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==Trauer um Verstorbene und die Vermarktung von Trost==
 
==Trauer um Verstorbene und die Vermarktung von Trost==
[[image:Grabowoj_ntw.jpg|verurteilter Nachtod-Betrüger [[Grigorij Grabowoj]] (Foto: NTW)|300px|left|thumb]]
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[[image:Grabowoj_ntw.jpg|Verurteilter Nachtod-Betrüger [[Grigorij Grabowoj]] (Foto: NTW)|300px|left|thumb]]
[[image:NTK.jpg|"Trost aus Jenseit" von Bill und Judy Guggenheim (englischer Titel: "Hello from heaven")|thumb]]
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[[image:NTK.jpg|"Trost aus Jenseits" von Bill und Judy Guggenheim (englischer Titel: "Hello from heaven")|thumb]]
 
[[image:Bill_Judy_Guggenheim.jpg|Judy und Bill Guggenheim|thumb]]
 
[[image:Bill_Judy_Guggenheim.jpg|Judy und Bill Guggenheim|thumb]]
Die Trauer Hinterbliebener von vor kurzer Zeit Verstorbenen und die nicht seltenen Illusionen zu möglichen Jenseitskontakten sind auch Betrügern nicht verborgen geblieben. So bot in Russland ein Erfinder namens [[Grigorij Grabowoj]] gegen Zahlung an, Verstorbene wieder zum Leben erwecken zu können. Für Aufsehen sorgten seinen Angebote an die Eltern von bei einem Terroranschlag (Beslan) ermordeten Kindern, ihre Kinder gegen Zahlung von 1.000 Euro „wiedererwecken“ zu können. Grabowoj wurde schliesslich zu 11 Jahren Haft verurteilt, musste jedoch nur einen Teil der Haftzeit absitzen.
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Die Trauer Hinterbliebener von kürzlich verstorbenen Angehörigen und die nicht seltenen Illusionen zu möglichen Jenseitskontakten sind auch Betrügern nicht verborgen geblieben. So bot in Russland ein Erfinder namens [[Grigorij Grabowoj]] gegen Zahlung an, Verstorbene wieder zum Leben erwecken zu können. Für Aufsehen sorgten seinen Angebote an die Eltern von bei einem Terroranschlag (Beslan) ermordeten Kindern, ihre Kinder gegen Zahlung von 1.000 Euro „wiedererwecken“ zu können. Grabowoj wurde schließlich zu 11 Jahren Haft verurteilt, musste jedoch nur einen Teil der Haftzeit absitzen.
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In den USA verbreiten der ehemalige Börsenmakler und Buchautor Bill Guggenheim (der sich selbst als ''keynote speaker & workshop presenter'' bezeichnet) und seine ehemalige Ehefrau Judy (die als erste den Begriff "after-death communication" benutzt haben soll) ([http://www.after-death.com/ Webseite after-death.com]) Hoffnungen zu möglichen Kontakten zu bereits Verstorbenen und erwecken insbesondere beständig den für Hinterbliebene erleichternden Eindruck, dass es den bereits verstorbenen Angehörigen „gut“ gehe. Das ausserwissenschaftliche, und an Laien gerichtete Buch ist offenbar gezielt an die zahlreichen Trauernden gerichtet, oder Angehörigen von Personen, die schwer erkrankt sind. Auf Basis esoterischer Vermutungen wird hier offensichtlich Geld mit dem Leid anderer Menschen verdient. Bill Guggenheim behauptet, dass 1988 ihm "eine Stimme" befohlen habe ein Buch zum Thema Nachtodkontakt zu schreiben (''Führ eigene Untersuchungen durch und schreib ein Buch. Das ist deine Aufgabe'') Die Guggenheims befragten daraufhin angeblich 2000 Personen (hauptsächlich per Telefon) zu möglichen Nachtodkontakten und veröffentlichten das Werk "Trost aus dem Jenseits. Unerwartete Begegnungen mit Verstorbenen" (Scherz-Verlag, englischsprachiger Originaltitel: "hello from heaven"), in dem sie unkritisch die Behauptung aufstellen, dass NTK reale Phänomene seien, unter Auschluß der ansonsten naheliegenden alternativen Hypothesen wie Halluzination oder Wachtraum. Zitiert werden von den Autoren nach einem unbekannten Prinzip ausgesuchte anekdotische Berichte von Befragten, die die Hypothesen der Buchautoren stützen sollen, selbst aber nicht prüfbar sind, da es sich um Träume und „Wahrnehmungen“ handelt. Beispiel:
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In den USA verbreiten der ehemalige Börsenmakler und Buchautor Bill Guggenheim (der sich selbst als ''keynote speaker & workshop presenter'' bezeichnet) und seine ehemalige Ehefrau Judy (die als erste den Begriff "after-death communication" benutzt haben soll) ([http://www.after-death.com/ Webseite after-death.com]) Hoffnungen zu möglichen Kontakten zu bereits Verstorbenen und erwecken insbesondere beständig den für Hinterbliebene erleichternden Eindruck, dass es den bereits verstorbenen Angehörigen „gut“ gehe. Das außerwissenschaftliche, und an Laien gerichtete Buch ist offenbar gezielt an Trauernde oder an Angehörige von Personen gerichtet, die schwer erkrankt sind. Auf Basis esoterischer Vermutungen wird hier offensichtlich Geld mit dem Leid anderer Menschen verdient. Bill Guggenheim behauptet, dass ihm 1988 "eine Stimme" befohlen habe, ein Buch zum Thema Nachtodkontakt zu schreiben (''Führ eigene Untersuchungen durch und schreib ein Buch. Das ist deine Aufgabe'') Die Guggenheims befragten daraufhin angeblich 2.000 Personen (hauptsächlich per Telefon) zu möglichen Nachtodkontakten und veröffentlichten das Werk "Trost aus dem Jenseits. Unerwartete Begegnungen mit Verstorbenen" (Scherz-Verlag, englischsprachiger Originaltitel: "Hello from heaven"), in dem sie unkritisch die Behauptung aufstellen, dass NTK reale Phänomene seien, unter Auschluß der ansonsten naheliegenden alternativen Hypothesen wie Halluzination oder Wachtraum. Zitiert werden von den Autoren nach einem unbekannten Prinzip ausgesuchte anekdotische Berichte von Befragten, die die Hypothesen der Buchautoren stützen sollen, selbst aber nicht prüfbar sind, da es sich um Träume und „Wahrnehmungen“ handelt. Beispiel:
    
