Skalarwellen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[image:Skalarwellen.jpg|[[Konstantin Meyl]]s Skalarwellen-Experimentierset|320px|thumb]]
'''Skalarwellen''' sind hypothetische elektromagnetische Wellen, die sich von herkömmlichen elektromagnetischen Wellen durch eine Schwingungsebene parallel zur Ausbreitungsrichtung unterscheiden sollen. Das heißt, sie sollen Merkmale von Longitudinalwellen haben. Zu den postulierten Skalarwellen werden einige Aussagen gemacht:
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[[Datei:Skalarwellen Konstantin Meyl.jpg|vermeintliche Skalarwellen nach [[Nikola Tesla]] und Konstantin Meyl|320px|thumb]]
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[[image:skalarwellentherapie.jpg|Bild einer so genannten ETZS-Skalarwellentherapie|320px|thumb]]
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'''Skalarwellen''' (auch ''Scalarwelle'') sind hypothetische, elektromagnetische Wellen, die sich von herkömmlichen elektromagnetischen Wellen durch eine Schwingungsebene parallel zur Ausbreitungsrichtung unterscheiden und phantastische Eigenschaften haben sollen.  
  
*sie seien durch einen Faradaykäfig nicht abschirmbar
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==Eigenschaften==
*die Ausbreitungsgeschwindigkeit sei höher als die Lichtgeschwindeigkeit. Diese Angabe ist nicht aus der bekannten Wellengleichung ableitbar, auf die sich der Befürworter Meyl beruft.  
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Skalarwellen sollen Merkmale von ''Longitudinalwellen'' haben. Longitudinalwellen sind beispielsweise vom Schall her bekannt: Die Luftmoleküle schwingen in Ausbreitungsrichtung des Schalls hin und her (und nicht quer dazu). Elektromagnetische Wellen sind dagegen ''Transversalwellen''. Bei elektromagnetische Wellen oszillieren zwar keine Partikel, aber die elektrische und die magnetische Feldstärke. Diese sind beide senkrecht zur Ausbreitungsrichtung (und senkrecht zueinander) orientiert.  
*die Abnahme der Feldstärke in Abhängigkeit zum Abstand zur Strahlungsquelle von der vergleichbaren Feldstärkeabnahme herkömmlicher transversaler Wellen verschieden. Bekannt ist ledilich, daß bei elektromagnetischen (transversalen) Wellen im Fernfeld (mehrfaches der Wellenlänge) die elektrische oder magnetische Feldstärke mit 1/r abnimmt.  
 
  
Longitudinalwellen sind beispielsweise vom Schall her bekannt (die Luftmoleküle schwingen in Ausbreitungsrichtung des Schalls, nicht quer dazu). Außerdem können sie in Plasmen auftreten (ein Plasma ist ein Gas, welches teilweise aus ionisierten Atomen und Elektronen, also geladenen Teilchen, besteht). Die Bewegungen der geladenen Teilchen erzeugen dabei elektrische und magnetische Wechselfelder. Diese sog. Plasmawellen sind aber ein exotischer Sonderfall der Physik; normalerweise sind bei elektromagnetischen Wellen überhaupt keine geladenen Teilchen beteiligt.
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Die behaupteten Eigenschaften von Skalarwellen wurden bei elektromagnetischen Wellen niemals beobachtet und stehen sämtlich im Widerspruch zur Physik:
  
Propagiert wird die Vorstellung von Skalarwellen in Deutschland von [[Konstantin Meyl]], der auch entsprechende Produkte kommerziell vertreibt, beispielsweise Experimentiersets <ref> http://www.etzs.de Meyls Internetseite mit Shop</ref>. Außerhalb von Deutschland ist der ehemalige US-Militärangehörige [[Tom Bearden]] einer der bekannteren Vertreter der Skalarwellenhypothese <ref>Tom E. Bearden: Skalar Technologie. Michaels Verlag 2002</ref>.
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* Sie sind nicht durch einen Faradayschen Käfig abschirmbar.
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* Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist höher als die Lichtgeschwindigkeit.
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* Die Abnahme der Feldstärke mit dem Abstand r von der Strahlungsquelle ist geringer als bei herkömmlichen transversalen Wellen, bei denen die elektrische und magnetische Feldstärke im Fernfeld (d.h. mindestens einige Wellenlängen von der Quelle entfernt) mit 1/r abnehmen.
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* Bei einer Energieübertragung mit Skalarwellen gibt es einen "Overunity-Effekt", d.h. es kann mehr Energie empfangen werden als der Sender abstrahlt, was mit der Existenz von [[Freie Energie|Raumenergie]] zusammenhängt.
  
