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==Ursprung==
 
==Ursprung==
Donald Watson, Gründer der Vegan Society und Erfinder des Wortes "vegan", glaubte das „spirituelle Schicksal“ des Menschen sei so beschaffen, dass er mit der Zeit mit Abscheu darauf zurückblicken werde, sich einst von „Tierkadavern“ ernährt zu haben und dies ein großes Hindernis für die moralische Entwicklung des Menschen sei. Watson sah Menschen als ein „Parasit von niedrigerer Formen von Tierleben“ und glaubte an „nicht-materielle (ideelle) Schwingungs-Eigenschaften“ des Essens und dass es unwahrscheinlich sei, diese durch die üblichen materialistischen (gemeint war wohl naturwissenschaftlichen) Forschungsmethoden zu ergründen. Ausschließlich durch die „Eliminierung aller tierischen Schwingungen aus unserer Ernährung“ könne der Weg zu einem „wirklich gesunden Zellaufbau und einem  gegenwärtig unbekannten Grad an Intuition und psychischem Bewusstsein“ gefunden werden.<ref>Erste Ausgabe der [http://www.ukveggie.com/vegan_news „The vegan News“] von Donald Watson</ref> Auch aktuell wird Veganismus mit dem esoterischen Spektrum in Verbindung gesetzt und teilweise als Religion bezeichnet. Es besteht zudem der Vorwurf missionierend tätig zu sein und andere Meinungen nicht zu akzeptieren.<ref>https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/vegane-ernaehrung-der-irrglaube-a-1221584.html</ref><ref>https://blog.tagesanzeiger.ch/hugostamm/index.php/33406/toedlicher-aberglaube/</ref><ref name='20min'>https://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Auch-vegane-Ernaehrung-erzeugt-Umweltprobleme--11615643</ref>
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Donald Watson, Gründer der Vegan Society und Erfinder des Wortes ''vegan'', glaubte das „spirituelle Schicksal“ des Menschen sei so beschaffen, dass er mit der Zeit mit Abscheu darauf zurückblicken werde, sich einst von „Tierkadavern“ ernährt zu haben und dies ein großes Hindernis für die moralische Entwicklung des Menschen sei. Watson sah Menschen als ein „Parasit von niedrigerer Formen von Tierleben“ und glaubte an „nicht-materielle (ideelle) Schwingungs-Eigenschaften“ des Essens und dass es unwahrscheinlich sei, diese durch die üblichen materialistischen (gemeint war wohl naturwissenschaftlichen) Forschungsmethoden zu ergründen. Ausschließlich durch die „Eliminierung aller tierischen Schwingungen aus unserer Ernährung“ könne der Weg zu einem „wirklich gesunden Zellaufbau und einem  gegenwärtig unbekannten Grad an Intuition und psychischem Bewusstsein“ gefunden werden.<ref>Erste Ausgabe der [http://www.ukveggie.com/vegan_news „The vegan News“] von Donald Watson</ref> Auch aktuell wird Veganismus mit dem esoterischen Spektrum in Verbindung gesetzt und teilweise als Religion bezeichnet. Es besteht zudem der Vorwurf missionierend tätig zu sein und andere Meinungen nicht zu akzeptieren.<ref>https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/vegane-ernaehrung-der-irrglaube-a-1221584.html</ref><ref>https://blog.tagesanzeiger.ch/hugostamm/index.php/33406/toedlicher-aberglaube/</ref><ref name='20min'>https://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Auch-vegane-Ernaehrung-erzeugt-Umweltprobleme--11615643</ref><ref>https://www.heise.de/tp/features/Vom-Veganismus-zur-Orthorexie-3366478.html/</ref>
    
==Ethische Gründe==
 
==Ethische Gründe==
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==Veganismus aus ökologischen Gründen==
 
