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Zumindest setzte das ZEGG immer wieder eine Argumentation mit basisdemokratischen Strukturen und den Charakter eines Experiments des Zusammenlebens und -arbeitens oder auch eine Orientierung an Ökologie und Nachhaltigkeit für Versuche ein, in einer undogmatisch links geprägten Szene, in alternativ ökologischen und auch esoterischen Kreisen sowie auch in der Friedensbewegung Fuß zu fassen, wobei eine vorgebliche oder tatsächliche Akzeptanz in diesen Kreisen natürlich auch die Außenwahrnehmung in der Gesamtgesellschaft beeinflusst.
 
Zumindest setzte das ZEGG immer wieder eine Argumentation mit basisdemokratischen Strukturen und den Charakter eines Experiments des Zusammenlebens und -arbeitens oder auch eine Orientierung an Ökologie und Nachhaltigkeit für Versuche ein, in einer undogmatisch links geprägten Szene, in alternativ ökologischen und auch esoterischen Kreisen sowie auch in der Friedensbewegung Fuß zu fassen, wobei eine vorgebliche oder tatsächliche Akzeptanz in diesen Kreisen natürlich auch die Außenwahrnehmung in der Gesamtgesellschaft beeinflusst.
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===Gründungsmitglieder===
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Soweit sich dies aus verschiedenen Publikationen ermitteln lässt, gehören zu den Gründungsmitgliedern des ZEGG u.a folgende Personen, die auch bereits in der Bauhütte aktiv waren: Dieter Duhm, Sabine Lichtenfels, Leila Dregger, Achim Ecker, Charly Rainer Ehrenpreis, Martina Gisler (ebenfalls beim [[Deer Tribe]] aktiv), Sten Linnander (auch beim Deer Tribe aktiv), Joachim Niklas, Dolores Richter, Ramona Stucki, Franz Voigt. Von den Gründungsmitgliedern sollen noch heute acht Personen im ZEGG leben.<ref>http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Bad-Belzig-Zegg-ist-gemeinnuetzige-Gesellschaft </ref> Andere sind mit Duhm und Lichtenfels zum Projekt Tamera gewechselt.
  
 
===Exkurs: Steuerung der Außenwahrnehmung durch das ZEGG===
 
===Exkurs: Steuerung der Außenwahrnehmung durch das ZEGG===
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Ab November 2010 bzw. März 2011 arbeiten am Wikipedia-Artikel zwei bzw. mehrere mit dem ZEGG verbundene Personen mit, die auch die oben aufgeführten Änderungen in den Artikel einbrachten; die problematische Interessenlage scheint nicht bekannt, obwohl beide Autoren sich hauptsächlich im WP-Artikel zum ZEGG einbringen. Die von beiden vorgenommenen Überarbeitungen tragen dazu bei, das ZEGG in möglichst positivem Licht erscheinen zu lassen, angesprochene Probleme entweder unauffällig zu entfernen oder kleinzureden und Meriten herauszustreichen. Ferner wird nicht nur bei Wikipedia versucht, am ZEGG beobachtete Kritikpunkte auf Veröffentlichungen abzuschieben, die älteren Datums sind, um damit vorhandene Kritik komplett zurückzuweisen; darüber hinaus wird bei unerwünschten Änderungen bzw. Reverts umgehend interveniert und auch die NPOV-Richtlinie der Wikipedia zugunsten einer genehmen Darstellung instrumentalisiert.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:ZEGG#Geschichte_und_Kritik_am_ZEGG</ref> Wie aus einer dieser Interventionen aus dem Juni 2015 hervorgeht,<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:ZEGG#Geschichte_und_Kritik_am_ZEGG </ref> beansprucht das ZEGG offenbar in der Eigendarstellung, das Projekt sei ''"seit Beginn ausgesprochen libertär und links"'' gewesen, was nicht den Fakten entspricht.
 
Ab November 2010 bzw. März 2011 arbeiten am Wikipedia-Artikel zwei bzw. mehrere mit dem ZEGG verbundene Personen mit, die auch die oben aufgeführten Änderungen in den Artikel einbrachten; die problematische Interessenlage scheint nicht bekannt, obwohl beide Autoren sich hauptsächlich im WP-Artikel zum ZEGG einbringen. Die von beiden vorgenommenen Überarbeitungen tragen dazu bei, das ZEGG in möglichst positivem Licht erscheinen zu lassen, angesprochene Probleme entweder unauffällig zu entfernen oder kleinzureden und Meriten herauszustreichen. Ferner wird nicht nur bei Wikipedia versucht, am ZEGG beobachtete Kritikpunkte auf Veröffentlichungen abzuschieben, die älteren Datums sind, um damit vorhandene Kritik komplett zurückzuweisen; darüber hinaus wird bei unerwünschten Änderungen bzw. Reverts umgehend interveniert und auch die NPOV-Richtlinie der Wikipedia zugunsten einer genehmen Darstellung instrumentalisiert.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:ZEGG#Geschichte_und_Kritik_am_ZEGG</ref> Wie aus einer dieser Interventionen aus dem Juni 2015 hervorgeht,<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:ZEGG#Geschichte_und_Kritik_am_ZEGG </ref> beansprucht das ZEGG offenbar in der Eigendarstellung, das Projekt sei ''"seit Beginn ausgesprochen libertär und links"'' gewesen, was nicht den Fakten entspricht.
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Auch örtlich bzw regional versucht das ZEGG, sich durch verschiedene Stategien der Mitarbeit positiv darzustellen. So war z.B Wam Kat, Mitbewohner des ZEGG seit 1995, vermutlich zwischen 2008 und 2012 Stadtverordneter der Stadt Belzig und gehörte dort der Fraktion „Die Linke“ an.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Wam_Kat </ref> Allerdings fällt hierbei auf, dass die Daten in verschiedenen Quellen voneinander abweichen: Während der Wikipedia-Artikel besagt, dass Kat ab 2008 Stadtverordneter war, geht aus der Stellungnahme des ZEGG hervor, er sei bereits seit 2004 im Stadtrat gewesen und dort Fraktionsvorsitzender der „Linken“.<ref>http://www.stellungnahme.zegg.de/politische-aktivitaeten.php </ref> Eine dritte zeitliche Variante bringt Kat selbst ein, der am 6. September 2012 auf seiner Seite bei Facebook mitteilte: ''“Gerade nach fast 9 jahre mein Stadtrat mandat gekündigt, es ist einfach nicht mehr zu tun neben alle kochaktionen, fühlte mich voll schuldig mich immer wieder für rat und ausschuß sitzungen ab zu melden.“''<ref>https://www.facebook.com/WamBuch/posts/10151056067339163 </ref>
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Ferner ist Wam Kat im Info-Café „Der Winkel“ des „Belziger Forum e.V.“ in Bad Belzig engagiert bzw. laut Wikipedia sogar Gründer des Info-Cafés<ref> https://de.wikipedia.org/wiki/Wam_Kat </ref>, in dem Ramona Stucki, ebenfalls langjähriges ZEGG-Mitglied (offenbar bereits Gründungsmitglied), zudem für mehrere Jahre den Vorsitz innehatte. Das ZEGG benennt auch Stucki als Mitgründerin des Cafés; sowohl Kat wie auch Stucki sollen bereits seit 1998 im Verein aktiv sein.<ref> http://www.stellungnahme.zegg.de/politische-aktivitaeten.php </ref> Stucki nahm 2011 für den Verein „Belziger Forum“ die Auszeichnung „Ehrenamt des Monats Januar“ entgegen, die ihr der (damalige) Bundestagsabgeordnete Frank Walter Steinmeier überreichte, in dessen Wahlkreis Bad Belzig liegt.<ref>http://www.frank-walter-steinmeier.de/wahlkreis/ehrenamt/index.html </ref>
  
 
===Weitere Vereine und Organisationen===
 
===Weitere Vereine und Organisationen===
Aus dem ZEGG bzw. dem Projekt Meiga heraus wurde eine Vielzahl weiterer Vereine und Organisationen gegründet, die teils bis heute Bestand haben, teils jedoch auch eingestellt wurden.  
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Aus dem ZEGG bzw. dem Projekt Meiga heraus wurde eine Vielzahl weiterer Vereine und Organisationen gegründet, die teils bis heute Bestand haben, teils jedoch auch eingestellt wurden. Dass diese Struktur sich nicht zufällig ergab, sondern gezielt eingesetzt wurde, ergibt sich z.B. aus Eigenveröffentlichungen des ZEGG zu einer Geschichte:
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:''"Rather it encouraged individuals associated long-term with the project and a few who had frequently visited the experiment at Schwand to start their own individual smaller projects to be united under a loose network called "Project Meiga". These included a few galleries (Galerie Roda in Radolfzell run by Sabine Lichtenfels, in Frankfurt run by Katza Kreutzmann, in Berlin run by Lee Voossen), a publishing house (Verlag Meiga run by Beate Moeller), a magazine (San Diego Magazin run by Leila Dregger), the "Sexpeace" group of artists, the youth club "Jetsz", run by Achim Ecker, an ecological centre on the Bodensee lake (Heretswilen), a trendy pub in Winterthur, a humanitarian charity, "Aktion Perestroika," run by Sten Linnander and Mario Stucki, and a conference-team run by Sarah Vollmer and Herbert Faller."''<ref> http://www.jugglerpress.com/jockm/zegghistory.html </ref>
  
 
Zu den nicht mehr aktiven Gruppen gehört z.B. Sexpeace, das offenbar im Verlauf des Bestehens umgewidmet wurde, da es teils als Künstlergruppe bezeichnet wird, andererseits aber auch als "Projekt zur Rettung der freien Liebe".<ref>https://groups.google.com/forum/#!topic/de.org.ccc/Uu13kb3qzOk</ref> Auch die Theatergruppe "Die Unerlösten" sowie das Jugendprojekt "Undersky" und der "Jetzt e.V. - Jugend entwickelt Zukunft" sind nicht mehr aktiv.  
 
Zu den nicht mehr aktiven Gruppen gehört z.B. Sexpeace, das offenbar im Verlauf des Bestehens umgewidmet wurde, da es teils als Künstlergruppe bezeichnet wird, andererseits aber auch als "Projekt zur Rettung der freien Liebe".<ref>https://groups.google.com/forum/#!topic/de.org.ccc/Uu13kb3qzOk</ref> Auch die Theatergruppe "Die Unerlösten" sowie das Jugendprojekt "Undersky" und der "Jetzt e.V. - Jugend entwickelt Zukunft" sind nicht mehr aktiv.  
  