Die Wissenschaft betrachtet das Konstrukt der Skalarwellen als fehlerhaft, da auf der Grundlage der Maxwell-Gleichungen der elektrische und magnetische Feldvektor stets senkrecht auf dem Energietransportvektor der Welle stehen. Stellvertretend sei der Mathematiker Gerhard Bruhn aus Darmstadt genannt, der Meyl Schlamperei bei der Ableitung der Skalarwellen aus den Maxwellschen Gleichungen nachgewiesen hat <ref>http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/Skalarwellen-einfach.htm</ref><ref>http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/DGEIM-Tagung_2003.htm</ref>. Auch die Untersuchung von Meyls Skalarwellen-Experimentierkasten ergab keine Hinweise auf die Gültigkeit seiner Hypothesen; die beobachteten Effekte konnten problemlos mit der herkömmlichen Elektrodynamik erklärt werden <ref>http://www.gravitation.org/Abschlussbericht_Meyl-Experimentierset_Kurz.pdf</ref>.
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Die Wissenschaft betrachtet das Konstrukt der Skalarwellen als fehlerhaft, da auf der Grundlage der Maxwell-Gleichungen der elektrische und magnetische Feldvektor stets senkrecht auf dem Energietransportvektor der Welle stehen. Stellvertretend sei der Mathematiker Gerhard Bruhn aus Darmstadt genannt, der dem bekannten Skalarwellen-Anhänger [[Konstantin Meyl]] Schlamperei bei der Ableitung der Skalarwellen aus den Maxwellschen Gleichungen nachgewiesen hat.<ref>http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/Skalarwellen-einfach.htm</ref><ref>http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/DGEIM-Tagung_2003.htm</ref> Auch die Untersuchung von Meyls Skalarwellen-Experimentierkasten ergab keine Hinweise auf die Gültigkeit seiner Hypothesen. Die beobachteten Effekte konnten problemlos mit allgemein bekannten Gesetzmäßigkeiten der Hochfrequenztechnik erklärt werden.<ref>http://www.xy44.de/skalar/versuche.htm</ref><ref>[http://www.goede-stiftung.org/experimente/Mey-Experimentiersatz_Langerversion.pdf H. Weidner: Abschlußbericht zum Meyl-Experimentiersatz. August 2001]</ref> Das gilt vor allem für die angebliche Energieübetragung mit Skalarwellen einschließlich des "Overunity-Effekts".
  
==Skalarwellen in der Alternativmedizin==
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==Erzeugung und Empfang von Skalarwellen==
[[image:skalarwellentherapie.jpg|ETZS - Skalarwellentherapie|thumb]]
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Zur Erzeugung von Skalarwellen sei beispielsweise eine stromdurchflossene bifilare Spule geeignet, also eine Spule, deren Draht sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegensinn mit gleich vielen Windungen gewickelt ist. Eine solche Anordnung erzeugt praktisch kein Magnetfeld und strahlt daher nach den Gesetzen der Elektrotechnik nichts ab. Es würden jedoch Skalarwellen ausgesendet. Meist sind diese Spulen Flachspulen, etwa in Form von Leiterplatten, oder sehr kurze Zylinderspulen. Die gegensinnige Wicklung wird manchmal auch dadurch erreicht, dass eine Leiterschleife mit zwei Windungen nach Art eines eines [http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6biusband Möbiusbandes] in sich verdreht wird. Eine solche Skalarwellen-Spule wird Möbius-Schleife oder Möbius-Spule genannt.
Auf dem Markt für [[Alternativmedizin]] werden ebenfalls diverse Geräte angeboten, von denen behauptet wird, sie würden mit Skalarwellen funktionieren.  
 
