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Prinzipiell bedeutet jede Computertomographie eine hohe Strahlendosis. Daher muss von einer solchen Untersuchung eine hoher Nutzen ausgehen, der die Strahlenbelastung und auch die Kosten rechtfertigt und die Entscheidung zur Untersuchung muss wohl erwogen werden. Die Belastung liegt bei etwa 4&nbsp;milliSievert (mSv) bei einer isolierten Schädeluntersuchung und entspricht in etwa der Gesamtdosis, die ein Mensch auf Meereshöhe durch natürliche und künstliche Strahlung pro Jahr erhält. Eine Gesamtkörperuntersuchung ergibt die 5-fache Belastung von 20&nbsp;mSv (5&nbsp;Jahresdosen). Eine klassische AP-Aufnahme entspricht im Gegensatz dazu einer Belastung von nur etwa 0,1&nbsp;mSv. In GNM-Kreisen ist es dagegen üblich, auch bei banalen Erkrankungen eine CT-Untersuchung zu erwägen, was ein Verstoß gegen das ''Primum nil nocere''-Prinzip medizinischer Ethik ist. Da Radiologen prinzipiell nur nach gegebener Indikation untersuchen, kursieren in GNM-Kreisen die Namen von Radiologen (auch in Spanien), denen unterstellt wird, ''großzügig'' präsentierte Indikationen zu akzeptieren, von denen sie auch gleichzeitig finanziell profitieren. Nach Aussagen der Fernsehsendung Kontraste (ARD) soll es in diesem Zusammenhang zu einem Ermittlungsverfahren gegen einen deutschen Radiologen gekommen sein, der von dem Kölner [[Heilpraktiker]] [[Johann Siegfried Mohr]] überredet worden sein soll, einen radiologischen Befund zu fälschen.<ref>http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3362703.html</ref>
 
Prinzipiell bedeutet jede Computertomographie eine hohe Strahlendosis. Daher muss von einer solchen Untersuchung eine hoher Nutzen ausgehen, der die Strahlenbelastung und auch die Kosten rechtfertigt und die Entscheidung zur Untersuchung muss wohl erwogen werden. Die Belastung liegt bei etwa 4&nbsp;milliSievert (mSv) bei einer isolierten Schädeluntersuchung und entspricht in etwa der Gesamtdosis, die ein Mensch auf Meereshöhe durch natürliche und künstliche Strahlung pro Jahr erhält. Eine Gesamtkörperuntersuchung ergibt die 5-fache Belastung von 20&nbsp;mSv (5&nbsp;Jahresdosen). Eine klassische AP-Aufnahme entspricht im Gegensatz dazu einer Belastung von nur etwa 0,1&nbsp;mSv. In GNM-Kreisen ist es dagegen üblich, auch bei banalen Erkrankungen eine CT-Untersuchung zu erwägen, was ein Verstoß gegen das ''Primum nil nocere''-Prinzip medizinischer Ethik ist. Da Radiologen prinzipiell nur nach gegebener Indikation untersuchen, kursieren in GNM-Kreisen die Namen von Radiologen (auch in Spanien), denen unterstellt wird, ''großzügig'' präsentierte Indikationen zu akzeptieren, von denen sie auch gleichzeitig finanziell profitieren. Nach Aussagen der Fernsehsendung Kontraste (ARD) soll es in diesem Zusammenhang zu einem Ermittlungsverfahren gegen einen deutschen Radiologen gekommen sein, der von dem Kölner [[Heilpraktiker]] [[Johann Siegfried Mohr]] überredet worden sein soll, einen radiologischen Befund zu fälschen.<ref>http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3362703.html</ref>
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==Fehler und Widersprüche des sog. [[Ontogenetisch bedingtes System der Mikroben|''Ontogenetischen Systems der Mikroben'']]==
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==Fehler und Widersprüche des sogenannten [[Ontogenetisch bedingtes System der Mikroben|''Ontogenetischen Systems der Mikroben'']]==
Hamer stellte auch zur Infektionslehre und Mikrobiologie Hypothesen auf, die mit wissenschaftlichen Erkenntnissen aber auch jahrtausende langer Erfahrung in der Medizin nicht in Einklang zu bringen sind. Verkürzt dargestellt, wären Infektionskrankheiten (auch Tetanus, Tollwut oder Ebola) letzendlich psychosomatische Erkrankungen und die hinlänglich bekannten Erreger wären prinzipiell harmlos, und sogar hilfreich. Eine Ausnahme wird bei Viren gemacht, zu deren Existenz Hamer unterschiedliche Angaben gemacht hat. Einerseits werden diese generell in Frage gestellt, andererseits würden sie aber bestimmte ''ektodermale Organe'' infizieren könnten. Hier kann sich die Lehre nach Hamer nicht entscheiden.
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Hamer stellte auch zur Infektionslehre und Mikrobiologie Hypothesen auf, die mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch Jahrtausende langer Erfahrung in der Medizin nicht in Einklang zu bringen sind. Verkürzt dargestellt seien Infektionskrankheiten (auch Tetanus, Tollwut oder Ebola) letzendlich psychosomatische Erkrankungen und die hinlänglich bekannten Erreger seien prinzipiell harmlos und sogar hilfreich. Eine Ausnahme wird bei Viren gemacht, zu deren Existenz Hamer unterschiedliche Angaben gemacht hat. Einerseits werden diese generell in Frage gestellt, andererseits könnten sie aber bestimmte ''ektodermale Organe'' infizieren. Hier kann sich die Lehre nach Hamer nicht entscheiden.
Bestandteil seiner Hypothese ist eine postulierte ''Keimblattverwandtschaft'' von Mikroben. Nach Hamer würden zu bestimmten ''keimblattverwandten'' Organgruppen bestimmte ''keimblattverwandte'' Mikroben nach einem unbekannten System zuzuordnen sein. Hamer unterteilt dazu alle Mikroben (inkl. Viren) in verschiedene Klassen und zwar einerseits in Abhängigkeit zu ihrem, von Hamer vermuteten, stammesgeschichtlichen Alter und gleichzeitig in Abhängigkeit zur menschlichen individuellen Entwicklungsgeschichte (Ontogenese). Er unterstellt dabei stillschweigend ein ontogenetisches "Alter" der verschiedenen Mikroben, das zur Entwicklungsgeschichte des Menschen analog verlaufe. Hamer bezieht sich hierbei auf die Hypothese der Biogenetischen Grundregel (Rekapitulationstheorie)<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Biogenetische_Grundregel</ref> des Darwinanhängers und Monisten Ernst Haeckel (1834 - 1919) und Ansichten von Karl Ernst von Baer<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Baersche_Regel</ref>, die in der menschlichen Entwicklungsgeschichte (Ontogene) eine analoge Wiederholung der Phylogenese sehen. Die Rekapitulationstheorie bezieht sich lediglich auf den Phänotypus. Auch widerspricht seiner Hypothese die alltägliche Beobachtung von Pilzinfektionen (Mykosen) der Haut (als von Organen ektodermalen Ursprungs), die von der Großhirnrinde innerviert sind (Hautpilze, Mundsoor, Onkomykosen usw.), die es nach Hamer genauso nicht geben dürfte wie eine Knochentuberkulose. Bei dem Versuch Ontogenese des Menschen und Phylogenese der Mikroben logisch unter einen Hut zu bekommen, unterlaufen Hamer kapitale Fehler, die seine ganzen weiteren Erfindungen beeinflussen und somit logisch in Frage stellen. Ontogenetisch entwickeln sich nämlich die primären Keimblätter der zweiblättrigen Keimscheibe gleichzeitig in der 2.&nbsp;SSW. Erst ab der 3.&nbsp;SSW kann später von der Existenz eines Mesoderms gesprochen werden, noch später vom Neuralrohr. Es ist daher falsch, die sich gleichzeitig entwickelnden Keimblätter Entoderm und Ektoderm in eine Hamer'sche Altzeit und Neuzeit einzuteilen und das Mesoderm ongenetisch-zeitlich dazwischen anzusiedeln.
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Bestandteil seiner Hypothese ist eine postulierte ''Keimblattverwandtschaft'' von Mikroben. Nach Hamer seien zu bestimmten ''keimblattverwandten'' Organgruppen bestimmte ''keimblattverwandte'' Mikroben nach einem unbekannten System zuzuordnen. Hamer unterteilt dazu alle Mikroben (inkl. Viren) in verschiedene Klassen und zwar einerseits in Abhängigkeit zu ihrem, von Hamer vermuteten, stammesgeschichtlichen Alter und gleichzeitig in Abhängigkeit zur menschlichen individuellen Entwicklungsgeschichte (Ontogenese). Er unterstellt dabei stillschweigend ein ontogenetisches "Alter" der verschiedenen Mikroben, das zur Entwicklungsgeschichte des Menschen analog verlaufe. Hamer bezieht sich hierbei auf die Hypothese der Biogenetischen Grundregel (Rekapitulationstheorie)<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Biogenetische_Grundregel</ref> des Darwinanhängers und Monisten Ernst Haeckel (1834 - 1919) und Ansichten von Karl Ernst von Baer<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Baersche_Regel</ref>, die in der menschlichen Entwicklungsgeschichte (Ontogene) eine analoge Wiederholung der Phylogenese sehen. Die Rekapitulationstheorie bezieht sich lediglich auf den Phänotypus. Auch widerspricht seiner Hypothese die alltägliche Beobachtung von Pilzinfektionen (Mykosen) der Haut (also von Organen ektodermalen Ursprungs), die von der Großhirnrinde innerviert sind (Hautpilze, Mundsoor, Onkomykosen usw.), die es nach Hamer genauso nicht geben dürfte wie eine Knochentuberkulose. Bei dem Versuch, Ontogenese des Menschen und Phylogenese der Mikroben logisch unter einen Hut zu bekommen, unterlaufen Hamer kapitale Fehler, die seine ganzen weiteren Erfindungen beeinflussen und somit logisch in Frage stellen. Ontogenetisch entwickeln sich nämlich die primären Keimblätter der zweiblättrigen Keimscheibe gleichzeitig in der 2.&nbsp;SSW. Erst ab der 3.&nbsp;SSW kann später von der Existenz eines Mesoderms gesprochen werden, noch später vom Neuralrohr. Es ist daher falsch, die sich gleichzeitig entwickelnden Keimblätter Entoderm und Ektoderm in eine Hamer'sche Altzeit und Neuzeit einzuteilen und das Mesoderm ontogenetisch-zeitlich dazwischen anzusiedeln.
    
Siehe dazu ausführlicher: [[Ontogenetisch bedingtes System der Mikroben]]
 
Siehe dazu ausführlicher: [[Ontogenetisch bedingtes System der Mikroben]]
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==Offensichtliche Widersprüche==
 
==Offensichtliche Widersprüche==
 
[[image:peteosthor.jpg|Krebserkrankungen nach Peteosthor-Einnahme (Radium-224) und A-Bombenabwurf|300px|thumb]]
 
[[image:peteosthor.jpg|Krebserkrankungen nach Peteosthor-Einnahme (Radium-224) und A-Bombenabwurf|300px|thumb]]
[[image:xray.jpg|Erste Röntgenuntersuchungen bei denen der Untersucher mitbestrahlt wurde|left|thumb]]
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[[image:xray.jpg|Erste Röntgenuntersuchungen, bei denen der Untersucher mitbestrahlt wurde|left|thumb]]
 
[[image:morphin.jpg|Morphin|thumb]]
 
