Ziegelphysiker: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei gleicher Oberflächen nehmen unterschiedliche Baustoffe die gleiche Energie aus Sonneneinstrahlung auf. Leichte Materialien wie Holz erwärmen sich jedoch schneller und erreichen an der Oberfläche und in der Tiefe höhere Temperaturen, strahlen diese wegen der höheren Temperatur aber auch intensiver wieder ab als massive wärmedämmende Materialien. Eine derartiger massereicherer Baustoff strahl weniger Energie ab und erreicht weniger hohe Temperaturen. Allerdings bleibt die aufgenommene Wärme näher unter der Oberfläche konzentriert, da mehr gespeichert wird. Nach Ende der Einstrahlung wird relativ viel gespeicherte Wärme nach außen abgegeben, da der Weg von der warmen Zone nach innen viel länger ist.  
 
Bei gleicher Oberflächen nehmen unterschiedliche Baustoffe die gleiche Energie aus Sonneneinstrahlung auf. Leichte Materialien wie Holz erwärmen sich jedoch schneller und erreichen an der Oberfläche und in der Tiefe höhere Temperaturen, strahlen diese wegen der höheren Temperatur aber auch intensiver wieder ab als massive wärmedämmende Materialien. Eine derartiger massereicherer Baustoff strahl weniger Energie ab und erreicht weniger hohe Temperaturen. Allerdings bleibt die aufgenommene Wärme näher unter der Oberfläche konzentriert, da mehr gespeichert wird. Nach Ende der Einstrahlung wird relativ viel gespeicherte Wärme nach außen abgegeben, da der Weg von der warmen Zone nach innen viel länger ist.  
  
==Bekannte Vertreter==
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==Der harte Kern der Ziegelphysiker==
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Den "harten Kern" der Ziegelphysiker bilden die Architekten Meier, Konrad Fischer, Rauch und Paul Bossert. Auch wird aus dem Ziegelphysiker-Kreis gelegentlich der Meteorologe Thüne zitiert.
  
 
==Wärmedurchgangskoeffizient U==
 
==Wärmedurchgangskoeffizient U==

Version vom 3. Januar 2011, 16:53 Uhr

Ziegelphysiker ist eine scherzhafte Bezeichnung für Personen, die eine eigene Aussenseiter-Ansicht zur Physik der Wärmedämmung vertreten und die heutige Praxis der Wärmedämmung sowie die Eignung des material- und anwendungsbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten U ("U-Wert", früher: "k-Wert") in Frage stellen oder ablehnen. Teilweise ist in diesem Zusammenhang auch von "Baurebellen" die Rede, da sich in der Vergangenheit eine engagiert ausgetragene Auseinandersetzung zwischen den Lagern der etablierten Bauphysik und den Ziegelphysikern entwickelte.

Nach Ansicht der "Ziegelphysiker" werde in der Bauphysik der „solare Gewinn“ durch Sonneneinstrahlung bei Verwendung massiver Baustoffe wie Ziegel nicht ausreichend berücksichtigt. Aus diesem Kreis wurde ein alternativer "effektiver Wärmedurchgangskoeffizient" Ueff erfunden. Ein wissenschaftliche Nachweis für die Richtigkeit der diesbezüglichen Behauptungen und zur Eignung des Ueff ist sowohl experimentell als auch theoretisch nicht erbracht worden.

In Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass unterschiedliche Dämmstoffe, "leichte" wie "schwere", bei gleichem U-Wert der solare Energiegewinn gleicht ist, und somit massive wärmedämmende Baustoffe keinen Vorteil bringen.

Bei gleicher Oberflächen nehmen unterschiedliche Baustoffe die gleiche Energie aus Sonneneinstrahlung auf. Leichte Materialien wie Holz erwärmen sich jedoch schneller und erreichen an der Oberfläche und in der Tiefe höhere Temperaturen, strahlen diese wegen der höheren Temperatur aber auch intensiver wieder ab als massive wärmedämmende Materialien. Eine derartiger massereicherer Baustoff strahl weniger Energie ab und erreicht weniger hohe Temperaturen. Allerdings bleibt die aufgenommene Wärme näher unter der Oberfläche konzentriert, da mehr gespeichert wird. Nach Ende der Einstrahlung wird relativ viel gespeicherte Wärme nach außen abgegeben, da der Weg von der warmen Zone nach innen viel länger ist.

Der harte Kern der Ziegelphysiker

Den "harten Kern" der Ziegelphysiker bilden die Architekten Meier, Konrad Fischer, Rauch und Paul Bossert. Auch wird aus dem Ziegelphysiker-Kreis gelegentlich der Meteorologe Thüne zitiert.

Wärmedurchgangskoeffizient U

Der Wärmedurchgangskoeffizient U (Wärmedämmwert) ist ein Maß für den Wärmestromdurchgang durch eine ein- oder mehrlagige Materialschicht, wenn auf beiden Seiten verschiedene Temperaturen anliegen. Der Koeffizient gibt die Leistung an, die durch eine Fläche von 1 m² fließt, wenn sich die beidseitig anliegenden Lufttemperaturen stationär um 1 Grad K unterscheiden. Seine SI-Maßeinheit ist W/(m²·K) (Watt pro Quadratmeter und Kelvin).

Der Wert wird im Wesentlichen durch die Wärmeleitfähigkeit und Dicke der verwendeten Materialien bestimmt, aber auch durch die Wärmestrahlung und Konvektion an den Oberflächen. Um den Wert bestimmen zu können, müssen stationäre Temperaturen vorliegen, da die Wärmespeicherfähigkeit der Materialien bei Temperaturänderungen das Messergebnis verfälschen können.

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