  
Das ''Erste Tranferzentrum Skalarwellentechnik'' ETZS in St. Georgen (Metatag der Webseite: ''The european website of Prof. Dr. Meyl'') bietet für den Wellnessbereich ein derartiges Gerät für 7888,- Euro an. In der Werbung für das Gerät wird betont: ...''Das Gerät'' .. ''wird zu Experimentierzwecken verkauft''... Die Domain etzs.de (Shop des ETZS) sind wie die Homepage von Meyl auf Konstantin Meyl (INDEL Industrieelektronik GmbH) registriert. Auf beiden Seiten wird im Impressum die gleiche Adresse angegeben.  
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Als Empfangsantennen seien ähnliche Gebilde zweckmäßig, wobei die Wirkung durch ein statisches Magnetfeld verbessert werden könne, z.B. durch an der Antenne angebrachte Permanentmagnete. Auch herkömmliche Antennen für elektromagnetische Wellen seien zum Empfang geeignet, müssten sich dazu aber in einem abschirmenden (Faradayschen) Käfig befinden. Ein Empfang der angeblich erzeugten Skalarwellen konnte von den Verfechtern der Skalarwellenhypothese jedoch niemals belegt werden. Physikalisch widersinnig ist auch, dass Skalarwellen einerseits Metall und andere Materie ungehindert, also ohne Wechselwirkung durchdringen sollen, andererseits, wie von vielen [[Pseudomedizin]]ern behauptet, eine positive (oder als mitunter behauptete Begleiterscheinung des Mobilfunks auch schädliche) Wirkung auf den menschlichen Körper gegeben sei.
  
Wissenschaftlich wurden aber weder Skalarwellen nachgewiesen noch werden Belege genannt, die für eine Wirksamkeit der unterstellten Skalarwellen sprechen würden.
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==Protagonisten==
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Propagiert wird die Vorstellung von Skalarwellen in Deutschland von [[Konstantin Meyl]], der auch entsprechende Produkte kommerziell vertreibt, beispielsweise Experimentiersets <ref>http://www.etzs.de/ Meyls Internetseite mit Shop</ref>. Eine weitere Vertreterin ist die Radolfzeller Psychologin [[Angelika Schrodt]], Mobilfunkgegnerin und Geschäftsführerin der Firma INDEL GmbH, die Skalarwellenprodukte anbietet. Die Biochemikerin [[Karin Lenger]] behauptet, mit Hilfe von Skalarwellen die Wirkungsweise der [[Homöopathie]] messtechnisch nachweisen zu können.
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Außerhalb Deutschlands ist der ehemalige US-Militärangehörige [[Tom Bearden]] einer der bekannteren Vertreter der Skalarwellenhypothese <ref>Tom E. Bearden: Skalar Technologie. Michaels Verlag 2002</ref>. Bearden ist unter anderem der Ansicht, dass man auf der Basis von Skalarwellen Strahlenwaffen bauen könne.
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==Anwendung in der [[Pseudomedizin]]==
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Auf dem Markt für [[Alternativmedizin]] werden diverse Geräte angeboten, von denen behauptet wird, sie funktionierten mit Skalarwellen. Belege, die für eine Wirksamkeit der unterstellten Skalarwellen sprechen würden, werden nicht genannt. Meist wird nicht einmal gesagt, warum bei den angebotenen Diagnose- und Behandlungsverfahren Skalarwellen überhaupt erforderlich oder wenigstens sinnvoll sein sollen (typisches Beispiel: [[Psychosomatische Energetik|Das REBA-Testgerät]]). Bei einigen Geräten spielen die oben erwähnten Skalarwellenantennen aus gegensinnig gewickelten Spulen eine Rolle. Ein Beispiel ist das [[SkaSys]]-System. Weitere Produkte, das mit Hinweisen auf Skalarwellen beworben werden, sind das Gerät [[Siowell]] der Firma Sioplast aus Thüringen oder die [[Hybridfeldtherapie]].
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Auch Konstantin Meyl hat sich auf dem alternativmedizinischen Markt versucht. Seine Firma ''INDEL Industrieelektronik GmbH'' bzw. deren Abteilung ''Erstes Transferzentrum für Skalarwellentechnik ETZS'' in St. Georgen bietet ein Gerät für 7.888&nbsp;Euro an, welches zur Anwendung im [[Wellness]]bereich beworben wurde und "zur Verbesserung des Energiehaushaltes des Koerpers" diene. Mittlerweile wird betont, dass das Gerät ausschließlich zu Experimentierzwecken verkauft werde. Meyl behauptet aber nach wie vor, dass zahlreiche Ärzte und [[Heilpraktiker]] seine Experimentiergeräte kaufen, um damit '"chronisch entzündliche und degenerative Erkrankungen, Neurodermitis, Allergien u. a. und sogar Krebs zu heilen."
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Eine unter Pseudomedizinern verbreitete Denkweise wird auch hier deutlich: Man gibt vor, Skalarwellen mit primitivsten elektronischen Mitteln erzeugen zu können, ist aber nicht in der Lage, ein Verfahren anzugeben, mit dem man die erzeugten Skalarwellen nachweisen, geschweige denn ihre Intensität oder andere Parameter messen kann (von vermeintlichen Nachweisen wie mit Meyls Experimentierkasten einmal abgesehen). Dennoch wird es als gerechtfertigt angesehen, Patienten einer somit nicht kontrollierbaren Strahlung auszusetzen.
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==Weblinks==
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*http://web.archive.org/web/20090225125746/http://en.wikipedia.org/wiki/Scalar_field_theory_%28pseudoscience%29 (Wayback-Archiv)
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{{OtherLang|fr=Ondes scalaires}}
  