[[image:morphin.jpg|Morphin|thumb]]
*Hamer ließ seinen eigenen Hodentumor an der Universtätsklinik Tübingen erfolgreich operieren. Bis heute (nach 26&nbsp;Jahren) scheint kein Rezidiv aufgetreten zu sein. Nach seinen eigenen Angaben gehört er aber damit zu jenen angeblich 2%, die eine herkömmliche Krebstherapie überlebt haben. Gleichzeitig verstarb jedoch seine Ehefrau 1985 an den Folgen eines Krebsleidens (Brustkrebs linke Brust).<ref>Hamer RG: Buch ''Krebs - Krankheit der Seele'', Seite&nbsp;28. Zitat: ''Übrigens, die erste Patientin, die ich behandeln durfte, nachdem ich die EISERNE REGEL DES KREBSES wusste, war meine Frau, die einen Knoten in der linken Brust getastet hatte, Aber wir kannten den Konflikt, nämlich der Hinauswurf aus der Wohnung in der Via Margutta, die der Cousine des Mörders gehörte. Aber wir kannten auch die Therapie. Meine Frau ist der klügste Mensch, den ich überhaupt kenne. Sie wusste, hatte verstanden, sie wurde gesund. Der Konflikt hatte sich lösen lassen. Der Knoten ging zurück [...]''</ref> Aus Zeugenaussagen ist bekannt, dass er allerdings vor ihrem Tod einen enttäuschenden GNM-Therapieversuch unternahm, der jedoch erstaunlicherweise trotz angeblich zu erwartender Wahrscheinlichkeit von etwa 95% nicht überlebt wurde. Die Gesamtwahrscheinlichkeit dieser Konstellation liegt nach GNM also bei lediglich 1:1.000, während sie aus Betrachtung der Modernen Medizin als eine häufige und realistische Konstellation anzusehen wäre. Auch das Mädchen Olivia Pilhar, die chemotherapeutisch behandelt wurde, lebt heute noch (heute erwachsen). Zu ihr hatte Hamer noch während der Behandlung Horroraussagen über ihre Überlebenschancen gemacht. Dabei steht er im klaren Widerspruch zu seinem angeblichen Anliegen, Patienten und Angehörige nicht ''in Panik'' zu versetzen. Im Jahr 2008 war ihre Behandlung bereits dreizehn Jahre her. Dies wäre nach GNM-Lesart aber de facto unmöglich, da ja eine Chemotherapie bei Krebs tödlich sei.
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*Hamer ließ seinen eigenen Hodentumor an der Universtätsklinik Tübingen erfolgreich operieren. Bis zu seinem Tod im Juli 2017 (nach 26&nbsp;Jahren) schien kein Rezidiv aufgetreten zu sein. Nach seinen eigenen Angaben gehörte er aber damit zu jenen angeblich 2%, die eine herkömmliche Krebstherapie überlebt haben. Gleichzeitig verstarb jedoch seine Ehefrau 1985 an den Folgen eines Krebsleidens (Brustkrebs linke Brust).<ref>Hamer RG: Buch ''Krebs - Krankheit der Seele'', Seite&nbsp;28. Zitat: ''Übrigens, die erste Patientin, die ich behandeln durfte, nachdem ich die EISERNE REGEL DES KREBSES wusste, war meine Frau, die einen Knoten in der linken Brust getastet hatte, Aber wir kannten den Konflikt, nämlich der Hinauswurf aus der Wohnung in der Via Margutta, die der Cousine des Mörders gehörte. Aber wir kannten auch die Therapie. Meine Frau ist der klügste Mensch, den ich überhaupt kenne. Sie wusste, hatte verstanden, sie wurde gesund. Der Konflikt hatte sich lösen lassen. Der Knoten ging zurück [...]''</ref> Aus Zeugenaussagen ist bekannt, dass er allerdings vor ihrem Tod einen enttäuschenden GNM-Therapieversuch unternahm, der jedoch erstaunlicherweise trotz angeblich zu erwartender Wahrscheinlichkeit von etwa 95% nicht überlebt wurde. Die Gesamtwahrscheinlichkeit dieser Konstellation liegt nach GNM also bei lediglich 1:1.000, während sie aus Betrachtung der Modernen Medizin als eine häufige und realistische Konstellation anzusehen wäre. Auch das Mädchen Olivia Pilhar, die chemotherapeutisch behandelt wurde, lebt heute noch (heute erwachsen). Hier hat Hamer noch während der Behandlung Horroraussagen über ihre Überlebenschancen gemacht. Dabei steht er im klaren Widerspruch zu seinem angeblichen Anliegen, Patienten und Angehörige nicht ''in Panik'' zu versetzen. Im Jahr 2008 war ihre Behandlung bereits dreizehn Jahre her. Dies wäre nach GNM-Lesart aber de facto unmöglich, da ja eine Chemotherapie bei Krebs tödlich sei.
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*Die Angaben zur Krebsentstehung aus Sicht der GNM widersprechen der weltweiten Beobachtung, dass Krebs in allen seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen erst nach einer relativ langen '''Latenzzeit''' auftritt. Hamers eigener Hodenkrebs soll durch den Tod seines Sohnes ausgelöst worden sein. Dieser starb jedoch bereits 2&nbsp;Monate vor der Beobachtung seines Hodentumors. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ergibt sich, dass typische Latenzzeiten bei Erwachsenen bei 5-70&nbsp;Jahren liegen, im Mittel bei 8&nbsp;Jahren. Lediglich bei Kindern sind kürzere Latenzzeiten bekannt.
 
*Die Angaben zur Krebsentstehung aus Sicht der GNM widersprechen der weltweiten Beobachtung, dass Krebs in allen seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen erst nach einer relativ langen '''Latenzzeit''' auftritt. Hamers eigener Hodenkrebs soll durch den Tod seines Sohnes ausgelöst worden sein. Dieser starb jedoch bereits 2&nbsp;Monate vor der Beobachtung seines Hodentumors. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ergibt sich, dass typische Latenzzeiten bei Erwachsenen bei 5-70&nbsp;Jahren liegen, im Mittel bei 8&nbsp;Jahren. Lediglich bei Kindern sind kürzere Latenzzeiten bekannt.
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*Es gibt im Tierreich mehrere gut untersuchte Krebsformen, die von Tier zu Tier durch Bisse oder den Deckakt übertragbar sind. Es sind die '''übertragbaren Tumoren'''. Dazu gehören das Sticker-Sarkom der Hunde (CTVT) und die DFTD-Tumoren des tasmanischen Beutelteufels. Darüber hinaus lässt sich Krebs bei Inzucht-Versuchstieren experimentell übertragen. Diese Form der Krebsentstehung ist mit der GNM nicht kompatibel.
 
*Es gibt im Tierreich mehrere gut untersuchte Krebsformen, die von Tier zu Tier durch Bisse oder den Deckakt übertragbar sind. Es sind die '''übertragbaren Tumoren'''. Dazu gehören das Sticker-Sarkom der Hunde (CTVT) und die DFTD-Tumoren des tasmanischen Beutelteufels. Darüber hinaus lässt sich Krebs bei Inzucht-Versuchstieren experimentell übertragen. Diese Form der Krebsentstehung ist mit der GNM nicht kompatibel.
*Die bekanntlich '''im Reagenzglas induzierbare Veränderung einer isolierten Zelle''' zu einer Krebszelle bedürfte des Einflusses einer steuernden, zellulären Psyche, die es aber nicht gibt (so müsste ein Nervensystem aus Neuronen innerhalb einer Zelle bestehen können. Anhänger der GNM gehen mitunter trotzdem von der Existenz einer ''zellulären Psyche'' aus, um das Paradoxon zu ermöglichen. Dann jedoch benötigte eine Körperzelle keines ''biologischen Konfliktes'' im zentralen Nervensystem (bzw. Hirn), um sich zu einer Krebszelle umzuwandeln. Mit einer derartigen Argumentationsweise widerspricht sich die GNM daher ebenfalls selbst. Die Umwandlung einzelner Zellen bei Anwesenheit krebserregender Substanzen oder Strahlen unter Laborbedingungen widerlegt bereits die "Naturgesetze" von Hamer.
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*Tumoren können sich auch in '''transplantierten Organen''' neu bilden, trotz der Unterbrechung der Nervenversorgung. Siehe Literaturangaben weiter unten. Diese Tatsache ist mit den ''Hamerschen biologischen Gesetzen'' überhaupt nicht vereinbar und widerlegt diese. Israelische Forscher publizierten im Februar 2009 eine Studie über einen Hirntumor, der sich bei einem Kind aus transplantierten Zellen einer Stammzellentransplantation entwickelte.<ref>Amariglio N et al: Donor-derived brain tumor following neural stem cell transplantation in an ataxia telangiectasia patient. PLoS Med 6(2): e1000029. doi:10.1371/journal. pmed.1000029. [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=19226183][http://www.quackwatch.org/06ResearchProjects/stemcell_tumor.pdf]</ref> Nach einer Meldung des österreichischen ORF vom 9.&nbsp;Dezember 2009 wurde im Juli 2007 einem Dialysepatienten an der LKH Klagenfurt eine Spendeniere transplantiert, die Tumorzellen enthielt. Der Spender hatte mehrere bis zu fünf Zentimeter große Tumore in verschiedenen Organen. So wurden etwa in Lunge und Milz des 57&nbsp;Jahre alten Villacher Organspenders zwei Zentimeter große Tumore festgestellt und in der Harnblase waren fünf Zentimeter große Tumoren. Als bei einem anderen Patienten, der eine Spenderniere des gleichen Spenders erhalten sollte, Metastasen im Spenderorgan entdeckt wurden, entschloss man sich, die transplantierte Niere nach nur zwölf Stunden zu explantieren. Zwei Jahre später, im April starb der transplantierte Patient jedoch. Eine DNA-Analyse zeigte, dass das Tumorgewebe des Steirers vom Spendertumor stammte. Im Nachhinein ergab sich, dass eine Ultraschalluntersuchung vor der Transplantation die Mikrometastasen nicht erkennen ließ. Ein positiver Tumormarkertest wurde ignoriert.<ref>http://steiermark.orf.at/stories/408828/</ref>
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*Die bekanntlich '''im Reagenzglas induzierbare Veränderung einer isolierten Zelle''' zu einer Krebszelle bedürfe des Einflusses einer steuernden, zellulären Psyche, die es aber nicht gibt (so müsste ein Nervensystem aus Neuronen innerhalb einer Zelle bestehen können). Anhänger der GNM gehen mitunter trotzdem von der Existenz einer ''zellulären Psyche'' aus, um das Paradoxon zu ermöglichen. Dann jedoch benötigte eine Körperzelle keines ''biologischen Konfliktes'' im zentralen Nervensystem (bzw. Hirn), um sich zu einer Krebszelle umzuwandeln. Mit einer derartigen Argumentationsweise widerspricht sich die GNM daher ebenfalls selbst. Die Umwandlung einzelner Zellen bei Anwesenheit krebserregender Substanzen oder Strahlen unter Laborbedingungen widerlegt bereits die "Naturgesetze" von Hamer.
*Die GNM-Lehre akzeptiert zwar, dass grundsätzlich Krebs nach Einwirkung von '''ionisierender Strahlung''' (Röntgen-/Gammastrahlung sowie Korpuskularstrahlung) nach einer Latenzzeit auftritt, führt dies aber auf angebliche ''Panik'' oder Angst bei den Bestrahlten zurück, die zu einem ''biologischen Konflikt'' führe. Diese Vermutung lässt sich leicht anhand der Medizingeschichte widerlegen: Den ersten Ärzten die Röntgenuntersuchungen durchführten, waren die Gefahren ionisierender (Röntgen-)Strahlung natürlich nicht bekannt. Daher wurde zu Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts auch kein Schutz vor den Strahlen vorgesehen. Folge waren typische Krebserkrankungen bei den damaligen Radiologen, die erst mit der Einführung von Schutzmaßnahmen nicht mehr auftraten. Aber auch die Einführung der radioaktiven Thorotrast-Kontrastmittel in der Radiologie 1928 und ihre Folgen widerlegen diese Vermutung. Aufgrund der Strahlenschäden durch Throtrast starb damals etwa ein Drittel der Behandelten (die meisten davon an Krebs). Die Patienten und anwendenden Ärzte wussten aber nichts über die Beschaffenheit des Kontrastmittels und deren Gefahren.<ref>van Kaick G, Thorotrast-induced liver cancer: results of the German thorotrast study, Radiologe. 1999 Aug;39(8):643-51</ref><ref>http://www.staff.uni-marburg.de/~kunih/all-doc/radmed.pdf</ref>
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*Tumoren können sich auch in '''transplantierten Organen''' neu bilden, trotz der Unterbrechung der Nervenversorgung (siehe Literaturangaben weiter unten). Diese Tatsache ist mit den ''Hamerschen biologischen Gesetzen'' überhaupt nicht vereinbar und widerlegt diese. Israelische Forscher publizierten im Februar 2009 eine Studie über einen Hirntumor, der sich bei einem Kind aus transplantierten Zellen einer Stammzellentransplantation entwickelte.<ref>Amariglio N et al: Donor-derived brain tumor following neural stem cell transplantation in an ataxia telangiectasia patient. PLoS Med 6(2): e1000029. doi:10.1371/journal. pmed.1000029. [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=19226183][http://www.quackwatch.org/06ResearchProjects/stemcell_tumor.pdf]</ref> Nach einer Meldung des österreichischen ORF vom 9.&nbsp;Dezember 2009 wurde im Juli 2007 einem Dialysepatienten an der LKH Klagenfurt eine Spenderniere transplantiert, die Tumorzellen enthielt. Der Spender hatte mehrere bis zu fünf Zentimeter große Tumore in verschiedenen Organen. So wurden etwa in Lunge und Milz des 57&nbsp;Jahre alten Villacher Organspenders zwei Zentimeter große Tumore festgestellt und in der Harnblase waren fünf Zentimeter große Tumoren. Als bei einem anderen Patienten, der eine Spenderniere des gleichen Spenders erhalten sollte, Metastasen im Spenderorgan entdeckt wurden, entschloss man sich, die transplantierte Niere nach nur zwölf Stunden zu explantieren. Zwei Jahre später starb der transplantierte Patient jedoch. Eine DNA-Analyse zeigte, dass das Tumorgewebe des Steirers vom Spendertumor stammte. Im Nachhinein ergab sich, dass eine Ultraschalluntersuchung vor der Transplantation die Mikrometastasen nicht erkennen ließ. Ein positiver Tumormarkertest wurde ignoriert.<ref>http://steiermark.orf.at/stories/408828/</ref>
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*Die GNM-Lehre akzeptiert zwar, dass grundsätzlich Krebs nach Einwirkung von '''ionisierender Strahlung''' (Röntgen-/Gammastrahlung sowie Korpuskularstrahlung) nach einer Latenzzeit auftritt, führt dies aber auf angebliche ''Panik'' oder Angst bei den Bestrahlten zurück, die zu einem ''biologischen Konflikt'' führe. Diese Vermutung lässt sich leicht anhand der Medizingeschichte widerlegen: Den ersten Ärzten, die Röntgenuntersuchungen durchführten, waren die Gefahren ionisierender (Röntgen-)Strahlung natürlich nicht bekannt. Daher wurde zu Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts auch kein Schutz vor den Strahlen vorgesehen. Folge waren typische Krebserkrankungen bei den damaligen Radiologen, die erst mit der Einführung von Schutzmaßnahmen nicht mehr auftraten. Aber auch die Einführung der radioaktiven Thorotrast-Kontrastmittel in der Radiologie 1928 und ihre Folgen widerlegen diese Vermutung. Aufgrund der Strahlenschäden durch Thorotrast starb damals etwa ein Drittel der Behandelten (die meisten davon an Krebs). Die Patienten und anwendenden Ärzte wussten aber nichts über die Beschaffenheit des Kontrastmittels und deren Gefahren.<ref>van Kaick G, Thorotrast-induced liver cancer: results of the German thorotrast study, Radiologe. 1999 Aug;39(8):643-51</ref><ref>http://www.staff.uni-marburg.de/~kunih/all-doc/radmed.pdf</ref>
 
Das gleiche gilt für das Radium-224-haltige Mittel Peteosthor. In Mexiko stahlen Kinder auf einem Schrottplatz Kobalt-60-Kugeln, die aus verschrotteten Geräten der medizinischen Strahlenheilkunde stammten. Die Kinder spielten mit den Kugeln und bekamen Krebs. Sie wussten nicht um die hohe Radioaktivität des Kobalt-60 und konnten daher keine ''Panik'' davor haben.
 
