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Reihenfolge der Abschnitte probeweise geändert: Erst alles mit Gesundheit, dann Ethik und Ideologie
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[[image:Veganlogo.jpg|Kennzeichen für Veganer|thumb]]
 
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'''Veganismus''' ist eine Lebenseinstellung, die auf einer strikten Ablehnung der Haltung und Nutzung von Tieren und dem Gebrauch jeglicher tierischer Produkte beruht. Das bezieht sich sowohl auf die Ernährung (neben Fleisch und Fisch auch Milchprodukte, Eier und Honig) als auch auf andere tierische Produkte wie Leder, Wolle, Naturseide, Pelze aber auch Medikamente, Kosmetika und Reinigungsmittel (z.B. Hormone, Gelatine, Tierversuche).
 
'''Veganismus''' ist eine Lebenseinstellung, die auf einer strikten Ablehnung der Haltung und Nutzung von Tieren und dem Gebrauch jeglicher tierischer Produkte beruht. Das bezieht sich sowohl auf die Ernährung (neben Fleisch und Fisch auch Milchprodukte, Eier und Honig) als auch auf andere tierische Produkte wie Leder, Wolle, Naturseide, Pelze aber auch Medikamente, Kosmetika und Reinigungsmittel (z.B. Hormone, Gelatine, Tierversuche).
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==Vegane Lebensmittel==
 
==Vegane Lebensmittel==
 
Veganer ernähren sich neben Obst und Gemüse von Substituten tierischer Nahrungsmittel, meist auf der Basis von Soja (Tofu, Sojamilch). Milchaustauschprodukte gibt es auch als Getreidemilch, Hafermilch, Hanfmilch, Kokosmilch, Mandelmilch, Reismilch und Sesammilch. Käsealternativen werden auf der Basis von Hefe hergestellt.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Veganismus</ref> Da solche Nahrungsmittel alle zu wenig Vitamin&nbsp;B12 enthalten, ist außerdem die Zufuhr dieses Vitamins als [[Nahrungsergänzungsmittel]] nötig.
 
Veganer ernähren sich neben Obst und Gemüse von Substituten tierischer Nahrungsmittel, meist auf der Basis von Soja (Tofu, Sojamilch). Milchaustauschprodukte gibt es auch als Getreidemilch, Hafermilch, Hanfmilch, Kokosmilch, Mandelmilch, Reismilch und Sesammilch. Käsealternativen werden auf der Basis von Hefe hergestellt.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Veganismus</ref> Da solche Nahrungsmittel alle zu wenig Vitamin&nbsp;B12 enthalten, ist außerdem die Zufuhr dieses Vitamins als [[Nahrungsergänzungsmittel]] nötig.
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==Ethische Gründe==
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Vegan lebende Menschen sehen in ihrer Lebenseinstellung eine völlige Abkehr von der Ausbeutung von Tieren, die sie als gleichberechtigte Mitgeschöpfe mit einem Recht auf artgerechtes Leben sehen. Diese Einstellung wird in Veganerkreisen beispielsweise mit dem Slogan "Fleisch ist Mord" propagiert. Da die Milch- und Eierproduktion untrennbar mit der Fleischwirtschaft verbunden sind, lehnen Veganer auch den Genuss von Milchprodukten und Eiern ab. Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie jedes Jahr kalben. Die männlichen Kälber sind aber für die Milchwirtschaft überflüssig und landen im Schlachthof. Ebenso werden bei der Legehennenaufzucht die männlichen Küken sofort getötet. Dabei ist die Kritik an tierquälerischen Aufzucht-, Transport- und Schlachtmethoden, die die Massentierhaltung mit sich bringt, durchaus gerechtfertigt.<ref>http://www.animals-angels.de/</ref>
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Andererseits beruhen die Stoff- und Energiekreisläufe in der Natur darauf, dass in den eng verflochtenen Nahrungsnetzen tierische Nahrung aufgenommen wird, und carnivore (fleischfressende) Tiere eine wichtige Rolle im Naturhaushalt bei der Regulation der Herbivoren (Pflanzenfresser) spielen, was wiederum eine Übernutzung der Vegetation (Überweidung) verhindert. Somit wäre der Beweggrund einer "natürlicheren" Lebensweise auf Basis rein pflanzlicher Ernährung nicht plausibel.
      
