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Inhaltsstoffe der Béres-Tropfen N-Plus (BDP) nach Timar et&nbsp;al. (1998)<ref name='Timar1998'></ref>
 
Inhaltsstoffe der Béres-Tropfen N-Plus (BDP) nach Timar et&nbsp;al. (1998)<ref name='Timar1998'></ref>
 
   
 
   
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|Anorganische Bestandteile||Menge (gelöst in destilliertem Wasser)
|align=center|Anorganische Bestandteile ||align=center|Menge (gelöst in destilliertem Wasser)
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|Eisen: FeSO4||2,00 mg/ml
|Eisen: FeSO4||2,00 mg/ml.
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|Zink: ZnSO4||1,10 mg/ml
|Zink: ZnSO4||1,10 mg/ml.
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|Magnesium: MgSO4||0,40 mg/ml
|Magnesium: MgSO4||0,40 mg/ml.
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|Mangan: MnSO4||0,31 mg/ml
|Mangan: MnSO4||0,31 mg/ml.
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|Kupfer: CuSO4||0,25 mg/ml
|Kupfer: CuSO4||0,25 mg/ml.
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|Molybdän: (NH4)6Mo7O24||0,19 mg/ml
|Molybdän: (NH4)6Mo7O24||0,19 mg/ml.
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|Vanadium: NH4VO3||0,12 mg/ml
|Vanadium: NH4VO3||0,12 mg/ml.
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|Nickel: NiSO4||0,11 mg/ml
|Nickel: NiSO4||0,11 mg/ml.
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|Bor: H3BO3||0,10 mg/ml
|Bor: H3BO3||0,10 mg/ml.
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|Fluorid: NaF0||0,09 mg/ml
|Fluorid: NaF0||0,09 mg/ml.
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|Kobalt: CoCl2||0,025 mg/ml
|Kobalt: CoCl2||0,025 mg/ml.
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|Organische Bestandteile||align=center|Menge (gelöst in destilliertem Wasser)
|align=center|Organische Bestandteile ||align=center|Menge (gelöst in destilliertem Wasser)
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|Glycerin||6,00 mg/ml
|Glycerin||6,00 mg/ml.
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|EDTA||2,40 mg/ml
|EDTA||2,40 mg/ml.
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|Glycine||2,30 mg/ml
|Glycine||2,30 mg/ml.
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|L-(+)-tartaric acid||1,60 mg/ml
|L-(+)-tartaric acid||1,60 mg/ml.
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|Succinic acid||0,50 mg/ml
|Succinic acid||0,50 mg/ml.
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|L-(+)-ascorbic acid||0,30 mg/ml
|L-(+)-ascorbic acid||0,30 mg/ml.
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Nähme man täglich 18&nbsp;Béres-Tropfen (ca.&nbsp;1&nbsp;ml) ein, würden auf der Basis üblicher medizinischer Erkenntnisse (z.B. Forth et&nbsp;al. 1987)<ref name='Forth1987'>Forth W, Henschler D, Rummel W: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie. B.I. Wissenschaftsverlag, Mannheim, 5. Aufl., 1987</ref> folgende Schlussfolgerungen zu ziehen sein:
Nähme man täglich 18&nbsp;Béres-Tropfen (ca.&nbsp;1&nbsp;ml) ein, würden auf der Basis üblicher medizinischer Erkenntnisse (z.B. Forth et&nbsp;al. 1987)
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<ref name='Forth1987'>Forth W, Henschler D, Rummel W: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie. B.I. Wissenschaftsverlag, Mannheim, 5. Aufl., 1987</ref> folgende Schlussfolgerungen zu ziehen sein:
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'''Essentielle Spurenelemente:'''
 
'''Essentielle Spurenelemente:'''
 
Die Béres-Lösung enthält eine ganze Reihe essentieller Spurenelemente (Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Molybdän und Kobalt), von denen der menschliche Körper täglich eine gewisse Menge benötigt und die bereits in hohen Mengen durch die Nahrung aufnimmt (s.&nbsp;Tab.&nbsp;2):
 
Die Béres-Lösung enthält eine ganze Reihe essentieller Spurenelemente (Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Molybdän und Kobalt), von denen der menschliche Körper täglich eine gewisse Menge benötigt und die bereits in hohen Mengen durch die Nahrung aufnimmt (s.&nbsp;Tab.&nbsp;2):
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Bedeutung der in den Béres-Tropfen enthaltenen, essentiellen Spurenelemente im menschlichen Organismus: (Forth et&nbsp;al. 1987)<ref name='Forth1987'></ref>
 
