Verschwörungstheorie: Unterschied zwischen den Versionen

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Verschwörungstheorien widersprechen sind häufig gegenseitig und können somit manchmal indirekt widerlegt oder zumindest in Zweifel gezogen werden.
 
Verschwörungstheorien widersprechen sind häufig gegenseitig und können somit manchmal indirekt widerlegt oder zumindest in Zweifel gezogen werden.
  
Eine Verschwörungstheorie ist dann wahrscheinlich, wenn folgende Merkamlae zutreffen:
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Eine Verschwörungstheorie ist dann wahrscheinlich, wenn folgende Merkamale zutreffen:
  
 
:1. Hinter der Verschwörung steht eine angebliche Elite, Menschen mit vermeintlicher oder echter Macht (z.B. Politik, Wissenschaft, Wirtschaft). Dies können Geheimbünde sein, die im Hintergrund agieren oder aber Menschen die offiziell an den Schalthebeln der Macht sitzen. Diese Elite und das ist in der Regel zentral, verbirgt ihre wahren Motive und täuscht die Öffentlichkeit gezielt über ihre Absichten. Es kämpfen die mutigen Verschwörungstheoretiker-Davids gegen die Machtkrake Goliath.
 
:1. Hinter der Verschwörung steht eine angebliche Elite, Menschen mit vermeintlicher oder echter Macht (z.B. Politik, Wissenschaft, Wirtschaft). Dies können Geheimbünde sein, die im Hintergrund agieren oder aber Menschen die offiziell an den Schalthebeln der Macht sitzen. Diese Elite und das ist in der Regel zentral, verbirgt ihre wahren Motive und täuscht die Öffentlichkeit gezielt über ihre Absichten. Es kämpfen die mutigen Verschwörungstheoretiker-Davids gegen die Machtkrake Goliath.

Version vom 4. November 2009, 07:38 Uhr

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Als Verschwörungstheorie bezeichnet man den Versuch, bestimmte Ereignisse, Zustände oder Entwicklungen durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, geheime Wirken von mehreren Personen zu einem illegalen oder illegitimen Zweck. Der Begriff wird einerseits zur Abwertung oder Diffamierung von Ansichten benutzt, die als unbegründet, irrational, abseitig, paranoid und weltanschaulich geschlossen betrachtet werden. Andererseits benutzen viele Vertreter irrationaler Überzeugungen die Verschwörungstheorie tatsächlich als einfachste sich anbietende Erklärung für das Scheitern ihrer Bemühungen. So behauptet z.B. Ryke Geerd Hamer (Germanische Neue Medizin) eine jüdische Weltverschwörung, welche seine angeblichen Erkenntnisse unterdrücken will.

Verschwörungstheorien werden gerne benutzt, weil sie meist in sich geschlossene Argumentationssysteme sind. Diese sind so angelegt, dass sie nicht oder nur schwer zu widerlegen (falzifierbar) sind. Wer einer Verschwörungstheorie nicht glaubt, gehört aus Sicht ihrer Befürworter entweder selbst zu einer Gruppe von Verschwörern oder ist nicht aufgeklärt genug.

Verschwörungstheorien widersprechen sind häufig gegenseitig und können somit manchmal indirekt widerlegt oder zumindest in Zweifel gezogen werden.

Eine Verschwörungstheorie ist dann wahrscheinlich, wenn folgende Merkamale zutreffen:

1. Hinter der Verschwörung steht eine angebliche Elite, Menschen mit vermeintlicher oder echter Macht (z.B. Politik, Wissenschaft, Wirtschaft). Dies können Geheimbünde sein, die im Hintergrund agieren oder aber Menschen die offiziell an den Schalthebeln der Macht sitzen. Diese Elite und das ist in der Regel zentral, verbirgt ihre wahren Motive und täuscht die Öffentlichkeit gezielt über ihre Absichten. Es kämpfen die mutigen Verschwörungstheoretiker-Davids gegen die Machtkrake Goliath.
2. Der Verschwörungstheoretiker und seine Anhänger gehören zu einer kleinen Minderheit, die die Wahrheit besitzt. Nur er sieht klar, obwohl es offensichtlich sein soll. Doch die kleine Gruppe derjeniger, die die Verschwörung durchschaut hat, weiß was auf uns zukommen wird, und will nun alle warnen. Oft ist gemäß Selbsteinschätzung der kleine Kreis der Eingeweihten stetig am wachsen.
3. Es werden Fragen aufgeworfen, ohne dass man wirklich Antworten hören will. Meist sind diese Fragen kontrafaktisch und daher schwer zu demaskieren. Eigentlich sind sie rhetorischer Natur, obwohl sie als echte Fragen daherkommen. Selbst eine befriedigende Beantwortung einer solchen Frage hält die Verschwörungstheoretiker nicht davon ab, sie trotzdem immer wieder aufzuwerfen.
4. Der Verschwörungstheoretiker hält natürlich auch Antworten auf diese Fragen bereit (die Verschwörungstheorie eben). Bei näherem Hinsehen bedingen diese meist unzählige zusätzliche Nebenannahmen und unplausible Voraussetzungen.
5. Auch Fakten, die ganz klar objektiv falsch sind, werden trotzdem immer wieder als Argumente verwendet. Das funktioniert, weil die Anhänger der Theorie nur an einer Bestätigung der vorgefassten Meinung interessiert sind und darum nicht aus den Argumenten auf die Plausibilität schließen, sondern umgekehrt, die Argumente an das festgesetzte Resultat anpassen.
6. Auf Gegenargumente wird kaum eingegangen. Alles wird auf die Bestätigung der Verschwörungstheorie kanalisiert. Es findet keine Abwägung des Für und Wider statt. Eine Plausibilitätsprüfung einer Behauptung findet man nie. Die These heiligt die Argumente.
7. Häufig ist der größte Widerspruch im Argument der Geheimhaltung (zentral für eine Verschwörungstheorie) selbst schon enthalten. Einerseits schaffen es die Verschwörer entgegen aller anderen Erfahrungen, riesige Operationen geheim zu halten und gleichzeitig machen sie absolut stümperhafte Fehler, die nur der Verschwörungstheoretiker sofort sieht.
8. Ein Realitätscheck findet nie statt. Man zieht vielleicht weiter zur nächsten Verschwörungsthese, aber die Theorie des Tages wird nie evaluiert. So wird immer wieder aufs neues das Ende aller Zeiten, die totale Versklavung, Vergiftung oder Kontrolle vorausgesagt, ohne dass wirklich etwas passiert[1].

Literatur

  • Wilson, Robert Anton. Das Lexikon der Verschwörungstheorien. München: Piper, 2004

Weblinks