Fake News bei Wochenblick: bei der gemeinten "Studie" handelt es sich lediglich um gemeldete und unüberprüfte Verdachtsfälle der Datenbank VAERS (Vaccine Adverse Event Reporting System). Siehe dazu den Wikipedia-Artikel VAERS. Zitat:
Die Datenbank umfasst ungeprüfte Arzt- und Patientenberichte über mögliche Nebenwirkungen, die jede Person eintragen kann.[1] Diese Berichte können daher auch ungenau oder falsch sein. Ob ein Ereignis tatsächlich kausal mit dem Impfstoff zusammenhängt, anstatt nur damit zu korrelieren, kann erst durch eine Analyse von Experten bestimmt werden.[5] Daher können mittels VAERS lediglich Hypothesen zur Impfstoffsicherheit generiert werden. Eine Studie fand 2006, dass Berichte über mögliche Nebenwirkungen von Thiomersal und Berichte über Fälle von Überdosierung, Autismus und Neuropathie überwiegend von Anwälten im Zusammenhang mit Gerichtsverfahren in die Datenbank eingestellt worden seien. Dadurch würde die Datenbank manipuliert.
Einstellung 2022
Harald Walach (rechts) bei Wochenblick

Wochenblick war eine FPÖ-nahe,[1][2][3] regionale Wochenzeitung in Oberösterreich und eine Online-Zeitung. Die Büroräume von Wochenblick befanden sich nicht wie im Impressum angegeben in Brunnenthal, sondern in der rund 80 Kilometer entfernten Weingartshofstraße in Linz. Im Dezember 2022 stellte Wochenblick sein Erscheinen ein.[4] Ehemalige Chefredakteurin war Elsa Mittmannsgruber, wechselte nach dem Ende von Wochenblick zu AUF1 TV.

Die Journalistengruppe Correktiv ordnet Wochenblick und die Webseite Report24 einem Netzwerk zu, welches auf die deutsche Politik Einfluss nehmen will:

..Sie gehören zu einem Netzwerk mit engen Überschneidungen, dubioser Finanzierung und Verbindungen zur rechten Szene. Ein Ziel: Einfluss auf die deutsche Politik..[5]

Beziehungen existieren nicht nur zu Report24, sondern auch zu AUF1 TV, Info Direkt und der Firma MS Medienlogistik Werbe GmbH von Stefan Magnet.

In ihrer Berichterstattung nehmen sowohl Wochenblick, als auch Report24, Info Direkt und AUF1 die aktuelle russische Regierung unter Vladimir Putin sowie die Partei FPÖ vor Kritik in Schutz. Alle genannten Medien agieren zudem als Unterstützer der Gegner von Schutzmassnahmen gegen das neue Coronavirus.

Geschichte

Die Zeitung wurde im März 2016 gegründet. Medieninhaber (Verleger) und Hersteller ist die Medien24 GmbH mit angeblichen Sitz in Brunnenthal.[6] Eigentümer ist als 100-%-Gesellschafter die Emotion Media GmbH.[7] Erster Chefredakteur war Kurt Guggenbichler,[7] der vorher 25 Jahre bei den Oberösterreichischen Nachrichten tätig war.[8] Am 4. Mai 2018 löste ihn Christian Seibert ab.[9][10] Eine Stelle, die dieser bis März 2020 innehatte. Letzte Chefredakteurin war Elsa Mittmannsgruber. Geschäftsführer war Norbert Geroldinger.[7] In den ersten Wochen wurde die Zeitung gratis in Linz und Wels auf der Straße verteilt.[11]

Bei der im März 2021 gegründeten Webseite Report24 sind fast alle tätigen Autoren ehemalige Wochenblick-Autoren, die nach Angaben von Correktiv bei Wochenblick ausschieden.[12]

Angebot und Reichweite

Neben der jeden Donnerstag erscheinenden Printausgabe betreibt das Medium auch ein tagesaktuelles Online-Portal. In unregelmäßigen Abständen werden Themenhefte unter dem Namen Wochenblick Spezialmagazin veröffentlicht, von dem derzeit (Stand 8. Februar 2021) sieben Ausgaben existieren. Im August 2019 ergänzte das Medium sein Portfolio außerdem um das Videoportal Wochenblick TV,[13] auf dem mehrmals pro Woche Inhalte erscheinen, neben Meinungsbeiträgen von Redakteuren auch Live-Diskussionsrunden. Als Alternative zum herkömmlichen Abonnement können Leser zudem Mitglieder im sogenannten Wochenblick-Club werden, welcher Ermäßigungen auf Veranstaltungen des Blattes verspricht.