Bedeutung der in den Béres-Tropfen enthaltenen, essentiellen Spurenelemente im menschlichen Organismus: (Forth et&nbsp;al. 1987)<ref name='Forth1987'></ref>
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|Spurenelemente||in welchen Verbindungen vorhanden||Tagesbedarf(*)||Körperbestand
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! Spurenelemente !! in welchen Verbindungen vorhanden !! Tagesbedarf(*) !! Körperbestand
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|Eisen||Hämoglobin, Myoglobin, Cytochrom, Katalase-Peroxidase, Flavoproteine||0,5 - 5&nbsp;mg||3,5 - 4,5&nbsp;g
| Eisen || Hämoglobin, Myoglobin, Cytochrom, Katalase-Peroxidase, Flavoproteine || 0,5 - 5&nbsp;mg || 3,5 - 4,5&nbsp;g
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| Zink || Carboanhydrase, Carboxypeptidase, Alkohol-Dehydrogenase, Phosphoglycerinaldehyd-Dehydrogenase, Lactat-Dehydrogenase oder DNS-Polymerase || 0,4 - 6&nbsp;mg || 1,4 - 2,3&nbsp;g
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|Zink||Carboanhydrase, Carboxypeptidase, Alkohol-Dehydrogenase, Phosphoglycerinaldehyd-Dehydrogenase, Lactat-Dehydrogenase oder DNS-Polymerase||0,4 - 6&nbsp;mg||1,4 - 2,3&nbsp;g
   
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|Mangan||Peptidasen, Arginase, Glutamin-Synthetase, Pyruvat-Carboxylase, Isocitrat-Dehydrogenase, Glycosyl-Transferasen, ATP||2 - 5&nbsp;mg||12 - 20&nbsp;mg
| Mangan || Peptidasen, Arginase, Glutamin-Synthetase, Pyruvat-Carboxylase, Isocitrat-Dehydrogenase, Glycosyl-Transferasen, ATP || 2 - 5&nbsp;mg || 12 - 20&nbsp;mg
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|Kupfer||Cytochrom-Oxidase, Diphenyl-Oxidase, Amin-Oxidasen, Thyrosin-Hydroxylase, Superoxid-Dismutase (Cupreine), Flavoproteine, Ferroxidase||1,0 - 2,5&nbsp;mg||80 - 120&nbsp;mg
| Kupfer || Cytochrom-Oxidase, Diphenyl-Oxidase, Amin-Oxidasen, Thyrosin-Hydroxylase, Superoxid-Dismutase (Cupreine), Flavoproteine, Ferroxidase || 1,0 - 2,5&nbsp;mg || 80 - 120&nbsp;mg
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|Molybdän||Aldehyd-Oxidase, Xanthin-Oxidase, Sulfit-Oxidase||ca.&nbsp;0,4&nbsp;mg||ca.&nbsp;20&nbsp;mg
| Molybdän || Aldehyd-Oxidase, Xanthin-Oxidase, Sulfit-Oxidase || ca.&nbsp;0,4&nbsp;mg || ca.&nbsp;20&nbsp;mg
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|Kobalt||Corrinoide (Cobalamin), Glycylglycerin-Dipeptidase, beta-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase ||< 0,005&nbsp;mg||ca.&nbsp;10&nbsp;mg
| Kobalt || Corrinoide (Cobalamin), Glycylglycerin-Dipeptidase, beta-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase || < 0,005&nbsp;mg || ca.&nbsp;10&nbsp;mg
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(*) Bedarf hängt z.T. vom Alter, Geschlecht und körperlichen Zustand (z.B. Schwangerschaft) ab.
(*) Bedarf hängt z.T. vom Alter, Geschlecht und körperlichen Zustand (z.B. Schwangerschaft) ab
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Die Einnahme von 18&nbsp;Tropfen Lösung (also etwa 1&nbsp;ml) würde bei Mangan 12%, bei Zink, Kupfer und Molybdän 25% und bei Eisen 100% des Tagesbedarfs entsprechen. Angesichts der enormen Spannbreite bis hin zur Vergiftungsgrenze für diese vier Spurenelemente besteht keine direkte Gefahr für den Konsumenten.  
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Das in den Tropfen verwendete Zinksulfat (ZnS04) ist zwar ein starkes Ätzmittel, das lokal adstringierend, trocknend und aseptisch wirkt und bei Arzneien Verwendung findet. Es ist aber erst ab einer Menge von 3-5&nbsp;g giftig und diese hohen Mengen würden selbst bei exzessivem Tropfenkonsum nicht erreicht.  
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Die Einnahme von 18&nbsp;Tropfen Lösung (also etwa 1&nbsp;ml) würde bei Mangan 12%, bei Zink, Kupfer und Molybdän 25% und bei Eisen 100% des Tagesbedarfs entsprechen. Angesichts der enormen Spannbreite bis hin zur Vergiftungsgrenze für diese vier Spurenelemente besteht keine direkte Gefahr für den Konsumenten. Das in den Tropfen verwendete Zinksulfat (ZnSO4) ist zwar ein starkes Ätzmittel, das lokal adstringierend, trocknend und aseptisch wirkt und bei Arzneien Verwendung findet. Es ist aber erst ab einer Menge von 3-5&nbsp;g giftig und diese hohen Mengen würden selbst bei exzessivem Tropfenkonsum nicht erreicht.  
    
