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Der Core Shamanism versichert, es habe „zugrundeliegende universale, fast universale und gemeinsame Züge des Schamanismus gegeben“, die insbesondere „westlichen Personen einen Zugang zu ihrem rechtmäßigen spirituellen Erbe“ ermöglichen sollen.<ref name="shamanism.org">http://www.shamanism.org/fssinfo/index.html aufgerufen 28.11.2012</ref>
 
Der Core Shamanism versichert, es habe „zugrundeliegende universale, fast universale und gemeinsame Züge des Schamanismus gegeben“, die insbesondere „westlichen Personen einen Zugang zu ihrem rechtmäßigen spirituellen Erbe“ ermöglichen sollen.<ref name="shamanism.org">http://www.shamanism.org/fssinfo/index.html aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Wenngleich Harners Webseite heute behauptet, dass sich der „Core Shamanism nicht auf Zeremonien fokussiere“<ref name="shamanism.org" />, gibt es Berichte, dass die FSS und auch frühere FSS-Schüler indigene Zeremonien wie zB Schwitzhütten verkaufen.<ref>http://groups.yahoo.com/group/shamandebunk/message/337 aufgerufen 28.11.2012</ref> Wie aus der Ankündigung eines so genannten Basic Workshop „Way of the Shaman“ im Jahr 2013 auf der FSS-Webseite hervorgeht, werden Teilnehmer angewiesen, „eine Rassel oder Trommel mitzubringen, wenn du eine besitzt. […] und bring ein Tuch, ein Kissen und/oder eine Decke (wenn der Sponsor keine Kissen bereitstellt), einen Stein mit grober Oberfläche ungefähr von der Größe einer Grapefruit ...“.<ref>http://www.shamanism.org/workshops/calendar.php?Wkshp_ID=10 aufgerufen 28.11.2012</ref> Dies verdeutlicht, dass das Seminar auch eine Schwitzhütte umfasst. Die sehr kurz gehaltene Anweisung, einen „Stein mit grober Oberfläche“ mitzubringen, lässt jedoch sehr viel Raum dafür, dass die Teilnehmer einen Stein wählen, der für hohe Temperaturen und eine anschließende Abkühlung durch Wasser ungeeignet ist; viele Gesteinsarten können dabei regelrecht explodieren und Steinsplitter mit der Wucht und Geschwindigkeit von Geschossen abplatzen. Daher ist die Teilnahme an einer solchen Schwitzhütte mit erheblicher Gefahr verbunden.
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Wenngleich Harners Webseite heute behauptet, dass sich der „Core Shamanism nicht auf Zeremonien fokussiere“<ref name="shamanism.org" />, gibt es Berichte, dass die FSS und auch frühere FSS-Schüler indigene Zeremonien wie zB Schwitzhütten verkaufen.<ref>http://groups.yahoo.com/group/shamandebunk/message/337 aufgerufen 28.11.2012</ref> Wie aus der Ankündigung eines so genannten Basic Workshop „Way of the Shaman“ im Jahr 2013 auf der FSS-Webseite hervorgeht, werden Teilnehmer angewiesen, „eine Rassel oder Trommel mitzubringen, wenn du eine besitzt. […] und bring ein Tuch, ein Kissen und/oder eine Decke (wenn der Sponsor keine Kissen bereitstellt), einen Stein mit grober Oberfläche ungefähr von der Größe einer Grapefruit ...“.ref>http://www.shamanism.org/workshops/calendar.php?Wkshp_ID=10 aufgerufen 28.11.2012</ref> Dies verdeutlicht, dass das Seminar auch eine Schwitzhütte umfasst. Die sehr kurz gehaltene Anweisung, einen „Stein mit grober Oberfläche“ mitzubringen, lässt jedoch sehr viel Raum dafür, dass die Teilnehmer einen Stein wählen, der für hohe Temperaturen und eine anschließende Abkühlung durch Wasser ungeeignet ist; viele Gesteinsarten können dabei regelrecht explodieren und Steinsplitter mit der Wucht und Geschwindigkeit von Geschossen abplatzen. Daher ist die Teilnahme an einer solchen Schwitzhütte mit erheblicher Gefahr verbunden.
    
