Wolfgang Plan: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei Vice wird behauptet, Plan wäre ein Anhänger von [[Xavier Naidoo]]<ref>http://www.vice.com/de/read/das-ist-der-schiewtige-reichsbuerger-aus-bayern</ref>, sowie einer facebook-Initiative "Waffenbesitz zum Schutz für unbescholtene Bürger", die nicht nur Stimmung für laxere Waffengesetze, sondern auch gezielt gegen Einwanderung macht. Bei facebook (wo Plan inzwischen gelöscht ist) finden sich zahlreiche "likes" von Wolfgang Plan zu Ansichten  von [[Leonard Coldwell]].
 
Bei Vice wird behauptet, Plan wäre ein Anhänger von [[Xavier Naidoo]]<ref>http://www.vice.com/de/read/das-ist-der-schiewtige-reichsbuerger-aus-bayern</ref>, sowie einer facebook-Initiative "Waffenbesitz zum Schutz für unbescholtene Bürger", die nicht nur Stimmung für laxere Waffengesetze, sondern auch gezielt gegen Einwanderung macht. Bei facebook (wo Plan inzwischen gelöscht ist) finden sich zahlreiche "likes" von Wolfgang Plan zu Ansichten  von [[Leonard Coldwell]].
  
== Vorfall am 19. Oktober 2016 mit Verletzung von vier Polizisten==
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== Vorfall am 19. Oktober 2016 mit Erschiessung eines Polizisten==
 
Plan besaß als Jäger und Sportschütze mehrere Schusswaffen. Aufgrund der querulatorischen Schreiben an die Behörden erweckte er beim Landratsamt Roth den Eindruck der "Unzuverlässigkeit" im Sinne des Waffengesetzes ([https://www.gesetze-im-internet.de/waffg_2002/__5.html § 5 WaffG]).<ref>welt.de: [https://www.welt.de/vermischtes/article158873478/Reichsbuerger-verletzt-SEK-Mann-lebensbedrohlich.html ''„Reichsbürger“ verletzt SEK-Mann lebensbedrohlich'']</ref> Einer Kontrolle des Landkreises hat Plan, der sich im Sommer 2016 beim Einwohnermeldeamt abgemeldet haben soll, sich in der Vergangenheit mehrmals entzogen. Im Mai 2016 wollten Mitarbeiter des Landratsamt erstmals in das Haus in Georgensgmünd, um zu kontrollieren, ob Plan seine mehr als 30 angemeldeten Waffen ordnungsgemäß aufbewahrt. Doch er verweigerte den Behördenvertretern den Zutritt zu seinem Haus. Ein weiterer Kontrollbesuch Ende Juli blieb ebenfalls erfolglos.  
 
Plan besaß als Jäger und Sportschütze mehrere Schusswaffen. Aufgrund der querulatorischen Schreiben an die Behörden erweckte er beim Landratsamt Roth den Eindruck der "Unzuverlässigkeit" im Sinne des Waffengesetzes ([https://www.gesetze-im-internet.de/waffg_2002/__5.html § 5 WaffG]).<ref>welt.de: [https://www.welt.de/vermischtes/article158873478/Reichsbuerger-verletzt-SEK-Mann-lebensbedrohlich.html ''„Reichsbürger“ verletzt SEK-Mann lebensbedrohlich'']</ref> Einer Kontrolle des Landkreises hat Plan, der sich im Sommer 2016 beim Einwohnermeldeamt abgemeldet haben soll, sich in der Vergangenheit mehrmals entzogen. Im Mai 2016 wollten Mitarbeiter des Landratsamt erstmals in das Haus in Georgensgmünd, um zu kontrollieren, ob Plan seine mehr als 30 angemeldeten Waffen ordnungsgemäß aufbewahrt. Doch er verweigerte den Behördenvertretern den Zutritt zu seinem Haus. Ein weiterer Kontrollbesuch Ende Juli blieb ebenfalls erfolglos.  
  