Dies gilt auch für den vom ZEGG so beschriebenen humanitären Hilfsverein "Aktion Perestroika e.V.", der jedoch in einem Verzeichnis bestehender Vereine als nach wie vor existent gelistet ist; zwar variiert die genannte Hausnummer in einer Stelle, was auch ein simpler Eingabefehler sein kann, die Telefonnummer ist jedoch eine Durchwahlnummer des ZEGG.<ref>http://www.vereinsverzeichnis.eu/verein,13617,.html</ref> Der Aktion Perestroika e.V. wurde 1990 gegründet; ein Gründungsmitglied war Sten Linnander, der nach eigenen Angaben seit 1983 Mitglied der "Bauhütte" war und Vorsitzender des Vereins Aktion Perestroika wurde. Zuvor soll Linnander drei Jahre Mitglied der AAO gewesen sein.<ref name="nadir_all">https://www.nadir.org/nadir/archiv/Antifaschismus/Organisationen/zegg/brosch_rosa/zegg_all.html#xtocid323348</ref> Zwischen 1994 und 2002 hielt sich Linnander in Arizona auf, wo er [[Plastikschamane|indigenen Schamanismus]] studiert haben will.<ref>http://p2pfoundation.net/Sten_Linnander</ref> In Phoenix/Arizona befindet sich das Hauptquartier des [[Deer Tribe Metis Medicine Society|Deer Tribe]], mit dem das ZEGG in Bad Belzig kooperiert: seit Jahren veranstalten mehrere Anbieter aus dem Deer Tribe dort kostenpflichtige Seminare.
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Dies gilt auch für den vom ZEGG so beschriebenen humanitären Hilfsverein "Aktion Perestroika e.V.", der jedoch in einem Verzeichnis bestehender Vereine als nach wie vor existent gelistet ist; zwar variiert die genannte Hausnummer in einer Stelle, was auch ein simpler Eingabefehler sein kann, die Telefonnummer ist jedoch eine Durchwahlnummer des ZEGG.<ref>http://www.vereinsverzeichnis.eu/verein,13617,.html</ref> Der Aktion Perestroika e.V. wurde 1990 gegründet; ein Gründungsmitglied war Sten Linnander, der nach eigenen Angaben seit 1983 Mitglied der "Bauhütte" war und Vorsitzender des Vereins Aktion Perestroika wurde. Zuvor soll Linnander drei Jahre Mitglied der AAO gewesen sein.<ref name="nadir_all">https://www.nadir.org/nadir/archiv/Antifaschismus/Organisationen/zegg/brosch_rosa/zegg_all.html#xtocid323348</ref> Zwischen 1994 und 2002 hielt sich Linnander in Arizona auf, wo er [[Plastikschamane|indigenen Schamanismus]] studiert haben will.<ref>http://p2pfoundation.net/Sten_Linnander</ref> In Phoenix/Arizona befindet sich das Hauptquartier des [[Deer Tribe Metis Medicine Society|Deer Tribe]], mit dem das ZEGG in Bad Belzig kooperiert: seit Jahren veranstalten mehrere Anbieter aus dem Deer Tribe dort kostenpflichtige Seminare. Als weiterer Verantwortlicher für die "Aktion Perestroika" wird neben Linnander auch Mario Strucki genannt.<ref>http://www.jugglerpress.com/jockm/zegghistory.html </ref>
  
 
Ein weiteres, nicht mehr bestehendes Projekt ist "Haven Arctica", das ebenfalls Sten Linnander leitete; es stand unter dem Motto "Taut Eure Herzen auf und nicht die Arktis!" und sollte ''"ökologische, politische und spirituelle Forschungsfragen zur Heilung und zum Schutz der Arktis mit Gedanken zur menschlichen Heilung"'' verbinden, wozu man unter anderem in Nordschweden Polarlichter herbeirufen und -pfeifen wollte.<ref name="nadir_all" />
 
Ein weiteres, nicht mehr bestehendes Projekt ist "Haven Arctica", das ebenfalls Sten Linnander leitete; es stand unter dem Motto "Taut Eure Herzen auf und nicht die Arktis!" und sollte ''"ökologische, politische und spirituelle Forschungsfragen zur Heilung und zum Schutz der Arktis mit Gedanken zur menschlichen Heilung"'' verbinden, wozu man unter anderem in Nordschweden Polarlichter herbeirufen und -pfeifen wollte.<ref name="nadir_all" />
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Anderen Angaben zufolge sollte das Projekt als ''"Thinktank und Erlebnisort für das Verhältnis zwischen den Geschlechtern dienen"''.<ref> Schmid, Georg: Kirchen, Sekten, Religionen: religiöse Gemeinschaften, weltanschauliche Gruppierungen und Psycho-Organisationen im deutschen Sprachraum. Ein Handbuch. Zurüch 2003. S. 481</ref>
 
Anderen Angaben zufolge sollte das Projekt als ''"Thinktank und Erlebnisort für das Verhältnis zwischen den Geschlechtern dienen"''.<ref> Schmid, Georg: Kirchen, Sekten, Religionen: religiöse Gemeinschaften, weltanschauliche Gruppierungen und Psycho-Organisationen im deutschen Sprachraum. Ein Handbuch. Zurüch 2003. S. 481</ref>
  
Ein weiteres Projekt war das Forschungsschiff "Kairos", Heimathafen Lanzarote, unter der Leitung von Martina Gisler. Die "Kairos" sollte in Zusammenarbeit mit der sogenannten ZEGG-Universität, dem Jetzt e.V. sowie Musikern, Wissenschaftlern und Delfinforschern das Meer als "Uterus des Lebens" und die Kommunikation mit Walen und Delfinen erforschen. Zusätzlich wurden "erotische Törns" angeboten.<ref name="nadir_03" /> Gisler leitete dieses Projekt fünf Jahre<ref name="spiritherz">http://www.spiritherz.de/martina-gisler.phtml</ref> und unterhält heute in Potsdam und Bad Belzig eine Rolfing-Praxis.<ref>http://www.rolfing-potsdam.de/</ref> Nach eigenen Angaben ist Gisler ebenfalls ''"Lehrerin auf dem traditionell schamanischen Weg der Twisted Hairs"''<ref name="spiritherz" />, womit sie eine der Tarnbezeichnungen des Deer Tribe verwendet, in dem sie somit ebenfalls aktiv ist.
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Ein weiteres Projekt war das Forschungsschiff "Kairos", Heimathafen Lanzarote, unter der Leitung von Martina Gisler. Nach Eigendarstellungen des ZEGG wurde die "Kairos" von Martina Gisler, Crack Hoheisel und Bettina Dornies betrieben.
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<ref>http://www.jugglerpress.com/jockm/zegghistory.html </ref>  Das Schiff sollte in Zusammenarbeit mit der sogenannten ZEGG-Universität, dem Jetzt e.V. sowie Musikern, Wissenschaftlern und Delfinforschern das Meer als "Uterus des Lebens" und die Kommunikation mit Walen und Delfinen erforschen. Zusätzlich wurden "erotische Törns" angeboten.<ref name="nadir_03" /> Gisler leitete dieses Projekt fünf Jahre<ref name="spiritherz">http://www.spiritherz.de/martina-gisler.phtml</ref> und unterhält heute in Potsdam und Bad Belzig eine Rolfing-Praxis.<ref>http://www.rolfing-potsdam.de/</ref> Nach eigenen Angaben ist Gisler ebenfalls ''"Lehrerin auf dem traditionell schamanischen Weg der Twisted Hairs"''<ref name="spiritherz" />, womit sie eine der Tarnbezeichnungen des Deer Tribe verwendet, in dem sie somit ebenfalls aktiv ist.
  
 
Zu den heute aktiven Gruppierungen, die auch über einen eigenen Webauftritt verfügen, gehört „jung im zegg“, das sich insbesondere an ''junge Menschen bis zu 35 Jahren'' wendet und zum Kennenlernen diverse Möglichkeit der nicht entlohnten Mitarbeit propagiert:  
 
Zu den heute aktiven Gruppierungen, die auch über einen eigenen Webauftritt verfügen, gehört „jung im zegg“, das sich insbesondere an ''junge Menschen bis zu 35 Jahren'' wendet und zum Kennenlernen diverse Möglichkeit der nicht entlohnten Mitarbeit propagiert:  

Version vom 9. Februar 2016, 18:22 Uhr

ZEGG ist die Abkürzung von Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung, eine 1991 gegründete Lebensgemeinschaft häufig Esoterikgesinnter mit Sitz in Bad Belzig bei Berlin. Auf der eigenen Webseite firmiert das ZEGG als "ZEGG - Forschungs- und Bildungszentrum GmbH".[1] Die aktuelle Zahl der Bewohner soll bei 100 liegen.

Die heutige 15 Hektar große Siedlung der ZEGG GmbH ist eine in einem Wald gelegene Ansammlung von Gebäuden, Zelten und Lagerplätzen. Zu finden sind auch Betriebe und Tagungsstätten. Im Zentrum des Geländes befindet sich ein großer, runder Steinplatz mit Springbrunnen, der auch, gewissermaßen als Kraftort, für Meditationen und als "kosmische Antenne" benutzt wird. Ferner ist eine Ashram-Gruppe vorhanden sowie eine Gruppe, die sich der Baummeditation widmet, des Weiteren Schwitzhütten und ein Buchladen für Esoterikliteratur. ZEGG ist auch der Wirkort mehrerer kommerzieller Anbieter auf dem Psychomarkt.

Zur Zeit des Nationalsozialismus war der Ort ein Ferien- und Sportlager. Zu DDR-Zeiten war hier die paramilitärische "Gesellschaft für Sport und Technik" (GST) zu Hause. 1991 wurde das Gelände für 2,1 Millionen DM von der Treuhand erworben. Ziel war es damals, ein "internationales Tagungs- und Forschungszentrum" aufzubauen, das Modellentwürfe für ein sozial und ökologisch nachhaltiges Leben erarbeitet. In der Anfangszeit wurde den Bewohnern von Beobachtern und Kritikern unterstellt, in der Gemeinschaft "freie Liebe" in Form promiskuitiver sexueller Beziehungen zu praktizieren. Der Führungsstil des Initiators Dieter Duhm wurde als patriarchal beschrieben.