==Die Foundation for Shamanic Studies==
 
==Die Foundation for Shamanic Studies==
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Gegründet als Center of Shamanic Studies im Jahr 1979 wurde die Institution 1987 umbenannt und umorganisiert. Die Stiftung hat ihren Sitz in Mill Valley, California und ist als gemeinnützig anerkannt.<ref>http://www.shamanism.org/fssinfo/fsswork.html aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Gegründet als Center of Shamanic Studies im Jahr 1979 wurde die Institution 1987 umbenannt und umorganisiert. Die Stiftung hat ihren Sitz in Mill Valley, California und ist als gemeinnützig anerkannt.<ref name="fsswork">http://www.shamanism.org/fssinfo/fsswork.html aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Eigenen Angaben zufolge befasst sich die FSS damit, „schamanistisches Wissen zu lehren, zu erhalten und zu studieren“ und hat „eine breite Palette von Projekten und Programmen initiiert“.<ref>http://www.shamanism.org/fssinfo/fsswork.html aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Eigenen Angaben zufolge befasst sich die FSS damit, „schamanistisches Wissen zu lehren, zu erhalten und zu studieren“ und hat „eine breite Palette von Projekten und Programmen initiiert“.<ref name="fsswork" />
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Eine der Hauptaktivitäten ist das Angebot einer Reihe von Workshops und Ausbildungsprogrammen auf Anfänger- und Fortgeschrittenenniveau. Sowohl die US- wie die europäische Webseite der FSS unterhalten zusätzlich einen Online-Shop, in dem Harners Bücher, CDs etc., aber auch diverse weitere Artikel angeboten werden, die für das Praktizieren des Schamanismus unerlässlich sein sollen. Ein FSS-Artikel aus dem Jahr 2005 führt aus, dass die FSS zu jener Zeit jährlich 203 Kurse anbot, die von ca. 5.000 Schülern besucht wurden.<ref>http://www.shamanism.org/articles/article18page3.html aufgerufen 06.12.2012</ref>
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Eine der Hauptaktivitäten ist das Angebot einer Reihe von Workshops und Ausbildungsprogrammen auf Anfänger- und Fortgeschrittenenniveau. Sowohl die US- wie die europäische Webseite der FSS unterhalten zusätzlich einen Online-Shop, in dem Harners Bücher, CDs etc., aber auch diverse weitere Artikel angeboten werden, die für das Praktizieren des Schamanismus unerlässlich sein sollen. Ein FSS-Artikel aus dem Jahr 2005 führt aus, dass die FSS zu jener Zeit jährlich 203 Kurse anbot, die von ca. 5.000 Schülern besucht wurden.<ref name="article18page3">http://www.shamanism.org/articles/article18page3.html aufgerufen 06.12.2012</ref>
    
[[File:Uccusic.jpg|thumb|Paul Uccusic]]
 
[[File:Uccusic.jpg|thumb|Paul Uccusic]]
Die FSS hat einen in Wien angesiedelten europäischen Zweig, dessen Direktor Paul Uccusic ist.<ref>http://www.shamanism.org/fssinfo/fsswork.html aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Die FSS hat einen in Wien angesiedelten europäischen Zweig, dessen Direktor Paul Uccusic ist.<ref name="fsswork" />
    
Den biographischen Angaben auf der Webseite der FSS Europe zufolge studierte Uccusic in Wien Chemie, Physik und Mathematik und arbeitete als Journalist; 1971 kam er mit Parapsychologie und Geistheilung in Kontakt, traf 1981 Harner und absolvierte Kurse der FSS.<ref>http://www.shamanicstudies.net/Page/Key?key=UGF1bF9VY2N1c2lj aufgerufen 28.11.2012</ref>
 
Den biographischen Angaben auf der Webseite der FSS Europe zufolge studierte Uccusic in Wien Chemie, Physik und Mathematik und arbeitete als Journalist; 1971 kam er mit Parapsychologie und Geistheilung in Kontakt, traf 1981 Harner und absolvierte Kurse der FSS.<ref>http://www.shamanicstudies.net/Page/Key?key=UGF1bF9VY2N1c2lj aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Alle FSS-Zweige verkaufen Kurse, die auf Harners Arbeit basieren, so zB Kurse über Schamanisches Reisen, Schamanische Extraktion, Schamanische Divination, Schamanische Traumarbeit, Schamanisches Kreativitätstraining, Core Soul Retrieval [Seelenrückführung] etc.
 