Das gleiche gilt für das Radium-224-haltige Mittel Peteosthor. In Mexiko stahlen Kinder auf einem Schrottplatz Kobalt-60-Kugeln, die aus verschrotteten Geräten der medizinischen Strahlenheilkunde stammten. Die Kinder spielten mit den Kugeln und bekamen Krebs. Sie wussten nicht um die hohe Radioaktivität des Kobalt-60 und konnten daher keine ''Panik'' davor haben.
*'''Morphin''' (Morphium). Laut GNM wäre die Anwendung dieses potenten Schmerzmittels tödlich. Tatsächlich sind jedoch die Nebenwirkungen des Morphins gut bekannt. Patienten dosieren sich beispielsweise oft selbst, indem sie nur die gerade erforderliche Menge an Tropfen einnehmen, die zur Schmerzlinderung ausreicht. Morphin hat auch keinen ceiling-Effekt. Der Konsum von Morphin lag 1995 in Deutschland bei etwa 7,5&nbsp;kg/Million Einwohner/Jahr und lag damit weit unter dem Verbrauch in Dänemark mit 83&nbsp;kg. Im Jahr 2002 stieg der Verbrauch in Deutschland auf 22&nbsp;kg an, während der Verbrauch in Dänemark 92&nbsp;kg, in Österreich 152&nbsp;kg, in Großbritannien 353&nbsp;kg und Ungarn 577&nbsp;kg/Million Einwohner/Jahr betrug. Der geringste Verbrauch wurde in Brasilien festgestellt. Dennoch ist die Prognose und Mortalität eines deutschen Krebskranken nicht besser als die eines dänischen oder österreichischen Patienten. Morphin kann neben seiner schmerzstillenden Wirkung auch kausal bei Krebserkrankungen wirksam sein: Studien zeigen, dass dieses Opiat (aber auch das verwandte Buprenorphin) postoperativen Stress mindert und daher eine Auswirkung auf das Immunsystem und somit das gesamte Krankheitsgeschehen hat. Genauere Untersuchungen zeigen, dass die stressmindernde Wirkung gegenüber der bekannten Hemmung des Immunsystems durch Morphin überwiegt.<br>
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*'''Morphin''' (Morphium). Laut GNM sei die Anwendung dieses potenten Schmerzmittels tödlich. Tatsächlich sind jedoch die Nebenwirkungen des Morphins gut bekannt. Patienten dosieren sich beispielsweise oft selbst, indem sie nur die gerade erforderliche Menge an Tropfen einnehmen, die zur Schmerzlinderung ausreicht. Morphin hat auch keinen ceiling-Effekt. Der Konsum von Morphin lag 1995 in Deutschland bei etwa 7,5&nbsp;kg/Million Einwohner/Jahr und lag damit weit unter dem Verbrauch in Dänemark mit 83&nbsp;kg. Im Jahr 2002 stieg der Verbrauch in Deutschland auf 22&nbsp;kg an, während der Verbrauch in Dänemark 92&nbsp;kg, in Österreich 152&nbsp;kg, in Großbritannien 353&nbsp;kg und Ungarn 577&nbsp;kg/Million Einwohner/Jahr betrug. Der geringste Verbrauch wurde in Brasilien festgestellt. Dennoch ist die Prognose und Mortalität eines deutschen Krebskranken nicht besser als die eines dänischen oder österreichischen Patienten. Morphin kann neben seiner schmerzstillenden Wirkung auch kausal bei Krebserkrankungen wirksam sein: Studien zeigen, dass dieses Opiat (aber auch das verwandte Buprenorphin) postoperativen Stress mindert und daher eine Auswirkung auf das Immunsystem und somit das gesamte Krankheitsgeschehen hat. Genauere Untersuchungen zeigen, dass die stressmindernde Wirkung gegenüber der bekannten Hemmung des Immunsystems durch Morphin überwiegt.<br>
    
==Publizierte Falschangaben und/oder ohne Beleg==
 
==Publizierte Falschangaben und/oder ohne Beleg==
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[[image:NewsletterBotschaftIsrael.jpg|Falsch zitierender Artikel im Newsletter der israelischen Botschaft von Oktober 2008|400px|left|thumb]]
 
[[image:NewsletterBotschaftIsrael.jpg|Falsch zitierender Artikel im Newsletter der israelischen Botschaft von Oktober 2008|400px|left|thumb]]
 
[[image:Korrekturisraelbotschaft.jpg|Richtigstellung der fehlerhaften Übersetzung im newsletter vom 22.&nbsp;Januar 2010|400px|thumb]]
 
[[image:Korrekturisraelbotschaft.jpg|Richtigstellung der fehlerhaften Übersetzung im newsletter vom 22.&nbsp;Januar 2010|400px|thumb]]
[[image:Krebs Israel Lupo Cattivo.jpg|Benutzung von Hamer-Falschzitat für antisemitische Hetze eines (offenbar inzwischen verstorbenen) Detlef Apel (alias "Lupo Cattivo")<ref>http://lupocattivoblog.wordpress.com/2011/01/25/krebs-in-israel-eine-ausnahmeerscheinung/</ref>|400px|left|thumb]]
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[[image:Krebs Israel Lupo Cattivo.jpg|Benutzung von Hamer-Falschzitat für antisemitische Hetze eines (offenbar inzwischen an Bauchspeicheldrüdenkrebs verstorbenen) Detlef Apel (alias "Lupo Cattivo")<ref>http://lupocattivoblog.wordpress.com/2011/01/25/krebs-in-israel-eine-ausnahmeerscheinung/</ref> Detlef Apel soll von [[Friedrich Douwes]] an der Klinik St.Georg in Bad Aibling behandelt worden sein. Der Medizinkritiker Apel probierte erfolglos verschiedene Mittel und Therapien wie [[Vitamin-C-Infusion]]en (bis 200 g pro Tag), [[Hyperthermie]], [[Insulinpotenzierte Therapie]], [[Curcumin]] (Curcuma-Opti), [[Zeolith]], [[kolloidales Silber]], [[Sauerstofftherapie]] und [[Indol 3 Carbinol|Indol-Carbinol]] (Sulphorophan) aus. Da Apel durch das Vitamin C eine so genannte [[Übersäuerung]] befürchtete, nahm er zusätzlich [[Bikarbonat-Therapie nach Simoncini|Bikarbonat]] ein.|400px|left|thumb]]
 
[[image:Zeitenschrift_Krebs_Israel.png|Verbreitung unsinniger Behauptungen zu Todeszahlen durch Krebs in Israel, so wie sie von [[Ryke Geerd Hamer]], dem Erfinder der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] behauptet werden. (Zeitenschrift, Heft 64/2009)|300px|thumb]]
 
[[image:Zeitenschrift_Krebs_Israel.png|Verbreitung unsinniger Behauptungen zu Todeszahlen durch Krebs in Israel, so wie sie von [[Ryke Geerd Hamer]], dem Erfinder der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] behauptet werden. (Zeitenschrift, Heft 64/2009)|300px|thumb]]
 
[[image:Pilhar64.jpg|Löschung eines peinlichen Hamer-Briefs auf Webseite von Helmut Pilhar (screenshot: 5.4.2010)|250px|left|thumb]]
 
