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==Komplex radiologische Diagnostik / GNM-eigene CT-Interpretationen==
 
==Komplex radiologische Diagnostik / GNM-eigene CT-Interpretationen==
Die Diagnostik der GNM beruft sich nach Aussagen ihrer Befürworter auf eine besondere, GNM-eigene und eigentümliche Interpretation von Computertomographien des Schädels, die allerdings in sich widersprüchlich und zudem ungenau formuliert ist. Selbst GNM-Anhänger haben Probleme von Hamer erstellte CT-Diagnosen nachzuvollziehen. Viele GNM-Therapeuten geben intern zu, Hamers Interpretationen nicht nachvollziehen zu können. In Italien haben beispielsweise viele GNM-Therapeuten den Versuch völlig aufgegeben, CTs zur GNM-eigenen ''Diagnostik'' mit einzubeziehen. Hamers eigenwillige CT-Interpretationen, die beispielsweise in seinem Buch ''Vermächtnis einer neuen Medizin'' dokumentiert sind, erinnern an das esoterische Pendeln oder Kaffeesatzlesen: Da werden Ärzten bekannte körpereigene Strukturen (zum Beispiel Gyri des Großhirns) als ''DHS'' erkannt. Da wird willkürlich (offenbar aufgrund der vorher angenommenen Händigkeit oder bereits vorab erkannter Erkrankung oder Symptomatik) festgelegt, auf welcher Seite des Gehirns nun das gemeinte DHS sei, auch wenn auf beiden Seiten alles gleich aussieht.
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Die Diagnostik der GNM beruft sich nach Aussagen ihrer Befürworter auf eine besondere, GNM-eigene und eigentümliche Interpretation von Computertomographien des Schädels, die allerdings in sich widersprüchlich und zudem ungenau formuliert ist. Selbst GNM-Anhänger haben Probleme, von Hamer erstellte CT-Diagnosen nachzuvollziehen. Viele GNM-Therapeuten geben intern zu, Hamers Interpretationen nicht nachvollziehen zu können. In Italien haben beispielsweise viele GNM-Therapeuten den Versuch völlig aufgegeben, CTs zur GNM-eigenen ''Diagnostik'' mit einzubeziehen. Hamers eigenwillige CT-Interpretationen, die beispielsweise in seinem Buch ''Vermächtnis einer neuen Medizin'' dokumentiert sind, erinnern an das esoterische Pendeln oder Kaffeesatzlesen: Da werden Ärzten bekannte körpereigene Strukturen (zum Beispiel Gyri des Großhirns) als ''DHS'' erkannt. Da wird willkürlich (offenbar aufgrund der vorher angenommenen Händigkeit oder bereits vorab erkannter Erkrankung oder Symptomatik) festgelegt, auf welcher Seite des Gehirns nun das gemeinte DHS sei, auch wenn auf beiden Seiten alles gleich aussieht.
Laut GNM-Lehre soll es im Rahmen eines angenommenen [[Dirk-Hamer-Syndrom|DHS]] zu radiologisch (lediglich im CT) erkennbaren Veränderungen kommen, den so genannten [[Hamerscher Herd|Hamerschen Herden]]. Diese seien den Radiologen bislang unbekannt geblieben, äußerte sich dazu der Nichtradiologe Hamer wissend. Bei Betrachtung von CTs die derartige Veränderungen zeigen sollen, zeigt sich jedoch, dass diese entweder durchgehend mit aus der Fachliteratur altbekannten technischen Artefakten der Radiologie verwechselt werden, oder aber dass Strukturen, die Röntgenärzten seit lange bekannt sind und in der Fachliteratur beschrieben werden, GNM-typisch umdefiniert werden, ohne sich dabei (wie in der Medizin sonst üblich) auf pathologische Befunde zu stützen.
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Laut GNM-Lehre soll es im Rahmen eines angenommenen [[Dirk-Hamer-Syndrom|DHS]] zu radiologisch (lediglich im CT) erkennbaren Veränderungen kommen, den so genannten [[Hamerscher Herd|Hamerschen Herden]]. Diese seien den Radiologen bislang unbekannt geblieben, äußerte sich dazu der Nichtradiologe Hamer wissend. Bei Betrachtung von CTs, die derartige Veränderungen zeigen sollen, erweist sich jedoch, dass diese entweder durchgehend mit aus der Fachliteratur altbekannten technischen Artefakten der Radiologie verwechselt werden, oder aber dass Strukturen, die Röntgenärzten seit lange bekannt sind und in der Fachliteratur beschrieben werden, GNM-typisch umdefiniert werden, ohne sich dabei (wie in der Medizin sonst üblich) auf pathologische Befunde zu stützen.
    
Ein Teil der im CT sichtbaren Veränderungen soll nach Hamer instantan einsetzen, ohne Zeitverzug. Dabei werden morphologische Veränderungen, Zu- oder Abnahmen von Gehirnsubstanz verneint. Die im CT dabei erkannten Ringstrukturen der sogenannten ca-HHs (in Wirklichkeit Ringartefakte) ständen in einem Zusammenhang mit funktionellen Veränderungen. Die angenommene veränderte Hirnaktivität äußere sich sodann in angeblichen ''Kurzschlüssen'' oder einer veränderten ''Beugung'' der Röntgenstrahlung. Dies ist jedoch auszuschließen, da eine unterschiedliche Beugung Dichtedifferenzen (Massedifferenzen) voraussetzen müsste. Somit widerspricht sich diese Hypothese.
 
