|Walach, H.]] (1997): Wasser oder Gift? Ein Wünschelrutenexperiment. Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie 39 (1/2), 76-91</ref>
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