[[image:Pilhar64.jpg|Löschung eines peinlichen Hamer-Briefs auf Webseite von Helmut Pilhar (screenshot: 5.4.2010)|250px|left|thumb]]
Hamer machte im Zusammenhang mit seiner Methode viele Einzelangaben, die sich als prinzipiell überprüfbar aber gleichzeitig eindeutig fehlerhaft herausgestellt haben:
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[[image:Israel Krebs 2010.jpg|Angaben in der israelischen "Israel Heute" zu Krebs in Israel (Jahr 2010)|300px|thumb]]
*Angaben zur '''Prognose bei Krebs'''. Seiner Meinung nach würden nur wenige Prozent aller Patienten eine übliche Therapie überleben und er gibt oft den falschen Wert&nbsp;2% an und verbreitet dabei unter Betroffenen und Angehörigen eine unnötige Angst. Eine Angst, die seiner Ansicht nach, krebsfördernd wäre. In Wirklichkeit überleben heute in Deutschland etwa&nbsp;55% der Patienten länger als 5&nbsp;Jahre. Dabei ist seit Jahren regelmäßig eine Zunahme dieses Wertes zu beobachten, während seit den 1990er Jahren gleichzeitig auch die altersbereinigten Neuerkrankungen rückläufig sind. Angaben des RKI zu Deutschland<ref>http://www.rki.de/cln_049/nn_205770/DE/Content/GBE/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/KID2008,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/KID2008.pdf</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=48515</ref> zu Europa/USA<ref>http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Krebstherapie-%DCberlebenschancen-Krebs/595743.html</ref>. Siehe auch die Arbeit von Lock als Übersicht über die zeitliche Entwicklung der Krebsmortalität in Deutschland von 1900 bis 1990:&nbsp;<ref>Lock W et al: Alter und Krebs. Eine Analyse der Krebsmortalität in Deutschland von 1900-1990. Versicherungsmedizin 47:157-165 (1995)</ref>. Die deutschen Zahlenwerte werden dabei allerdings noch von anderen Ländern übertroffen. In den USA liegt die Prognose mittlerweile bei etwa&nbsp;69%. 1995 gab das National Cancer Institute (USA) für 1920 noch den Wert von&nbsp;20% an. Die us-amerikanische SEER-Datenbank zeigt, dass die 5-Jahres-Überlebensdauer in den USA bei allen bösartigen Krebserkrankungen kontinuierlich anstieg. Sie lag 1975 bei&nbsp;50,2%, und 2001 bei&nbsp;68,2%. Die 10-Jahres-Überlebensdauer stieg von&nbsp;44,5% im Jahr 1975 auf&nbsp;60% im Jahr 1996 (neuere Daten sind dazu nicht bekannt wegen der langen Beobachtungsdauer).<ref>http://seer.cancer.gov/csr/1975_2006/results_merged/topic_survival_by_year_dx.pdf</ref> Überlebten in den USA laut den SEER-Statistiken des U.S. amerikanischen National Cancer Institute (NCI) 1950 bis 1954 nur insgesamt 35 Prozent aller Patienten ihre Krebserkrankung über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren, waren es in den Jahren 1999 bis 2005 insgesamt 69,1 Prozent. Zur Situation in Österreich siehe: [http://derstandard.at/1291454207515/Krebs-Bedeutende-Erfolge-fuer-Lebensverlaengerung]
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Hamer machte im Zusammenhang mit seiner Methode viele Einzelangaben, die sich als prinzipiell überprüfbar, aber gleichzeitig eindeutig fehlerhaft herausgestellt haben:
*Angaben zur '''Chemotherapie''' bei Krebs. Die Chemotherapie ist das drittwichtigste Therapiekonzept der modernen Krebsbehandlung, wird aber häufig nur zusammen mit einem anderen Verfahren eingesetzt. Der zusätzliche Gesamtnutzen auf alle Krebserkrankungen bezogen, liegt bei Werten um&nbsp;10%. Die vielen Fälle bei denen keine Chemotherapie erfolgt, sind dabei mit eingerechnet. Bei einigen Erkrankungen haben sich Zytostatika als sehr wirksam erwiesen: die ALL (Leukämie) im Kindesalter wird heute zu&nbsp;80% überlebt, während dies in den 1960er Jahren nur bei etwa&nbsp;5% der Fall war. Ähnliche gute Ergebnisse gibt es für den Hodenkrebs und das Hodgkin-Lymphom.
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*Angaben zur '''Prognose bei Krebs'''. Seiner Meinung nach würden nur wenige Prozent aller Patienten eine übliche Therapie überleben; Hamer gibt oft den falschen Wert&nbsp;2% an und verbreitet dabei unter Betroffenen und Angehörigen eine unnötige Angst. Eine Angst, die seiner Ansicht nach krebsfördernd sei. In Wirklichkeit überleben heute in Deutschland etwa&nbsp;55% der Patienten länger als 5&nbsp;Jahre. Dabei ist seit Jahren regelmäßig eine Zunahme dieses Wertes zu beobachten, während seit den 1990er Jahren gleichzeitig auch die altersbereinigten Neuerkrankungen rückläufig sind. Angaben des RKI zu Deutschland<ref>http://www.rki.de/cln_049/nn_205770/DE/Content/GBE/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/KID2008,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/KID2008.pdf</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=48515</ref> zu Europa/USA<ref>http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Krebstherapie-%DCberlebenschancen-Krebs/595743.html</ref>. Siehe auch die Arbeit von Lock als Übersicht über die zeitliche Entwicklung der Krebsmortalität in Deutschland von 1900 bis 1990:&nbsp;<ref>Lock W et al: Alter und Krebs. Eine Analyse der Krebsmortalität in Deutschland von 1900-1990. Versicherungsmedizin 47:157-165 (1995)</ref>. Die deutschen Zahlenwerte werden dabei allerdings noch von anderen Ländern übertroffen. In den USA liegt die Prognose mittlerweile bei etwa&nbsp;69%. 1995 gab das National Cancer Institute (USA) für 1920 noch den Wert von&nbsp;20% an. Die US-amerikanische SEER-Datenbank zeigt, dass die 5-Jahres-Überlebensdauer in den USA bei allen bösartigen Krebserkrankungen kontinuierlich anstieg. Sie lag 1975 bei&nbsp;50,2%, und 2001 bei&nbsp;68,2%. Die 10-Jahres-Überlebensdauer stieg von&nbsp;44,5% im Jahr 1975 auf&nbsp;60% im Jahr 1996 (neuere Daten sind wegen der langen Beobachtungsdauer dazu nicht bekannt).<ref>http://seer.cancer.gov/csr/1975_2006/results_merged/topic_survival_by_year_dx.pdf</ref> Überlebten in den USA laut den SEER-Statistiken des U.S.-amerikanischen National Cancer Institute (NCI) 1950 bis 1954 nur insgesamt 35 Prozent aller Patienten ihre Krebserkrankung über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren, waren es in den Jahren 1999 bis 2005 insgesamt 69,1 Prozent. Zur Situation in Österreich siehe: [http://derstandard.at/1291454207515/Krebs-Bedeutende-Erfolge-fuer-Lebensverlaengerung]
*Zahlenangaben zur '''Krebsinzidenz und Krebsmortalität'''. Hamer spricht immer wieder von ''1.500 täglich ermordeten Krebskranken'' in Deutschland, 2007 begrenzt er dies auf nichtjüdische Krebskranke ''Durch die Erkenntnisunterdrückung sterben bei uns täglich 1.500&nbsp;Nichtjuden [...]'', und erweckt den Eindruck, als ob jüdische Patienten eine bessere Prognose hätten. Der Webauftritt [[FAKTuell]] von GNM-Anhänger [[Christoph Lenz]] schließt sich dem auch beleglos an: ''Pro Tag sterben 1.500&nbsp;Menschen in Deutschland - angeblich an Krebs. Tatsächlich jedoch an Chemotherapie [...]'' und ''Laut Krebsforschungsinstitut Heidelberg sterben 95&nbsp;Prozent aller Krebspatienten trotz oder gerade wegen der Chemotherapie im Verlauf von 5&nbsp;Jahren [...]''.<ref>http://anonym.to/?http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background325.shtml Version von November 2008</ref> Die Realität: 2002 erkrankten in Deutschland insgesamt 420.000&nbsp;Menschen an Krebs und 210.000 starben an Krebs. 210.000/365 ist aber nur&nbsp;575, die Angabe ist also grob falsch. Außerdem: 1.500&nbsp;x&nbsp;365 =&nbsp;547.500. Nach Hamer würden also mehr Menschen an Krebs sterben, als an dieser Krankheit erkranken. Dies wäre nur zu erklären, wenn jährlich konstant etwa 300.000 sterbende Krebskranke einwandern würden, was absurd ist. Nachdem dieser Text bei Psiram (damals noch Esowatch) einige Monate veröffentlicht war, muss im Juni 2008 Hamer ebenfalls klar geworden sein, dass er in diesem Zusammenhang absurde und nicht durch Daten abgesicherte Behauptungen aufstellt. In einem offenen Brief versuchte er seine Meinung durch eine neue Verschwörungstheorie zu untermauern und schrieb: ''Im Jahre 2004 wurde an die Ärzte in Deutschland die Weisung von der Ärztekammer ausgegeben, nicht mehr Krebs als Todesursache auf die Totenscheine zu schreiben, sondern – Herz-Kreislaufversagen. Das stimmt ja immer. Jetzt sterben nur noch 500 täglich an Krebs, mit fallender Tendenz, bald nur noch 200. Merkt Ihr, das ist Propaganda, wie mit Angriff auf die Lazarettstadt Dresden im Februar 1945: Erst waren es über eine Million Tote, dann 600.000, jetzt nur noch 29.000, und in ein paar Jahren vielleicht noch „ganz unbedeutend wenige [...]''.<ref>http://anonym.to/?http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2008/20080607_Hamer_an_Freunde.htm</ref> Natürlich nennt Hamer die angebliche ''Weisung'' nicht, die Ärztekammern haben sowieso keine Weisungsbefugnis auf die GEKID oder das Robert Koch Institut und somit auf die Erstellung der verschiedenen Krebsregister, die sich ja auf die Daten der einzelnen Bundesländer beziehen. Konsequenz einer solchen Weisung wäre ab 2004 eine abrupte Abnahme der Krebsmortalität um&nbsp;66% bei gleichzeitiger plötzlicher und grotesker Zunahme der Mortalität bei Herz-Kreislauferkrankungen um mehr als&nbsp;100%. Da aber die deutsche Todesursachenstatistik sich parallel zu den Erhebungen in anderen Industriestaaten entwickelt (auf die mit Sicherheit keine deutsche Ärztekammer einen Einfluss hat) die eine solche sprunghafte Entwicklung natürlich nicht zeigen und da Hamer seine Aussagen zu den angeblichen 1.500 täglichen Krebstoten bereits lange vor 2004 machte, macht sich Hamer hier völlig lächerlich.
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*Angaben zur '''Chemotherapie''' bei Krebs. Die Chemotherapie ist das drittwichtigste Therapiekonzept der modernen Krebsbehandlung, wird aber häufig nur zusammen mit einem anderen Verfahren eingesetzt. Der zusätzliche Gesamtnutzen auf alle Krebserkrankungen bezogen liegt bei Werten um&nbsp;10%. Die vielen Fälle, bei denen keine Chemotherapie erfolgt, sind dabei mit eingerechnet. Bei einigen Erkrankungen haben sich Zytostatika als sehr wirksam erwiesen: die ALL (Leukämie) im Kindesalter wird heute zu&nbsp;80% überlebt, während dies in den 1960er Jahren nur bei etwa&nbsp;5% der Fall war. Ähnliche gute Ergebnisse gibt es für den Hodenkrebs und das Hodgkin-Lymphom.
*'''Krebsinzidenzen und Krebsmortalität in Israel:''' am 6.&nbsp;Juli 2009 ließ Hamer einen ''offenen Brief an Freunde - Krebstote in Israel'' verbreiteten, in dem er die Zahl der Krebstoten in Israel kommentierte. Laut eigenen Ansichten würde ja dort seine Neue Medizin angewendet werden. Er bezog sich dabei auf einen Zeitungsartikel in Haaretz,<ref>Haaretzm, Artikel vom 22.&nbsp;Oktober 2008</ref> der in einem Newsletter der israelischen Botschaft zitiert wurde. Hamer schrieb: ''[...] So starben - laut Newsletter der Botschaft - im Jahr 2004 in Israel 152&nbsp;Menschen an Krebs, und im Jahr 2003 wären es noch 160&nbsp;Tote gewesen (Anm. bei ca. 6,2&nbsp;Mio Einwohnern). In Österreich z.B. starben 2008 demgegenüber 19.785&nbsp;Menschen (bei 8,3&nbsp;Mio Einwohnern). Und in Deutschland sterben täglich qualvoll 1.500. Natürlich kann man davon ausgehen, daß das auch für alle Juden außerhalb von Israel gilt, d.h. praktisch kein jüdischer Patient stirbt mehr an Krebs. Dagegen sterben die nicht-jüdischen Patienten weltweit zu 98% an Chemo und Morphium. Deshalb findet man auch keine jüdische Chemoleiche. [...] Doch nun haben die Juden quasi selbst das Lügenkartenhaus zum Einsturz gebracht. [...] Israel selbst hat uns praktisch den Beweis dafür geliefert, daß es niemals in der Geschichte der Menschheit eine Gruppe / Religionsgemeinschaft oder mafiöse Vereinigung von derartiger globaler Menschenverachtung, krimineller Energie und Grausamkeit, allen nichtjüdischen Menschen gegenüber, gegeben hat. Jedem ehrlichen Menschen muß das Blut in den Adern gefrieren, angesichts der weltweit Millionen (Milliarden?) Toten.'' Hierbei übersah aber der ehemalige Arzt Hamer, dass über die international standardisierte Mortalitätsrate (bezogen auf 100.000&nbsp;Einwohner und Jahr) berichtet wurde und dass es sich nicht um die absoluten Zahlen handelte, so wie sie auf den Webseiten des israelischen Gesundheitsministerium einsehbar sind.<ref>http://anonym.to/?http://dr-rykegeerdhamer.com /index.php?option=com_content&task=view&id=301&Itemid=22</ref> Hamer benutzt also hier seine eigene grob fehlerhafte Interpretation zu antisemitischer Hetze. Am 22.