Ein Teil der im CT sichtbaren Veränderungen soll nach Hamer instantan einsetzen, ohne Zeitverzug. Dabei werden morphologische Veränderungen, Zu- oder Abnahmen von Gehirnsubstanz verneint. Die im CT dabei erkannten Ringstrukturen der sogenannten ca-HHs (in Wirklichkeit Ringartefakte) ständen in einem Zusammenhang mit funktionellen Veränderungen. Die angenommene veränderte Hirnaktivität äußere sich sodann in angeblichen ''Kurzschlüssen'' oder einer veränderten ''Beugung'' der Röntgenstrahlung. Dies ist jedoch auszuschließen, da eine unterschiedliche Beugung Dichtedifferenzen (Massedifferenzen) voraussetzen müsste. Somit widerspricht sich diese Hypothese.
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Die in der GNM gemeinten Veränderungen seien gleichzeitige Veränderungen, die Organveränderungen bedingten. Prinzipiell wird jedoch nicht der Frage nachgegangen, ob es sich um eventuelle retrograde Degenerationen handeln könnte, die in der experimentellen Anatomie (zusammen mit speziellen Färbemethoden) bei Tierexperimenten angewandt werden.
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Die in der GNM gemeinten Veränderungen seien gleichzeitig Veränderungen, die Organveränderungen bedingten. Prinzipiell wird jedoch nicht der Frage nachgegangen, ob es sich um eventuelle retrograde Degenerationen handeln könnte, die in der experimentellen Anatomie (zusammen mit speziellen Färbemethoden) bei Tierexperimenten angewandt werden.
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Prinzipiell bedeutet jede Computertomographie eine hohe Strahlendosis. Daher muss von einer solchen Untersuchung eine hoher Nutzen ausgehen, der die Strahlenbelastung und auch die Kosten rechtfertigt und die Entscheidung zur Untersuchung muss wohl erwogen werden. Die Belastung liegt bei etwa 4&nbsp;milliSievert (mSv) bei einer isolierten Schädeluntersuchung und entspricht in etwa der Gesamtdosis, die ein Mensch auf Meereshöhe durch natürliche und künstliche Strahlung pro Jahr erhält. Eine Gesamtkörperuntersuchung ergibt die 5-fache Belastung von 20&nbsp;mSv (5&nbsp;Jahresdosen). Eine klassische AP-Aufnahme entspricht im Gegensatz dazu einer Belastung von nur etwa 0,1&nbsp;mSv. In GNM-Kreisen ist es dagegen üblich auch bei banalen Erkrankungen eine CT-Untersuchung zu erwägen, was ein Verstoß gegen das ''Primum nil nocere''-Prinzip medizinischer Ethik ist. Da Radiologen prinzipiell nur nach gegebener Indikation untersuchen, kursieren in GNM-Kreisen die Namen von Radiologen (auch in Spanien), denen unterstellt wird ''großzügig'' präsentierte Indikationen zu akzeptieren, von denen sie auch gleichzeitig finanziell profitieren. Nach Aussagen der Fernsehsendung Kontraste (ARD) soll es in diesem Zusammenhang zu einem Ermittlungsverfahren gegen einen deutschen Radiologen gekommen sein, der von dem Kölner [[Heilpraktiker]] [[Johann Siegfried Mohr]] überredet worden sein soll, einen radiologischen Befund zu fälschen.<ref>http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3362703.html</ref>
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Prinzipiell bedeutet jede Computertomographie eine hohe Strahlendosis. Daher muss von einer solchen Untersuchung eine hoher Nutzen ausgehen, der die Strahlenbelastung und auch die Kosten rechtfertigt und die Entscheidung zur Untersuchung muss wohl erwogen werden. Die Belastung liegt bei etwa 4&nbsp;milliSievert (mSv) bei einer isolierten Schädeluntersuchung und entspricht in etwa der Gesamtdosis, die ein Mensch auf Meereshöhe durch natürliche und künstliche Strahlung pro Jahr erhält. Eine Gesamtkörperuntersuchung ergibt die 5-fache Belastung von 20&nbsp;mSv (5&nbsp;Jahresdosen). Eine klassische AP-Aufnahme entspricht im Gegensatz dazu einer Belastung von nur etwa 0,1&nbsp;mSv. In GNM-Kreisen ist es dagegen üblich, auch bei banalen Erkrankungen eine CT-Untersuchung zu erwägen, was ein Verstoß gegen das ''Primum nil nocere''-Prinzip medizinischer Ethik ist. Da Radiologen prinzipiell nur nach gegebener Indikation untersuchen, kursieren in GNM-Kreisen die Namen von Radiologen (auch in Spanien), denen unterstellt wird, ''großzügig'' präsentierte Indikationen zu akzeptieren, von denen sie auch gleichzeitig finanziell profitieren. Nach Aussagen der Fernsehsendung Kontraste (ARD) soll es in diesem Zusammenhang zu einem Ermittlungsverfahren gegen einen deutschen Radiologen gekommen sein, der von dem Kölner [[Heilpraktiker]] [[Johann Siegfried Mohr]] überredet worden sein soll, einen radiologischen Befund zu fälschen.<ref>http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3362703.html</ref>
    
==Fehler und Widersprüche des sog. [[Ontogenetisch bedingtes System der Mikroben|''Ontogenetischen Systems der Mikroben'']]==
 
==Fehler und Widersprüche des sog. [[Ontogenetisch bedingtes System der Mikroben|''Ontogenetischen Systems der Mikroben'']]==
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