Alle FSS-Zweige verkaufen Kurse, die auf Harners Arbeit basieren, so zB Kurse über Schamanisches Reisen, Schamanische Extraktion, Schamanische Divination, Schamanische Traumarbeit, Schamanisches Kreativitätstraining, Core Soul Retrieval [Seelenrückführung] etc.
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Während die meisten Kurse nur auf drei Tage angelegt sind, bietet die FSS in den USA auch ein zweiwöchiges „Shamanic Healing IntensiveTM“ und ein „Dreijahresprogramm fortgeschrittene Initiationen in Schamanismus und Schamanischem Heilen“ an.<ref>http://www.shamanism.org/workshops/index.php aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Während die meisten Kurse nur auf drei Tage angelegt sind, bietet die FSS in den USA auch ein zweiwöchiges „Shamanic Healing IntensiveTM“ und ein „Dreijahresprogramm fortgeschrittene Initiationen in Schamanismus und Schamanischem Heilen“ an.<ref name="workshops">http://www.shamanism.org/workshops/index.php aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Der aufdringlich werbende Tonfall der US-Webseite ist bemerkenswert; die meisten Kurse werden als „Michael Harners Schamanisches....“ angekündigt. Üblichen esoterischen Praktiken folgend stellt die FSS außerdem positive Kundenrezensionen ein<ref> http://www.shamanism.org/workshops/index.php aufgerufen 28.11.2012</ref>; so wird zb über das Dreijahresprogramm gesagt, es werde „weithin als unerreicht auf der Welt“ beschrieben, ohne zu erwähnen, von wem überhaupt.<ref>http://www.shamanism.org/workshops/calendar.php?Wkshp_ID=22 aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Der aufdringlich werbende Tonfall der US-Webseite ist bemerkenswert; die meisten Kurse werden als „Michael Harners Schamanisches....“ angekündigt. Üblichen esoterischen Praktiken folgend stellt die FSS außerdem positive Kundenrezensionen ein<ref name="workshops" />; so wird zb über das Dreijahresprogramm gesagt, es werde „weithin als unerreicht auf der Welt“ beschrieben, ohne zu erwähnen, von wem überhaupt.<ref>http://www.shamanism.org/workshops/calendar.php?Wkshp_ID=22 aufgerufen 28.11.2012</ref>
    
===FSS/Core Schamanismus in Deutschland===
 
===FSS/Core Schamanismus in Deutschland===
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Die biographischen Informationen auf Bernhardts Seite erwähnen keine akademische Ausbildung oder berufliche Laufbahn; er schreibt, er sei seit 1990 auf dem „Pfad des Schamanen“.ref>http://www.schamanismus.org/kontakt.htm , http://www.shamanicstudies.net/Page/Key?key=T2xhZl9CZXJuaGFyZHQ%3D aufgerufen 28.11.2012</ref>
 
Die biographischen Informationen auf Bernhardts Seite erwähnen keine akademische Ausbildung oder berufliche Laufbahn; er schreibt, er sei seit 1990 auf dem „Pfad des Schamanen“.ref>http://www.schamanismus.org/kontakt.htm , http://www.shamanicstudies.net/Page/Key?key=T2xhZl9CZXJuaGFyZHQ%3D aufgerufen 28.11.2012</ref>
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Ferner wird Bernhardt im März 2013 ein Buch beim esoterischen Arun-Verlag herausbringen, der von Stefan Ulbrich geführt wird; Ulbrich ist ein ehemaliges Mitglied der in den 1990ern verbotenen „Wiking Jugend“ und früherer Politikredakteur der neu-rechten Zeitung „Junge Freiheit“. Darüber hinaus verkauft Ulbrich auch indigene Zeremonien wie Schwitzhütten und Visionssuchen. Arun beschreibt Bernhardt als Lehrbeauftragten der Foundation for Shamanic Studies<ref>http://www.arun-verlag.de/index.php/autor.html?aid=113 aufgerufen 03.02.2013</ref> sowie als „traditionelle[n] Heiler. Etliche Studienreisen zu Kraftpätzen in Island, Schweden, Norwegen und Deutschland. Ausgiebige Seminartätigkeiten im In- und Ausland“.<ref>http://www.arun-verlag.de/index.php/autor.html?aid=113 aufgerufen 03.02.2013</ref>
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Ferner wird Bernhardt im März 2013 ein Buch beim esoterischen Arun-Verlag herausbringen, der von Stefan Ulbrich geführt wird; Ulbrich ist ein ehemaliges Mitglied der in den 1990ern verbotenen „Wiking Jugend“ und früherer Politikredakteur der neu-rechten Zeitung „Junge Freiheit“. Darüber hinaus verkauft Ulbrich auch indigene Zeremonien wie Schwitzhütten und Visionssuchen. Arun beschreibt Bernhardt als Lehrbeauftragten der Foundation for Shamanic Studies<ref name="arun-verlag">http://www.arun-verlag.de/index.php/autor.html?aid=113 aufgerufen 03.02.2013</ref> sowie als „traditionelle[n] Heiler. Etliche Studienreisen zu Kraftpätzen in Island, Schweden, Norwegen und Deutschland. Ausgiebige Seminartätigkeiten im In- und Ausland“.<ref name="arun-verlag" />
       
