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===Erklärungsversuche von Erfinder und Vermarkter===
 
===Erklärungsversuche von Erfinder und Vermarkter===
Die Strahlung mit der Frequenz von 150 MHz soll eine bislang wissenschaftlich unbekannte "körpereigene Strahlung" gleicher Frequenz "erhöhen", was zu den behaupteten Heilungseffekten führe. Erfinder Broers spricht auch von einer "Resonanzfeld-Therapie". Nach seinen Vorstellungen soll die zugeführte hochfrequente Energie mit der DNA im Zellkern der Körperzellen interagieren. Broers geht fälschlich davon aus, dass menschliche DNA 2 m lang sei. Da eine 150-MHz-Welle im freien Raum eine Wellenlänge von 2 m hat, glaubt er an die Möglichkeit einer Resonanz. Genauso gut hätte er jedoch auch 75 MHz wählen können, da bei dieser Frequenz ebenfalls (wie auch bei ganzzahligen Vielfachen von 75 MHz) Resonanz aufträte, falls es sich bei der DNA um einen gestreckten elektrischen Leiter im freien Raum handelte. Die menschliche DNA ist jedoch in verschiedene Stränge aufgeteilt, die abgewickelt jeweils einige cm lang sind. Sämtliche DNA des Menschen ist in den verschiedenen Chromosomen dreidimensional eng gepackt und passt in den nur wenige µm großen Zellkern. Eine 2 m- oder 4 m-Resonanz kann auch schon deshalb nicht auftreten, weil die DNA im Zellkern sich nicht im freien Raum befindet. Die von Broers genannte Länge von 2 m bezieht sich auf die Summe der einzelnen und voneinander getrennten DNA-Stränge. Physikalisch gesehen gibt es keine "Gesamtresonanzfrequenz" einzeln vorhandener Resonatoren mit einer bestimmten rechnerischen physikalischen Ausdehnung.
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Die Strahlung mit der Frequenz von 150 MHz soll eine wissenschaftlich unbekannte "körpereigene Strahlung" gleicher Frequenz "erhöhen", was zu den behaupteten Heilungseffekten führe. Erfinder Broers spricht auch von einer "Resonanzfeld-Therapie". Nach seinen Vorstellungen soll die zugeführte hochfrequente Energie mit der DNA im Zellkern der Körperzellen interagieren. Broers geht fälschlich davon aus, dass menschliche DNA 2 m lang sei. Da eine 150-MHz-Welle im freien Raum eine Wellenlänge von 2 m hat, glaubt er an die Möglichkeit einer Resonanz. Genauso gut hätte er jedoch auch 75 MHz wählen können, da bei dieser Frequenz ebenfalls (wie auch bei ganzzahligen Vielfachen von 75 MHz) Resonanz aufträte, falls es sich bei der DNA um einen gestreckten elektrischen Leiter im freien Raum handelte. Die menschliche DNA ist jedoch in verschiedene Stränge aufgeteilt, die abgewickelt jeweils einige cm lang sind. Sämtliche DNA des Menschen ist in den verschiedenen Chromosomen dreidimensional eng gepackt und passt in den nur wenige µm großen Zellkern. Eine 2 m- oder 4 m-Resonanz kann auch schon deshalb nicht auftreten, weil die DNA im Zellkern sich nicht im freien Raum befindet. Die von Broers genannte Länge von 2 m bezieht sich auf die Summe der einzelnen und voneinander getrennten DNA-Stränge. Physikalisch gesehen gibt es keine "Gesamtresonanzfrequenz" einzeln vorhandener Resonatoren mit einer bestimmten rechnerischen physikalischen Ausdehnung.
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Davon abgesehen wird nicht mitgeteilt, was sich bei der behaupteten Resonanz physikalisch und biologisch eigentlich ereignen soll. Das Wort "Resonanz" besagt physikalisch nur, dass am Resonator eine höhere Amplitude auftritt, als wenn die Frequenz des eingestrahlten Signals oberhalb oder unterhalb der Resonanzfrequenz liegt. Es impliziert aber keine irgendwie geartete Wirkung. "Resonanz" wird im Zusammenhang mit dem MW150 somit in einem Sinn gebraucht, der in Esoterik und Pseudowissenschaften typisch ist. Dort sollen Formulierungen wie "A geht in Resonanz mit B" meist besagen, dass A "irgendwie" positiv auf B wirkt (oder umgekehrt), ohne die Art des Effekts klar zu beschreiben. Nicht plausibel ist ferner, wie das mit 1&nbsp;pT äußerst schwache Feld Effekte auf molekularer Ebene hervorrufen soll.<ref>Zum Vergleich: Die von Mega Wave genannte magnetische Induktion von 1&nbsp;pT wird beispielsweise auch von einem Sender des UKW- oder Digitalrundfunks bewirkt (deren Frequenzen von rund 100&nbsp;MHz bzw. 200&nbsp;MHz sind mit der des MW150 vergleichbar), der mit einer Feldstärke von 300&nbsp;µV/m einfällt, ein Wert, der auch in mehr als 10&nbsp;km Entfernung vom Sender häufig überschritten wird.</ref>
    
Die niederfrequente Modulationsfrequenz wird von Pries als "biologisch aktiv" bezeichnet. Für "allgemeine Anwendungen" wird eine Modulationsfrequenz von 8 bis 10&nbsp;Hz empfohlen.
 
Die niederfrequente Modulationsfrequenz wird von Pries als "biologisch aktiv" bezeichnet. Für "allgemeine Anwendungen" wird eine Modulationsfrequenz von 8 bis 10&nbsp;Hz empfohlen.
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