==Gesundheitliche Gründe==
 
==Gesundheitliche Gründe==
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Unterstützung findet die vegane Ernährungsweise von einer Vielzahl pseudowissenschaftlicher Ansichten, dass [[Milchlüge|Milch]] (bzw. Kasein) giftig oder krebserregend sei, dass tierische Proteine Auslöser für verschiedene Zivilisationskrankheiten (Krebs, Diabetes, Herzinfarkt, Allergien) seinen und den Körper [[Übersäuerung|übersäuern]] und mit [[Entschlackung|"Schlacken"]] anreichern würden. Ein Übermaß an Eiweißzufuhr durch Fleisch würde zudem zu einer wissenschaftlich nicht belegten "[[Eiweißspeicherkrankheit]]" führen.<ref>http://www.zentrum-der-gesundheit.de/eiweissspeicherkrankheit.html</ref> Als weiteren Beleg, dass ihre Lebensweise die gesündere sei, nennen Veganer die "China-Studie" von [[Colin T. Campbell]], Professor für Biochemie an der Cornell University Ithaca, New York (USA), die jedoch in der Aussage, dass tierische Proteine generell gesundheitsschädlich sind, wissenschaftlich unhaltbar ist.<ref>http://www.cholesterol-and-health.com/China-Study.html</ref><ref>http://www.cholesterol-and-health.com/Campbell-Masterjohn.html</ref>
 
Unterstützung findet die vegane Ernährungsweise von einer Vielzahl pseudowissenschaftlicher Ansichten, dass [[Milchlüge|Milch]] (bzw. Kasein) giftig oder krebserregend sei, dass tierische Proteine Auslöser für verschiedene Zivilisationskrankheiten (Krebs, Diabetes, Herzinfarkt, Allergien) seinen und den Körper [[Übersäuerung|übersäuern]] und mit [[Entschlackung|"Schlacken"]] anreichern würden. Ein Übermaß an Eiweißzufuhr durch Fleisch würde zudem zu einer wissenschaftlich nicht belegten "[[Eiweißspeicherkrankheit]]" führen.<ref>http://www.zentrum-der-gesundheit.de/eiweissspeicherkrankheit.html</ref> Als weiteren Beleg, dass ihre Lebensweise die gesündere sei, nennen Veganer die "China-Studie" von [[Colin T. Campbell]], Professor für Biochemie an der Cornell University Ithaca, New York (USA), die jedoch in der Aussage, dass tierische Proteine generell gesundheitsschädlich sind, wissenschaftlich unhaltbar ist.<ref>http://www.cholesterol-and-health.com/China-Study.html</ref><ref>http://www.cholesterol-and-health.com/Campbell-Masterjohn.html</ref>
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[[image:PETA.jpg|thumb]]
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==Veganismus als Ideologie==
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Die vegane Lebensweise beinhaltet die Ansicht, dass die Abgrenzung zwischen Menschen und Tieren willkürlich ist und zu einer Ungleichbehandlung der Tiere führt, ''Speziesismus'' genannt. Veganer lehnen den Speziesismus strikt ab, auch das Halten von Heim- und Reittieren.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus</ref>
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Eng mit der veganen Lebensweise verbunden ist auch das Konzept der ''Tierrechte''. Aktivisten der Tierrechtsbewegung sind meist in entsprechenden Organisationen wie z.B. [[PETA]] vereinigt oder unorganisiert. Sie lehnen den Speziesismus kategorisch ab und fordern für Tiere die gleichen Grundrechte wie für Menschen ein und zeichnen sich häufig durch radikale Ansichten und Menschenhass aus. Diese Ansichten versuchen sie z.T. mit radikalen Maßnahmen durchzusetzen. Dazu gehören z.B. die Befreiung von Tieren aus der Gefangenschaft, auch wenn diese in der Wildnis nicht überlebensfähig sind oder Schaden an der heimischen Fauna anrichten (z.B. die Freilassung von Minks, einer amerikanischen Nerzart aus Pelztierfarmen, die den einheimischen Europäischen Nerz fast vollständig verdrängt hat). Die Freilassung von Labor- und Versuchstieren schädigt nicht nur die wissenschaftliche Forschung, sondern kann zur Verbreitung von Krankheitserregern führen. Somit ist es nicht gerechtfertigt, radikale Tierrechtler als Tierschützer zu bezeichnen.
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Die ideologischen Inhalte der Tierrechtsbewegung werden in drastischen Abbildungen von misshandelten Tieren oder Menschen in vergleichbaren Situationen wie Haustiere (bzw. als Tierprodukt) in die Öffentlichkeit transportiert. Dabei überwiegt der entrüstet vorgetragene Appell an die Emotionen der Menschen die sachlichen Informationen.
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Die radikale Tierrechtsbewegung ist nicht gleichzusetzen mit Personen, die dafür eintreten, Missstände in der Tierhaltung und Tierquälerei zu beseitigen oder die sich im Artenschutz engagieren.
      