===Die Dozenten der FSS ===
 
===Die Dozenten der FSS ===
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Die Dozenten der FSS werden als „Lehrkörper“ (im Original: faculty) bezeichnet und die FSS scheint besonderen Wert darauf zu legen, Personen mit akademischen Graden und Titeln zu beschäftigen. Die FSS in Nordamerika listet derzeit (2013) 27 Personen auf, das europäische FSS nennt 25 Lehrkräfte, darunter Deutsche, Österreicher, Schweizer, Briten, Tschechen, Franzosen und Portugiesen.<ref>http://www.shamanism.org/fssinfo/directory.html aufgerufen 28.11.2012</ref> Der FSS Newsletter, der zuvor einen eher unprätentiösen Namen trug, wurde in ähnlicher Weise mittlerweile in „Journal“ umbenannt, wobei anklingt, es handele sich um eine reguläre akademische Publikation mit Peer Review. <ref>http://www.shamanism.org/articles/article18.html aufgerufen 06.12.2012</ref>
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Die Dozenten der FSS werden als „Lehrkörper“ (im Original: ''faculty'') bezeichnet und die FSS scheint besonderen Wert darauf zu legen, Personen mit akademischen Graden und Titeln zu beschäftigen. Die FSS in Nordamerika listet derzeit (2013) 27 Personen auf, das europäische FSS nennt 25 Lehrkräfte, darunter Deutsche, Österreicher, Schweizer, Briten, Tschechen, Franzosen und Portugiesen.<ref name="directory">http://www.shamanism.org/fssinfo/directory.html aufgerufen 03.02.2013</ref> Der FSS Newsletter, der zuvor einen eher unprätentiösen Namen trug, wurde in ähnlicher Weise mittlerweile in „Journal“ umbenannt, wobei anklingt, es handele sich um eine reguläre akademische Publikation mit Peer Review. <ref>http://www.shamanism.org/articles/article18.html aufgerufen 06.12.2012</ref>
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Von den 27 Lehrkräften des FSS in den USA haben nur sechs keinen akademischen Grad oder Titel, eine Lehrkraft hat einen Bachelor, zehn einen Master, weitere sieben einen Doktortitel, eine ist „Naturmediziner“ und examinierter Krankenpfleger.<ref>http://www.shamanism.org/fssinfo/directory.html aufgerufen 03.02.2013</ref> Von den 25 Lehrkräften der FSS Wien haben nur drei keine akademische oder vergleichbare Ausbildung bzw. Titel. Vier Lehrkräfte sind Diplom-Ingenieure, einer ist Magister, ein weiterer Pilot, sechs Lehrkräfte haben einen Doktortitel. Andererseits führen elf Lehrkräfte eine eigene Praxis als Heilpraktiker, von denen einige ein Studium in einem nicht-medizinischen Fachbereich absolviert haben, aber mindestens eine Lehrkraft ist ausgebildete Zahnärztin mit Doktortitel und arbeitet als Heilpraktiker.<ref>http://www.fss.at/Foundation aufgerufen 03.02.2013</ref>
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Von den 27 Lehrkräften des FSS in den USA haben nur sechs keinen akademischen Grad oder Titel, eine Lehrkraft hat einen Bachelor, zehn einen Master, weitere sieben einen Doktortitel, eine ist „Naturmediziner“ und examinierter Krankenpfleger.<ref name="directory" /> Von den 25 Lehrkräften der FSS Wien haben nur drei keine akademische oder vergleichbare Ausbildung bzw. Titel. Vier Lehrkräfte sind Diplom-Ingenieure, einer ist Magister, ein weiterer Pilot, sechs Lehrkräfte haben einen Doktortitel. Andererseits führen elf Lehrkräfte eine eigene Praxis als Heilpraktiker, von denen einige ein Studium in einem nicht-medizinischen Fachbereich absolviert haben, aber mindestens eine Lehrkraft ist ausgebildete Zahnärztin mit Doktortitel und arbeitet als Heilpraktiker.<ref>http://www.fss.at/Foundation aufgerufen 03.02.2013</ref>
    
