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Bereits zu Lebzeiten von Hahnmann war seine Lehre umstritten und löste lebhafte Diskussionen aus und die ersten Versuche mit Homöopathika verliefen negativ. Bei Wiederholungen von Hahnemanns ursprünglichen „Arznei-Tests“ konnten seine Angaben nicht bestätigt werden. Der berühmte Chinarinden-Versuch, auf dem die Lehre beruht, war ein Irrtum: Obwohl Chinarinde die Körpertemperatur senkt, empfand Hahnemann nach der Einnahme Fieber. Möglicherweise eine allergische Reaktion. Auch die unverblindeten „Arzneimittelprüfungen“ ohne Ausschaltung eines möglichen Placeboeffekts durch Vergleich mit einem Scheinpräparat sind nicht wissenschaftlich akzeptabel.  
 
Bereits zu Lebzeiten von Hahnmann war seine Lehre umstritten und löste lebhafte Diskussionen aus und die ersten Versuche mit Homöopathika verliefen negativ. Bei Wiederholungen von Hahnemanns ursprünglichen „Arznei-Tests“ konnten seine Angaben nicht bestätigt werden. Der berühmte Chinarinden-Versuch, auf dem die Lehre beruht, war ein Irrtum: Obwohl Chinarinde die Körpertemperatur senkt, empfand Hahnemann nach der Einnahme Fieber. Möglicherweise eine allergische Reaktion. Auch die unverblindeten „Arzneimittelprüfungen“ ohne Ausschaltung eines möglichen Placeboeffekts durch Vergleich mit einem Scheinpräparat sind nicht wissenschaftlich akzeptabel.  
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Früher gaben Homöopathen an, ihre Methode sei so auf den einzelnen Patienten individualisiert zugeschnitten, dass man sie nicht klinisch überprüfen könne. Als später deutlich wurde, dass der Weg zur Anerkennung ihrer Medizin nur über den klinischen Nachweis gehen kann, bemühten sie sich, den Erfolg homöopathischer Behandlung mit klinischen Studien zu belegen. Veröffentlicht wurden viele Tests mit positiven Ergebnissen – so kamen zum Beispiel im Jahr 1995 merkwürdigerweise nur ein Prozent aller in alternativen Fachzeitschriften publizierten Untersuchungen zu einem negativen Ergebnis.
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Weitere Untersuchungen zur Homöopathie gab es zur Zeit des Nationalsozialismus. Dem Regime lag an einer Neuorientierung im Gesundheitswesen, der "Neuen Deutschen Heilkunde". In nationalsozialistischen Kreisen wurde zudem die Kritik an ''verjudeter Schulmedizin'' lauter. Im Herbst 1937 begannen Untersuchungen die die bis dahin umfangsreichsten waren. Doch es kam nichts dabei heraus. Der Präsident des Reichsgesundheitsamts in einer Art Gedächtnisprotokoll: ''Wahrheitsgemäß müsste man antworten, dass bei der Arzneiprüfung nichts herausgekommen ist und dass bei den klinischen Versuchen bei keinem einzigen Patienten eine irgendwie für eine therapeutische Wirkung der eingesetzten Arzneien sprechende Reaktion eingetreten ist.''. Dennoch wurde offiziell es hätten sich gewisse Schwierigkeiten bemerkbar gemacht, sodass man neu beginnen müsse. Der Krieg verhinderte jedoch weitere Forschung. Später, in den sechziger Jahren, drückte sich Donner deutlicher aus: Er nannte die Untersuchung ein "totales Fiasko" für die Homöopathie.
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Früher gaben Homöopathen an, ihre Methode sei so auf den einzelnen Patienten individualisiert zugeschnitten, dass man sie gar nicht klinisch überprüfen könne. Als später deutlich wurde, dass der Weg zur Anerkennung ihrer Medizin nur über den klinischen Nachweis gehen kann, kam es zu einer Kuränderung und man bemühte sich, den Erfolg homöopathischer Behandlung mit klinischen Studien zu belegen. Veröffentlicht wurden viele Tests mit positiven Ergebnissen – so kamen zum Beispiel im Jahr 1995 merkwürdigerweise nur ein Prozent aller in alternativen Fachzeitschriften publizierten Untersuchungen zu einem negativen Ergebnis.
    
Eine Meta-Studie unter der Leitung des Berner Epidemiologen Matthias Egger belegt: Je genauer der Test-Aufbau nach wissenschaftlichen Kriterien, desto geringer die Effekte homöopathischer Behandlungen in den jeweiligen Studien. Das Ergebnis wurde im August 2005 in der anerkannten Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht. Lapidar forderten die Herausgeber die Homöopathen auf, endlich offen zu bekennen, dass ihre Methode ein Placebo sei. Die Schweizer Regierung schloss Homöopathie aus der Kassen-Erstattung aus und die Stiftung Warentest bewertete die Homöopathie als „zur Behandlung von Krankheiten ungeeignet“.
 
Eine Meta-Studie unter der Leitung des Berner Epidemiologen Matthias Egger belegt: Je genauer der Test-Aufbau nach wissenschaftlichen Kriterien, desto geringer die Effekte homöopathischer Behandlungen in den jeweiligen Studien. Das Ergebnis wurde im August 2005 in der anerkannten Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht. Lapidar forderten die Herausgeber die Homöopathen auf, endlich offen zu bekennen, dass ihre Methode ein Placebo sei. Die Schweizer Regierung schloss Homöopathie aus der Kassen-Erstattung aus und die Stiftung Warentest bewertete die Homöopathie als „zur Behandlung von Krankheiten ungeeignet“.
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