&nbsp;Januar 2010 korrigierte die israelische Botschaft ihren fehlerhaften Artikel von 2008:<ref>http://newsletter.cti-newmedia.de/index.php?site=newsletter&id=623&sid=NA==#n3</ref> (siehe auch Bild rechts) ''Zur Zahl der Krebstoten in Israel – Richtigstellung. Im Oktober 2008 wurde an dieser Stelle über einen Rückgang der Zahl von Krebstoten in Israel berichtet. Bei der Zusammenfassung eines Artikels aus der Zeitung Haaretz unterlief dabei ein Fehler. Wo es hieß: „So starben etwa im Jahr 2004 152&nbsp;Menschen in Israel an Krebs; 2003 waren es 160&nbsp;Tote“, wurde versehentlich die Angabe „pro 100&nbsp;000&nbsp;Menschen“ weggelassen (Krebsraten werden üblicherweise in Form der absoluten Zahl pro 100&nbsp;000 angegeben). Der Beitrag im Newsletter basierte auf einem Haaretz-Artikel in hebräischer Sprache. Eine autorisierte englische Fassung gibt es unter dem folgenden Link: [http://www.haaretz.com/hasen/spages/1030483.html] Aufmerksame Leser und zuletzt der Bayerische Rundfunk wiesen uns darauf hin, dass mit der falschen Zahlenangabe schlimmer Missbrauch betrieben wurde und wird, und zwar von Seiten der obskuren Bewegung „Neue Germanische Medizin“ des früheren Arztes Ryke Geerd Hamer (dem inzwischen in Deutschland seine Approbation entzogen wurde). Hamer verbreitet primitive und gefährliche Anschauungen zur Krebstherapie, die zudem von kruden antisemitischen Wahnvorstellungen begleitet sind. „Report München“ hat vor einigen Tagen eine wichtige Reportage von Ulrich Hagmann zu den fatalen Umtrieben Hamers und seiner Anhänger – der „Todesfalle Neue Germanische Medizin“ - ausgestrahlt: http://www.br-online.de/das-erste/report-muenchen/report-germanische-medizin-ID1263811034754.xml''. Auch Hamer-Anhänger [[Helmut Pilhar]] muss irgendwann eingesehen haben dass die Verbreitung von falschen Aussagen ohne Beleg der eigenen Propaganda mehr schadet als nutzt. Kurzerhand löschte daher Pilhar ohne Begründung den entlarvenden Hamer-Brief von seiner Webseite und ersetzte den Text durch eine weisse Fläche ohne Inhalt<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2009/20090706_Hamer_Krebstote_Israel.htm</ref> (Siehe Screenshot rechts). Auf den Hamer-Seiten ist er jedoch weiterhin sichtbar. Seitdem wird bei Pilhar nur noch aus einer WHO-Studie<ref>http://www.euro.who.int/document/E88549.pdf</ref> zitiert, nach der in Israel die Zahl der jährlichen neuen Krebsfälle in etwa dem unteren Bereich europäischer Krebshäufigkeit entspreche. Die von Pilhar zitierte WHO-Quelle weist übrigens darauf hin, dass jeder vierte Israeli an Krebs verstirbt (Seiten 5, 13 und 27).<br>Ein Vergleich der israelischen Krebsinzidenzen mit umliegenden Ländern zeigt, dass Juden in Israel ein relativ großes Risiko haben, an Krebs zu erkranken: Für Juden in Israel ist die ASR 274 im Gegensatz zu 149 bei israelischen Arabern, in Zypern 164, in Ägypten 143 und im benachbarten Jordanien ist die Krebsinzidenz nur 113 (jeweils ASR pro 100.000 Einwohner nach SEER-Studie). Zu beachten ist auch, dass Krebs bekannterweise eine Erkrankung ist, die hauptsächlich ältere Menschen betrifft. Und in Israel ist der Anteil junger Menschen höher als in Deutschland, was die geringeren Inzidenzen und Sterbefälle erklären kann. Alle Daten zu Krebs in Israel lassen sich beim israelischen Gesundheitsministerium downladen.<ref>http://www.health.gov.il/download/sartan/2006/all2006.pdf</ref> Die Hamer-unterstützende Esoterik-Zeitschrift [[Zeitenschrift]] griff die Falschmeldung für einen eigenen Artikel im Jahre 2009 auf. Mit nicht überhörbarem antisemitischen Unterton behauptet die Zeitschrift, dass die angeblich niedrigen Zahlen von an Krebs in Israel gestorbenen Menschen mit einer angeblichen, heimlichen Akzeptanz der [[pseudomedizin]]ischen GNM zu erklären wären. (siehe Abbildung)
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*Zahlenangaben zur '''Krebsinzidenz und Krebsmortalität'''. Hamer spricht immer wieder von '"'1.500 täglich ermordeten Krebskranken"'' in Deutschland, 2007 begrenzt er dies auf nichtjüdische Krebskranke: ''"Durch die Erkenntnisunterdrückung sterben bei uns täglich 1.500&nbsp;Nichtjuden [...]"'' und erweckt den Eindruck,jüdische Patienten hätten eine bessere Prognose. Der Webauftritt [[FAKTuell]] des GNM-Anhängers [[Christoph Lenz]] schließt sich dem auch beleglos an: ''"Pro Tag sterben 1.500&nbsp;Menschen in Deutschland - angeblich an Krebs. Tatsächlich jedoch an Chemotherapie [...]"'' und ''"Laut Krebsforschungsinstitut Heidelberg sterben 95&nbsp;Prozent aller Krebspatienten trotz oder gerade wegen der Chemotherapie im Verlauf von 5&nbsp;Jahren [...]"''.<ref>http://anonym.to/?http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background325.shtml Version von November 2008</ref> Die Realität: 2002 erkrankten in Deutschland insgesamt 420.000&nbsp;Menschen an Krebs und 210.000 starben an Krebs. 210.000/365 ist aber nur&nbsp;575, die Angabe ist also grob falsch. Außerdem: 1.500&nbsp;x&nbsp;365 =&nbsp;547.500. Nach Hamer würden also mehr Menschen an Krebs sterben, als an dieser Krankheit erkranken. Dies wäre nur zu erklären, wenn jährlich konstant etwa 300.000 sterbende Krebskranke einwandern würden, was absurd ist. Nachdem dieser Text bei Psiram (damals noch Esowatch) einige Monate veröffentlicht war, muss Hamer im Juni 2008 ebenfalls klar geworden sein, dass er in diesem Zusammenhang absurde und nicht durch Daten abgesicherte Behauptungen aufstellt. In einem offenen Brief versuchte er seine Meinung durch eine neue Verschwörungstheorie zu untermauern und schrieb: ''"Im Jahre 2004 wurde an die Ärzte in Deutschland die Weisung von der Ärztekammer ausgegeben, nicht mehr Krebs als Todesursache auf die Totenscheine zu schreiben, sondern – Herz-Kreislaufversagen. Das stimmt ja immer. Jetzt sterben nur noch 500 täglich an Krebs, mit fallender Tendenz, bald nur noch 200. Merkt Ihr, das ist Propaganda, wie mit Angriff auf die Lazarettstadt Dresden im Februar 1945: Erst waren es über eine Million Tote, dann 600.000, jetzt nur noch 29.000, und in ein paar Jahren vielleicht noch „ganz unbedeutend wenige" [...]"''.<ref>http://anonym.to/?http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2008/20080607_Hamer_an_Freunde.htm</ref> Natürlich nennt Hamer die angebliche ''Weisung'' nicht, die Ärztekammern haben ohnehin keine Weisungsbefugnis auf die GEKID oder das Robert-Koch-Institut und somit auf die Erstellung der verschiedenen Krebsregister, die sich ja auf die Daten der einzelnen Bundesländer beziehen. Konsequenz einer solchen Weisung wäre ab 2004 eine abrupte Abnahme der Krebsmortalität um&nbsp;66% bei gleichzeitiger plötzlicher und grotesker Zunahme der Mortalität bei Herz-Kreislauferkrankungen um mehr als&nbsp;100%. Da sich aber die deutsche Todesursachenstatistik parallel zu den Erhebungen in anderen Industriestaaten entwickelt (auf die mit Sicherheit keine deutsche Ärztekammer einen Einfluss hat), die eine solche sprunghafte Entwicklung natürlich nicht zeigen und da Hamer seine Aussagen zu den angeblichen 1.500 täglichen Krebstoten bereits lange vor 2004 machte, macht sich Hamer hier völlig lächerlich.
*Bei einer Anzahl von Krebserkrankungen zeigt sich eine starke '''Erblichkeit''', die mit der GNM-Lehre nicht kompatibel ist, da hier keinerlei psychische Faktoren die Tendenz Krebs zu entwickeln, beeinflussen können. Beispiele sind die familiäre adenomatöse Polyposis, Xeroderma pigmentosum, einige Formen des Brustkrebses, das Louis-Bar-Syndrom, Gardner-Syndrom, Turcot-Syndrom, Li-Fraumeni-Syndrom und die familiäre Form des Retinoblastoms. Darüber hinaus ist bekannt, dass etwa 1/6 aller Krebserkrankung durch Onkoviren bedingt sind (Beispiel HPV, HIV, Burkitt-Lymphom).<ref>http://www.dkfz-heidelberg.de/de/presse/pressemitteilungen/2006/dkfz_pm_06_48.php</ref>
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*'''Krebsinzidenzen und Krebsmortalität in Israel:''' Am 6.&nbsp;Juli 2009 ließ Hamer einen ''offenen Brief an Freunde - Krebstote in Israel'' verbreiteten, in dem er die Zahl der Krebstoten in Israel kommentierte. Laut eigenen Ansichten werde ja dort seine Neue Medizin angewendet. Er bezog sich dabei auf einen Zeitungsartikel in Haaretz,<ref>Haaretz, Artikel vom 22.&nbsp;Oktober 2008</ref> der in einem Newsletter der israelischen Botschaft zitiert wurde. Hamer schrieb: ''"So starben - laut Newsletter der Botschaft - im Jahr 2004 in Israel 152&nbsp;Menschen an Krebs, und im Jahr 2003 wären es noch 160&nbsp;Tote gewesen (Anm. bei ca. 6,2&nbsp;Mio Einwohnern). In Österreich z.B. starben 2008 demgegenüber 19.785&nbsp;Menschen (bei 8,3&nbsp;Mio Einwohnern). Und in Deutschland sterben täglich qualvoll 1.500. Natürlich kann man davon ausgehen, daß das auch für alle Juden außerhalb von Israel gilt, d.h. praktisch kein jüdischer Patient stirbt mehr an Krebs. Dagegen sterben die nicht-jüdischen Patienten weltweit zu 98% an Chemo und Morphium. Deshalb findet man auch keine jüdische Chemoleiche. [...] Doch nun haben die Juden quasi selbst das Lügenkartenhaus zum Einsturz gebracht. [...] Israel selbst hat uns praktisch den Beweis dafür geliefert, daß es niemals in der Geschichte der Menschheit eine Gruppe / Religionsgemeinschaft oder mafiöse Vereinigung von derartiger globaler Menschenverachtung, krimineller Energie und Grausamkeit, allen nichtjüdischen Menschen gegenüber, gegeben hat. Jedem ehrlichen Menschen muß das Blut in den Adern gefrieren, angesichts der weltweit Millionen (Milliarden?) Toten."'' Hierbei übersah aber der ehemalige Arzt Hamer, dass über die international standardisierte Mortalitätsrate (bezogen auf 100.000&nbsp;Einwohner und Jahr) berichtet wurde und dass es sich nicht um die absoluten Zahlen handelte, so wie sie auf den Webseiten des israelischen Gesundheitsministerium einsehbar sind.<ref>http://anonym.to/?http://dr-rykegeerdhamer.com /index.php?option=com_content&task=view&id=301&Itemid=22</ref> Hamer benutzt also hier seine eigene grob fehlerhafte Interpretation zu antisemitischer Hetze. Am 22.&nbsp;Januar 2010 korrigierte die israelische Botschaft ihren fehlerhaften Artikel von 2008<ref>http://newsletter.cti-newmedia.de/index.php?site=newsletter&id=623&sid=NA==#n3</ref> (siehe auch Bild rechts): ''"Zur Zahl der Krebstoten in Israel – Richtigstellung. Im Oktober 2008 wurde an dieser Stelle über einen Rückgang der Zahl von Krebstoten in Israel berichtet. Bei der Zusammenfassung eines Artikels aus der Zeitung Haaretz unterlief dabei ein Fehler. Wo es hieß: „So starben etwa im Jahr 2004 152&nbsp;Menschen in Israel an Krebs; 2003 waren es 160&nbsp;Tote“, wurde versehentlich die Angabe „pro 100&nbsp;000&nbsp;Menschen“ weggelassen (Krebsraten werden üblicherweise in Form der absoluten Zahl pro 100.000 angegeben). Der Beitrag im Newsletter basierte auf einem Haaretz-Artikel in hebräischer Sprache. Eine autorisierte englische Fassung gibt es unter dem folgenden Link: [http://www.haaretz.com/hasen/spages/1030483.html] Aufmerksame Leser und zuletzt der Bayerische Rundfunk wiesen uns darauf hin, dass mit der falschen Zahlenangabe schlimmer Missbrauch betrieben wurde und wird, und zwar von Seiten der obskuren Bewegung „Neue Germanische Medizin“ des früheren Arztes Ryke Geerd Hamer (dem inzwischen in Deutschland seine Approbation entzogen wurde). Hamer verbreitet primitive und gefährliche Anschauungen zur Krebstherapie, die zudem von kruden antisemitischen Wahnvorstellungen begleitet sind. „Report München“ hat vor einigen Tagen eine wichtige Reportage von Ulrich Hagmann zu den fatalen Umtrieben Hamers und seiner Anhänger – der „Todesfalle Neue Germanische Medizin“ - ausgestrahlt: http://www.br-online.de/das-erste/report-muenchen/report-germanische-medizin-ID1263811034754.xml''. Auch Hamer-Anhänger [[Helmut Pilhar]] muss irgendwann eingesehen haben, dass die Verbreitung von falschen Aussagen ohne Beleg der eigenen Propaganda mehr schadet als nutzt. Kurzerhand löschte Pilhar daher den entlarvenden Hamer-Brief ohne Begründung von seiner Webseite und ersetzte den Text durch eine weiße Fläche ohne Inhalt<ref>http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2009/20090706_Hamer_Krebstote_Israel.htm</ref> (Siehe Screenshot rechts). Auf den Hamer-Seiten ist er jedoch weiterhin sichtbar. Seitdem wird bei Pilhar nur noch aus einer WHO-Studie<ref>http://www.euro.who.int/document/E88549.pdf</ref> zitiert, nach der in Israel die Zahl der jährlichen neuen Krebsfälle in etwa dem unteren Bereich europäischer Krebshäufigkeit entspreche. Die von Pilhar zitierte WHO-Quelle weist übrigens darauf hin, dass jeder vierte Israeli an Krebs verstirbt (Seiten 5, 13 und 27).<br>Ein Vergleich der israelischen Krebsinzidenzen mit umliegenden Ländern zeigt, dass Juden in Israel ein relativ großes Risiko haben, an Krebs zu erkranken: Für Juden in Israel ist die ASR 274 im Gegensatz zu 149 bei israelischen Arabern, in Zypern 164, in Ägypten 143 und im benachbarten Jordanien ist die Krebsinzidenz nur 113 (jeweils ASR pro 100.000 Einwohner nach SEER-Studie). Zu beachten ist auch, dass Krebs bekannterweise eine Erkrankung ist, die hauptsächlich ältere Menschen betrifft. Und in Israel ist der Anteil junger Menschen höher als in Deutschland, was die geringeren Inzidenzen und Sterbefälle erklären kann. Alle Daten zu Krebs in Israel lassen sich beim israelischen Gesundheitsministerium downladen.<ref>http://www.health.gov.il/download/sartan/2006/all2006.pdf</ref> Die Hamer-unterstützende Esoterik-Zeitschrift [[Zeitenschrift]] griff die Falschmeldung im Jahre 2009 für einen eigenen Artikel auf. Mit nicht überhörbar antisemitischem Unterton behauptet die Zeitschrift, dass die angeblich niedrigen Zahlen von in Israel an Krebs gestorbenen Menschen mit einer angeblichen, heimlichen Akzeptanz der [[pseudomedizin]]ischen GNM zu erklären seien (siehe Abbildung).