==== Indigene Herkunft bei Lehrkräften====
 
==== Indigene Herkunft bei Lehrkräften====
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Zunächst einmal basiert die Beschreibung der Rolle von William Commanda nicht auf Tatsachen, sondern ist eine eklatante Falschdarstellung. Die Verwendung des angeblich indigenen Titels eines Pfeifenträgers ist ebenfalls so hauptsächlich in der esoterischen Szene zu finden.
 
Zunächst einmal basiert die Beschreibung der Rolle von William Commanda nicht auf Tatsachen, sondern ist eine eklatante Falschdarstellung. Die Verwendung des angeblich indigenen Titels eines Pfeifenträgers ist ebenfalls so hauptsächlich in der esoterischen Szene zu finden.
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Es ist ferner zu erwähnen, dass ein indigener Vorfahre (vor beträchtlicher Zeit, da diese Nation in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts weitgehend zerstreut und vertrieben wurde<ref>http://www.thealgonquinway.ca/publications/TheAlgonkinTribe_4_00.pdf aufgerufen 03.02.2013</ref> ) selbstverständlich keine Basis darstellt, um sich als Métis bezeichnen zu dürfen. Zwar existiert dieser Begriff in Kanada, Métis sind jedoch Personen mit englischen/französischen sowie Cree-/Ojibway-Vorfahren, die über eine eigene Kultur und Sprache verfügen und als so genannte First Nation durch die kanadische Regierung anerkannt sind. Eine Person mit einem weit entfernten Vorfahren qualifiziert sich daher nicht als Métis, die Ethnie der Weskarini ist historisch und heutzutage nicht mehr vorhanden.<ref>http://www.thealgonquinway.ca/publications/TheAlgonkinTribe_4_00.pdf aufgerufen 03.02.2013</ref>
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Es ist ferner zu erwähnen, dass ein indigener Vorfahre (vor beträchtlicher Zeit, da diese Nation in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts weitgehend zerstreut und vertrieben wurde<ref name="TheAlgonkinTribe">http://www.thealgonquinway.ca/publications/TheAlgonkinTribe_4_00.pdf aufgerufen 03.02.2013</ref>) selbstverständlich keine Basis darstellt, um sich als Métis bezeichnen zu dürfen. Zwar existiert dieser Begriff in Kanada, Métis sind jedoch Personen mit englischen/französischen sowie Cree-/Ojibway-Vorfahren, die über eine eigene Kultur und Sprache verfügen und als so genannte First Nation durch die kanadische Regierung anerkannt sind. Eine Person mit einem weit entfernten Vorfahren qualifiziert sich daher nicht als Métis, die Ethnie der Weskarini ist historisch und heutzutage nicht mehr vorhanden.<ref name="TheAlgonkinTribe" />
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Die biographischen Angaben auf Gauthiers eigener Webseite wurden offenbar überarbeitet, da Gauthier hier nicht nur behauptet, sie sei „Métis Algonquin“, sondern will auch seit früher Kindheit in „die“ indigene Spiritualität initiiert worden sein, sie habe ferner mit verschiedenen Pfeifenträgern aus Algonkin-nations sowie der Innu und Mohawk zusammengearbeitet, die Gauthier angeblich in verschiedene Zeremonien wie Schwitzhütten, Eheschließungen und Übergangszeremonien initiiert haben sollen.<ref>http://www.lamessageredevie.com/loumitea.html aufgerufen 15.03.2013</ref> Gauthier bietet nicht nur in Kanada und den USA Workshops an, sondern auch in Frankreich. Ihre Aktivitäten außerhalb der FSS finden offenbar unter den Aliasnamen „Loumitéa“ und „Großmutter Louise“ statt.<ref>http://www.chamanisme.fr/LE-CERCLE-DE-SAGESSE-CHAMANIQUE.html aufgerufen 15.03.2013</ref>