==Gesundheitliche Risiken==
 
==Gesundheitliche Risiken==
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==Vegane Ernährung von Kindern==
 
==Vegane Ernährung von Kindern==
 
Bei einigen streng veganen Familien werden bereits kleine Kinder vegan ernährt. Sie erhalten nach Ende der Stillzeit Kokos- oder Sojamilch, Tee und Säfte und als feste Nahrung ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel. Diese Form der Ernährung birgt lebensgefährliche Risiken für Kleinkinder. Da ihnen die für das schnelle Wachstum in dieser Lebensphase nötigen Nährstoffen fehlen, kommt es zu Entwicklungsstörungen, die sogar zum Tod des Kindes wegen Mangelernährung führen können.<ref>http://www.oe24.at/welt/weltchronik/Veganer-Eltern_liessen_Tochter_verhungern_282613.ece</ref><ref>http://www.shortnews.de/start.cfm?id=666663</ref><ref>http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html</ref>
 
Bei einigen streng veganen Familien werden bereits kleine Kinder vegan ernährt. Sie erhalten nach Ende der Stillzeit Kokos- oder Sojamilch, Tee und Säfte und als feste Nahrung ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel. Diese Form der Ernährung birgt lebensgefährliche Risiken für Kleinkinder. Da ihnen die für das schnelle Wachstum in dieser Lebensphase nötigen Nährstoffen fehlen, kommt es zu Entwicklungsstörungen, die sogar zum Tod des Kindes wegen Mangelernährung führen können.<ref>http://www.oe24.at/welt/weltchronik/Veganer-Eltern_liessen_Tochter_verhungern_282613.ece</ref><ref>http://www.shortnews.de/start.cfm?id=666663</ref><ref>http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html</ref>
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==Ethische Gründe==
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Vegan lebende Menschen sehen in ihrer Lebenseinstellung eine völlige Abkehr von der Ausbeutung von Tieren, die sie als gleichberechtigte Mitgeschöpfe mit einem Recht auf artgerechtes Leben sehen. Diese Einstellung wird in Veganerkreisen beispielsweise mit dem Slogan "Fleisch ist Mord" propagiert. Da die Milch- und Eierproduktion untrennbar mit der Fleischwirtschaft verbunden sind, lehnen Veganer auch den Genuss von Milchprodukten und Eiern ab. Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie jedes Jahr kalben. Die männlichen Kälber sind aber für die Milchwirtschaft überflüssig und landen im Schlachthof. Ebenso werden bei der Legehennenaufzucht die männlichen Küken sofort getötet. Dabei ist die Kritik an tierquälerischen Aufzucht-, Transport- und Schlachtmethoden, die die Massentierhaltung mit sich bringt, durchaus gerechtfertigt.<ref>http://www.animals-angels.de/</ref>
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Andererseits beruhen die Stoff- und Energiekreisläufe in der Natur darauf, dass in den eng verflochtenen Nahrungsnetzen tierische Nahrung aufgenommen wird, und carnivore (fleischfressende) Tiere eine wichtige Rolle im Naturhaushalt bei der Regulation der Herbivoren (Pflanzenfresser) spielen, was wiederum eine Übernutzung der Vegetation (Überweidung) verhindert. Somit wäre der Beweggrund einer "natürlicheren" Lebensweise auf Basis rein pflanzlicher Ernährung nicht plausibel.
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[[image:PETA.jpg|thumb|Aktion von [[PETA]]]]
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==Veganismus als Ideologie==
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Die vegane Lebensweise beinhaltet die Ansicht, dass die Abgrenzung zwischen Menschen und Tieren willkürlich ist und zu einer Ungleichbehandlung der Tiere führt, ''Speziesismus'' genannt. Veganer lehnen den Speziesismus strikt ab, auch das Halten von Heim- und Reittieren.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus</ref>
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Eng mit der veganen Lebensweise verbunden ist auch das Konzept der ''Tierrechte''. Aktivisten der Tierrechtsbewegung sind meist in entsprechenden Organisationen wie z.B. [[PETA]] vereinigt oder unorganisiert. Sie lehnen den Speziesismus kategorisch ab und fordern für Tiere die gleichen Grundrechte wie für Menschen ein und zeichnen sich häufig durch radikale Ansichten und Menschenhass aus. Diese Ansichten versuchen sie z.T. mit radikalen Maßnahmen durchzusetzen. Dazu gehören z.B. die Befreiung von Tieren aus der Gefangenschaft, auch wenn diese in der Wildnis nicht überlebensfähig sind oder Schaden an der heimischen Fauna anrichten (z.B. die Freilassung von Minks, einer amerikanischen Nerzart aus Pelztierfarmen, die den einheimischen Europäischen Nerz fast vollständig verdrängt hat). Die Freilassung von Labor- und Versuchstieren schädigt nicht nur die wissenschaftliche Forschung, sondern kann zur Verbreitung von Krankheitserregern führen. Somit ist es nicht gerechtfertigt, radikale Tierrechtler als Tierschützer zu bezeichnen.
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Die ideologischen Inhalte der Tierrechtsbewegung werden in drastischen Abbildungen von misshandelten Tieren oder Menschen in vergleichbaren Situationen wie Haustiere (bzw. als Tierprodukt) in die Öffentlichkeit transportiert. Dabei überwiegt der entrüstet vorgetragene Appell an die Emotionen der Menschen die sachlichen Informationen.
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Die radikale Tierrechtsbewegung ist nicht gleichzusetzen mit Personen, die dafür eintreten, Missstände in der Tierhaltung und Tierquälerei zu beseitigen oder die sich im Artenschutz engagieren.
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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