Veröffentlichungen finden sich in der eigenen Zeitschrift "ZEGG" und "ZEGG-Rundbrief".

Typisch für ZEGG ist das "Forum", eine an das Psychodrama erinnernde Praktik, die auf den Selbstdarstellungen innerhalb der Aktionsanalytischen Organisation (AAO) basiert. Dabei stellt ein Teilnehmer inmitten von Anwesenden eigene Emotionen, Wünsche und Probleme dar, um sie dadurch dem Kollektiv zu unterbreiten.

Dieter Duhm

ZEGG-Begründer war der 1942 geborene Psychologe und Buchautor Dieter Duhm, der von der "Aktionsanalytischen Organisation" AAO von Otto Muehl beeinflusst wurde. Eine der bekannteren Anhängerinnen war Barbara Rütting. Duhm lebt mittlerweile im wärmeren Portugal, in einem von ihm gegründeten "planetarischen Heilungsbiotop Tamera". Duhm ist auch Stifter einer "Friedensschule Mirja" sowie eines "politischen Ashram" in Tamera als Ausbildungsorte für zukünftige "Friedensarbeiter".

Duhm ist Erfinder einer "politischen Theorie", die er mit Begriffen wie Holografie, Chaosforschung, Systemtheorie und morphogenetische Feldtheorie begründet, und die zum weltweiten Frieden führen soll.

ZEGG GmbH

Die ZEGG GmbH ist die Eigentümerin des Geländes und der Gebäude sowie Trägerin des einträglichen Tagungsbetriebs. Alle erwachsenen und dauerhaften Bewohner sollen verpflichtet sein, eine Unterbeteiligung an der ZEGG GmbH zu erwerben; die GmbH soll damit im Jahr 2003 über sieben Hauptgesellschafter und 112 Unterbeteiligte verfügt haben.[2] Die Höhe der Beteiligung an der GmbH wurde 2003 mit einem Betrag von Euro 2.250 angegeben.[3]

Die GmbH finanziert sich aus Einlagen und eine monatliche Einwohnermiete, die im Jahr 2004 340 Euro betrug[4]; nach Zahlen aus dem Jahr 2003 betrug die Gesamtzahlung monatlich Euro 450. Hiernach entfielen Euro 320 auf die Mietzahlung, ein weiterer Betrag von Euro 125 auf einen Essensbeitrag sowie auf einen freiwilligen Beitrag zur Unterstützung der Kinder der Gemeinschaft, der zwischen Euro 5 und Euro 50 liegen konnte.[5] Diesen Angaben zufolge betrug die monatliche Zahlung für den einzelnen Bewohner zwischen Euro 450 und Euro 500. Ferner existiert ein sogenannter ZEGG-Club als Förderkreis, der ebenfalls Einnahmen generiert und dem alle Mitglied der Gemeinschaft angehören.[5]

Einem Artikel aus dem Juni 2015 zufolge zahlt inzwischen jeder Bewohner ca. € 500 Miete und € 250 für das Essen.[6]

Weitere Einnahmen hat die GmbH durch Mietzahlungen der ansässigen Firmen, wobei diese Firmen sowie die Mitglieder der Gemeinschaft als finanziell eigenständig bezeichnet werden.[7] In der Außendarstellung wird darauf hingewiesen, dass das ZEGG finanziell unabhängig sei und sich selbst trage.[8]

Die ZEGG GmbH veranstaltet jährlich vier Festivals mit mehreren hundert Besuchern sowie ein Pfingstseminar, das offenbar ebenfalls mehrere hundert Teilnehmer anzieht.[9] Als weitere "Einnahmequelle" kann der unentgeltliche Arbeitseinsatz von Bewohnern und Besuchern gesehen werden.[10]

Seit dem 1. Januar 2015 verfügt das ZEGG über den Status der Gemeinnützigkeit und firmiert seitdem als „ZEGG Bildungszentrum gGmbH“. Die gGmbH beschäftigte Anfang 2015 37 Angestellte und verzeichnet jährlich ca. 15.000 Gästeübernachtungen.[11]

Ursprünge und Entwicklung

Eine detaillierte Darstellung des Projekts ist schwierig, da unabhängige Quellen rar sind und Veröffentlichungen teilweise, wie z.B. Wikipedia, aufgrund der Mitwirkung von ZEGG-Bewohnern bzw. -Sympathisanten ausgesprochen werbewirksam formulieren. Auch die Umbenennung von Teilprojekten, die Wiederverwendung von Benennungen früherer, aufgegebener Projekte etc. ermöglichen kaum Transparenz. Insgesamt ist das ZEGG in der Außendarstellung nicht auf Transparenz ausgerichtet:

"Das ZEGG ist sehr bemüht, ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Es bleibt [...] in seiner öffentlichen Selbstdarstellung i.d.R. sehr kurz und oberflächlich. Materialien und Informationen, die geeignet wären einen Einblick z.B. in die Strukturen des ZEGG, dessen Ideologie oder die Inhalte der Forumsausbildung zu geben, werden vor der Öffentlichkeit zurückgehalten."[12]

Das ZEGG wurde 1991 von Dieter Duhm, Sabine Lichtenfels und anderen Personen gegründet. Insbesondere Duhm war u.a. von der Aktionsanalytischen Organisation AAO von Otto Muehl beeinflusst, deren Prinzipien er in Deutschland zunächst ab 1978 im Rahmen einer eigenen Organisation mit Namen Bauhütte umzusetzen suchte.[7] In anderen Veröffentlichungen des ZEGG werden Duhm und Lichtenfels als Mitbegründer des Projekts Meiga genannt, aus dem das ZEGG hervorgegangen sei[13]; Meiga wird als "Netzwerk von Einzelpersonen und Projekten" bezeichnet: "Mitglieder waren TeilnehmerInnen der Bauhhütte (1983-1986), einem Gemeinschaftsexperiment unter Leitung von Dieter Duhm sowie später Einzelpersonen aus dem ZEGG und Tamera"[14] bzw. im Kapitel zuvor nicht deckungsgleich: "Viele der zur Trägergruppe des ZEGG 1991 gehörenden Gemeinschaftsmitglieder waren Mitglieder der »Bauhütte« (1983-1986), einer »Pionier-Gemeinschaft« unter der Leitung von Dieter Duhm".[13]

Ebenfalls findet sich die Darstellung, das Projekt Meiga sei "als Alternative zum Friedrichshof" (d.h. zur AAO) gegründet worden, das "von Anfang an entgegengesetzte Gedanken verfolgt habe: individuelle Autonomie, geistigen Pluralismus und geistige Orientierung durch Erfahrung".[15] Andererseits finden sich jedoch gerade aus der Anfangszeit Zitate von Duhm wie das folgende von 1991:

"Diese charismatischen Gemeinschaften - auch Poona oder Friedrichshof - waren in einem fatalen Wortsinn auch die 'demokratischen', denn demos, das Volk, wollte den Führer; es wollte geführt werden, denn nur so war es funktionsfähig und gemeinschaftsfähig. Diese Struktur gilt emotionell bis heute, auch wenn die Parolen anders lauten. Alle gutgemeinten Sätze von Basisdemokratie und individueller Autonomie scheitern an der psychischen Realität der Beteiligten."[15]

Zumindest setzte das ZEGG immer wieder eine Argumentation mit basisdemokratischen Strukturen und den Charakter eines Experiments des Zusammenlebens und -arbeitens oder auch eine Orientierung an Ökologie und Nachhaltigkeit für Versuche ein, in einer undogmatisch links geprägten Szene, in alternativ ökologischen und auch esoterischen Kreisen sowie auch in der Friedensbewegung Fuß zu fassen, wobei eine vorgebliche oder tatsächliche Akzeptanz in diesen Kreisen natürlich auch die Außenwahrnehmung in der Gesamtgesellschaft beeinflusst.

Gründungsmitglieder

Soweit sich dies aus verschiedenen Publikationen ermitteln lässt, gehören zu den Gründungsmitgliedern des ZEGG u.a folgende Personen, die auch bereits in der Bauhütte aktiv waren: Dieter Duhm, Sabine Lichtenfels, Leila Dregger, Achim Ecker, Charly Rainer Ehrenpreis, Martina Gisler (ebenfalls beim Deer Tribe aktiv), Sten Linnander (auch beim Deer Tribe aktiv), Joachim Niklas, Dolores Richter, Ramona Stucki, Franz Voigt. Von den Gründungsmitgliedern sollen noch heute acht Personen im ZEGG leben.[16] Andere sind mit Duhm und Lichtenfels zum Projekt Tamera gewechselt.

Exkurs: Steuerung der Außenwahrnehmung durch das ZEGG

Durch entsprechende Aufbereitung und Präsentierung von Informationen versuchte und versucht das ZEGG, die ab ca. Mitte der 1980er Jahre aufgekommene Kritik am Projekt möglichst zu konterkarieren und valide Kritikpunkte teils schlicht und in der Regel beleglos abzustreiten, teils wortreich zu übertünchen. Dem Anschein nach gehört zu den diesbezüglichen Taktiken auch, dass Darstellungen in unterschiedlichen Medien mehr oder weniger voneinander abweichen können; in manchen Schilderungen geht dies bis in den Bereich einer gewissen Faktenresistenz. Dies ist z.B. gegeben, wenn der Projektgründer Duhm als "einer der intellektuellen Köpfe der 68er Bewegung" charakterisiert wird.[17]

Zu den divergierenden Informationen in unterschiedlichen Medien gehören z.B. unterschiedliche Angaben zu Gründungsjahren, so dass etwa in einer Version des Artikels zum ZEGG in der deutschen Wikipedia die Gründung der Bauhütte auf 1978 datiert wird[18], während eine ZEGG-Stellungnahme (siehe oben) als Gründungsjahr des Vorläuferprojekts Bauhütte 1983 nennt. In einer Überarbeitung aus dem Jahr 2012[19] wurde u.a. ein Abschnitt über das sogenannte ZEGG-Forum (siehe unten) entfernt, während der Abschnitt über die Entscheidungsstrukturen gekürzt und vager gefasst wurde. Aufgeführte kritische Literatur hat nicht unbedingt dauerhaften Bestand in der Literaturliste, wie z.B. eine Publikation von Nordhausen und Billerbeck zu Psychosekten[20]; auch der Begriff "esoterisch" wurde im Zuge einer solchen Bearbeitung entfernt.[21] Im April 2013 wurden vorübergehend zwei weitere kritische Artikel über das ZEGG zugunsten eines von zwei ZEGG-Bewohnern für eine Tageszeitung geschriebenen Artikels sowie einen aus der anthroposophischen "Erziehungskunst" ausgetauscht.[18]