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Die biographischen Angaben auf Gauthiers eigener Webseite wurden offenbar überarbeitet, da Gauthier hier nicht nur behauptet, sie sei „Métis Algonquin“, sondern will auch seit früher Kindheit in „die“ indigene Spiritualität initiiert worden sein, sie habe ferner mit verschiedenen Pfeifenträgern aus Algonkin-nations sowie der Innu und Mohawk zusammengearbeitet, die Gauthier angeblich in verschiedene Zeremonien wie Schwitzhütten, Eheschließungen und Übergangszeremonien initiiert haben sollen.<ref name="loumitea">http://www.lamessageredevie.com/loumitea.html aufgerufen 15.03.2013</ref> Gauthier bietet nicht nur in Kanada und den USA Workshops an, sondern auch in Frankreich. Ihre Aktivitäten außerhalb der FSS finden offenbar unter den Aliasnamen „Loumitéa“ und „Großmutter Louise“ statt.<ref>http://www.chamanisme.fr/LE-CERCLE-DE-SAGESSE-CHAMANIQUE.html aufgerufen 15.03.2013</ref>
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Gauthier verkauft jedoch nicht nur Workshops und indigene Zeremonien, sie praktiziert darüber hinaus pseudowissenschaftliche Alternativmedizin, darunter die „Biologie Totale“ und das „Biologische Dekodieren“.<ref>http://www.lamessageredevie.com/loumitea.html aufgerufen 15.03.2013</ref> Die Biologie Totale hat ihren Ursprung in der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] und geht ebenfalls davon aus, dass Tumore durch psychische Konflikte verursacht würden und durch eine „Konfliktolyse“ geheilt werden könnten. Ebenso wie die GNM weist die Biologie Totale evidenzbasierte Therapien, Schmerzbehandlung etc. zurück.
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Gauthier verkauft jedoch nicht nur Workshops und indigene Zeremonien, sie praktiziert darüber hinaus pseudowissenschaftliche Alternativmedizin, darunter die „Biologie Totale“ und das „Biologische Dekodieren“.<ref name="loumitea" /> Die Biologie Totale hat ihren Ursprung in der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] und geht ebenfalls davon aus, dass Tumore durch psychische Konflikte verursacht würden und durch eine „Konfliktolyse“ geheilt werden könnten. Ebenso wie die GNM weist die Biologie Totale evidenzbasierte Therapien, Schmerzbehandlung etc. zurück.
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Eine weitere Person, die gegenwärtig nicht als FSS-Dozentin aufgeführt ist, aber langjährig FSS-Kurse geleitet hat, ist Carol Proudfoot Edgar, die behauptet, Lakota zu sein.<ref>von Stuckrad, Kocku: Schamanismus und Esoterik. Kultur- und Wissenschaftsgeschichtliche Betrachungen. Leuven 2003. S. 159</ref> Die Nennung einer indigenen Nation ohne weitere Spezifikation deutet aber nicht auf eine tatsächliche indigene Herkunft hin, sondern wird vielfach von Personen entfernter indigener Herkunft und/oder Esoterikern genutzt, um sich gegenüber der Kundschaft als authentisch darzustellen und so die Verkaufstätigkeit zu fördern.
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Eine weitere Person, die gegenwärtig nicht als FSS-Dozentin aufgeführt ist, aber langjährig FSS-Kurse geleitet hat, ist Carol Proudfoot Edgar, die behauptet, Lakota zu sein.<ref name="Stuckrad">von Stuckrad, Kocku: Schamanismus und Esoterik. Kultur- und Wissenschaftsgeschichtliche Betrachungen. Leuven 2003. S. 159</ref> Die Nennung einer indigenen Nation ohne weitere Spezifikation deutet aber nicht auf eine tatsächliche indigene Herkunft hin, sondern wird vielfach von Personen entfernter indigener Herkunft und/oder Esoterikern genutzt, um sich gegenüber der Kundschaft als authentisch darzustellen und so die Verkaufstätigkeit zu fördern.
    
===FSS-Kurse und -Titel===
 
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