 
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
 
<references/>
 
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[[Kategorie:Pseudowissenschaft]]
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[[category:Abkürzung/Begriffserklärung]]
 
[[category:Elektromedizin und Magnetfeldtherapien]]
 
[[category:Elektromedizin und Magnetfeldtherapien]]
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[[category:Paraphysik]]
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[[category:Pseudowissenschaft]]

Aktuelle Version vom 11. Februar 2023, 16:57 Uhr

Konstantin Meyls Skalarwellen-Experimentierset
vermeintliche Skalarwellen nach Nikola Tesla und Konstantin Meyl
Bild einer so genannten ETZS-Skalarwellentherapie

Skalarwellen (auch Scalarwelle) sind hypothetische, elektromagnetische Wellen, die sich von herkömmlichen elektromagnetischen Wellen durch eine Schwingungsebene parallel zur Ausbreitungsrichtung unterscheiden und phantastische Eigenschaften haben sollen.

Eigenschaften

Skalarwellen sollen Merkmale von Longitudinalwellen haben. Longitudinalwellen sind beispielsweise vom Schall her bekannt: Die Luftmoleküle schwingen in Ausbreitungsrichtung des Schalls hin und her (und nicht quer dazu). Elektromagnetische Wellen sind dagegen Transversalwellen. Bei elektromagnetische Wellen oszillieren zwar keine Partikel, aber die elektrische und die magnetische Feldstärke. Diese sind beide senkrecht zur Ausbreitungsrichtung (und senkrecht zueinander) orientiert.

Die behaupteten Eigenschaften von Skalarwellen wurden bei elektromagnetischen Wellen niemals beobachtet und stehen sämtlich im Widerspruch zur Physik:

  • Sie sind nicht durch einen Faradayschen Käfig abschirmbar.
  • Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist höher als die Lichtgeschwindigkeit.
  • Die Abnahme der Feldstärke mit dem Abstand r von der Strahlungsquelle ist geringer als bei herkömmlichen transversalen Wellen, bei denen die elektrische und magnetische Feldstärke im Fernfeld (d.h. mindestens einige Wellenlängen von der Quelle entfernt) mit 1/r abnehmen.
  • Bei einer Energieübertragung mit Skalarwellen gibt es einen "Overunity-Effekt", d.h. es kann mehr Energie empfangen werden als der Sender abstrahlt, was mit der Existenz von Raumenergie zusammenhängt.

Die Wissenschaft betrachtet das Konstrukt der Skalarwellen als fehlerhaft, da auf der Grundlage der Maxwell-Gleichungen der elektrische und magnetische Feldvektor stets senkrecht auf dem Energietransportvektor der Welle stehen. Stellvertretend sei der Mathematiker Gerhard Bruhn aus Darmstadt genannt, der dem bekannten Skalarwellen-Anhänger Konstantin Meyl Schlamperei bei der Ableitung der Skalarwellen aus den Maxwellschen Gleichungen nachgewiesen hat.[1][2] Auch die Untersuchung von Meyls Skalarwellen-Experimentierkasten ergab keine Hinweise auf die Gültigkeit seiner Hypothesen. Die beobachteten Effekte konnten problemlos mit allgemein bekannten Gesetzmäßigkeiten der Hochfrequenztechnik erklärt werden.[3][4] Das gilt vor allem für die angebliche Energieübetragung mit Skalarwellen einschließlich des "Overunity-Effekts".

Erzeugung und Empfang von Skalarwellen

Zur Erzeugung von Skalarwellen sei beispielsweise eine stromdurchflossene bifilare Spule geeignet, also eine Spule, deren Draht sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegensinn mit gleich vielen Windungen gewickelt ist. Eine solche Anordnung erzeugt praktisch kein Magnetfeld und strahlt daher nach den Gesetzen der Elektrotechnik nichts ab. Es würden jedoch Skalarwellen ausgesendet. Meist sind diese Spulen Flachspulen, etwa in Form von Leiterplatten, oder sehr kurze Zylinderspulen. Die gegensinnige Wicklung wird manchmal auch dadurch erreicht, dass eine Leiterschleife mit zwei Windungen nach Art eines eines Möbiusbandes in sich verdreht wird. Eine solche Skalarwellen-Spule wird Möbius-Schleife oder Möbius-Spule genannt.