Bereits 2011 wurden folgende Passagen entfernt:

"Ein großer Teil der Gemeinschaft arbeitet in den Bereichen Unterbringung und Verpflegung der Gäste, Seminarorganisation- und leitung, Landwirtschaft und Geländepflege. Die Arbeitsbereiche sind selbstverwaltet, Entscheidungen werden von den MitarbeiterInnen getroffen. Alle Bewohner übernehmen darüber hinaus ehrenamtliche Aufgaben."[22]
"Eine Auflage für den Kauf war, dass innerhalb von zwei Jahren noch einmal die Kaufsumme investiert wurde. Das wurde über Einlagen in die ZEGG GmbH und die Aufnahme von Darlehen bei Unterstützern und Banken ermöglicht."[22]

Ab November 2010 bzw. März 2011 arbeiten am Wikipedia-Artikel zwei bzw. mehrere mit dem ZEGG verbundene Personen mit, die auch die oben aufgeführten Änderungen in den Artikel einbrachten; die problematische Interessenlage scheint nicht bekannt, obwohl beide Autoren sich hauptsächlich im WP-Artikel zum ZEGG einbringen. Die von beiden vorgenommenen Überarbeitungen tragen dazu bei, das ZEGG in möglichst positivem Licht erscheinen zu lassen, angesprochene Probleme entweder unauffällig zu entfernen oder kleinzureden und Meriten herauszustreichen. Ferner wird nicht nur bei Wikipedia versucht, am ZEGG beobachtete Kritikpunkte auf Veröffentlichungen abzuschieben, die älteren Datums sind, um damit vorhandene Kritik komplett zurückzuweisen; darüber hinaus wird bei unerwünschten Änderungen bzw. Reverts umgehend interveniert und auch die NPOV-Richtlinie der Wikipedia zugunsten einer genehmen Darstellung instrumentalisiert.[23] Wie aus einer dieser Interventionen aus dem Juni 2015 hervorgeht,[24] beansprucht das ZEGG offenbar in der Eigendarstellung, das Projekt sei "seit Beginn ausgesprochen libertär und links" gewesen, was nicht den Fakten entspricht.

Auch örtlich bzw regional versucht das ZEGG, sich durch verschiedene Stategien der Mitarbeit positiv darzustellen. So war z.B Wam Kat, Mitbewohner des ZEGG seit 1995, vermutlich zwischen 2008 und 2012 Stadtverordneter der Stadt Belzig und gehörte dort der Fraktion „Die Linke“ an.[25] Allerdings fällt hierbei auf, dass die Daten in verschiedenen Quellen voneinander abweichen: Während der Wikipedia-Artikel besagt, dass Kat ab 2008 Stadtverordneter war, geht aus der Stellungnahme des ZEGG hervor, er sei bereits seit 2004 im Stadtrat gewesen und dort Fraktionsvorsitzender der „Linken“.[26] Eine dritte zeitliche Variante bringt Kat selbst ein, der am 6. September 2012 auf seiner Seite bei Facebook mitteilte: “Gerade nach fast 9 jahre mein Stadtrat mandat gekündigt, es ist einfach nicht mehr zu tun neben alle kochaktionen, fühlte mich voll schuldig mich immer wieder für rat und ausschuß sitzungen ab zu melden.“[27]

Ferner ist Wam Kat im Info-Café „Der Winkel“ des „Belziger Forum e.V.“ in Bad Belzig engagiert bzw. laut Wikipedia sogar Gründer des Info-Cafés[28], in dem Ramona Stucki, ebenfalls langjähriges ZEGG-Mitglied (offenbar bereits Gründungsmitglied), zudem für mehrere Jahre den Vorsitz innehatte. Das ZEGG benennt auch Stucki als Mitgründerin des Cafés; sowohl Kat wie auch Stucki sollen bereits seit 1998 im Verein aktiv sein.[29] Stucki nahm 2011 für den Verein „Belziger Forum“ die Auszeichnung „Ehrenamt des Monats Januar“ entgegen, die ihr der (damalige) Bundestagsabgeordnete Frank Walter Steinmeier überreichte, in dessen Wahlkreis Bad Belzig liegt.[30]

Weitere Vereine und Organisationen

Aus dem ZEGG bzw. dem Projekt Meiga heraus wurde eine Vielzahl weiterer Vereine und Organisationen gegründet, die teils bis heute Bestand haben, teils jedoch auch eingestellt wurden. Dass diese Struktur sich nicht zufällig ergab, sondern gezielt eingesetzt wurde, ergibt sich z.B. aus Eigenveröffentlichungen des ZEGG zu einer Geschichte:

"Rather it encouraged individuals associated long-term with the project and a few who had frequently visited the experiment at Schwand to start their own individual smaller projects to be united under a loose network called "Project Meiga". These included a few galleries (Galerie Roda in Radolfzell run by Sabine Lichtenfels, in Frankfurt run by Katza Kreutzmann, in Berlin run by Lee Voossen), a publishing house (Verlag Meiga run by Beate Moeller), a magazine (San Diego Magazin run by Leila Dregger), the "Sexpeace" group of artists, the youth club "Jetsz", run by Achim Ecker, an ecological centre on the Bodensee lake (Heretswilen), a trendy pub in Winterthur, a humanitarian charity, "Aktion Perestroika," run by Sten Linnander and Mario Stucki, and a conference-team run by Sarah Vollmer and Herbert Faller."[31]

Zu den nicht mehr aktiven Gruppen gehört z.B. Sexpeace, das offenbar im Verlauf des Bestehens umgewidmet wurde, da es teils als Künstlergruppe bezeichnet wird, andererseits aber auch als "Projekt zur Rettung der freien Liebe".[32] Auch die Theatergruppe "Die Unerlösten" sowie das Jugendprojekt "Undersky" und der "Jetzt e.V. - Jugend entwickelt Zukunft" sind nicht mehr aktiv.

Dies gilt auch für den vom ZEGG so beschriebenen humanitären Hilfsverein "Aktion Perestroika e.V.", der jedoch in einem Verzeichnis bestehender Vereine als nach wie vor existent gelistet ist; zwar variiert die genannte Hausnummer in einer Stelle, was auch ein simpler Eingabefehler sein kann, die Telefonnummer ist jedoch eine Durchwahlnummer des ZEGG.[33] Der Aktion Perestroika e.V. wurde 1990 gegründet; ein Gründungsmitglied war Sten Linnander, der nach eigenen Angaben seit 1983 Mitglied der "Bauhütte" war und Vorsitzender des Vereins Aktion Perestroika wurde. Zuvor soll Linnander drei Jahre Mitglied der AAO gewesen sein.[34] Zwischen 1994 und 2002 hielt sich Linnander in Arizona auf, wo er indigenen Schamanismus studiert haben will.[35] In Phoenix/Arizona befindet sich das Hauptquartier des Deer Tribe, mit dem das ZEGG in Bad Belzig kooperiert: seit Jahren veranstalten mehrere Anbieter aus dem Deer Tribe dort kostenpflichtige Seminare. Als weiterer Verantwortlicher für die "Aktion Perestroika" wird neben Linnander auch Mario Strucki genannt.[36]

Ein weiteres, nicht mehr bestehendes Projekt ist "Haven Arctica", das ebenfalls Sten Linnander leitete; es stand unter dem Motto "Taut Eure Herzen auf und nicht die Arktis!" und sollte "ökologische, politische und spirituelle Forschungsfragen zur Heilung und zum Schutz der Arktis mit Gedanken zur menschlichen Heilung" verbinden, wozu man unter anderem in Nordschweden Polarlichter herbeirufen und -pfeifen wollte.[34]

Weiterhin zu bestehen scheint die Natur- und Wildnisschule Achillea. Einer der Mitbegründer betreibt die ebenfalls als dem ZEGG-Umfeld zugehörig beschriebene Ökotec GmbH.[37] Die Ökotec GmbH ist nach Angaben aus dem ZEGG ökonomisch und organisatorisch selbständig und unterhält Betriebsräumlichkeiten an der ZEGG-Adresse in Bad Belzig.[38]

Die in Lanzarote angesiedelte Erotische Akademie Casa Las Piteras, später Erotische Akademie La Massilia, wurde 1992 von Gina Wiesmann und Frieda Radford gegründet und bereits 1998 eingestellt:

"Es sollte ein Platz für die Liebe werden. Und in den 5 Jahren des Bestehens ist dies auch gelungen... La Massilia war eine Kraftquelle für viele Gleichgesinnte, die sich über die Jahre an diesem schönen Platz auf Lanzarote einfanden. Es wurden Feste gefeiert an denen es erotisch nur so prickelte. Es wurde philosophiert, getanzt, gelacht, geflirtet und jeder wußte, das jederzeit alles möglich war. Es gab diverse Liebeszimmer in die man sich zurückziehen konnte, und auch andere erotische Einrichtungen von denen rege Gebrauch gemacht wurde. Das Team von La Massilia wußte stets, wie man seine Gäste verführen konnte.
Ein wahrheitsgemäßer Kontakt zwischen Männern und Frauen wurde hoch kultiviert, und zwar von der ersten Kontaktaufnahme bis hinein ins Bett. Wenn man aber berücksichtigte, das Gegenüber weder klein zu machen noch auf den Sockel des/der Angebeteten zu stellen, sondern einfach seinen Wahrnehmungen Ausdruck verlieh, dann allerdings war (fast) alles möglich, vom schnellen sexuellen Abenteuer bis hin zur romantischen Liebesgeschichte ..."[39]

Anderen Angaben zufolge sollte das Projekt als "Thinktank und Erlebnisort für das Verhältnis zwischen den Geschlechtern dienen".[40]

Ein weiteres Projekt war das Forschungsschiff "Kairos", Heimathafen Lanzarote, unter der Leitung von Martina Gisler. Nach Eigendarstellungen des ZEGG wurde die "Kairos" von Martina Gisler, Crack Hoheisel und Bettina Dornies betrieben. [41] Das Schiff sollte in Zusammenarbeit mit der sogenannten ZEGG-Universität, dem Jetzt e.V. sowie Musikern, Wissenschaftlern und Delfinforschern das Meer als "Uterus des Lebens" und die Kommunikation mit Walen und Delfinen erforschen. Zusätzlich wurden "erotische Törns" angeboten.[38] Gisler leitete dieses Projekt fünf Jahre[42] und unterhält heute in Potsdam und Bad Belzig eine Rolfing-Praxis.[43] Nach eigenen Angaben ist Gisler ebenfalls "Lehrerin auf dem traditionell schamanischen Weg der Twisted Hairs"[42], womit sie eine der Tarnbezeichnungen des Deer Tribe verwendet, in dem sie somit ebenfalls aktiv ist.