Laut dem Social-Media-Analyse-Tool Storyclash stand der Wochenblick im November 2019 auf Platz 15 der wichtigsten Medien auf Facebook, Instagram, Twitter und YouTube.[14] Mehr als die Hälfte der Onlinenutzer des Mediums kamen im Dezember 2019 aus Deutschland.[15]

Selbstverständnis

Als redaktionelle Linie gibt Wochenblick an, „Informationen, Nachrichten, Berichte und Reportagen“ für Oberösterreich zu produzieren. Man bekenne sich „zur journalistischen Ethik und Freiheit, zur pluralistischen Meinungsvielfalt und Biodiversität, zu Heimat- und Menschenrechten, Demokratie und Österreich“.[6]

Siehe auch

Kritik und öffentliche Wahrnehmung

Der Zeitung wird vom Falter ein enges Verhältnis zur FPÖ nachgesagt, unter anderem soll der Wochenblick durch sie mitfinanziert werden.[2] Beide Seiten dementieren eine Verbindung. In der Vergangenheit wurde weiters kolportiert, dass Redakteure des Wochenblicks für FPÖ-Organisationen tätig gewesen sein sollen.[1]

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes bezeichnet den Wochenblick als "Desinformationsprojekt am rechten Rand".[16] Laut Falter soll der Wochenblick regelmäßig rechte Verschwörungstheorien und Meme publizieren.[2] Die Ruhr Nachrichten erhoben zudem den Vorwurf, der Wochenblick habe die Berichterstattung über die Silvesternacht 2016/17 in Dortmund verfälscht wiedergegeben.[17]

Im März 2018 wurde der Wochenblick wegen übler Nachrede zur Zahlung von 3.000 Euro verurteilt.[18] Das Urteil wurde im Juli 2018 vom Landesgericht Linz bestätigt.[19] Im selben Gerichtsverfahren wurde bekannt, dass der Wochenblick rund 850.000 Euro im Jahr von unbekannten Geldgebern erhalte. Dieses Sponsoring sei laut dessen Geschäftsführung auch so zu verstehen, dass für gewisse Leute recherchiert und geschrieben werde, wenn diese einen besonderen Wunsch hätten. Die Unabhängigkeit des Blattes sahen die Verantwortlichen dadurch allerdings nicht kompromittiert.[20]

Die Zeitung wurde vom Österreichischen Presserat mehrfach wegen ihrer Berichterstattung gerügt.[21] Im Bezug auf eine fünfteilige Artikelserie über Flüchtlinge in Schweden kam er zur Ansicht, dass die Artikel „mit professionellem und verantwortungsvollem Journalismus nichts gemein“ hätten.[22] 2020 rügte der Presserat die Zeitung für ein manipuliertes Foto des Extremismus-Experten und Grünen-Politikers Thomas Rammerstorfer, der auf dem Bild „fälschlicherweise als kränklich dargestellt“ worden sei.[23] 2021 kritisierte der Senat die Berichterstattung zum Suizid einer 15-Jährigen, da der Bericht gegen den Ehrenkodex für die österreichische Presse verstoße. Im Artikel seien einige Details zum Suizidopfer genannt worden und der Suizid werde instrumentalisiert, um Stimmung gegen die Corona-Schutzmaßnahmen zu machen.[24]

Das österreichische Verkehrsministerium schaltete mehrfach Annoncen im Wochenblick über Maßnahmen des Ministeriums, was von der SPÖ kritisiert wurde.[25] Als Inseratschaltungen in rechten Medien nach dem Ende der FPÖ-Regierungsbeteiligung wieder in den medialen Fokus gerieten, kritisierte der damalige FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker deren Thematisierung als „neuerlich zum Scheitern verurteilten Anpatzversuch“, die Summen seien zudem „nicht überbordend“ gewesen.[26]

Weblinks

  • [wochenblick.at/ Website des Wochenblicks]