In den frühen Morgenstunden des 19. Oktober 2016 gegen 6 Uhr kam es zu einem Polizeieinsatz, bei dem die Beamten die Waffen sicherstellen sollten. Plan hatte dreissig Schusswaffen auf einer Waffenbesitzkarte eintragen lassen. Damit Plan die auf das Grundstück gehenden Polizisten nicht als Einbrecher verwechselt, stellen die Beamten Blaulicht und Martinshorn an. Mitglieder des SEK brachen dann die Tür zum Wohnhaus auf. Von oben, aus dem ersten Stock, eröffnete Plan dann direkt das Feuer auf die Polizisten, offenbar schoss er durch eine geschlossene Tür. In der Folge wurde Plan festgenommen und insgesamt 4 Beamte verletzt. Von zwei Schwerverletzten schwebt einer von ihnen in Lebensgefahr.<ref>http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/polizist-nach-schuessen-von-reichsbuerger-gestorben</ref>
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In den frühen Morgenstunden des 19. Oktober 2016 gegen 6 Uhr kam es zu einem Polizeieinsatz, bei dem die Beamten die Waffen sicherstellen sollten. Plan hatte dreissig Schusswaffen auf einer Waffenbesitzkarte eintragen lassen. Damit Plan die auf das Grundstück gehenden Polizisten nicht als Einbrecher verwechselt, stellen die Beamten Blaulicht und Martinshorn an. Mitglieder des SEK brachen dann die Tür zum Wohnhaus auf. Von oben, aus dem ersten Stock, eröffnete Plan dann direkt das Feuer auf die Polizisten, offenbar schoss er durch eine geschlossene Tür. In der Folge wurde Plan festgenommen und insgesamt 4 Beamte verletzt. Von zwei Schwerverletzten verstarb einer von ihnen am Morgen des nächsten Tages.<ref>http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/polizist-nach-schuessen-von-reichsbuerger-gestorben</ref>
  
 
Einem Sprecher der Polizei zu Folge, habe Plan eine Schutzweste getragen und diese möglicherweise zusammen mit mehreren Schusswaffen neben seinem Bett griffbereit gehabt.<ref name="SZ"/>
 
Einem Sprecher der Polizei zu Folge, habe Plan eine Schutzweste getragen und diese möglicherweise zusammen mit mehreren Schusswaffen neben seinem Bett griffbereit gehabt.<ref name="SZ"/>
  
 
=== Folgen ===
 
=== Folgen ===
Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl und ermittelt wegen Mordversuch.<ref name="SZ">Süddeutsche Zeitung: [http://www.sueddeutsche.de/bayern/mittelfranken-franken-reichsbuerger-schiesst-zwei-polizisten-nieder-1.3212181 ''"Reichsbürger" schießt zwei Polizisten nieder '']</ref> Mehrere Medienberichte zogen Parallelen zu einem ähnlichen Vorfall ([[Adrian Ursache]]). Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich entsetzt und sprach von einer "bisher so in Bayern nicht gekannten  Eskalation". Er warnte vor der Verharmlosung der Reichsbürgerbewegung und versprach konsequentes Vorgehen gegen deren Anhänger.
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Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl und ermittelt wegen Mord.<ref name="SZ">Süddeutsche Zeitung: [http://www.sueddeutsche.de/bayern/mittelfranken-franken-reichsbuerger-schiesst-zwei-polizisten-nieder-1.3212181 ''"Reichsbürger" schießt zwei Polizisten nieder '']</ref> Mehrere Medienberichte zogen Parallelen zu einem ähnlichen Vorfall ([[Adrian Ursache]]). Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich entsetzt und sprach von einer "bisher so in Bayern nicht gekannten  Eskalation". Er warnte vor der Verharmlosung der Reichsbürgerbewegung und versprach konsequentes Vorgehen gegen deren Anhänger.
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==

Version vom 20. Oktober 2016, 08:11 Uhr

Wolfgang Plan (Bild: ewto)
eigene Fahne auf dem Grundstück (Bild: NTV)
Erklärung von Wolfgang Johannes von Roth, aus der Familie Plan (Wolfgang Plan), 2016 (Bild: Sonnenstaatland)

Wolfgang Plan (alias Wolfgang Johannes von Roth, aus der Familie Plan, alias Werner) ist ein deutscher Reichsideologe und Kampfsportler aus dem mittelfränkischen Georgensmünd. Er ist u.a. Anhänger der reichsideologischen Organisation "Verfassungsgebende Versammlung".[1][2]

Im April 2016 erklärte sich Plan in einer "Erklärung" zum „freien Menschen und geistig sittlichem lebenden Wesen“, und ordnete sich zum „Heimatbund der Menschen“ bzw. zum „Staatenbund Deutschland“ mit seiner „Verfassunggebenden Versammlung“ des Uwe Voßbruch zu.