Als Empfangsantennen seien ähnliche Gebilde zweckmäßig, wobei die Wirkung durch ein statisches Magnetfeld verbessert werden könne, z.B. durch an der Antenne angebrachte Permanentmagnete. Auch herkömmliche Antennen für elektromagnetische Wellen seien zum Empfang geeignet, müssten sich dazu aber in einem abschirmenden (Faradayschen) Käfig befinden. Ein Empfang der angeblich erzeugten Skalarwellen konnte von den Verfechtern der Skalarwellenhypothese jedoch niemals belegt werden. Physikalisch widersinnig ist auch, dass Skalarwellen einerseits Metall und andere Materie ungehindert, also ohne Wechselwirkung durchdringen sollen, andererseits, wie von vielen Pseudomedizinern behauptet, eine positive (oder als mitunter behauptete Begleiterscheinung des Mobilfunks auch schädliche) Wirkung auf den menschlichen Körper gegeben sei.

Protagonisten

Propagiert wird die Vorstellung von Skalarwellen in Deutschland von Konstantin Meyl, der auch entsprechende Produkte kommerziell vertreibt, beispielsweise Experimentiersets [5]. Eine weitere Vertreterin ist die Radolfzeller Psychologin Angelika Schrodt, Mobilfunkgegnerin und Geschäftsführerin der Firma INDEL GmbH, die Skalarwellenprodukte anbietet. Die Biochemikerin Karin Lenger behauptet, mit Hilfe von Skalarwellen die Wirkungsweise der Homöopathie messtechnisch nachweisen zu können.

Außerhalb Deutschlands ist der ehemalige US-Militärangehörige Tom Bearden einer der bekannteren Vertreter der Skalarwellenhypothese [6]. Bearden ist unter anderem der Ansicht, dass man auf der Basis von Skalarwellen Strahlenwaffen bauen könne.

Anwendung in der Pseudomedizin

Auf dem Markt für Alternativmedizin werden diverse Geräte angeboten, von denen behauptet wird, sie funktionierten mit Skalarwellen. Belege, die für eine Wirksamkeit der unterstellten Skalarwellen sprechen würden, werden nicht genannt. Meist wird nicht einmal gesagt, warum bei den angebotenen Diagnose- und Behandlungsverfahren Skalarwellen überhaupt erforderlich oder wenigstens sinnvoll sein sollen (typisches Beispiel: Das REBA-Testgerät). Bei einigen Geräten spielen die oben erwähnten Skalarwellenantennen aus gegensinnig gewickelten Spulen eine Rolle. Ein Beispiel ist das SkaSys-System. Weitere Produkte, das mit Hinweisen auf Skalarwellen beworben werden, sind das Gerät Siowell der Firma Sioplast aus Thüringen oder die Hybridfeldtherapie.

Auch Konstantin Meyl hat sich auf dem alternativmedizinischen Markt versucht. Seine Firma INDEL Industrieelektronik GmbH bzw. deren Abteilung Erstes Transferzentrum für Skalarwellentechnik ETZS in St. Georgen bietet ein Gerät für 7.888 Euro an, welches zur Anwendung im Wellnessbereich beworben wurde und "zur Verbesserung des Energiehaushaltes des Koerpers" diene. Mittlerweile wird betont, dass das Gerät ausschließlich zu Experimentierzwecken verkauft werde. Meyl behauptet aber nach wie vor, dass zahlreiche Ärzte und Heilpraktiker seine Experimentiergeräte kaufen, um damit '"chronisch entzündliche und degenerative Erkrankungen, Neurodermitis, Allergien u. a. und sogar Krebs zu heilen."

Eine unter Pseudomedizinern verbreitete Denkweise wird auch hier deutlich: Man gibt vor, Skalarwellen mit primitivsten elektronischen Mitteln erzeugen zu können, ist aber nicht in der Lage, ein Verfahren anzugeben, mit dem man die erzeugten Skalarwellen nachweisen, geschweige denn ihre Intensität oder andere Parameter messen kann (von vermeintlichen Nachweisen wie mit Meyls Experimentierkasten einmal abgesehen). Dennoch wird es als gerechtfertigt angesehen, Patienten einer somit nicht kontrollierbaren Strahlung auszusetzen.

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