Zydro Energy: Unterschied zwischen den Versionen

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==Der Travis-Effekt==
 
==Der Travis-Effekt==
Im Jahr 2008 will Travis eine Möglichkeit entdeckt haben, den Auftrieb eines Luftvolumens zu beeinflussen ("method to activate and deactivate Buoyancy"<ref name="peswiki"/>) Unter bestimmten Bedingungen könnten so stark unterschiedliche Luftmengen die gleiche Auftriebskraft haben. Dies sei beispielsweise der Fall, wenn ein unten offener, mit Luft gefüllter Zylinder teilweise mit einer anderen Substanz ausgefüllt ist. Travis verbreitet im Internet Videos, die dies belegen sollen. So zeigt er einen Versuch mit zwei Trinkbechern, die mit der Öffnung nach unten in ein Wasserbecken getaucht werden (siehe Bild rechts). Das Volumen des einen Bechers ist dabei größtenteils mit einem Kern aus Beton gefüllt, abgesehen von einem kleinen Zwischenraum zwischen Kern und Becherwand. Dadurch enthält er nur rund 5% der Luftmenge des leeren Bechers, erzeuge aber die gleiche Auftriebskraft. Dies geht jedoch aus dem Video nicht hervor. Es wird lediglich behauptet, dass zum Beschweren das gleiche Gewicht (ein etwa ein Pfund schwerer Beutel mit Bleikugeln) erforderlich sei wie bei dem Becher ohne Betonkern. Der angebliche Effekt lasse sich durch Anordnungen aus mehreren ineinander verschachtelten Behältern optimieren.
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Im Jahr 2008 will Travis eine Möglichkeit entdeckt haben, den Auftrieb eines Luftvolumens zu beeinflussen ("method to activate and deactivate Buoyancy"<ref name="peswiki"/>) Unter bestimmten Bedingungen könnten so stark unterschiedliche Luftmengen die gleiche Auftriebskraft haben. Dies sei beispielsweise der Fall, wenn ein unten offener, mit Luft gefüllter Zylinder teilweise mit einer anderen Substanz ausgefüllt ist. Travis verbreitet im Internet Videos, die dies belegen sollen. So zeigt sein Assistent Tom Miller einen Versuch mit zwei Trinkbechern, die mit der Öffnung nach unten in ein Wasserbecken getaucht werden (Bild rechts). Das Volumen des einen Bechers ist dabei größtenteils mit einem Kern aus Beton gefüllt, abgesehen von einem kleinen Zwischenraum zwischen Kern und Becherwand. Dadurch enthält er nur rund 5% der Luftmenge des leeren Bechers, erzeuge aber die gleiche Auftriebskraft. Dies geht jedoch aus dem Video nicht hervor. Es wird lediglich im Begleitkommentar behauptet, dass zum Beschweren das gleiche Gewicht (ein etwa ein Pfund schwerer Beutel mit Bleikugeln) erforderlich sei wie bei dem Becher ohne Betonkern. Auch aus weiteren Präsentationen von Travis zum Auftrieb von Hohlkörpern ist nicht zu erkennen, dass dabei etwas anderes wirkt als die durch das Archimedes-Prinzip ("der statische Auftrieb eines Körpers in einem Medium ist genauso groß wie die Gewichtskraft des vom Körper verdrängten Mediums") gegebenen Kräfte.
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Der angebliche Effekt lasse sich durch Anordnungen aus mehreren ineinander verschachtelten Behältern optimieren.
  
 
==Energieerzeugung mit dem ZED==
 
==Energieerzeugung mit dem ZED==

Version vom 30. März 2014, 17:04 Uhr

Prototyp zur Energiegewinnung mit Hilfe von zwei ZED
Bild aus einem Video zum "Travis-Effekt".[1] Der rechte Becher ist größtenteils mit einem Kern aus Beton gefüllt und enthält dadurch nur etwa 5% der Luftmenge des linken Bechers. habe aber den gleichen Auftrieb.
Zeichnung aus der Patenanmeldung[2] von Travis (hier der Übersichtlichkeit halber teilweise eingefärbt). Bezeichnungen einiger der Komponenten: 102: air mass exchanger, 104: outer tank, 106: pod; 108: inner riser, 110: outer riser, 112: hydraulic capture system, 114: liquid, 120: outer ring wall, 122: inner ring wall
Grafik aus der Werbung

Das Zydro Energy Device (ZED) ist eine Vorrichtung, mit der Energie aus der Auftriebskraft von luftgefüllten Behältern in Wasser Energie erzeugt werden könne, also letztlich aus Gravitation. Dies ist allerdings physikalisch unmöglich und das Konzept ist den Freie-Energie-Geschäftsmodellen zuzurechnen. Der Erfinder, der US-Amerikaner Wayne Travis aus Chickasha in Oklahoma, hat zur Vermarktung seiner Idee die Firma Zydro Energy LLC gegründet. Seit 2012 wurde angekündigt, dass die kommerzielle Nutzung kurz bevorstehe.[3] Die Energiegewinnung soll auf dem "Travis-Effekt" basieren, einer vermeintlichen Entdeckung von Travis, nach der das Archimedische Prinzip, mit dem normalerweise Auftriebskräfte beschrieben werden, außer Kraft gesetzt werde.