==Veganismus aus ökologischen Gründen==
Häufig werden auch ökologische Gründe aufgeführt, die wissenschaftlich aber umstritten sind: Mitte September hat die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die Studie „Livestock: On our plates or eating at our table?“ veröffentlicht. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die tierische Veredelung keine Nahrungsmittelressourcen aufzehrt, die ansonsten direkt, also über pflanzliche Produkte, zur Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung zur Verfügung stünden. Laut FAO sind Tiere somit keine Nahrungsmittelkonkurrenten, sondern wichtiger Bestandteil der weltweiten menschlichen Nährstoffversorgung. Die Studie widerlegt unter anderem den häufig kritisierten angeblich hohen Getreideverbrauch über den Futtertrog. Er ist weitaus geringer als bisher angenommen. Die Nutztierfütterung beansprucht lediglich 13 Prozent der globalen Getreideernte. 86 Prozent aller Futtermittel, wie etwa Ernte-Reste und Nebenprodukte, wären für den menschlichen Verzehr überhaupt nicht geeignet. Eine Verwertung über den Tiermagen ist deshalb die einzige sinnvolle Alternative. Im globalen Durchschnitt werden lediglich drei Kilogramm Getreide zur Herstellung von einem Kilogramm Fleisch benötigt. Die Qualität des so erzeugten Proteins wird als sehr hoch beurteilt.<ref name='20min'></ref><ref>http://www.animal-health-online.de/main/tiere-sind-keine-nahrungskonkurrenten</ref>
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Häufig werden auch ökologische Gründe aufgeführt, die wissenschaftlich aber umstritten und meist massiv übertrieben sind: Mitte September hat die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die Studie „Livestock: On our plates or eating at our table?“ veröffentlicht. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die tierische Veredelung keine Nahrungsmittelressourcen aufzehrt, die ansonsten direkt, also über pflanzliche Produkte, zur Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung zur Verfügung stünden. Laut FAO sind Tiere somit keine Nahrungsmittelkonkurrenten, sondern wichtiger Bestandteil der weltweiten menschlichen Nährstoffversorgung. Die Studie widerlegt unter anderem den häufig kritisierten angeblich hohen Getreideverbrauch über den Futtertrog. Er ist weitaus geringer als bisher angenommen. Die Nutztierfütterung beansprucht lediglich 13 Prozent der globalen Getreideernte. 86 Prozent aller Futtermittel, wie etwa Ernte-Reste und Nebenprodukte, wären für den menschlichen Verzehr überhaupt nicht geeignet. Eine Verwertung über den Tiermagen ist deshalb die einzige sinnvolle Alternative. Im globalen Durchschnitt werden lediglich drei Kilogramm Getreide zur Herstellung von einem Kilogramm Fleisch benötigt. Die Qualität des so erzeugten Proteins wird als sehr hoch beurteilt.<ref name='20min'></ref><ref>http://www.animal-health-online.de/main/tiere-sind-keine-nahrungskonkurrenten</ref><ref>Originalquelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2211912416300013</ref> Veganismus entwickelte sich von einem 'Randnahrungsmittelkult' zu einer milliardenschweren Industrie mit stark steigender Tendenz.<ref>https://www.newstatesman.com/2019/03/how-veganism-went-fringe-food-cult-multibillion-pound-industry</ref><ref>https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-05-16/there-s-a-multibillion-dollar-race-on-to-replace-the-chicken-egg</ref>
    
==Veganismus als Ideologie==
 
==Veganismus als Ideologie==
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Die vegane Lebensweise beinhaltet oft die Ansicht, dass die Abgrenzung zwischen Menschen und Tieren willkürlich ist und zu einer Ungleichbehandlung der Tiere führe, ''Speziesismus'' genannt, in Anlehnung an den Begriff Rassismus. Diese ist das Kernstück des Konzepts der ''Tierrechte'', deren Vertreter eine ethische Umgestaltung der menschlichen Gesellschaft hin zum Veganismus erreichen wollen. Tierrechtler lehnen den Speziesismus strikt ab, ebenso wie das Halten von Heim- und Reittieren, und fordern für Tiere die gleichen Grundrechte wie für Menschen ein.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus</ref>
 