Beim Spurenelement '''Kobalt''' ist in 1&nbsp;ml Béres-Tropfen aber bereits die fünffache Tagesdosis enthalten. Aber auch dies ist wenig relevant, obgleich Kobalt(II)chlorid bei langfristiger Einnahme in einer Dosis von 10-50&nbsp;mg/d eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bewirken kann. In den Béres-Tropfen ist Kobaltchlorid nur in einer Konzentration von 0,025&nbsp;mg/ml enthalten, so dass dauerhaft 400&nbsp;ml/d getrunken werden müssten, um die unterste Gefährdungsgrenze für eine Hypothyreose zu erreichen.
 
Beim Spurenelement '''Kobalt''' ist in 1&nbsp;ml Béres-Tropfen aber bereits die fünffache Tagesdosis enthalten. Aber auch dies ist wenig relevant, obgleich Kobalt(II)chlorid bei langfristiger Einnahme in einer Dosis von 10-50&nbsp;mg/d eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bewirken kann. In den Béres-Tropfen ist Kobaltchlorid nur in einer Konzentration von 0,025&nbsp;mg/ml enthalten, so dass dauerhaft 400&nbsp;ml/d getrunken werden müssten, um die unterste Gefährdungsgrenze für eine Hypothyreose zu erreichen.
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Entscheidend ist jedoch das Vorhandensein von EDTA, also Ethylendiamintetraacetat. Dies ist ein Komplexbildner, der bereits im Darm die Resorption von Metallen wirkungsvoll verhindert. Ganz besonders gut bindet EDTA dreiwertiges Eisen (Fe3+), aber es bindet ebenfalls alle anderen in der Bères-Tropfen Lösung enthaltenen Metallionen u.a. Mangan, Eisen, Kobalt, Blei, Kupfer und Zink. Daher wird auch die Aufnahme der in den Beres-Tropfen enthaltenen Spurenelemente durch das EDTA verhindert.
 
Entscheidend ist jedoch das Vorhandensein von EDTA, also Ethylendiamintetraacetat. Dies ist ein Komplexbildner, der bereits im Darm die Resorption von Metallen wirkungsvoll verhindert. Ganz besonders gut bindet EDTA dreiwertiges Eisen (Fe3+), aber es bindet ebenfalls alle anderen in der Bères-Tropfen Lösung enthaltenen Metallionen u.a. Mangan, Eisen, Kobalt, Blei, Kupfer und Zink. Daher wird auch die Aufnahme der in den Beres-Tropfen enthaltenen Spurenelemente durch das EDTA verhindert.
 
   
 
   
Außerdem wird EDTA - und vor allem sein für den menschlichen Organismus weitaus weniger giftiges Acetatsalz (Ca-Na2-EDTA) im Darm fast nicht resorbiert und kann nur dann in nennenswerten Mengen im Organismus wirken, wenn es intravenös appliziert wird.
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Außerdem wird EDTA &ndash; und vor allem sein für den menschlichen Organismus weitaus weniger giftiges Acetatsalz (Ca-Na2-EDTA) &ndash; im Darm fast nicht resorbiert und kann nur dann in nennenswerten Mengen im Organismus wirken, wenn es intravenös appliziert wird.
    
==Studienlage==
 
==Studienlage==
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