*Hamer behauptet, es gäbe '''keine krebsauslösenden Substanzen'''. Asbest hätte nur deshalb eine schädliche Wirkung, da die Patienten über Asbest fehlinformiert wären (eine autoimmunisierende, pseudowissenschaftliche Argumentation). Dies kann aber für die ersten Studien und Untersuchungen zum Thema nicht zutreffen. Rauchen wäre demnach auch kein Krebs fördernder Faktor. So schreibt Hamer: ''Die Vorstellung, dass Rauchen Krebs macht, sind reine Hypothesen, sind auch nie bewiesen worden, sind unbeweisbar. Die angeführten Beispiele mögen genügen um klar zu machen, dass alle Tierversuche die heute durchgeführt werden, nur sinnlose Tierquälerei sind, weil man bei all diesen Versuchen die Seele des Tieres als nicht existent ansieht. Es gibt überhaupt keinen Beweis für kanzerogene Stoffe, die direkt auf das Organ, am Gehirn vorbei wirken. Rauchen stellt die Gefäße eng, macht aber keinen Krebs!''
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*Bei einer Anzahl von Krebserkrankungen zeigt sich eine starke '''Erblichkeit''', die mit der GNM-Lehre nicht kompatibel ist, da hier keinerlei psychische Faktoren die Tendenz, Krebs zu entwickeln, beeinflussen können. Beispiele sind die familiäre adenomatöse Polyposis, Xeroderma pigmentosum, einige Formen des Brustkrebses, das Louis-Bar-Syndrom, Gardner-Syndrom, Turcot-Syndrom, Li-Fraumeni-Syndrom und die familiäre Form des Retinoblastoms. Darüber hinaus ist bekannt, dass etwa 1/6 aller Krebserkrankung durch Onkoviren bedingt sind (Beispiel HPV, HIV, Burkitt-Lymphom).<ref>http://www.dkfz-heidelberg.de/de/presse/pressemitteilungen/2006/dkfz_pm_06_48.php</ref>
*'''Rauchen''' schade nicht und löse nicht Krebs aus, heißt es in GNM-Kreisen. Das Inhalieren von Tabakrauch, besonders das Zigarettenrauchen, ist in den Industrieländern aber die häufigste Einzelursache für den Krebstod. Bei etwa 30% aller Krebserkrankungen besteht ein kausaler Zusammenhang zum Inhalieren von Tabakrauch. Bis zu 90% aller Karzinome der Organe, die direkt mit dem Tabakrauch in Kontakt kommen, wie die Mundhöhle, der Kehlkopf und die Lungen, haben ihre Ursache im Inhalieren von Tabakrauch. Aber auch in anderen Organen wie der Harnblase, der Niere, der Cervix uteri, dem Pankreas, dem Knochenmark und der weiblichen Brust entwickeln sich bei Rauchern und Raucherinnen in höherem Maße maligne Tumoren bzw. Systemerkrankungen als bei Nichtrauchern und Nichtraucherinnen. Die 2009 veröffentlichte NOCCA-Studie die sich auf nordische Länder bezieht, kommt zum Ergebnis, dass Kellner aufgrund des Passiv- wie Aktivrauchens und Alkoholgenusses die höchste Wahrscheinlichkeit haben an Krebs zu erkranken. Ihre Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken ist 14,7-mal höher als die von Landwirten.<ref>Pukkala, E.: Biobanks and registers in epidemiological research on cancer. In: Dillner, J. (ed.): Methods in Biobanking. Methods in Molecular Biology. Totowa, Humana Press 2009</ref> Für die durch Tabakrauchen induzierten Karzinome besteht eine eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehung. Bis zu 50 verschiedene Karzinogene wurden bisher im Tabakrauch identifiziert. Auch das passive Rauchen hat einen karzinogenen Effekt.<ref>P. Drings: Rauchen und Krebs, Der Onkologe, Springer Berlin Heidelberg Heft Vol 10, Numb. 2 / Februar 2004</ref><ref>Terry-Report (1964 in Washington, US Dept. Health, Educ., Welfare, Publ. 1103)</ref> In Deutschland wurden 1995 rund 12% aller Todesfälle und 40% aller Krebserkrankungen auf das bzw. Spätfolgen des Rauchens zurückgeführt. Somit starben durch das Rauchen jährlich über 100.000&nbsp;Deutsche. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Rauchern ist im Vergleich zu Nichtrauchern um etwa sechs bis zehn Jahre niedriger. Mitte der 1990er Jahre wurde schließlich der Nachweis erbracht, dass das Benzo(a)pyren im Tabakrauch das Gen p53 schädigt, und damit war neben Forschungsergebnissen durch Statistiken und Tierversuchen auch der direkte kausale Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs belegt.
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*Hamer behauptet, es gäbe '''keine krebsauslösenden Substanzen'''. Asbest habe nur deshalb eine schädliche Wirkung, da die Patienten über Asbest fehlinformiert seien (eine autoimmunisierende, pseudowissenschaftliche Argumentation). Dies kann aber für die ersten Studien und Untersuchungen zum Thema nicht zutreffen. Rauchen sei demnach auch kein Krebs fördernder Faktor. So schreibt Hamer: ''Die Vorstellung, dass Rauchen Krebs macht, sind reine Hypothesen, sind auch nie bewiesen worden, sind unbeweisbar. Die angeführten Beispiele mögen genügen um klar zu machen, dass alle Tierversuche die heute durchgeführt werden, nur sinnlose Tierquälerei sind, weil man bei all diesen Versuchen die Seele des Tieres als nicht existent ansieht. Es gibt überhaupt keinen Beweis für kanzerogene Stoffe, die direkt auf das Organ, am Gehirn vorbei wirken. Rauchen stellt die Gefäße eng, macht aber keinen Krebs!''
*'''Metastasen''' gibt es laut GNM nicht. Zweitkrebse wären jeweils unabhängige Neuerkrankungen. Dem steht jedoch die Beobachtung von isolierten, zirkulierenden Krebszellen gegenüber, die im venösen und arteriellen Blut und in der Lymphe gefunden wurden. Zudem auch im Urin und Stuhl von Krebspatienten. Moderne PCR-Methoden lassen keine Zweifel an ihrer Existenz und Herkunft. Hamers Angaben, es gäbe keine wissenschaftliche Beweise für den Nachweis zirkulierender Krebszellen im arteriellen Blut, sind falsch, siehe Fachliteratur: Sie wurden nachgewiesen.<ref>Yamaguchi K, Ki-ras codon 12&nbsp;point and P53&nbsp;mutations: a molecular examination of the main tumor, liver, portal vein, peripheral arterial blood and para-aortic lymph node in pancreatic cancer, Am J Gastroenterol 2000 Aug 95(8)</ref><ref>http://inka.mssm.edu/courses/CORE_II/2003part3/manfredi%2038-40/NatRevCancer2,563(Chambers).pdf</ref><ref>http://www.moffitt.org/moffittapps/ccj//v5n6/article3.html</ref><ref>Georgakoudi I, In Vivo Flow Cytometry: A New Method for Enumerating Circulating Cancer Cells, Cancer Research 64, 5044-5047, August 1, 2004</ref><ref>http://cancerres.aacrjournals.org/cgi/content/full/64/15/5044</ref>. Die Frage ist auch da irrelevant, wo zirkulierende Krebszellen im venösen Blut auf der anderen Körperseite eines Tumors nachgewiesen wurden.
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*'''Rauchen''' schade nicht und löse nicht Krebs aus, heißt es in GNM-Kreisen. Das Inhalieren von Tabakrauch, besonders das Zigarettenrauchen, ist in den Industrieländern aber die häufigste Einzelursache für den Krebstod. Bei etwa 30% aller Krebserkrankungen besteht ein kausaler Zusammenhang zum Inhalieren von Tabakrauch. Bis zu 90% aller Karzinome der Organe, die direkt mit dem Tabakrauch in Kontakt kommen, wie die Mundhöhle, der Kehlkopf und die Lungen, haben ihre Ursache im Inhalieren von Tabakrauch. Aber auch in anderen Organen wie der Harnblase, der Niere, der Cervix uteri, dem Pankreas, dem Knochenmark und der weiblichen Brust entwickeln sich bei Rauchern und Raucherinnen in höherem Maße maligne Tumoren bzw. Systemerkrankungen als bei Nichtrauchern und Nichtraucherinnen. Die 2009 veröffentlichte NOCCA-Studie, die sich auf nordische Länder bezieht, kommt zum Ergebnis, dass Kellner aufgrund des Passiv- wie Aktivrauchens und Alkoholgenusses die höchste Wahrscheinlichkeit haben, an Krebs zu erkranken. Ihre Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, ist 14,7-mal höher als die von Landwirten.<ref>Pukkala, E.: Biobanks and registers in epidemiological research on cancer. In: Dillner, J. (ed.): Methods in Biobanking. Methods in Molecular Biology. Totowa, Humana Press 2009</ref> Für die durch Tabakrauchen induzierten Karzinome besteht eine eindeutige Dosis-WirkungsBeziehung. Bis zu 50 verschiedene Karzinogene wurden bisher im Tabakrauch identifiziert. Auch das passive Rauchen hat einen karzinogenen Effekt.<ref>P. Drings: Rauchen und Krebs, Der Onkologe, Springer Berlin Heidelberg Heft Vol 10, Numb. 2 / Februar 2004</ref><ref>Terry-Report (1964 in Washington, US Dept. Health, Educ., Welfare, Publ. 1103)</ref> In Deutschland wurden 1995 rund 12% aller Todesfälle und 40% aller Krebserkrankungen auf das Rauchen bzw. dessen Spätfolgen zurückgeführt. Somit starben durch das Rauchen jährlich über 100.000&nbsp;Deutsche. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Rauchern ist im Vergleich zu Nichtrauchern um etwa sechs bis zehn Jahre niedriger. Mitte der 1990er Jahre wurde schließlich der Nachweis erbracht, dass das Benzo(a)pyren im Tabakrauch das Gen p53 schädigt, und damit war neben Forschungsergebnissen durch Statistiken und Tierversuchen auch der direkte kausale Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs belegt.
*Laut Hamer wäre seine Methode '''verboten'''. Im Januar 2007 versuchte ein Arzt aus Braunschweig (namens V.E.) über ein experimentelles GNM-Thema zu promovieren. Dies wurde zwar nicht möglich (die Deklaration von Helsinki hätte es nicht zugelassen), dennoch hatte dies keine weiteren Konsequenzen. Der Internetauftritt FAKTuell von Hamer-Anhängern (und Anhängern der ketogenen Diät) befragte sämtliche deutsche Ärztekammern, konnte jedoch keinen Hinweis auf ein GNM-Verbot finden. <ref>http://anonym.to/?http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background344.shtml</ref>
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*'''Metastasen''' gibt es laut GNM nicht. Zweitkrebse seien jeweils unabhängige Neuerkrankungen. Dem steht jedoch die Beobachtung von isolierten, zirkulierenden Krebszellen gegenüber, die im venösen und arteriellen Blut und in der Lymphe, zudem auch im Urin und Stuhl von Krebspatienten gefunden wurden. Moderne PCR-Methoden lassen keine Zweifel an ihrer Existenz und Herkunft. Hamers Angaben, es gäbe keine wissenschaftliche Beweise für den Nachweis zirkulierender Krebszellen im arteriellen Blut, sind falsch; siehe Fachliteratur: Sie wurden nachgewiesen.<ref>Yamaguchi K, Ki-ras codon 12&nbsp;point and P53&nbsp;mutations: a molecular examination of the main tumor, liver, portal vein, peripheral arterial blood and para-aortic lymph node in pancreatic cancer, Am J Gastroenterol 2000 Aug 95(8)</ref><ref>http://inka.mssm.edu/courses/CORE_II/2003part3/manfredi%2038-40/NatRevCancer2,563(Chambers).pdf</ref><ref>http://www.moffitt.org/moffittapps/ccj//v5n6/article3.html</ref><ref>Georgakoudi I, In Vivo Flow Cytometry: A New Method for Enumerating Circulating Cancer Cells, Cancer Research 64, 5044-5047, August 1, 2004</ref><ref>http://cancerres.aacrjournals.org/cgi/content/full/64/15/5044</ref>. Die Frage ist auch da irrelevant, wo zirkulierende Krebszellen im venösen Blut auf der anderen Körperseite eines Tumors nachgewiesen wurden.
*Laut GNM gibt es '''keine Hirntumoren'''. Diese würden ihren ''biologischen Gesetzen'' widersprechen, da das Zielorgan gleichzeitig Ort der Konfliktentstehung nach Hamer wäre. Daher werden sie einfach wegdefiniert. Rita Levy-Montalcini erhielt den Nobelpreis über die Entdeckung der Teilungsfähigkeit von Nervenzellen. Ein Vielzahl von unterschiedlichen Hirntumoren sind exakt beschrieben und lassen sich unterscheiden: Astrozytome, Glioblastome, Ependymome, Pinealome, Schwannome, Menigeome und so weiter und so fort.
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*Laut Hamer sei seine Methode '''verboten'''. Im Januar 2007 versuchte ein Arzt aus Braunschweig (namens V.E.), über ein experimentelles GNM-Thema zu promovieren. Dies war zwar nicht möglich (die Deklaration von Helsinki hätte es nicht zugelassen), dennoch hatte dies keine weiteren Konsequenzen. Der Internetauftritt FAKTuell von Hamer-Anhängern (und Anhängern der ketogenen Diät) befragte sämtliche deutsche Ärztekammern, konnte jedoch keinen Hinweis auf ein GNM-Verbot finden.<ref>http://anonym.to/?http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background344.shtml</ref>
*Laut Hamer hätten Männer überraschenderweise 47&nbsp;Chromosomen und nicht&nbsp;46. Wörtliches Zitat: ''Der Mensch hat in jeder Zelle einen doppelten (diploiden) Chromosomensatz, nämlich&nbsp;46, beim Mann kommt noch ein geschlechts-spezifisches Chromosom hinzu, also&nbsp;47 [...].''<ref>http://anonym.to/?http://www.neue-medizin.de/html/mongolismus.html</ref> Worauf Hamers Meinung zu 47&nbsp;männlichen Chromosomen beruht, wird nicht mitgeteilt.
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*Laut GNM gibt es '''keine Hirntumoren'''. Diese widersprächen ihren ''biologischen Gesetzen'', da das Zielorgan gleichzeitig Ort der Konfliktentstehung nach Hamer wäre. Daher werden sie einfach wegdefiniert. Rita Levy-Montalcini erhielt den Nobelpreis für die Entdeckung der Teilungsfähigkeit von Nervenzellen. Ein Vielzahl von unterschiedlichen Hirntumoren sind exakt beschrieben und lassen sich unterscheiden: Astrozytome, Glioblastome, Ependymome, Pinealome, Schwannome, Menigeome und so weiter und so fort.
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*Laut Hamer sollen Männer überraschenderweise 47&nbsp;Chromosomen und nicht&nbsp;46 haben. Wörtliches Zitat: ''"Der Mensch hat in jeder Zelle einen doppelten (diploiden) Chromosomensatz, nämlich&nbsp;46, beim Mann kommt noch ein geschlechts-spezifisches Chromosom hinzu, also&nbsp;47 [...]."''<ref>http://anonym.to/?http://www.neue-medizin.de/html/mongolismus.html</ref> Worauf Hamers Meinung von 47&nbsp;männlichen Chromosomen beruht, wird nicht mitgeteilt.
    