:''Plötzlich erschienen Adam und meine Nichte Jessica Hand in Hand vor mir! Sie waren vollkommen gesund, und ihre Gesichter leuchteten. Sie wirkten absolut lebendig und trugen lange weisse Gewänder. Ein sanftes Licht umgab sie beide. Sie waren so friedlich und glücklich, sie strahlten geradezu! Adam sagte: 'Hallo, Mutter. Ich liebe dich. Es geht mir gut. Ich bin glücklich, und du wirst eines Tages bei mir sein. Bitte trauere nicht so um mich, Mutter. Gib mich frei. Lass mich gehn. Dann sagte Jessica: 'Hallo, Tante Helen. Sag meiner Mutter, dass sie nicht mehr um mich trauern soll. Ich bin glücklich, und dies sollte so geschehen'. Dann gingen sie wieder. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich meinen Sohn freigeben.''
 
:''Plötzlich erschienen Adam und meine Nichte Jessica Hand in Hand vor mir! Sie waren vollkommen gesund, und ihre Gesichter leuchteten. Sie wirkten absolut lebendig und trugen lange weisse Gewänder. Ein sanftes Licht umgab sie beide. Sie waren so friedlich und glücklich, sie strahlten geradezu! Adam sagte: 'Hallo, Mutter. Ich liebe dich. Es geht mir gut. Ich bin glücklich, und du wirst eines Tages bei mir sein. Bitte trauere nicht so um mich, Mutter. Gib mich frei. Lass mich gehn. Dann sagte Jessica: 'Hallo, Tante Helen. Sag meiner Mutter, dass sie nicht mehr um mich trauern soll. Ich bin glücklich, und dies sollte so geschehen'. Dann gingen sie wieder. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich meinen Sohn freigeben.''
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In ihrem Werk gehen die Autoren auf die bisherigen Forschungsergebnisse nicht und beziehen sich lediglich auf [[Elisabeth Kübler-Ross]]. Eigentlicher Kern des Trostwerks sind dann Behauptungen darüber, dass Hinterbliebene sich sicher sein können dass es den Verstorbenen „gut“ gehe, und diese selbst aber darunter „leiden“ würden zu sehen wie ihre Angehörigen Trauer über ihren Tod empfinden. Letzendlich also Motivation zu einer besonderen „Trauerarbeit“ auf Basis eines trostspendenden Buchs.
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In ihrem Werk gehen die Autoren nicht auf die bisherigen Forschungsergebnisse ein und beziehen sich lediglich auf [[Elisabeth Kübler-Ross]]. Eigentlicher Kern des Trostwerks sind dann Behauptungen darüber, dass Hinterbliebene sich sicher sein können, dass es den Verstorbenen „gut“ gehe, diese selbst aber darunter „leiden“ würden, zu sehen wie ihre Angehörigen Trauer über ihren Tod empfinden. Letzendlich also Motivation zu einer besonderen „Trauerarbeit“ auf Basis eines trostspendenden Buchs.
    
==Induced After-Death Communication (IADC)==
 
==Induced After-Death Communication (IADC)==
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