Wellengenetik

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Wellengenetik ist der Name einer in Esoterikkreisen beachteten Theorie des Russen Pjotr Garjajev (andere Schreibweise und Nennung Peter Gariaev oder Petrov Petrovich Garjagev) zur DNA des Menschen und der Genetik. Kurz dargestellt soll die in den Zellkernen befindliche DNA und RNA (ausser Mitochondrien-DNA) des Menschen in der Lage sein, mit der DNA anderer Menschen so zu sagen "drahtlos" zu kommunizieren. Darüber hinaus soll die DNA einen zusätzlichen Datenspeicher darstellen, der der Wissenschaft unbekannt sei.

Die Wellengenetik wird unter anderem von Hartmut Müller in der Esoterikzeitschrift Raum und Zeit[1], von den Berliner Autoren und Verschwörungstheoretikern Grazyna Fosar und Franz Bludorf und in der Zeitenschrift[2]verbreitet. In einem zweiten Artikel bei Raum und Zeit wird von Autor Alexander Teetz behauptet, dass die Wellengenetik nach Gariaev die Erklärung für behauptete Heilungen der russischen Wunderheiler Arkady Petrov, Igor Witaljewitch Arepjev und Grigorij Grabowoj sei.[3] Die genannten Wunderheiler und verurteilten Betrüger behaupten im Rahmen ihrer "Russischen Methode" bei Menschen gegen Bezahlung chirurgisch entfernte Organe wieder nachwachsen lassen zu können, aber auch Verstorbene wieder zum Leben erwecken zu können.

Analogien sind zur Biophotonen-Hypothese von Fritz-Albert Popp erkennbar.

Wellengenetik - Theorie

Im Rahmen der Wellengenetik - Theorie werden verschiedene Behauptungen aufgestellt. Nach Gariaev kodierten nur 1% der menschlichen DNA für die Eiweißsynthese. Die restlichen 99% seien dagegen für seine Wellengenetik reserviert und dienten als zusätzlicher Informationsspeicher und einer DNA-DNA Kommunikation. Im Rahmen seiner Theorie sollen DNA-, aber auch RNA-Moleküle des Menschen als "laseraktive Medien" zu verstehen sein. Sie sollen "optische Hologramme" erzeugen können, die in Resonanz mit "elektromagnetischen Hintergrundfeldern planetarischer, siderischer und galaktischer Herkunft" geraten sollen. Die in den Genen gespeicherten Informationen sollen auch "elektromagnetisch fernwirkend" sein. Gleichzeitig soll die DNA aber auch als eine Art Radioempfänger wirken. Elektromagnetische Wellen aller Art, aber insbesondere der so genannte Elektrosmog sollen laut der Theorie zu einer Störung der Eiweißsynthese fähig sein, was Krebs verursache und zu Fehlbildungen führe. Dass dazu jedoch explizit ionisierende Strahlung hoher Energie notwenig ist (siehe wissenschaftliche Erkenntnisse der Strahlenbiologie]] wird dabei völlig ausser Acht gelassen. Auch sei die DNA in der Lage "zu verstehen", was gerade über ein Mobiltelefon geredet wird, völlig ungeachtet der Tatsache, dass der digitale Datenaustausch in Mobilfunknetzen grundsätzlich verschlüsselt ist. Gariaev sieht im Erbgut eine Art Text. Genetischer Code und Sprache hätten Gemeinsamkeiten und der Genetik könne man sich sprachwissenschaftlich, oder einfach per Sprache nähern. Als Konsequenz aus dieser Hypothese glaubt Garaev an eine "sprachliche Struktur" der DNA. Praktisch nutzbar sei dies etwa dadurch, dass menschliche Sprache Gene von Pflanzen beeinflussen könnten mit der Folge eines beschleunigten Pflanzenwachstums. Die sprachliche (verbale) Kommunikation erfolgt über Schallwellen, die Gene sollen nach Gariaev aber über elektromagnetische Wellen kommunizieren. Damit es zu einer Kommunikation zwischen Sprache und Genen komme, müsse ein Wandler oder Sender eingesetzt werden, der so genannte FPU-Generator. Damit sollen Schallwellen in elektromagnetische Wellen transformiert werden, wie sich Garaiev ausdrückt.

Den Chromosomensatz des Menschen stellt Gariaev als einen "Quanten-Biocomputer" in einer Kombination von Wasser und Licht dar.

Der Russe Vladimir Poponin bezieht sich bei eigenen Behauptungen zu Laserlicht aussendenden DNA-Molekülen und seinem ausserwissenschaftlich diskutierten "Phantom DNA Effect" auf Gariaev.

Pjotr Garjajev

Pjotr Gariaev wird in verschiedenen Veröffentlichungen als russischer Biologe, Molekularbiologe oder Biophysiker bezeichnet. Gariaev bezieht sich bei seinen Ausführungen gerne auf die christliche Bibel. So glaubt er beispielsweise zu wissen, dass in der Bibel ein "genetischer Code" kodiert sei. Gariaev betreibt oder betrieb in Nort York bei Toronto (Kanada) eine Firma mit dem Namen "Wave Genetics Inc."[4], als deren "Chief Scientific Officer" er sich auch bezeichnete. Gariaev wird als Mitglied der "Russischen Akademie der Wissenschaften" (möglicherweise ist die Russische Akademie der Naturwissenschaften gemeint), als Mitarbeiter eines "Institute Control of Sciences Russian Academy of Sciences" in Moskau und auch als Mitglied der bedeutungslosen "Academy of Sciences" in New York ("New York Academy of Sciences") bezeichnet. Die Mitgliedschaft in der "New York Academy of Sciences" entsteht einfach durch Bezahlung einer Jahresgebühr. Eine Auswahl der Mitglieder nach wissenschaftlichen Qualitätskriterien findet nicht statt. Gariaev wird auch als Direktor eines "Internationalen Zentrum der Wellengenetik" in Luxemburg bezeichnet.

Die Webseiten der Firma wavegenetics (wavegenetics.com) und die des "Institute Control of Sciences Russian Academy of Sciences" (Moskau) aha.ru zeigen beide keine Inhalte und stehen zum Verkauf.

Siehe auch

Literatur

  • Peter P. Gariaev, George G. Tertishny, Katherine A. Leonova, "The Wave, Probabilistic and Linguistic Representations of Cancer and HIV", Journal of Non-Locality and Remote Mental Interactions Vol. I Nr. 2
  • Gariaev P.P., Leonova E.A., Revision of the genetic code model. // Consciousness and Physical Reality. 1996. v.1, N.1-2, S.73-84.

Weblinks

Quellennachweise

  1. Hartmut Müller - "Schock für die Gentechnik: Gen-Information nicht in der DNA enthalten, "Raum und Zeit" Nr. 109 Jan. Feb. 2001
  2. Grazyna Fosar, Franz Bludorf: "Wenn das Handy mit den Genen plaudert", ZeitenSchrift 33, Seite 6
  3. Alexander Teetz: "Die Matrix der Heilung", Raum und Zeit, Heft 165
  4. Wave Genetics Inc., 907 Alness Street, North York. Toronto, Canada.
    Wave Genetics Inc., 87 Scollard Street, Toronto, Ontario, Canada