==Überlebensdauer unbehandelter Krebspatienten==
 
==Überlebensdauer unbehandelter Krebspatienten==
Nach der Logik der GNM sind Todesfälle bei Krebs in der Regel die Folge einer wissenschaftmedizinischen Therapie. Insbesondere eine Chemotherapie wäre nicht nur nutzlos, sondern zumeist die eigentliche Todesursache für Krebs und führe nur zu so genannten ''Chemoleichen''. Unbehandelte Patienten überlebten nach dieser Doktrin hingegen mehr oder weniger problemlos ihre Krebserkrankung.
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Nach der Logik der GNM sind Todesfälle bei Krebs in der Regel die Folge einer wissenschaftsmedizinischen Therapie. Insbesondere eine Chemotherapie sei nicht nur nutzlos, sondern zumeist die eigentliche Todesursache bei Krebs und führe nur zu so genannten ''Chemoleichen''. Unbehandelte Patienten überlebten nach dieser Doktrin hingegen ihre Krebserkrankung mehr oder weniger problemlos.
Die meisten Menschen mit Krebs lassen sich heute medizinisch behandeln. Dennoch kommt es selbst in reichen Industriestaaten wie Deutschland vor, dass sich Einzelpersonen mit derartigen Erkrankungen aus verschiedensten Gründen nicht effektiv behandeln lassen wollen. Eine statistische Erfassung derartiger Einzelfälle gestaltet sich heute schwierig. Aus dem Jahr 1924 liegt jedoch eine Arbeit aus der renommierten BMJ vor, die die Prognose für unbehandelte Krebskranke (mit verschiedenen Malignomenen) aus dem Zeitraum 1883 bis 1922 am Middlesex Hospital in England beschreibt. Zu dieser Zeit steckten die effektiv zu nennenden Krebstherapie noch in den Kinderschuhen und lediglich chirurgische Eingriffe konnten weiterhelfen. Die Arbeit befasste sich dabei lediglich mit Patienten die nicht in kurativer Absicht in chirurgischer Behandlung waren. Die durchschnittlichen Überlebenszeiten wurden dabei nach Geschlecht, Altersklasse und Tumorart getrennt berechnet. Als Überlebenszeit wurde dabei die Zeit zwischen Auftreten der Symptome und dem Todesdatum festgelegt.<ref>Lazarus-Barlow WS, Leeming JH: The natural duration of cancer, The British Medical Journal, 16.8.1924, Seite 266. Online: [http://www.pubmedcentral.nih.gov/picrender.fcgi?artid=2304825&blobtype=pdf]</ref> Für Brustkrebs betrug bis 1924 die durchschnittliche Überlebenszeit 38&nbsp;Monate, für das Cervixkarzinom (Gebärmutterhals) 21&nbsp;Monate. Der britische Epidemiologe und Statistiker Major Greenwood veröffentlichte 1926 einen ''Report on the natural duration of cancer''<ref>Greenwood M: Report on the natural duration of cancer. In: Reports on Public Health and Medical Subjects, No 33, London Ministry of Health 1926</ref><ref>Greenwood M: Report on the natural duration of cancer, J Am Med Assoc. 1927;88(7):507.[http://jama.ama-assn.org/cgi/content/summary/88/7/507]</ref>, in dem er sich mit der Prognose von Frauen mit unbehandeltem Brustkrebs befasste. Von 1.000&nbsp;Patientinnen waren damals nach einem Jahr noch&nbsp;831 am Leben, nach 3&nbsp;Jahren waren es noch&nbsp;344 und nach 5&nbsp;Jahren lediglich 161. Das machte damals eine 5-Jahres-Überlebensrate von&nbsp;16%. Die gleiche 5-Jahres-Überlebensrate liegt heute bei über&nbsp;80%.
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Die meisten Menschen mit Krebs lassen sich heute medizinisch behandeln. Dennoch kommt es selbst in reichen Industriestaaten wie Deutschland vor, dass sich Einzelpersonen mit derartigen Erkrankungen aus verschiedensten Gründen nicht effektiv behandeln lassen wollen. Eine statistische Erfassung derartiger Einzelfälle gestaltet sich heute schwierig. Aus dem Jahr 1924 liegt jedoch eine Arbeit aus dem renommierten BMJ vor, die die Prognose für unbehandelte Krebskranke (mit verschiedenen Malignomenen) aus dem Zeitraum 1883 bis 1922 am Middlesex Hospital in England beschreibt. Zu dieser Zeit steckte die effektiv zu nennende Krebstherapie noch in den Kinderschuhen und lediglich chirurgische Eingriffe konnten weiterhelfen. Die Arbeit befasste sich dabei lediglich mit Patienten, die nicht in kurativer Absicht in chirurgischer Behandlung waren. Die durchschnittlichen Überlebenszeiten wurden dabei nach Geschlecht, Altersklasse und Tumorart getrennt berechnet. Als Überlebenszeit wurde dabei die Zeit zwischen Auftreten der Symptome und dem Todesdatum festgelegt.<ref>Lazarus-Barlow WS, Leeming JH: The natural duration of cancer, The British Medical Journal, 16.8.1924, Seite 266. Online: [http://www.pubmedcentral.nih.gov/picrender.fcgi?artid=2304825&blobtype=pdf]</ref> Für Brustkrebs betrug bis 1924 die durchschnittliche Überlebenszeit 38&nbsp;Monate, für das Cervixkarzinom (Gebärmutterhals) 21&nbsp;Monate. Der britische Epidemiologe und Statistiker Major Greenwood veröffentlichte 1926 einen ''Report on the natural duration of cancer''<ref>Greenwood M: Report on the natural duration of cancer. In: Reports on Public Health and Medical Subjects, No 33, London Ministry of Health 1926</ref><ref>Greenwood M: Report on the natural duration of cancer, J Am Med Assoc. 1927;88(7):507.[http://jama.ama-assn.org/cgi/content/summary/88/7/507]</ref>, in dem er sich mit der Prognose von Frauen mit unbehandeltem Brustkrebs befasste. Von 1.000&nbsp;Patientinnen waren damals nach einem Jahr noch&nbsp;831 am Leben, nach 3&nbsp;Jahren waren es noch&nbsp;344 und nach 5&nbsp;Jahren lediglich 161. Das machte damals eine 5-Jahres-Überlebensrate von&nbsp;16%. Die gleiche 5-Jahres-Überlebensrate liegt heute bei über&nbsp;80%.
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Zur 5-Jahres Prognose bei Krebs in Deutschland gibt ein Artikel in "Der Spiegel" vom 3. Februar 2024 Auskunft. 66% aller krebskranken Frauen überlebt, 62 % der Männer ebenfalls. Der Artikel gibt ebenfalls Auskunft über die ständig steigenden Lebenserwartungen im Laufe der Zeit, die die Folge der Fortschritte moderner Therapieverfahren in der wissenschaftlich orientierten Medizin sind.<ref>Der Spiegel, Nr. 6, 3.2.2024</ref>
    
==Hamer und der sogenannte Mongolismus==
 
==Hamer und der sogenannte Mongolismus==
 
[[image:mongolismus.jpg|Artikel aus Zeitenschrift|300px|thumb]]
 
