Erdbatterie

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Erdbatterien sind Vorrichtungen, die wie bei einer Batterie mit Hilfe zweier Elektroden aus unterschiedlichen Metallen eine elektrische Leistung zur Verfügung stellen. Die beiden Elektroden werden in die Erde eingegraben, in Seewasser getaucht oder Zement eingegossen. Das Funktionsprinzip erinnert an einfache, selbst zu bauende Batterien mit zwei Elektroden, die in eine Kartoffel oder eine Zitrone gesteckt werden.

Beschreibungen von Erdbatterien finden sich etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Erdbatterien können nur geringe Spannungen und Leistungen erzeugen, die eine sinnvolle Nutzung zur Energieversorgung nicht erlauben.

Erdbatterien spielen eine Rolle in der "Freie Energie"-Szene. Szenetypische Spekulationen sehen in Erdbatterien Energiequellen, die beispielsweise hypothetische, so genannte Erdstrahlen nutzen. So war eine Erdbatterie (Variante: Kristallbatterie) Thema eine Artikels bei Zeitfokus und wurde als funktionierendes Beispiel für "Freie Energie" bezeichnet.[1]

Varianten sind die Stein-, Kristall- (nach John Hutschinson oder nach Labakanne) oder Zementbatterie, die angeblich die Umgebungswärme nutzten.

Funktionsprinzip

Die hier gemeinten so genannten Erdbatterien gewinnen Energie aus zwei verschiedenen Quellen. Obwohl die Herkunft der (schwachen) Energie unterschiedlich ist, wird häufig bei Erwähnung einer Erdbatterie nicht zwischen den beiden völlig unterschiedlichen möglichen Energiequellen unterschieden.

  • Erdströme - tellurische Ströme: Durch zeitlich variierende Magnetfelder werden elektrische (tellurische) Wirbelströme in leitfähigen Strukturen des Erdinneren induziert. Die Magnetfelder können sowohl natürliche elektromagnetische Felder oder auch durch den Menschen geschaffene künstliche elektromagnetische Felder sein. In der Folge kommt es zur Bildung einer geringen elektrischen Spannung an den beiden Elektroden. Zu elektrochemischen Redoxreaktionen muss es bei beiden Elektroden nicht kommen.
  • Erdbatterie als Primärzelle: Erdbatterien können auch als Primärzelle wirken und stellen dann eine so genannte Trockenbatterie dar. Es kommt dabei an den beiden Elektroden zur Korrosion und zu elektrochemischen Reaktionen. Im Gegensatz zu den wiederaufladbaren Sekundärzellen kann eine derartige Erdbatterie als Primärzelle nicht wieder aufgeladen werden; die Elektroden verbrauchen sich im Laufe der Zeit und müssen ersetzt werden.

Erdbatterie - Patente

  • U.S. Patent 211322
  • U.S. Patent 690151 Method of utilizing electrical Earth currents
  • U.S. Patent 160152 Earth Battery
  • U.S. Patent 329724 Electric Earth battery
  • U.S. Patent 600457 electrolytic coil battery

Literatur

  • Anonymus: Ueber die Dauer einer constanten Erd-Batterie, (1852) Polytechnisches Journal, Band 124, S. 465
  • Anonymus: Beobachtungen an einer Erdbatterie, Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern (1855), Heft 343-347

Weblinks

Quellennachweise