Quellennachweise

  1. 1,0 1,1 https://www.profil.at/shortlist/oesterreich/pressefreiheitlich-zeitung-wochenblick-fpoe-7510077
  2. 2,0 2,1 2,2 https://www.falter.at/archiv/wp/boris-wollte-mich-verbrennen
  3. https://www.arte.tv/de/articles/oesterreichs-rechte-medienwelt
  4. 14. Dezember 2022
    Medien
    Offizielle Erklärung von Geschäftsführer Mag. Norbert Geroldinger
    Der Wochenblick stellt seine Berichterstattung ein
    Sehr geehrte Leserinnen und Leser! Es ist meine traurige Pflicht Sie darüber zu informieren, dass der „Wochenblick“ nun tatsächlich aufhört. Wir werden noch im Dezember unsere Berichterstattung einstellen, sowohl Print als auch online.
    Eine neuerliche Prüfung und Beurteilung der wirtschaftlichen Situation hat ergeben, dass der Betrieb nicht länger haltbar ist. Zuerst hatten wir gehofft, dass wir durch das Abstellen der Print-Zeitungsproduktion entscheidende Kosten sparen und so noch die Kurve bekommen. Aber die aktuelle Lage muss uns klar sehen lassen. Es ist müßig über die unzähligen Widerstände und Anfeindungen zu sprechen: Google verweigert uns seit über einem Jahr jegliche Werbeschaltungen, Soziale Medien boykottieren und zensieren uns, unzählige Anzeigen und Angriffe und so weiter. Sie kennen als „Wochenblick“-Leser die Angriffe und Sie wissen, warum diese stattfinden.
    Als „Wochenblick“ verstanden wir uns als Pioniere. Wir wollten die Medienlandschaft in Österreich und darüber hinaus im gesamten deutschen Sprachraum aufmischen. Ich glaube mit Stolz für die Mannschaft sagen zu können, dass dies nachhaltig gelungen ist. Für uns kann es aber keinen „abgespeckten“ Wochenblick geben. Keine Sparflamme. Wir gaben immer Vollgas. Und wenn sich dies nicht mehr ausgeht, weil das Gas (in Form von finanziellen Mitteln) ausgeht, dann müssen wir eben ehrenvoll den Hut nehmen. Wir haben unsere Linie nie aufgegeben und haben immer den Standpunkt vertreten, den wir als wahr recherchiert haben. Wir haben uns nie angedient und nie verkauft und wir werden das auch jetzt nicht tun! Wir hören jedenfalls zu dem Zeitpunkt auf, an dem es am schönsten war. 2022 haben wir noch einmal unseren Reichweitenrekord geknackt und online so viele Leser erreicht wie noch nie in der Wochenblick-Geschichte seit dem Jahr 2016.
    Nicht nur Job sondern Herzensanliegen
    Wir haben den Weg aufbereitet. Mögen andere weitermachen! Viele von uns werden Sie in anderen Projekten wiedersehen, denn der „Wochenblick“ war für alle Mitwirkenden nicht nur „ein Job“, sondern ein Herzensanliegen. Es ist schön zu sehen, dass im Windschatten des „Wochenblick“ viele tolle und gute Alternativmedienprojekte reifen konnten, die Sie, werte Seher, weiter informieren werden.
    Mit den besten Grüßen
    Norbert Geroldinger
    Geschäftsführer Wochenblick
  5. https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2021/09/23/wie-report24-wochenblick-auf1-infodirekt-den-wahlkampf-zur-bundestagswahl-mit-desinformation-beeinflussen/
  6. 6,0 6,1 Impressum, auf wochenblick.at. Abgerufen am 2. Oktober 2018
  7. 7,0 7,1 7,2 https://www.wochenblick.at/impressum/ https://web.archive.org/web/20170718081450/https://www.wochenblick.at/impressum/
  8. https://www.profil.at/oesterreich/pressefreiheitlich-die-zeitung-wochenblick-und-die-fpoe/400916243
  9. https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180504_OTS0074/wochenblick-bekommt-neuen-chefredakteur
  10. https://www.derstandard.at/story/2000079165244/neuer-chefredakteur-fuer-rechten-wochenblick
  11. https://derstandard.at/2000033566809/Wochenblick-Neue-Wochenzeitung-fuer-Oberoesterreich
  12. https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2021/09/23/wie-report24-wochenblick-auf1-infodirekt-den-wahlkampf-zur-bundestagswahl-mit-desinformation-beeinflussen/
  13. https://www.wochenblick.tv
  14. https://rankings.storyclash.com/social-media-ranking-oesterreich-2019/
  15. Statistiken auf SimilarWeb
  16. https://www.doew.at/erkennen/rechtsextremismus/neues-von-ganz-rechts/archiv/dezember-2017
  17. https://www.ruhrnachrichten.de/Staedte/Dortmund/Wie-Medien-die-Silvesternacht-fuer-Hass-Aufbau-nutzen-Plus-55127.html
  18. https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Extremismus-Vortrag-Wochenblick-wegen-uebler-Nachrede-verurteilt;art4,2843695
  19. https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/ticker-wels/Urteil-rechtskraeftig-Wochenblick-muss-Welser-3000-Euro-zahlen;art1100,2959092
  20. https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Erhaelt-der-Wochenblick-bis-zu-850-000-Euro-fuer-Auftragsrecherchen;art4,2778269
  21. https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/5405956/Land-Oberoesterreich_Wirbel-um-Inserate-in-rechtslastigen-Medien
  22. https://derstandard.at/2000084187316/Presserat-rechnet-mit-Wochenblick-ab
  23. Presserat rügt rechtes Medium „wochenblick.at“ für manipuliertes Foto www.derstandard.at, 16. Oktober 2020
  24. Pressetat rügt wochenblick.at für Suizid-Berichterstattung www.derstandard.at, 25. Juni 2021
  25. https://orf.at//stories/3017461/ |titel=SPÖ kritisiert Annoncen des Verkehrsministeriums
  26. https://www.derstandard.at/story/2000105987024/fpoe-regierungsmitglieder-inserierten-um-116-000-euro-in-rechten-medien
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