Zu den heute aktiven Gruppierungen, die auch über einen eigenen Webauftritt verfügen, gehört „jung im zegg“, das sich insbesondere an junge Menschen bis zu 35 Jahren wendet und zum Kennenlernen diverse Möglichkeit der nicht entlohnten Mitarbeit propagiert:

“In den Sommermonaten gibt es viel Arbeit auf dem Gelände der Gemeinschaft: Bauen, Pflegen, Ernten, Verschönern, Erneuern, Ausbauen … Was würden wir nur ohne die fleißigen Unterstützer tun? Gerade für tatkräftige junge Leute ist die Mitarbeit als Sommergast eine schöne und günstige Möglichkeit, Gemeischaftsluft zu schnuppern. Nach einer kleinen Morgeneinstimmung fliegen die bunt gemischten Arbeitsteams aus, um für ca. fünf Stunden am Tag im Gelände, im Garten oder der Küche mitzuarbeiten. Nachmittags gibt es Gruppentreffen, samstags eventuell einen Tanzabend und ansonsten viel Zeit, das ZEGG zu erkunden.“[44]

Für diese Mitarbeit fallen für den Interessenten Kosten von "€56 pro Woche incl. Unterkunft und Verpflegung" an.[44]

Ferner können im ZEGG Praktika, auch in den dort angesiedelten selbständigen Betrieben, sowie ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert werden; das ZEGG bietet zwei FÖJ-Stellen an.[45] Die FÖJ-Absolventen arbeiten in folgenden Bereichen:

"Mitarbeiten würdest du vor allem in unserem ökologischen Permakulturgarten, in der Großküche, in der biologisch, regional und vegetarisch gekocht wird, in der Geländepflege oder im Kinderhaus. Daneben unterstützt du die Kochgruppen und Putzstellen, zusammen mit den Menschen, die im ZEGG leben. Die Teilnahme an Gemeinschaftsveranstaltungen zählt ebenfalls als Arbeitszeit.
Das ZEGG bietet zwei FÖJ-Stellen an, daher werdet ihr viel zu zweit machen und auch gemeinsam wohnen, eventuell noch zusammen mit PraktikantInnen. Integriert werdet ihr in bereits bestehende Gruppen der Saisoniers oder Wintergäste, mit denen ihr euch im gemeinsamen Wohnbereich organisiert und eine Forumsgruppe bildet."[45]

Hieraus geht hervor, dass die Teilnahmepflicht am Forum nicht nur für dauerhafte Bewohner des ZEGG gilt, sondern Gäste und ebenfalls für Absolventen des FÖJ umfasst, wobei es sich bei den letzteren um Jugendliche bzw. Jungerwachsene handelt.

Ein weiteres Projekt ist die sogenannte ZEGG-Liebesakademie, ebenfalls mit eigenem Webauftritt, die sich an ein Publikum aus mehreren Altersgruppen wendet:

"Ob du gerade anfängst dein Liebesleben zu entdecken, mitten im gelebten Eros stehst und dein neugieriger Forschergeist dich treibt oder du nach langjährigen Beziehungen neue Impulse suchst – an unserer Liebesakademie bist du herzlich willkommen, dir Zeit zu nehmen, um deine ganz persönlichen und intimen Fragen, Gelüste, Ängste und Sehnsüchte anzuschauen."[46]

Im Statement "Warum eine Liebesakademie" wird eine Darstellung gegeben, die sich in Argumentation und Vokabularium durchaus eng an die Vorstellungen von Duhm und Lichtenfels anlehnt, von denen man sich offiziell abgrenzen möchte:

"Sowohl Liebe als auch Sexualität gehören zu den stärksten Kräften unseres Lebens. Sie sind mächtiger als der Verstand, verdrängen Schmerz, Hunger als auch Müdigkeit, treiben uns zur Fortpflanzung und sind dadurch Grundlage für unsere Existenz. Liebe und Sexualität sind somit die tiefgreifendsten Antriebsfedern und Bedürfnisse unseres Lebens.
In ihren unerlösten Formen werden Liebe und Sexualität zum Auslöser tiefer Verletzungen mit der Folge von krankem Herz und Körper, einsamer Kompensation und Gewalt.
Da die Mehrheit der Menschen ihr Grundbedürfnis nach erfüllter Liebe und Sexualität aus den verschiedensten Gründen nicht zu stillen vermag, gibt es enorm viel Bedürftigkeit und einen allzu oft unglücklichen gesellschaftlichen Zustand in der Welt."[47]

Aufgrund der Trennung von ZEGG und Tamera ist auch das zuvor als übergeordnet dargestellte Projekt Meiga obsolet geworden; allerdings besteht der Verlag Meiga fort und verlegt die Veröffentlichungen von Dieter Duhm und Sabine Lichtenfels.

Die De-Duhmisierungskampagne

Gegen Ende der 1990er Jahre erfolgte eine Auseinanderentwicklung des ZEGG vom Initiator Dieter Duhm sowie anderen zuvor einflussreichen Personen. Zu dieser Zeit gerieten Duhm sowie das ZEGG aufgrund der aufgegriffenen, innerhalb der AAO entwickelten theoretischen und praktischen Aspekte vermehrt in die Kritik. Eine Distanzierung von Muehl durch Duhm erfolgte nicht bzw. nur halbherzig, so etwa 1993, dass er nicht wisse, ob die Anklage gegen Muehl auf Tatsachen beruhe oder nicht bzw.: "Ich kann ihn nicht an seinen persönlichen Fehlern messen, dafür hat er zuviel geleistet."[48] Auch in einer Stellungnahme von 1997 relativierte Duhm und erklärte im Grunde das ergangene Gerichtsurteil für falsch: "... weil ich aus eigener Erfahrung wußte, wie schwer es ist, das Thema von Sexualität und Gemeinschaft voll in Arbeit zu nehmen, ohne dabei menschliche und geschichtliche Fehler zu machen. (Damit ist natürlich kein Kindesmißbrauch gerechtfertigt. Ich weiß nicht, was im Fall Muehl wirklich stattgefunden hat.)"[49] Duhm äußert sich immerhin sechs Jahre nach Muehls Verurteilung[50]; sein Einwand, er wisse nicht, was wirklich stattgefunden habe, stellt nicht nur das Gerichtsurteil in Frage, sondern bestreitet die Taten.

Im Jahre 2005 formuliert Duhm noch deutlicher:

"Und ich halte es aufgrund meiner Kenntnis seiner Person und seines Charakters für unmöglich, dass er Kinder sexuell mißbraucht hat. Es ist fürchterlich, es ist eine fürchterliche Riesensauerei, was ihm da zur Last gelegt wird, und was einfach so geglaubt wird! Vergewaltigung junger Frauen ab 13, sexueller Mißbrauch von Kleinkindern ab dem vierten Lebensjahr – und das jahrelang!! Ich kann es immer noch nicht fassen, wenn ich solche maßlosen Verleumdungen irgendwo lesen muß."[12]

Hier bezeichnet Duhm acht Jahre nach der oben zitierten früheren Äußerung die Tatvorwürfe nunmehr als Verleumdungen. Mit der Formulierung "und was einfach so geglaubt wird" stellt er ebenfalls die ordnungsgemäße Durchführung des Gerichtsverfahrens gegen Muehl in Abrede bzw. negiert die rechtskräftige Verurteilung und wertet sie als verleumderisch ab. Duhms Formulierung "junge Frauen ab 13" verharmlost ferner die Muehl nachgewiesenen Taten.

Das ZEGG selbst veröffentlichte erst im Jahre 2007 eine Distanzierung und behauptete darin: "Dieter Duhm, auf dessen Idee die Gründung des ZEGG zurückgeht, war von den Konzepten der früheren AAO-Kommune Otto Mühls anfänglich begeistert, hat sich aber schon 1979 endgültig von Otto Mühl und der AAO distanziert und getrennt."[51] Gleichzeitig versuchte das ZEGG, die Verbindung zu Duhm herunterzuspielen und betonte, dass Duhm nie im ZEGG gewohnt habe.[52] Allerdings ist der formale Wohnsitz nicht entscheidend dafür, ob eine Person Einfluss auf andere hat; schließlich hatte auch Karl Marx im Oktober 1917 keinen Wohnsitz in Petersburg. Inwieweit die Ende der 1990er Jahre erfolgte Trennung der Projekte ZEGG und Tamera ein Versuch der Schadenbegrenzung bzw. Imagepflege war bzw. ob die Schadenbegrenzung in einen internen Machtkampf mündete, lässt sich anhand der zur Verfügung stehenden, zugänglichen Literatur nicht belegen, aber auch nicht ausschließen.

Schwerpunkte und Ausrichtung

Seit Bestehen ist der Bereich „freie Liebe und Sexualität“ ein stets präsentes und auch in Veröffentlichungen, Pressemitteilungen und Werbetexten für Seminare angesprochenes Thema, zu dem auch Seminare und „Akademien“ ausgerichtet werden. Man scheint sich also zu Werbezwecken durchaus des in der Außenwirkung entstandenen Images zu bedienen, wenn auch andererseits abgewiegelt und der Eindruck vermittelt wird, es gehe im ZEGG langweiliger zu als im Kaninchenzüchterverein. Man hat sich beim ZEGG offenbar von Erscheinungen aus den Anfangsjahren entfernt, aus denen es Berichte über weibliche Mitglieder gab, die „erotische Massagen“ gegen Geld durchführten bzw. Sexarbeiterinnen waren[53] [54] und es auch zum Propagieren multipler Sexualkontakte als angeblichem Heilmittel gegen AIDS kam.