Allgemeines

Plan betreibt die Kampfkunst Wing Tsun, ein Stil des Kung Fu. Er wurde von der europäische Wing-Tsun-Organisation (EWTO) mit der höchstens Trainerlizenz ausgezeichnet.[3] Der Internettauftritt einer, der EWTO angeschlossenen, Kampfsportschule ("BBB-WT GmbH") weist Plan als Geschäftsführer aus.[4] Diese GmbH hatte bereits ein Jahr nach der Gründung 2012 ein negatives Eigenkapital zu verzeichnen. Verschiedene Wirtschaftsauskunfteien rieten von einer Geschäftsbeziehung ab.[5]

In diversen Youtubevideos vertritt Plan für Reichsbürger typische Thesen. So weigerte er sich beispielsweise, die von der Bundeszollverwaltung geforderte KfZ-Steuer zu zahlen, bezeichnet Gerichtsvollziehertätigkeiten als illegal und will seinen eigenen Regierungsbezirk als Scheinstaat haben.[6] Den Behörden des Landkreis Roth ist er als Querulant bekannt.[7]

Bei Vice wird behauptet, Plan wäre ein Anhänger von Xavier Naidoo[8], sowie einer facebook-Initiative "Waffenbesitz zum Schutz für unbescholtene Bürger", die nicht nur Stimmung für laxere Waffengesetze, sondern auch gezielt gegen Einwanderung macht. Bei facebook (wo Plan inzwischen gelöscht ist) finden sich zahlreiche "likes" von Wolfgang Plan zu Ansichten von Leonard Coldwell.

Vorfall am 19. Oktober 2016 mit Erschiessung eines Polizisten

Plan besaß als Jäger und Sportschütze mehrere Schusswaffen. Aufgrund der querulatorischen Schreiben an die Behörden erweckte er beim Landratsamt Roth den Eindruck der "Unzuverlässigkeit" im Sinne des Waffengesetzes (§ 5 WaffG).[9] Einer Kontrolle des Landkreises hat Plan, der sich im Sommer 2016 beim Einwohnermeldeamt abgemeldet haben soll, sich in der Vergangenheit mehrmals entzogen. Im Mai 2016 wollten Mitarbeiter des Landratsamt erstmals in das Haus in Georgensgmünd, um zu kontrollieren, ob Plan seine mehr als 30 angemeldeten Waffen ordnungsgemäß aufbewahrt. Doch er verweigerte den Behördenvertretern den Zutritt zu seinem Haus. Ein weiterer Kontrollbesuch Ende Juli blieb ebenfalls erfolglos.

In den frühen Morgenstunden des 19. Oktober 2016 gegen 6 Uhr kam es zu einem Polizeieinsatz, bei dem die Beamten die Waffen sicherstellen sollten. Plan hatte dreissig Schusswaffen auf einer Waffenbesitzkarte eintragen lassen. Damit Plan die auf das Grundstück gehenden Polizisten nicht als Einbrecher verwechselt, stellen die Beamten Blaulicht und Martinshorn an. Mitglieder des SEK brachen dann die Tür zum Wohnhaus auf. Von oben, aus dem ersten Stock, eröffnete Plan dann direkt das Feuer auf die Polizisten, offenbar schoss er durch eine geschlossene Tür. In der Folge wurde Plan festgenommen und insgesamt 4 Beamte verletzt. Von zwei Schwerverletzten verstarb einer von ihnen am Morgen des nächsten Tages.[10]

Einem Sprecher der Polizei zu Folge, habe Plan eine Schutzweste getragen und diese möglicherweise zusammen mit mehreren Schusswaffen neben seinem Bett griffbereit gehabt.[11]

Folgen

Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl und ermittelt wegen Mord.[11] Mehrere Medienberichte zogen Parallelen zu einem ähnlichen Vorfall (Adrian Ursache). Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich entsetzt und sprach von einer "bisher so in Bayern nicht gekannten Eskalation". Er warnte vor der Verharmlosung der Reichsbürgerbewegung und versprach konsequentes Vorgehen gegen deren Anhänger.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

Dieser Artikel ist eine Kopie eines gleichnamigen Artikels im "Sonnenstaatland-Wiki" (Version vom 19.10.2016). Autor: Tuska.