[[image:mongolismus.jpg|Artikel aus Zeitenschrift|300px|thumb]]
Hamer machte auch Äußerungen zu einer angeblichen Eignung seiner Lehre bei ''Mongolismus'', wie es auf seiner eigenen Webseite zum Thema heißt.<ref>http://anonym.to/?http://www.neue-medizin.de/html/mongolismus.html</ref> Eine Hamer'sche Konfliklösung könne Mongolismus sogar heilen. Der Begriff ''Mongolismus'' stammt allerdings (analog zum Begriff der Missbildung und Missgeburt) aus der Mottenkiste der Medizin. Seit den 1960er Jahren, seit einer Beschwerde der Mongolei, wird für den gemeinten Zustand der Begriff Down-Syndrom oder Trisomie&nbsp;21 verwandt. Der für Mongolen abwertende Begriff ist seitdem nur noch bei Laien in Gebrauch. Laut GNM-Lehre soll ein sogenanntes ''SBS'' (als heilendes Sonderprogramm) eine Veränderung am Chromosom&nbsp;21 aller Zellen bewirken. ''[...] Diese Veränderung ist aber nicht Ursache der Erkrankung, da passager, wenn die Veränderung nicht zu lange dauert [...]'' heißt es dazu im Internet von Seiten der Hameranhänger, schließlich soll der ''Mongolismus'' ja zu was nützlich sein. Um diese Erfindung einer vorübergehenden und nützlichen Veränderung am Chromosom&nbsp;21 und ihrer Behebbarkeit plausibel zu machen, nennt Hamer einen schlecht dokumentierten Einzelfall der eine ''Heilung'' beim Down-Syndrom belegen soll. Angeführt wird der Fall eines fünfjährigen Mädchens namens Anna, deren Mutter eine Ärztin sein soll die nach Hamer-Empfehlungen im Jahre 1999 vorgegangen sein soll. Die Heilung soll dann durch die Mutter im Mai 1999 auf einem Kongress der Neuen Medizin in Biel (Schweiz) vorgetragen worden sein. Hamer (damals seit zwölf Jahren ohne Approbation) veranlasste bei fehlender Indikation völlig überflüssige Schädel-CTs. Das Alter der Mutter wird hingegen nicht thematisiert, obwohl ja bekannt ist dass ältere Mütter bis zu 100-mal häufiger Trisomie&nbsp;21 - Kinder bekommen als junge Mütter. Hamer stellte dann die Pseudodiagnose ''schizophrene Konstellation aufgrund zweier Hör-Konflikte'' (später als Kreissägen-Syndrom bezeichnet), da man ihm erzählte hatte dass während der Schwangerschaft die Mutter auf einer Baustelle einem hohen Geräuschpegel ausgesetzt worden wäre. Diese ''schizophrene Konstellation'' soll nach Hamer-Lesart zu einer harmlosen vorübergehenden Störung der Reifeentwicklung führen, die dann aber später - nach sogenannter Lösung der Konstellation - für den Betroffenen einen Vorteile haben soll, denn es käme dann automatisch zu einer schnellen Erholung und Heilung. Daher sei der ''Mongolismus biologisch richtig und sinnvoll''. Der kleinen Anna wurden zur ''Desensibilisierung'' Ohrenschützer gegeben, die sie vor Lärm schützen sollten. Ohrenschützer stellen jedoch eine Vertäubung dar und keine Desensibilisierung. Nach sieben Monaten der Vertäubung wird als Erfolg berichtet dass (wie zu erwarten war) das Kind um 10&nbsp;cm gewachsen sei und ganze Sätze sprechen könne. Auf der Hamer-Webseite heißt es noch dazu: [...] Der für Mongolide typische Gesichtsausdruck hat sich merklich aufgehellt [...] Als Ursache des Down-Syndroms schwant es Hamer, dass Schallemissionen von Autos, Motorrädern, Schleif- und Kreissägengeräusche aller Art, Discos und Fernseher eine Rolle bei der Entstehung des Down-Syndrom spielen sollen. Einen Nachweis der angeblichen verschwundenen Trisomie&nbsp;21 liefert weder Hamer noch die Mutter. Ein einfacher Test hätte den Nachweis erbracht - und möglicherweise Hamer den Nobelpreis eingebracht. Von dem Mädchen Anna wird auch in der Esoterik-Zeitschrift [[Zeitenschrift]] stolz berichtet und jeweils ein Vorher-Nachher-Foto gezeigt.<ref>Zeitenschrift Heft 27/2000</ref> Das Nachher-Bild zeigt jedoch unverändert die typische geschrägte Lidachse bei Trisomie&nbsp;21 und stellt somit natürlich keinen Nachweis einer Heilung dar. Nach Hamer könne Anna nach ihrer ''Renormalisierung'' später auch Mutter gesunder Nachkommen werden. Wissenschaftlich ist jedoch dokumentiert, dass Frauen mit Down-Syndrom zwar fruchtbar sind, aber leider in&nbsp;50% der Fälle Mutter eines Kindes werden, das ebenfalls eine Trisomie&nbsp;21 hat.<ref>Hsiang YH, Berkovitz GD, Bland GL, Migeon CJ, Warren AC (1987). "Gonadal function in patients with Down syndrome". Am. J. Med. Genet. 27 (2): 449–58. doi:10.1002/ajmg.1320270223. PMID 2955699</ref> Insofern ist Hamers Empfehlung falsch und unverantwortlich, da er die tatsächliche Lage falsch beschreibt. Kinder die durch moderne Therapiemethoden gefördert werden, können heute durchaus Schulen besuchen. In Einzelfällen ist sogar Down-Syndrom Patienten ein Universitätsabschluss geglückt. Durch gezielte Förderung kann diesen Menschen also durchaus geholfen werden, ein Fortschritt beim Spracherwerb oder ein körperliches Wachstum sind daher kein Wunder. Ein Nachweis der Rückbildung einer Trisomie&nbsp;21 ist dagegen wissenschaftlich nie berichtet worden.
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Hamer machte auch Äußerungen zu einer angeblichen Eignung seiner Lehre bei ''Mongolismus'', wie es auf seiner eigenen Webseite zum Thema heißt.<ref>http://anonym.to/?http://www.neue-medizin.de/html/mongolismus.html</ref> Eine Hamer'sche Konfliklösung könne Mongolismus sogar heilen. Der Begriff ''Mongolismus'' stammt allerdings (analog zum Begriff der Missbildung und Missgeburt) aus der Mottenkiste der Medizin. Seit den 1960er Jahren, seit einer Beschwerde der Mongolei, wird für den gemeinten Zustand der Begriff Down-Syndrom oder Trisomie&nbsp;21 verwandt. Der für Mongolen abwertende Begriff ist seitdem nur noch bei Laien in Gebrauch. Laut GNM-Lehre soll ein sogenanntes ''SBS'' (als heilendes Sonderprogramm) eine Veränderung am Chromosom&nbsp;21 aller Zellen bewirken. ''[...] Diese Veränderung ist aber nicht Ursache der Erkrankung, da passager, wenn die Veränderung nicht zu lange dauert [...]'' heißt es dazu im Internet von Seiten der Hameranhänger, schließlich soll der ''Mongolismus'' ja zu etwas nützlich sein. Um diese Erfindung einer vorübergehenden und nützlichen Veränderung am Chromosom&nbsp;21 und ihrer Behebbarkeit plausibel zu machen, nennt Hamer einen schlecht dokumentierten Einzelfall, der eine ''Heilung'' beim Down-Syndrom belegen soll. Angeführt wird der Fall eines fünfjährigen Mädchens namens Anna, deren Mutter angeblich Ärztin ist, die im Jahre 1999 nach Hamer-Empfehlungen vorgegangen sein soll. Die Heilung soll dann durch die Mutter im Mai 1999 auf einem Kongress der Neuen Medizin in Biel (Schweiz) vorgetragen worden sein. Hamer (damals seit zwölf Jahren ohne Approbation) veranlasste bei fehlender Indikation völlig überflüssige Schädel-CTs. Das Alter der Mutter wird hingegen nicht thematisiert, obwohl ja bekannt ist, dass ältere Mütter bis zu 100-mal häufiger von Trisomie&nbsp;21 betroffene Kinder bekommen als junge Mütter. Hamer stellte dann die Pseudodiagnose ''schizophrene Konstellation aufgrund zweier Hör-Konflikte'' (später als Kreissägen-Syndrom bezeichnet), da man ihm erzählte hatte, dass die Mutter während der Schwangerschaft durch eine Baustelle einem hohen Geräuschpegel ausgesetzt worden sei. Diese ''schizophrene Konstellation'' soll nach Hamer-Lesart zu einer harmlosen vorübergehenden Störung der Reifeentwicklung führen, die dann aber später - nach sogenannter Lösung der Konstellation - für den Betroffenen Vorteile haben soll, denn es komme dann automatisch zu einer schnellen Erholung und Heilung. Daher sei der ''Mongolismus biologisch richtig und sinnvoll''. Der kleinen Anna wurden zur ''Desensibilisierung'' Ohrenschützer gegeben, die sie vor Lärm schützen sollten. Ohrenschützer stellen jedoch eine Vertäubung und keine Desensibilisierung dar. Nach sieben Monaten der Vertäubung wird als Erfolg berichtet, dass (wie zu erwarten war) das Kind um 10&nbsp;cm gewachsen sei und ganze Sätze sprechen könne. Auf der Hamer-Webseite heißt es dazu noch: ''[...] Der für Mongolide typische Gesichtsausdruck hat sich merklich aufgehellt [...].'' Zur Ursache des Down-Syndroms schwant es Hamer, dass Schallemissionen von Autos, Motorrädern, Schleif- und Kreissägengeräusche aller Art, Discos und Fernseher eine Rolle bei der Entstehung des Down-Syndrom spielen sollen. Einen Nachweis der angeblichen verschwundenen Trisomie&nbsp;21 liefert weder Hamer noch die Mutter. Ein einfacher Test hätte den Nachweis erbracht - und möglicherweise Hamer den Nobelpreis eingebracht. Von dem Mädchen Anna wird auch in der Esoterik-Zeitschrift [[Zeitenschrift]] stolz berichtet und jeweils ein Vorher-Nachher-Foto gezeigt.<ref>Zeitenschrift Heft 27/2000</ref> Das Nachher-Bild zeigt jedoch unverändert die typische geschrägte Lidachse bei Trisomie&nbsp;21 und stellt somit natürlich keinen Nachweis einer Heilung dar. Nach Hamer könne Anna nach ihrer ''Renormalisierung'' später auch Mutter gesunder Nachkommen werden. Wissenschaftlich ist jedoch dokumentiert, dass Frauen mit Down-Syndrom zwar fruchtbar sind, aber leider in&nbsp;50% der Fälle Mutter eines Kindes werden, das ebenfalls eine Trisomie&nbsp;21 aufweist.<ref>Hsiang YH, Berkovitz GD, Bland GL, Migeon CJ, Warren AC (1987). "Gonadal function in patients with Down syndrome". Am. J. Med. Genet. 27 (2): 449–58. doi:10.1002/ajmg.1320270223. PMID 2955699</ref> Insofern ist Hamers Empfehlung falsch und unverantwortlich, da er die tatsächliche Lage falsch beschreibt. Kinder, die durch moderne Therapiemethoden gefördert werden, können heute durchaus Schulen besuchen. In Einzelfällen ist sogar Down-Syndrom-Patienten ein Universitätsabschluss geglückt. Durch gezielte Förderung kann diesen Menschen also durchaus geholfen werden, ein Fortschritt beim Spracherwerb oder ein körperliches Wachstum sind daher kein Wunder. Ein Nachweis der Rückbildung einer Trisomie&nbsp;21 ist dagegen wissenschaftlich nie berichtet worden.
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Auch die [[FAKTuell]]-Seite (Autor Eric E. deWitt) hat etwas zur Trisomie&nbsp;21 zu schreiben: Das Down-Syndrom wird offenbar nicht von einem Gendefekt ausgelöst steht da für den erstaunten Leser zu lesen, ein Widerspruch nicht nur zu wissenschaftlichen Quellen sondern auch zu Hamer selbst.
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Auch die [[FAKTuell]]-Seite (Autor Eric E. deWitt) hat etwas zur Trisomie&nbsp;21 beizutragen: Das Down-Syndrom werde offenbar nicht von einem Gendefekt ausgelöst, steht da für den erstaunten Leser zu lesen, ein Widerspruch nicht nur zu wissenschaftlichen Quellen, sondern auch zu Hamer selbst.
    
==Stellungnahmen zur GNM==
 
==Stellungnahmen zur GNM==
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*[http://www.krebsinformation.de/Fragen_und_Antworten/therapie_nach_hamer.html Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg zum Thema]
 
*[http://www.krebsinformation.de/Fragen_und_Antworten/therapie_nach_hamer.html Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg zum Thema]
 
* http://www.thescientificworldjournal.com/headeradmin/upload/2005.03.16.pdf
 
* http://www.thescientificworldjournal.com/headeradmin/upload/2005.03.16.pdf
*Der belgische Psychologe Nady Van Broek Broeck (Professor an der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Université Catholique de Louvain Belgien) war Gutachter im Prozess gegen einen Biologie Totale Therapeuten in Belgien und beschäftigte sich auch mit der Hamer-Lehre<ref>Äußerung von Nady Van Broeck (Professor an der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Université Catholique de Louvain in Louvain La Neuve - Belgien). Zitat aus: Le coup de marteau du Dr Hamer - Médecine parallèle. http://pagesperso-orange.fr/sos.derivesectaire/ARCHIVES%202004H.htm
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*Der belgische Psychologe Nady van Broek (Professor an der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Université Catholique de Louvain, Belgien) war Gutachter im Prozess gegen einen nach der Biologie Totale vorgehenden Therapeuten in Belgien und beschäftigte sich auch mit der Hamer-Lehre.<ref>Äußerung von Nady Van Broeck (Professor an der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Université Catholique de Louvain in Louvain La Neuve - Belgien). Zitat aus: Le coup de marteau du Dr Hamer - Médecine parallèle. http://pagesperso-orange.fr/sos.derivesectaire/ARCHIVES%202004H.htm
"Outre les risques mortels qu’ils font prendre à ceux qui les suivent aveuglément, ce qu’il y a de terrible dans le discours de ces thérapeutes, c’est qu’il rend les malades responsables de leur malheur [...] Ils font porter un énorme fardeau sur leurs épaules: déjà «punis» par la maladie, les voilà jugés aussi coupables de ce qui leur arrive, puisque c’est leur cerveau qui pourrait tout programmer et déprogrammer ! [...] A partir de là, pourtant, tout s’enchaîne : si lés patients ne réussissent pas à guérir, c’est, leur dit-on. parce qu’ils ne vont pas assez en profondeur pour voir clair dans leur stress, régler leurs conflits internes et ou assez se relaxer. Leurs tentatives pour y parvenir ? Forcément insuffisantes ! «Comment démontrer le contraire de ce genre d’assertions : elles sont absolument impossibles a réfuter ? [...] Mais terriblement efficaces : ils placent plus encore le malade dans un état de dépendance vis-à-vis de son thérapeute".</ref> Er erklärte dazu: ''Neben den tödlichen Risiken für Diejenigen die diesen [Therapeuten] blind folgen, ist es das Furchtbare in den Aussagen dieser Therapeuten, dass sie die Kranken für ihren Zustand verantwortlich machen [...] Sie belasten diese mit einer enormen Bürde auf ihren Schultern: Bereits durch die Krankheit ''bestraft'', werden sie nun auch noch als schuldig für das befunden, was ihnen zustößt, da ja ihr Gehirn alles programmiere oder deprogrammiere ! [...] Wenn es den Patienten nicht gelingt gesund zu werden, dann liege das daran, so wird ihnen erklärt, dass sie nicht genügend in die Tiefe gingen um zu erkennen was die Ursache ihres Stresses sei, wie sie ihre Konflikte lösen könnten, oder sich optimal zu entspannen. Und natürlich seien ihre Bemühungen'' [dann - also im Falle eines Misserfolges] ''unzureichend ! Wie kann man Behauptungen dieser Art widerlegen - diese sind absolut nicht widerlegbar'' [im Sinne von nicht falsifizierbar]. ''Aber furchtbar effektiv: Sie befördern den Kranken in eine Abhängigkeit zum Therapeuten''.
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"Outre les risques mortels qu’ils font prendre à ceux qui les suivent aveuglément, ce qu’il y a de terrible dans le discours de ces thérapeutes, c’est qu’il rend les malades responsables de leur malheur [...] Ils font porter un énorme fardeau sur leurs épaules: déjà «punis» par la maladie, les voilà jugés aussi coupables de ce qui leur arrive, puisque c’est leur cerveau qui pourrait tout programmer et déprogrammer ! [...] A partir de là, pourtant, tout s’enchaîne : si lés patients ne réussissent pas à guérir, c’est, leur dit-on. parce qu’ils ne vont pas assez en profondeur pour voir clair dans leur stress, régler leurs conflits internes et ou assez se relaxer. Leurs tentatives pour y parvenir ? Forcément insuffisantes ! «Comment démontrer le contraire de ce genre d’assertions : elles sont absolument impossibles a réfuter ? [...] Mais terriblement efficaces : ils placent plus encore le malade dans un état de dépendance vis-à-vis de son thérapeute".</ref> Er erklärte dazu: ''Neben den tödlichen Risiken für diejenigen, die diesen [Therapeuten] blind folgen, ist das Furchtbare an den Aussagen dieser Therapeuten, dass sie die Kranken für ihren Zustand verantwortlich machen [...] Sie legen diesen eine enorme Bürde auf die Schultern: Bereits durch die Krankheit ''bestraft'', werden sie nun auch noch als schuldig für das befunden, was ihnen zustößt, da ja ihr Gehirn alles programmiere oder deprogrammiere! [...] Wenn es den Patienten nicht gelingt gesund zu werden, dann liege das daran, so wird ihnen erklärt, dass sie nicht genügend in die Tiefe gingen, um zu erkennen, was die Ursache ihres Stresses sei, wie sie ihre Konflikte lösen könnten oder sich optimal zu entspannen. Und natürlich seien ihre Bemühungen'' [dann - also im Falle eines Misserfolges] ''unzureichend! Wie kann man Behauptungen dieser Art widerlegen - diese sind absolut nicht widerlegbar'' [im Sinne von nicht falsifizierbar]. ''Aber furchtbar effektiv: Sie befördern den Kranken in eine Abhängigkeit zum Therapeuten''.
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==Weblinks==
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*http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/positives-denken-kann-krebs-nicht-heilen-a-1189546.html
    
==Quellenangaben==
 
==Quellenangaben==
18.403

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