Red.

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Ende von red am 16. Mai 2025: (deutsch)..May 16, 2025 - Die Desinformationskampagne Deutschlands gegen red. media..
Ende von red am 16. Mai 2025: (englisch) ..Under Escalating Repression, red.media Is Forced to Shut Down..
red media, Mai 2025
red. media bei spoutible
2025

red. oder Red Media. (redstreamnet) war ab Anfang 2023 eine hauptsächlich englischsprachige Webseite und Videokanal, die sich als ein „revolutionäres“, bewegungsnahes Medienportal verstand. Red veröffentlichte auch Artikel auf Spanisch oder Türkisch. Am 16. Mai 2025 verkündete red die Einstellung ihrer Aktivitäten, und verbreitete dazu auch eine deutschsprachige Webseite. (siehe Bild rechts)

Die im Dezember 2024 genannte Anschrift des Herausgebers ist die einer am 22. November 2022 in Istanbul gegründeten Firma AFA Medya A.Ş. in der Türkei.[1] Die deutsche Tageszeitung taz bezeichnete die AFA Medya A.Ş. jedoch als Briefkastenadresse von red.[2] Als Gründer wird von red Hüseyin Dogru angegeben, der zuvor Redfish gegründet hatte. Die tatsächlichen Eigentümer der AFA Medya werden im Handelsregister nicht genannt. Die AFA Medya scheint nicht zu existieren. Es gibt keine Website dieser Firma. Unter der angegebenen Adresse in Istanbul gibt es kein Unternehmen mit diesem Namen, sondern nur einen online Bürodienst. Ehemalige Redfisch Beteiligte (wie Keanu Nazari) sind Mitgründer und Betreiber von red. Tatsächlich wird red. von Berlin aus betrieben.[3] Red veröffentlicht mit "Junge Welt" und antiisraelischen Aktivistengruppen wie Palestine Speaks oder Jewish Voice gemeinsame Artikel. YouTube, Meta, Instagram und Stripe löschten die Kanäle von red und unterbrachen auf diese Weise die Monetarisierung durch Videos. Auch Paypal sperrt red. Übrig bleiben Telegram, X (@redstreamnet), Odyssee und Spotify.

Die eigentlichen Finanzquellen von red sind unbekannt. Nach eigenen Angaben erhält red Spenden von „Organisationen und Einzelpersonen“.

Neben dem hier thematisierten Videokanal red/Red Media existieren mehrere gleichnamige "Red Media" - Projekte in mehreren Ländern, die nicht mit red zu verwechseln sind.

Verbindung zu russischen Staatsmedien

Tatsächlich war red. Nachfolger des ebenfalls aufgegebenen Projekts Redfish (Redfish GmbH).[4][5] Red führte den Telegram-Kanal von Redfish weiter und nannte ihn um. Redfish war seit 2017 ein russisches Unternehmen mit Sitz in Berlin, welches bis Februar 2023 existierte. Redfish war ein 100%-iges Tochterunternehmen des Video-Nachrichtendienstes Ruptly, welches wiederum über TV-Novosti zum russischen Regierungssender RT (vormals Russia Today) gehört. Nach Angaben des vormaligen us-amerikanischen Aussenminiters Blinken werde red vom russischen Regierungssender RT kontrolliert:

In Germany, for example, RT covertly runs the Berlin-based English-language platform Red, a successor to the now defunct RT-linked platform Redfish.[6]

Die Berliner Zeitung "Der Tagesspiegel" hatte bereits im Juni 2024 über die Verbindung von „Red“ zu russischen Propagandamedien berichtet.[7]

Reaktion auf kritische Berichterstattung

Nach der Veröffentlichung eines Artikels über die Aktivitäten von red in der Berliner "Tageszeitung" (taz)[8] kam es ab Ende 2024 zu einer Rufmordkampagne gegen den damaligen taz-Autor Nicholas Potter[9][10], die nach Medienberichten von der Propagandaplattform Red ausgingen.[11][12][13][14][15] So kam es unter anderem zur Verteilung diffamierender Aufkleber, auf denen ein Bild von Potter abgebildet ist mit der Aufschrift "The German Hurensohn" und die in seinem Wohnort Berlin an Laternenmasten und Ticketautomaten geklebt wurden. Im April 2025 wurde bekannt, dass Potter durch „Fahndungsplakate“ mit dem Tod bedroht wird. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union verurteilte die Angriffe auf Potter als „gezielte Rufmordkampagne“.[16]

Die Einstellung der weltweiten und hauptsächlich englischsprachigen Aktivitäten von red media wurde am 16. Mai 2025 in einem selbstmitleidigen Ton damit begründet, dass es eine Art internationale Kampagne gegen red gebe, die von Deutschland ausgehe. Der Artikel der international wenig bekannten "Die Tageszeitung" soll demnach Ursache des Endes von red gewesen sein und nicht die eigenen Kampagnen:

  • Seit Monaten läuft eine koordinierte Kampagne gegen red.media – angeführt von einem fragwürdigen Bündnis aus deutschen Medienhäusern, Journalist:innen, Gewerkschaftsfunktionär:innen und NGOs, von denen einige direkt vom deutschen oder israelischen Staat gegründet oder finanziert werden.
    Ziel dieser Kampagne ist es, red.media durch Anzeigen, mediale Hetze und juristischen Druck einzuschüchtern, zu kriminalisieren und letztlich zum Schweigen zu bringen – mit dem Kalkül, durch konstruierte Vorwürfe und massiven Öffentlichkeitsdruck eine strafrechtliche Verurteilung zu erzwingen. Doch wir werden nicht tatenlos zusehen.

