Waldorfpädagogik Erfahrungsberichte

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Erfahrungsberichte von ehemaligen Waldorf Schülern

"Leider konnte ich gegen die körperlichen Übergriffe nichts unternehmen, da ich erst 6 Jahre alt war als das ganze los ging. Mein Elternhaus stärkte mir gegen meine übergriffige Lehrerin nicht den Rücken. Sie waren der Auffassung, dass ich körperliche Züchtigungen verdient hätte, wenn ich störte. Das ganze ging mit meiner Einschulung (Anfang der 80'er) in der (damals noch einzigen) Waldorfschule in XXX. los. Ich war ein recht lebhaftes Kind, vielleicht auch etwas schwierig. Als ich wieder einmal ein "Fäkalwort" in den Mund nahm (ich sagte häufig mal "Scheiße", um genau zu sein), griff mir meine Lehrerin mit einem schraubstockartigen Griff in den Nacken, zerrten mich zum Waschbecken und wusch mir mit einem eingeseiften Frotteehandlappen den Mund und Rachen aus. Ich habe damals gedacht, dass ich ersticken müsste. Die ganze Angelegenheit führte dazu, dass ich mich fast erbrechen musste. Darüber hinaus griff die Dame mir gern in die Haare und zog mich vom Stuhl hoch. Die körperlichen Züchtigungen bezogen sich nicht allein auf meine Klassenlehrerin. Ich weiß von einem Lehrer (2 Jahrgänge über mir) der noch sadistischer zu Werke ging. Auch die Fachlehrer haben häufig grenzen überschritten. So sperrte mich ein Eurythmielehrer für länger als 1. Std. in einen Klassenraum, da ich seinen Unterricht gestört hätte. Ob sich inzwischen an der Schule etwas geändert hat, kann ich nicht sagen. Die körperliche Gewalt war im Grunde genommen nicht das allerschlimmste. Am heftigsten waren die ständigen Verhöre im Lehrerzimmer wegen kleinster Vergehen. Da wurde regelmäßig so viel Druck aufgebaut, dass ich eine permanente Angst vor der Schule bekam (schon am Morgen vor dem Hauptunterricht unterbreitete mir meine Klassenlehrerin, dass ich im Anschluss wieder einmal ein Gespräch mit ihr hätte. Das steigerte meine Konzentration über die 90. min. natürlich ungemein) Ich denke, dass der moralinsaure Ton, der darauf abzielte den einzelnen das Maul zu stopfen und gefügig zu machen, das krasseste war. Es wurde mir immer eingeredet, dass ich durch mein ideologiefernes Verhalten (Wiederworte, kritische Fragen (warum machen wir Eurythmie?), Vorliebe für Popmusik, Fussballenthusiasmus, gefärbte Süßigkeiten) die Gemeinschaft schädige, oder vielmehr sie geradezu zu vernichten trachte. Es war eine Form von Verhör, der sich einer Gehirnwäsche, wie man sie von Sekten kennt, bedenklich nähert. Schuld an allem war nur eine Person: Ich selbst und sonst niemand. Von wahrer Menschenliebe oder dem Finden eines verstehenden Zugangs zum Kind konnte nicht die Rede sein. Von einer Erziehung zur Freiheit keine Spur ... Im Grunde genommen erschüttern mich die Vorfälle in Rädel deshalb, weil ich annahm dass solche Gewaltexzesse mittlerweile ausgestorben seien. Ich merke an mir selbst, wie ich vor dem Hintergrund dieser Vorfälle innerlich hoch koche und nur noch Abscheu und Wut empfinden kann. Warum kontrollieren die staatlichen Schulämter diese Schulen nicht? Wenn sie ihre Schulen schon (zu einem Großteil) über staatliche Mittel finanzieren und bauen (das ist leider die Realität), dann sollte der Staat auch stärkere Mitsprache in Bezug auf die pädagogische Arbeit haben? Ich denke, so lange sich die Waldorfschulen nicht von den rassistisch-menschenverachtenden Ideologie Steiners verabschieden (vgl. Wurzelrassentheorie, welche in subtilen Dosen auch in den Menschenkundeunterricht Einzug hielt) sollte ihnen jeder Cent an staatlichen Zuschüssen aberkannt werden. Dafür sollte man kämpfen. Diese morphologisch-anthropozentrische Lehre ist es meiner Meinung nach, welche ein unbewußtes Klima der Verachtung nonkonformer Kinder schürt. Darüber hinaus wird von den Lehrern die totale Hingabe an die Institution gefordert. Das damit auch eine Aufgabe ursprünglicher (also Vorwaldorflicher) Persönlichkeitsmerkmale verbunden ist, das die Gesamtpersönlichkeit hinter der anthroposophischen Institution bis zur Unkenntlichkeit verschwindet, ist nichts neues. Ich habe dies regelmäßig beobachten können bei denjenigen, die eine Laufbahn als Waldorfpädagogen einschlugen. Auf einmal sollte alles künstlerisch erfasst, umgestaltet und betrachtet werden. Allerdings kann man das Wort künstlerisch auch mit dem Begriff KÜNSTLICH ersetzten (besonders in Bezug auf den unmöglichen Sprachduktus) Kaum ein Lehrer hat bei diesem Arbeitspensum die Möglichkeit bei Seite zu treten und sein pädagogisches Tun wirklich zu überdenken. Es gibt so gut wie keine Supervision, sondern nur die interne Konferenz, welche mit alttestamentarischer Hellsicht über das Werden und Sein von Schülern und JunglehrerInnen befindet. Es handelt sich somit um ANTIDEMOKRATISCHE Strukturen, welche man besser zurück ins 19. Jahrhundert schicken sollte."