Mittlerweile stellen auch kritische Publikationen fest: “Anders noch als Mitte der 90er wird heute die Ursache für gesellschaftliche Probleme nicht mehr blindäugig und völlig undifferenziert in der Unterdrückung der Sexualität dargestellt.“[55] Jedoch stellt sich das ZEGG auch heute noch in dieser Weise vor: "Im Laufe des Jahres finden im ZEGG zahlreiche Seminare und vier große Festivals statt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei im Bereich menschliche Beziehungen, etwa bei Kommunikationstrainings oder Seminaren zu Liebe und Sexualität."[8] Vor allem aber die oben erwähnten Ausführungen auf der Seite der ZEGG-Liebesakademie lassen Zweifel daran aufkommen, dass ein solcher Wandel umfassend stattgefunden hat.

Worauf diese Veränderungen letztlich zurückzuführen sind sowie inwieweit es sich um tatsächliche Veränderungen handelt oder nur um kosmetische Bearbeitungen des Außenbildes, ist aufgrund der mangelnden Transparenz nicht zu ermitteln. Ebenfalls ungünstig in der Außenwirkung war, dass das ZEGG sich erst im Jahr 2007 von Muehl und dessen pädophilen Taten distanzierte. Allerdings bleibt es problematisch, wie auch teils kritisch vermerkt, dass sich das ZEGG offenbar nicht dazu äußern mag, wie man sich zu sexuellen Kontakten älterer Erwachsener mit Jugendlichen stellt.

Andererseits arbeitet das ZEGG nach wie vor mit dem Deer Tribe zusammen, der z.B. sexuelle Praktiken dazu einsetzt, Kursteilnehmer psychisch zu brechen und damit kontrollieren zu können, und unter dem Namen Quodoushka Seminare zu angeblich indigenen spirituellen Sexualpraktiken verkauft.[56] Der Leiter des Deer Tribe, Harley Reagan, wurde Anfang der 1990er Jahre im ZEGG-Magazin als authentischer Indianervertreter propagiert[57], ist jedoch US-Bürger irischer Herkunft ohne ermittelbare indigene Vorfahren.

In weiteren Zusammenhängen - wie z.B. in der Werbung für Seminare zum ZEGG-Forum in den USA - geben ZEGG-Mitglieder anders gewichtete Darstellungen zur Ausrichtung und Absichten des ZEGG:

"Project Meiga began as a research project committed to the spirit of experimentation, but both in content and method lying well outside the purview of institutionalised science. The project was conceived as interdisciplinary life research in biology, physics, medicine and psychology designed to re-integrate the fragmentation in all parts of life that permeates modern society. It was very soon realised that this kind of radical research could only be done rigorously and systematically in the laboratory of communal living and working.
Professor Dieter Duhm was the initiator of this social experiment in holistic life research which from the very beginning focused on the basic issues that invariably arise out of humans living together. Thus the nature of love, forms of relationship, the origin of jealousy, conflicts about authority, and concepts of raising children came under the social microscope. Identifying basic human longings and needs, investigating the roots of latent fear and violence, examining what constitutes disease and healing, finding ways to optimise nutrition and raise energy, all became grist for the experimental mill. The project enquired as well into the source of life energy (God), meaning and goals for life, examined creation theories, and attempted to evaluate possible long-term directions for evolution in the history of mankind."[58]

Es ist zunächst anzumerken, dass über eine Professur Duhms nichts bekannt ist; der englischen Wikipedia zufolge soll er eine Professur abgelehnt und den akademischen Betrieb bereits 1975 verlassen haben.[59] Der Anspruch der "interdisziplinären Lebensforschung in Biologie, Physik, Medizin und Psychologie" wäre jedoch selbst dann erheblich zu ehrgeizig dimensioniert, wenn Duhm die Professur (er hat Psychologie studiert und in Soziologie promoviert[59]) nicht ausgeschlagen hätte. Darüber hinaus stellt die obige Schilderung eine recht unsystematische Vermischung der gewählten Arbeitsfelder "Liebe, Beziehungsformen, Ursachen der Eifersucht, Autoritätskonflikten, Konzepten der Kindererziehung" sowie "Wurzeln latenter Angst und Gewalt, die Untersuchung, was Krankheit und Heilung ausmacht, Wege der Optimierung von Ernährung und der Energie" dar.

Entscheidungsstrukturen

Das ZEGG bezeichnet sich in der Eigendarstellung als „basis-demokratisch“ und weltanschaulich pluralistisch.[60] Mit dem Anspruch auf Basisdemokratie wird u.a. die Akzeptanz in einer undogmatisch links geprägten Szene gesucht. Teilweise ist auch davon die Rede, Entscheidungen würden nach dem Konsensprinzip gefällt.[61] Tatsächlich kommen Entscheidungen offenbar durch einen 13er Rat zustande, zu dessen Struktur und Zustandekommen keinerlei Informationen bekannt wurden und werden; offenbar ist dies auch für Bewohner des ZEGG nicht in jedem Falle transparent.[62] Ob der an anderer Stelle genannte "Visionsrat" mit dem 13er Rat identisch ist, ist nicht zu ermitteln.[63] Das Vorhandensein eines derartigen Rates läuft auch einer Entscheidungsfindung nach dem Konsensprinzip sowie einer Basisdemokratie völlig zuwider.

In Selbstdarstellungen heißt es jedoch auch abweichend:

“Finanzielle Entscheidungen größeren Umfangs werden nach einem soziokratischen Modell in einem Managementkreis getroffen.“[7] bzw.
“Eine wichtige Basis der ZEGG-Lebensgemeinschaft ist die gemeinsame Arbeit. Ein großer Teil der Gemeinschaft arbeitet im Seminarbetrieb, im Garten oder in der Geländepflege. Hier kommen die Gemeinschaftsmitglieder im Alltag zusammen, hier werden auch Entscheidungen getroffen, die die Arbeitsbereiche betreffen. Die Gemeinschaft ist nach einem soziokratischen Modell organisiert, das wie ein flexibles und anpassungsfähiges Betriebssystem für eine Organisation funktioniert. Es besteht aus drei Elementen: einer Organisationsstruktur, einer Entscheidungsstruktur und der dynamischen Steuerung. Das Modell baut auf selbstverantwortliche Kreise auf, die mit je zwei Vertretern in einem übergeordneten Kreis für die gesamte Organisation vertreten sind.“[8]

Dieses Modell ist mit Ansprüchen auf eine basisdemokratische Struktur oder Konsensentscheidungen nicht zu vereinbaren. Die Darstellung erweckt zudem den Eindruck, dass nicht lediglich die ökonomischen Aspekte des Zusammenlebens einbezogen werden, sondern vielmehr, dass sich das Zusammenleben ökonomischen Aspekten und Organisationsprinzipien unterzuordnen hat. Die behauptete Selbstverantwortlichkeit wird außerdem durch die erwähnte "dynamische Steuerung" ausgehebelt, die sowohl Organisations- wie Entscheidungsstrukturen überlagern kann.

Die Äußerung eines federführenden ZEGG-Mitglieds zum Thema Konsensentscheidungen ist womöglich als programmatisch anzusehen: "Was nervt Dich am ZEGG? - Konsensentscheidungen, in denen ein Veto alle Veränderung aufhalten kann und alle Vorarbeit sabotiert."[64]

Ferner heißt es: "Entscheidungen sind jederzeit revidierbar, wenn sie sich in der Praxis nicht bewähren"[61] (bzw. in der englischen Version erheblich vager: "All decisions can be revised if they turn out to be unworkable in practice".[63]) Abgesehen davon, dass hiermit keine Information darüber gegeben wird, wer entscheidet, ob etwas sich bewährt oder nicht, handelt es sich um eine Platitüde, die keiner Erwähnung bedürfen sollte. Eine besondere Fortschrittlichkeit kann damit nicht herausgestellt werden.

Das Forum

Das sogenannte Forum soll eine zentrale Rolle innerhalb des ZEGG einnehmen. Hierbei handelt es sich um ein Gemeinschaftsritual: “Die Gruppe versammelt sich und einzelne Mitglieder bringen emotionale Vorgänge zum Ausdruck, die dann von den anderen „gespiegelt“ werden.“[65] Berichten zufolge ist die Teilnahme am Forum für die Bewohner verpflichtend.[65]

“Individuelle Konflikte öffentlich zu diskutieren, hat auch mit der Politisierung des Privaten zu tun, einer Lieblingsforderung vieler 68er. Schließlich soll der Mikrokosmos hier beweisen, dass eine Gesellschaft möglich ist, in der Konflikte nicht durch Aggression, sondern durch „Gewaltfreie Kommunikation“ gelöst werden.“[65]

Beim Forum handelt es sich zudem um ein Ritual, das bereits in der Aktions-Analytischen Organisation von Muehl angewendet wurde, zunächst unter der Bezeichnung „Aktionsanalyse“, später als „Selbstdarstellung“.[66]

Öffentlich zugängliche Quellen über bzw. Publikationen zum Forum sind trotz dessen zentraler Bedeutung für das ZEGG nicht zu ermitteln. Peer Reviews oder Supervision finden nicht statt. Dass derartige Gruppenprozesse Einzelpersonen unter erheblichen Druck stellen können, ist ebensowenig von der Hand zu weisen wie die Möglichkeit, dass das Gruppenritual gezielt ausgenutzt wird, um Einzelpersonen (etwa Kritiker) zu isolieren und zu schädigen.

Ein Presseartikel zitiert eine Bewohnerin des ZEGG zum Thema Forum folgendermaßen:

“Barbara Stützel, eine blonde Frau mit fröhlichem Gesicht, ist ausgebildete Psychotherapeutin, aber seit sie im ZEGG lebt, arbeitet sie nur noch als Sängerin und Schauspielerin. „Mein Bedürfnis nach Psychologie wird durch das Forum völlig gestillt.“[65]

Es ist erstaunlich, dass eine ausgebildete Psychotherapeutin ein „Bedürfnis nach Psychologie“ kennen und verspüren will; die Formulierung erzeugt jedenfalls kein Vertrauen in das Ritual und dessen Anwendung.

