Vibrationstherapie

Version vom 8. August 2012, 17:18 Uhr von Heimdall (Diskussion | Beiträge) (→‎Methoden)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Rüttelplatte "Turbosonic" in Aktion (Bild: [1])

Die Vibrationstherapie (auch Vibrationstraining, Biomechanische Stimulation BMS, stochastisches Resonanztraining oder Beschleunigungstraining, engl. whole-body vibration therapy - WBV) ist eine Behandlungsmethode, bei der mechanische Vibrationen zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden.

Eingesetzt wird die Methode in der Orthopädie, Sportmedizin und im Wellness/Fitness-Bereich. Auch in der Raumfahrt wird die Vibrationstherapie eingesetzt. Des Weiteren werden Vibrationen auch zur Gewichtsreduktion und zu kosmetischen Zwecken eingesetzt.

Vibrationen sind auch ein Thema in der Arbeitsmedizin, da Vibrationen auch selbst Körperschäden verursachen können.

Methoden

 
Prinzip

Gemeinsam ist den verschiedenen Methoden, dass die behandelte oder übende Person Vibrationen ausgesetzt wird. Zu unterscheiden sind:

  • Stochastische Resonanz-Therapie (SRT)
  • Vibrierende (oder oszillierende) Behandlungsliegen. Beispiel: Andullationstherapie
  • Vibrierende Behandlungs-Sessel oder Wellness-Sessel ("Chi machine")
  • Vibrierende Platten, auf denen die Person steht. Angetrieben werden diese entweder durch Elektromotoren oder nach dem Lautsprecher-Prinzip.
  • Vibrierende Gurte, die einen Teil des Körpergewichts halten
  • Vibrierende Kopfstützen, gegen die die Halswirbelsäule oder der Kopf gelehnt wird (auch als "Chi-machines" bekannt)
  • Kinderwagen mit eingebauten Vibratoren zur Beruhigung von Kleinkindern

Zum Einsatz kommen Frequenzen im Bereich von 5 bis 60 Hertz. Entsprechende Geräte werden auch als Sportgeräte für Jedermann angeboten.

Zwecke

Im orthopädisch-sportmedizinischen und Reha-Bereich soll durch die Vibrationstherapie der Dehnreflex von Muskeln ausgelöst werden und dabei Muskelkontraktionen hervorgerufen werden.

Bei Frequenzen unterhalb von etwa 12 Hz sollen das posturale System angeregt werden, das der stabilen Körperhaltung im Raum dient.

Durch Vibrationen oberhalb einer Frequenz von etwa 12 Hz sollen Muskeldehnreflexe ausgelöst werden. Damit soll durch ausgelöste Muskelkontraktionen die Muskulatur stimuliert ("Aufbau") werden.

Auch soll durch die dynamische Belastung die Knochensubstanz erhalten werden und der Osteoporose entgegen gewirkt werden, bzw. in der Raumfahrt soll das durch die fehlende Schwerkraft entstehende Belastungsdefizit und der Knochenschwund ausgeglichen werden.

Studienlage

Zu den verschiedenen Vibrationstherapiemethoden liegen zahlreiche Studien mit jedoch widersprüchlichen Ergebnissen vor.[2] Meist handelt es sich dabei um Studien mit kleinen Probandenzahlen.

Katzenschnurrtherapie

 
Katzenschnurrtherapiegerät KST 2010 nach Kurt Pinter (Bild: Praxis für Ganzheitsmedzin Pinter)
 
Erfinder Fritz Florian (Bild:[3])

Die Katzenschnurrtherapie (auch NBS - Niederfrequente Biologische Stimulationtionstherapie) ist eine skurrile Therapie des österreichischen Allgemeinmediziners Kurt Pinter aus Graz, die dieser selbst den Vibrationstherapien zuordnet. Das Besondere an seiner Methode ist die Verwendung von Frequenzen, die er aus dem Katzenschnurren ableitet:

..Sie werden mich nun sicher fragen, was an diesem Brummgeräusch heilsam sein soll: ganz einfach, eben dieses Brummen!...Diese Vibrationstherapie basiert auf den heilsamen Frequenzbändern des Katzenschnurrens und unterscheidet sich somit grundlegend von den herkömmlichen, monofrequenten Behandlungen.

Seiner Meinung nach würden Katzen nicht nur aus Behaglichkeit schnurren, sondern auch in Gefahrensituationen. Daher sei das Katzenschnurren als "Heilmittel" aufzufassen. In diesem Zusammenhang beruft sich Pinter auf die amerikanische Tierstimmenforscherin Elizabeth von Muggenthaler[4], die herausgefunden haben will, dass bestimmte Schnurrfrequenzen in der Humanmedizin anwendbar seien. Von ihr werden auch einstündige "Cat Purr"-CDs käuflich angeboten.[5] Sie erforscht auch die Frage, ob Tiere zur Früherkennung oder Vorhersage von Erdbeben eingesetzt werden können. Ein Professor Clinton Rubin[6] aus New York soll bei Tierversuchen auf einer Rüttelplatte mit Schnurrfrequenzen von 5 bis 50 Hz bei Schafen, Truthähnen und Pferden eine Verbesserung der Knochendichte beobachtet haben. Die Pintersche NBS soll bei Schmerzen hilfreich sein, aber durch "Resonanzen" soll es auch zu Heileffekten auf Herz und Kreislauf kommen.

Zur Behandlung setzt Pinter ein 750 Euro teures Gerät mit der Bezeichnung KST-2010 ein, das ein Fritz Florian erfunden haben soll. Das so genannte "Schnurrkissen" wird von einer Firma "Modern Media & Technologies Galler GmbH"[7] in Wien hergestellt.

Weblinks

Quellennachweise