Der Travis-Effekt

Im Jahr 2008 will Travis eine Möglichkeit entdeckt haben, den Auftrieb eines Luftvolumens zu beeinflussen ("method to activate and deactivate Buoyancy"[3]) Unter bestimmten Bedingungen könnten so stark unterschiedliche Luftmengen die gleiche Auftriebskraft haben. Dies sei beispielsweise der Fall, wenn ein unten offener, mit Luft gefüllter Zylinder teilweise mit einer anderen Substanz ausgefüllt ist. Travis verbreitet im Internet Videos, die dies belegen sollen. So zeigt sein Assistent Tom Miller einen Versuch mit zwei Trinkbechern, die mit der Öffnung nach unten in ein Wasserbecken getaucht werden (Bild rechts). Das Volumen des einen Bechers ist dabei größtenteils mit einem Kern aus Beton gefüllt, abgesehen von einem kleinen Zwischenraum zwischen Kern und Becherwand. Dadurch enthält er nur rund 5% der Luftmenge des leeren Bechers, erzeuge aber die gleiche Auftriebskraft. Dies geht jedoch aus dem Video nicht hervor. Es wird lediglich im Begleitkommentar behauptet, dass zum Beschweren das gleiche Gewicht (ein etwa ein Pfund schwerer Beutel mit Bleikugeln) erforderlich sei wie bei dem Becher ohne Betonkern. Auch aus weiteren Präsentationen von Travis zum Auftrieb von Hohlkörpern ist nicht zu erkennen, dass dabei etwas anderes wirkt als die durch das Archimedes-Prinzip ("der statische Auftrieb eines Körpers in einem Medium ist genauso groß wie die Gewichtskraft des vom Körper verdrängten Mediums") gegebenen Kräfte.

Der angebliche Effekt lasse sich durch Anordnungen aus mehreren ineinander verschachtelten Behältern optimieren.

Energieerzeugung mit dem ZED

Kernstück von Travis' Konstruktion sind zwei Tanks, von denen jeder aus mehreren ineinander verschachtelten, teilweise beweglichen Behältern besteht.[2] Die beweglichen Behälter sind unten offen und können sich in den teilweise mit Wasser gefüllten Tanks auf und ab bewegen. Die Luftvolumen unter den beweglichen Behältern in den beiden Tanks sind über Rohre mit einer "differential air mass exchanger" genannten Baugruppe verbunden, die zwei Kolben (bzw. in der Demonstrationsanlage im Foto oben rechts Faltenbälge) enthält sowie eine hydraulische Steuerung mit einer Anzahl von Ventilen. Im Betrieb heben sich abwechselnd die beweglichen Behälter in einem Tank und senken sich im anderen Tank. Eine Pendelstange, die über Hebel mit den beiden Kolben des "air mass exchanger" verbunden ist, führt dadurch eine langsame Hin-und-her-Bewegung aus. Nach einer Startprozedur soll dieser periodische Vorgang selbsttätig ablaufen und dabei Energie liefern können. Einen glaubhaften Beleg dafür konnte Travis bislang nicht liefern.

Vermarktung

Im April 2014 waren die Angaben der Firma Zydro Energy LLC erheblich vager als ein bis zwei Jahre zuvor. Geplant sei, Kleinkraftwerke zu bauen sowie Lizenzen für die Produktion solcher "private power stations" zu vergeben.[4] In einer früheren Verlautbarung war von Baugrößen bis 100 kW Leistung die Rede.

Siehe auch

Quellen

  1. http://www.youtube.com/watch?v=ZkxrLzcp0Z8#t=12
  2. 2,0 2,1 US 2012/0117957 A1: APPARATUS UTILIZING BUOYANCY FORCES AND METHOD FOR USING SAME. Anmelder/Inhaber/Erfinder: Wayne S. Travis. Anmeldedatum: 09.11.2011
  3. 3,0 3,1 http://peswiki.com/index.php/Directory:_Zydro_Energy_Device_%28Z.E.D.%29_by_Hydro_Energy_Revolution_LLC (Artikel des Freie Energie-Protagonisten Sterling Allan zum Zydro Energy Device)
  4. http://hydroenergyrevolution.com/index.php/company-vision Aufruf am 29. März 2014