    Germany’s Disinformation War Against red. media
    For months, a coordinated campaign has been underway against red.media—launched by an unholy alliance of German media outlets, journalists, union representatives, and NGOs, some of which were even founded or directly financed by the German and Israeli state.
    The aim of this campaign is to intimidate, criminalize, and ultimately silence red.media through lawsuits and media repression — with the calculation of forcing a criminal conviction through fabricated allegations and media pressure.

Am Tag nah der Einstellung von red veröffentlichte die "Junge Welt" ein Interview mit dem red-Gründer Hüseyin Dogru". Im JW-Artikel wurde red fälschlich als "linkes Medium" bezeichnet und das Ende von red als "Angriffe auf Palästina Bewegung" dargestellt.

Zitate

  • Eigenverständnis in englischer Sprache:
Our goal is to uplift bold and progressive voices in the digital world and highlight critical social and political issues that focus on our collective rights. We strive to encompass the voices of oppressed peoples struggling against capitalism, imperialism and racism, activists on the frontlines of the fight against ecocide and LGBTQ+ rights defenders.

Zitate über red media

  • Aber auch Journalist*innen, welche in den Augen von Täter*innen zu Israelsolidarisch berichten, werden zur Zielscheibe: So wurde taz-Reporter Nicholas Potter auf Social Media Plattformen, aber auch im physischen öffentlichen Raum denunziert und angefeindet - seine Chefredaktion berichtet auch von Gewaltaufrufen gegen den Reporter22. Zudem wurde er Opfer von Diffamierungskampagnen ausländischer Publikationen wie red.media. Die Plattform ist eine Nachfolgeorganisation von „redfish“, einem Ableger der russischen Nachrichtenagentur Ruptly, die als Teil einer strategischen Desinformationskampagne der russischen Regierung gilt. Der betroffene Reporter schreibt vor allem über Antisemitismus und hatte zum Zeitpunkt der Attacke ein Recherchestipendium bei der Jerusalem Post. (Zitat bei "Reporter ohne Grenzen", 2025[17])

Siehe auch

Weblinks

  • thered[.]stream

Quellennachweise

  1. AFA Medya Anonim Şirketi, Kavacık Mahallesi, Fatih Sultan Mehmet Caddesi
    Tonoglu Block No.: 3, Beykoz, Istanbul, Turkey
    VAT Nr.: 0081804196
    Represented by: Hüseyin Dogru.
    AFA Medya A.Ş.
  2. https://taz.de/RT-nahes-Medium-Red/!6039623
  3. https://www.tagesspiegel.de/internationales/moskaus-verdeckte-einflussnahme-in-deutschland-usa-sehen-medium-red-als-werkzeug-des-kremls-12372365.html
  4. https://taz.de/RT-nahes-Medium-Red/!6039623/
  5. https://www.tagesspiegel.de/politik/verbindungen-nach-moskau-wer-hinter-den-videos-von-den-protesten-gegen-israel-steckt-11771174.html
  6. https://www.state.gov/secretary-antony-j-blinken-remarks-to-the-press-29/
  7. https://www.tagesspiegel.de/politik/verbindungen-nach-moskau-wer-hinter-den-videos-von-den-protesten-gegen-israel-steckt-11771174.html
  8. Nicholas Potter: RT-nahes Medium „Red“: Hybrider Krieg in Berlin, Die Tageszeitung: 12.1.2024
    Online=https://taz.de/RT-nahes-Medium-Red/!6039623
  9. *https://www.dw.com/de/rufmord-und-todesdrohungen-berliner-journalist-im-fadenkreuz-wegen-antisemitismus-berichterstattung/a-71914381
  10. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/berlin-gewalt-gegen-journalisten-bei-palaestina-demos-eskaliert-110347801.html
  11. https://www.dw.com/de/rufmord-und-todesdrohungen-berliner-journalist-im-fadenkreuz-wegen-antisemitismus-berichterstattung/a-71914381
  12. https://www.newsroom.de/news/aktuelle-meldungen/vermischtes-3/rufmordkampagne-gegen-journalisten-nicholas-potter-970293/
  13. https://kress.de/news/beitrag/149303-quot-angriff-auf-journalisten-nicholas-potter-quot-taz-chefredaktion-will-sich-nicht-einschuechtern-lassen.html
  14. https://www.tagesspiegel.de/politik/rufmordkampagne-gegen-berliner-journalisten-weshalb-nicholas-potter-so-angefeindet-wird-13330585.html
  15. https://www.welt.de/kultur/medien/article255678974/Nicholas-Potter-Rufmord-Kampagne-gegen-taz-Journalisten-Der-Fall-muss-eine-Warnung-sein.html
  16. https://dju.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++d36c5646-fe79-11ef-b919-911bf5b96a3e
  17. https://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/Redaktion/Downloads/RSF_Nahaufnahme_Deutschland_2025.pdf