Zum ZEGG-Forum gibt es eine separate Webpräsenz, auf der es heißt: "Im Forum gibt es drei wichtige Rollen: den Darsteller, die Forumsleitung und die “Spiegel”. Die Gruppe versammelt sich im Kreis. Die Darstellerin geht in die Mitte und teilt mit, was in ihr gerade vor sich geht und sie bewegt."[67]

Zum Ablauf wird gesagt: "Die Forumsleiter spielen eine zentrale Rolle und brauchen eine gründliche Ausbildung. Sie müssen selber authentisch werden und lernen, mit den Gefühlen dableiben zu können, die in ihnen selbst oder im Kreis aufkommen. Forumsleiter sind wie Geburtshelfer, die den authentischen Prozess des Darstellers unterstützen. Idealerweise gibt es zwei Leiter, eine Frau und einen Mann. Nur die Leiter interagieren mit der Darstellerin in der Mitte."[67] Zur Ausbildung der Leiter werden keine weiteren Informationen gegeben.

Auf dieser Webseite werden Achim Ecker und Ina Meyer-Stoll als Leiter der Forum-Seminare vorgestellt. Den mitgeteilten Informationen zufolge gehörten beide bereits dem Vorläufer des ZEGG, der Bauhütte, an und waren an der Entwicklung des Forums beteiligt.[68] Zu Ecker wird dort mitgeteilt, dass dieser in den 1980er Jahren ein Training als Lehrer für gewaltfreie Direkte Aktionen absolviert und sich in Deutschland in gewaltfreien Aktionsbewegungen engagiert habe. Die von ihm in diesem Zusammenhang angeführte "Graswurzelrevolution" ist jedoch keine solche Bewegung, sondern eine Zeitung aus dem libertären Spektrum. Es steht daher zu vermuten, dass Vokabeln wie "Basisdemokratie" im ZEGG über Ecker eingeführt wurden, dessen Engagement in der entsprechenden Szene jedoch offenbar recht oberflächlich war.

Eine weitere Schilderung des langjährigen ZEGG-Mitglieds Dolores Richter ist im englischen Sprachraum zugänglich, in dem das ZEGG das Forum als Technik für bestehende Gemeinschaften propagiert:

"Each Forum, the length of which is agreed in advance, usually about 90 minutes, is guided by a facilitator whose task is to direct the presentation to bring out the general character of the personal issue. Thus each and every Forum becomes a learning process for all present. The facilitator alone may intervene in the presenter’s process, sometimes to confuse the presenter, sometimes to interrupt or to divert him if he or she gets stuck in repetitive thought trains. It doesn't make sense to allow somebody to speak forever if the personal drama becomes too drawn out and boring. Transparency is served when the person in the middle finds out about this boredom arising in his listeners. The facilitator has sensed that people were passively listening and silently thinking how boring is the story. Can the presenter be thankful for the intervention that brought to light the effect his words were having on his audience?
"The more knowledge one has about one's own habitual patterns of thinking and behaving the faster one can perceive them in others and intervene in a supportive way. The facilitator who doesn’t feel love and acceptance for the actor probably should resist intervening. Thus we see that the qualities of a facilitator include a high awareness of ones own emotional character, motives, thought forms and feelings. The skilful facilitator possesses a broad human knowledge, a high social consciousness and a deep sense of responsibility. At the same time the facilitator remains merely the member of the group who has taken on the temporary role of directing the Forum process. You could accurately characterise the facilitator as a channel focalising the energies, issues and processes. To some extent that does mean directing and shaping the process. Nevertheless, the facilitator has no answers, proffers no solutions, but rather remains in the role of a "focaliser", asking questions to bring out and broaden the issue, mirroring the actor in a way that opens up the issue, reveals connections, and connects with the vitality.
"Before beginning of Forum it is important that everyone in the circle delegate to the facilitator total trust to direct the process. So the circle, which contains the potential actors for the session, gives the facilitator the power to invite the presenter to sing a song, to stand on one’s head, to be a chicken...be whatever the facilitator intuits would be helpful for breaking a habitual pattern. And the facilitator can only fulfil this role faithfully when the full trust of the entire circle is given. And that trust must extend to the actor who sets aside questions about the direction of the facilitating. For all this conferred power, the facilitator is not above the group; he or she remains a member of the community and can be questioned and or criticised after the Forum. Only when the focaliser enjoys the full trust of the group can the high energy emerge which makes it possible to break through old habits in a co-operative, creative and playful flow."[58]

Aus der Darstellung wird deutlich, dass dem sogenannten "facilitator" eine zentrale Rolle sowie eine erhebliche Macht zufällt, die die Erteilung von Anweisungen umfasst. Der Leiter soll über ein "hohes Bewusstsein seines emotionalen Charakters, seiner Motive, Denkweisen und Gefühle" verfügen; aus dem Text wird jedoch nicht deutlich, wie diese Qualitäten ermittelt und wie diese erreicht werden sollen. Sofern er für den Darstellenden nicht "Liebe und Akzeptanz" aufbringt, heißt es, "sollte er vermutlich Interventionen widerstehen", verpflichtet dazu ist er offensichtlich nicht. Gleichzeitig soll der Leiter einfaches Mitglied der Gruppe bleiben, "die die temporäre Rolle übernommen hat, den Forumsprozess zu leiten", andererseits jedoch "Energien, Themen und Prozesse fokussieren". Diese Doppelrolle kann den Missbrauch der Möglichkeiten zum Nachteil eines Darstellenden sogar fördern und hebt das Machtgefälle nicht etwa auf, sondern kann im Gegenteil dazu genutzt werden, dieses zu verschleiern.

Ferner wird von den Teilnehmern des Forums bereits im Vorhinein das umfassende Vertrauen in den Leiter eingefordert; sie haben offenbar nicht die Möglichkeit, einen Leiter abzulehnen, der wiederum im Fall von Antipathien seinerseits auf Interventionen und Anweisungen verzichten kann, aber nicht muss. Die gegebene Begründung, dem "facilitator" müsse völliges Vertrauen entgegengebracht werden, da dieser sonst seine Rolle nicht pflichtgemäß ausfüllen könne, bietet gegebenenfalls erheblichen Raum für Schuldzuweisungen an die Teilnehmer. Auch der Hinweis darauf, dass der Leiter als Mitglied der Gemeinschaft nach dem Forum befragt und kritisiert werden könne, ist nicht stichhaltig, da zum einen das ihm gegenüber eingeforderte völlige Vertrauen dies verhindern kann, aber ebenso die privilegierte Stellung des Leiters aufgrund dessen angeblich höheren Bewusstseins.

Auffallend ist im Vergleich der beiden Darstellungen, dass im deutschen Text des Webauftritts die Machtposition des Leiters, seine Weisungsbefugnis und seine Doppelrolle nicht angesprochen werden. Auch diese Dichothomie der Darstellungen trägt nicht zur Transparenz bei, sondern bestärkt den Eindruck, dass das ZEGG lediglich das Unumgängliche mitteilt und Fakten möglichst vernebelt.

Das Seminarangebot

Der Seminarbetrieb des ZEGG wird aufgeteilt in vom ZEGG veranstaltete Seminare sowie eine Aufstellung über die im ZEGG veranstalteten Seminare externer Anbieter.

Seminare des ZEGG

Als vom ZEGG angebotene Seminare sind im zweiten Halbjahr 2014 52 Veranstaltungen aufgeführt.[69] Hier fallen elf Angebote in den Bereich Mitarbeitsmöglichkeiten, die sich auf drei Kategorien verteilen: ZEGG-Mitarbeit, ZEGG-Gemeinschaft und ZEGG-Arbeitsaktionen. Neben allgemeiner "Mitarbeit als Sommergast" gibt es die Kategorie "Arbeitsaktionen", in der zur Mithilfe beim Fensterstreichen, bei der Ernte, beim Zeltabbau sowie zu einer Herbstaktion aufgefordert wird. Darüber hinaus wird im Zeitraum vom 25.04. bis 31.08.2014 eine "Saisonmitarbeit" angeboten. Ferner gibt es je zwei Angebote in der Kategorie "ZEGG-Tagung Festival" sowie ZEGG-Info; die darüber hinaus stattfindende ZEGG-Erfahrungswoche ist keiner Kategorie zugeordnet.

Sechs der Veranstaltungen fallen in den Bereich ZEGG-Forum. Die Liebesakademie umfasst vier Seminarangebote, darüber hinaus gibt es weitere sieben Seminare im Bereich Sexualität/Liebe, so dass dieser Bereich einen ebensolchen Umfang einnimmt wie die Mitarbeitsmöglichkeiten. Weitere drei Veranstaltungen im Bereich Musik kommen hinzu, darunter das regelmäßig veranstaltete "Come Together Song-Festival", die vom langjährigen ZEGG-Mitglied Hagara Feinbier geleitet werden. Fünf der Angebote (z.B. Systemische Aufstellungen) lassen sich einem allgemeineren esoterischen Bereich zuordnen.

Als weitere regelmäßige Veranstaltung des ZEGG gibt es das sogenannte Pfingst-Festival, das 2014 den Titel "Experiment Philosombrie" trug:

"Unter dem Titel “Experiment Philosombrie” (Philosombrie: Die Liebe zu den Schatten) wenden sich 300 Menschen den Teilen unserer Persönlichkeit zu, die wir normalerweise verdrängen, verbergen, nicht wahrhaben wollen, die sich in den “Schatten” zurückgezogen haben. Auf dem Festival wollen wir sie hervorlocken, ihnen Aufmerksamkeit schenken, mit ihnen tanzen, lachen, ihnen mitfühlend begegnen … und die Lebensenergie freisetzen, die sich darin verbirgt. Dies alles geschieht auf stets achtsame, aber doch entschlossene, konzentrierte Art und Weise. Der Schatten weist uns dabei die Richtung, denn er enthält das Geheimnis des eigenen Wandels und unsere kostbarsten Schätze.
Der Satz “Nur was wir annehmen, können wir verändern” (C. G. Jung) ist dabei eine der zentralen Orientierungen.
Kernbestandteile des Festivals werden kreative Vorträge mit Theater und Musik sowie prozessbegleitende Forschungsgruppen und Erfahrungsräume sein. Abgerundet werden die Tage mit vielfältigen Highlights wie innovativen Festen, Ritualen, Performances, Konzerten und spontane Aktionen.
Der Preis für das Festival beträgt je nach finanziellen Möglichkeiten 290 EUR, 360 EUR oder 430 EUR. Darin eingeschlossen sind die Übernachtung in Zelten oder Gruppenschlafräumen und biologisch-vegetarische Verpflegung. Kleinere Zimmer stehen gegen Aufpreis zur Verfügung. Preisnachlass für Mitarbeit ist möglich."[9]

Seminare externer Anbieter

Im zweiten Halbjahr 2014 gibt es 27 Seminare externer Anbieter.[70] Diese Anbieter sind im Wesentlichen Tantra Matrix und Secret of Tantra mit zwölf Angeboten; zwei Anbieter aus dem Deer Tribe (Skwanesie Lodge und Lust und Wissen; die Betreiber der sogenannten Skwanesie Lodge wohnen im ZEGG) bieten weitere sechs Seminare an. Diese Anbieter fügen dem ZEGG-eigenen Seminarangebot im Bereich Sexualität/Liebe 17 Seminare hinzu, so dass dieser Bereich insgesamt 28 Seminare umfasst.

Mitarbeit in Verbänden und Organisationen

Durch Mitarbeit in verschiedensten Verbänden und Organisationen ist das ZEGG um gesellschaftliche Anerkennung bestrebt. Hierzu gehört z.B. die Mitgliedschaft im Global Ecovillages Network GEN, in dem sogenannte Ökodörfer organisiert sind. Ab ca. 2003 befand sich das Europa-Büro des GEN-Europe in Räumlichkeiten des ZEGG.[71] Neben dem ZEGG sind in diesem Verband z.B. auch Tamera, Damanhur, Findhorn, der Stamm der Likatier Mitglied. Der derzeitige Council des GEN-Europe umfasst fünf Personen, jeweils eine aus den Projekten Damanhur, ZEGG, La Base/Spanien (hier werden u.a. Schwitzhütten durchgeführt[72]), Tamera sowie dem ungarischen Krisna-völgy [Krishna-Tal], das ebenfalls Mitglied im ISKCON ist.

Im Laufe der Jahre versuchte das ZEGG darüber hinaus auch immer wieder, in einer breit links, insbesondere eher undogmatisch geprägten linken Szene Fuß zu fassen, daneben auch in gewaltfreien Zusammenhängen, der Friedensbewegung[73] und in den letzten Jahren auch in globalisierungskritischen Zusammenhängen. Bei Attac wird das ZEGG neben gewerkschaftlichen, kirchlichen, ökologischen und politischen Organisationen als Mitglied geführt.[74]

Zusammenarbeit mit anderen Anbietern auf dem Esoterik- bzw. Psychomarkt

Das ZEGG arbeitet seit Jahren mit anderen Anbietern auf dem Esoterikmarkt zusammen, die teils auch Seminare in den Räumlichkeiten des ZEGG in Belzig anbieten, wie z.B. mit dem Deer Tribe. Da der Deer Tribe intern strikt hierarchisch aufgebaut ist, eine Elite schaffen will, sich in den USA auf einen "Rassenkrieg" gegen Migranten aus Mittel- und Südamerika vorbereitet sowie für den Fall des Wahlsiegs von Al Gore zum Bürgerkrieg aufrief, für den der Deer Tribe sich mit rechtsextremen US-Milizen verbünden wollte[75], sollte sich eigentlich ein recht scharfer Gegensatz zu der vom ZEGG beanspruchten Basisdemokratie und Konsensentscheidung ergeben; Gemeinsamkeiten bestehen jedoch im jeweiligen Ausblick auf den Bereich Sexualität. Es mag eine Aussage bezüglich der Gewichtung von Themen darstellen, wenn sich diese Zusammenarbeit über Jahre hinweg halten und der Deer Tribe offenbar auch Seminare zu Selbstverteidigung und im Rahmen seines hierarchischen sogenannten Gateway-Prozesses in den ZEGG-Räumlichkeiten anbieten kann.

Mehrere Anbieter des Deer Tribe waren beispielsweise in den Jahren 2013 und 2014 mit Seminaren in Belzig vertreten. Hierbei handelt es sich um die in der Schweiz ansässigen Sabina Tschudi und Johannes Schröder, die im August 2013 ein Seminar „Body De-Armoring“ organisierten; der vierzehntägige Kurs kostete € 1.950 zuzüglich der vom ZEGG bereitgestellten Unterkunft und Verpflegung.[76] Tschudi und Schröder betreiben in der Schweiz die Stardreamer Lodge des Deer Tribe. Zwei weitere als „Skwanesie Lodge Jahreszyklus“ bezeichnete Seminare wurden von zwei Mitgliedern des Deer Tribe angeboten, die auf dem Gelände des ZEGG in Belzig wohnen.[76] Ein Seminar zum Thema „Kinderaufwachsen aus schamanischer Sicht“ hielt Rose Fink, eine österreichische Staatsbürgerin, die lange Zeit im Hauptquartier des Deer Tribe in Arizona gelebt hat. Den Informationen zum Seminar ist zu entnehmen, dass Fink seit 1983 dem Kult angehört.[76] Ferner bot Fink zusammen mit „Batty“ Gold Seminare zu „Quodoushka 1“ und „Quodoushka 3“ an, das einen „schamanischen Zugang zu Sexualität“ ermöglichen soll. Auch der Österreicher Gold ist langjähriges Kultmitglied und hat ebenfalls über Jahre in dessen US-Hauptquartier gelebt.[76]

Außerdem kooperiert das ZEGG seit Jahren mit dem Plastikschamanen Francis Talbot, der sich als Wampanoag-Indianer ausgibt und „Manitonquat“ (Medicine Story) nennt. Diese Zusammenarbeit mit dem ZEGG sowie auch mit Tamera findet laut Francis Talbot seit 1992 statt.[77] In der Webseitenrubrik „Stimmen zum ZEGG“ ist eine Äußerung von Talbot publiziert, der als „spiritueller Lehrer“ bezeichnet wird: “Thank you for having the courage to love, to live your dream and reach for rainbows.“[78] Neben Tamera kam das ZEGG Talbot darüber hinaus im Jahr 2006 zu Hilfe, als er nach eigener Aussage mit den Hypothekenzahlungen für sein Anwesen in den USA in Probleme geraten war und sammelte offenbar innerhalb kurzer Zeit die erforderliche vierstellige Summe.[79]

Am Sommercamp 2015 in Bad Belzig vom 22. Juli bis 2. August 2015 trat Gerald Hüther als Referent u.a. neben dem erwähnten Francis Talbot auf.[80] An der ZEGG-Liebesakademie nahm Hüther vom 5. bis 9. September im Rahmen des sogenannten Philosophie-Festival der Liebe "BEcome Love" ebenfalls als Referent teil.[81]

Kritik

Von verschiedenen Seiten werden dem ZEGG Sexismus gegenüber Frauen, Förderung eines sexistischen Frauenbilds, Biologismus, Homophobie bzw. Heteronormativität, monokausales Krisenverständnis, totalisierende Theoriebildung, gefährliche Selbstheilungsmodelle im Krankheitsfall, Jugendwahn und Untergangsstimmung vorgeworfen. Auch wurde ZEGG als eine Art Fortsetzung der sexis­ti­schen Psycho-Sekte "Aktionsanalytische Organisation" (AAO) von Otto Muehl gesehen. Darüber hinaus wurde Kritik an einem undurchschaubaren Finanzgebaren der ZEGG GmbH laut. Nach Angaben der EKD sollen Jugendliche aus dem ZEGG in Portugal von wissenden Erwachsenen in die Sexualität "eingeführt" werden, um sie auf diese Weise vor zu schneller Bindung an persönliche Liebesbeziehungen zu schützen.[82]

ZEGG reagierte mit einer Art "Deduhmisierungskampagne". Die Mitgliedschaft bei "attac" soll offenbar ebenfalls die Akzeptanz erhöhen. Auf Vorwürfe nach einer schwer durchschaubaren Finanzierung der ZEGG reagierte dieses mit einer öffentlichen Gegendarstellung.

Weitere Kritik bezieht sich auf scheinwissenschaftliche oder pseudowissenschaftliche Veranstaltungen wie eine "ZEGG Universität" oder "ZEGG Sommeruniversität".

Duhm Zitat

Eine Frau ist, wenn sie ihre weibliche und universelle Identität gefunden hat, eine natürliche Anlaufstelle für alle Männer [... und werde ...] ganz von selbst die Liebesdienerin vieler junger Männer sein", weil das "ihre natürliche Funktion ist."

Anderssprachige Psiram-Artikel

Weblinks

Quellennachweise

  1. ZEGG - Forschungs- und Bildungszentrum GmbH, Rosa-Luxemburg-Straße 89, 14806 Bad Belzig
  2. Dierschke, Thomas: Intentionale Gemeinschaften. Münster 2003. S. 119 http://repositorium.uni-muenster.de/document/miami/0eaa294f-b47f-470c-b54d-1649fbb11149/dierschke_mag-arb.pdf
  3. Dierschke, Thomas: Intentionale Gemeinschaften. Münster 2003. S. 125 http://repositorium.uni-muenster.de/document/miami/0eaa294f-b47f-470c-b54d-1649fbb11149/dierschke_mag-arb.pdf
  4. http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2004/07/24/a0258
  5. 5,0 5,1 Dierschke, Thomas: Intentionale Gemeinschaften. Münster 2003. Anhang 2, Interview 4. http://repositorium.uni-muenster.de/document/miami/0eaa294f-b47f-470c-b54d-1649fbb11149/dierschke_mag-arb.pdf
  6. http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/kommune-zegg-in-brandenburg-man-lebt-die-polyamorie/11910662-2.html
  7. 7,0 7,1 7,2 http://www.sensaciones.de/de/link/zegg-zentrum-fuer-experimentelle-gesellschafts-gestaltung
  8. 8,0 8,1 8,2 http://www.ecovillages.eu/content/view/462/28/
  9. 9,0 9,1 http://www.presseschleuder.com/tag/pfingstfestival/
  10. http://www.zegg.de/seminarzentrum/terminkalender/venueevents/33-zegg-mitarbeit.html
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  20. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=ZEGG&diff=137938738&oldid=137394241
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