Die vegane Lebensweise beinhaltet oft die Ansicht, dass die Abgrenzung zwischen Menschen und Tieren willkürlich ist und zu einer Ungleichbehandlung der Tiere führe, ''Speziesismus'' genannt, in Anlehnung an den Begriff Rassismus. Diese ist das Kernstück des Konzepts der ''Tierrechte'', deren Vertreter eine ethische Umgestaltung der menschlichen Gesellschaft hin zum Veganismus erreichen wollen. Tierrechtler lehnen den Speziesismus strikt ab, ebenso wie das Halten von Heim- und Reittieren, und fordern für Tiere die gleichen Grundrechte wie für Menschen ein.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus</ref>
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Die Übergänge sind allerdings fließend und werden von verschiedenen Veganern unterschiedlich ausgelegt. So wird Honig mehrheitlich nicht gegessen, da Bienen ihrer Ansicht nach ausgebeutet werden; Gemüse, welches häufig unter unmenschlichen Bedingungen geerntet wird, wird aber unkritisch konsumiert.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article175101038/Italien-Das-dreckige-Geschaeft-mit-Mafia-Orangen.html Das dreckige Geschäft mit Mafia-Orangen]</ref><ref>[https://www.srf.ch/news/panorama/ausbeutung-im-gewaechshaus-gemuese-aus-spanien-hungerloehne-fuer-pfluecker Gemüse aus Spanien: Hungerlöhne für Pflücker]</ref><ref>[https://www.deutschlandfunkkultur.de/missbrauch-auf-obstplantagen-die-erntesklavinnen-europas.1076.de.html?dram:article_id=431513 Die Erntesklavinnen Europas]</ref>
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Die Übergänge sind allerdings fließend und werden von verschiedenen Veganern unterschiedlich ausgelegt. So wird Honig mehrheitlich nicht gegessen, da Bienen ihrer Ansicht nach ausgebeutet werden; Gemüse, welches häufig unter unmenschlichen und ausbeuterischen Bedingungen geerntet wird, wird aber konsumiert.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article175101038/Italien-Das-dreckige-Geschaeft-mit-Mafia-Orangen.html Das dreckige Geschäft mit Mafia-Orangen]</ref><ref>[https://www.srf.ch/news/panorama/ausbeutung-im-gewaechshaus-gemuese-aus-spanien-hungerloehne-fuer-pfluecker Gemüse aus Spanien: Hungerlöhne für Pflücker]</ref><ref>[https://www.deutschlandfunkkultur.de/missbrauch-auf-obstplantagen-die-erntesklavinnen-europas.1076.de.html?dram:article_id=431513 Die Erntesklavinnen Europas]</ref>
    
Aktivisten der Tierrechtsbewegung zeichnen sich häufig durch radikale Ansichten und Menschenhass aus und bringen ihre Überzeugungen zum Teil mit radikalen Maßnahmen zum Ausdruck. Dazu gehört die Befreiung von Tieren aus der Gefangenschaft, auch wenn diese in der Wildnis nicht überlebensfähig sind oder Schaden an der heimischen Tierwelt anrichten<ref>http://www.animal-health-online.de/klein/2010/03/17/tierschutzer-tausende-nerze-auf-beutezug-okosysteme-bedroht/5246/</ref> (ein Beispiel ist die Freilassung von Minks, einer amerikanischen Nerzart aus Pelztierfarmen, die den einheimischen Europäischen Nerz fast vollständig verdrängt hat). Die Freilassung von Labor- und Versuchstieren schädigt nicht nur die wissenschaftliche Forschung, sondern kann zur Verbreitung von Krankheitserregern führen. Somit ist es nicht gerechtfertigt, radikale Tierrechtler als Tierschützer zu bezeichnen; die radikale Tierrechtsbewegung ist nicht gleichzusetzen mit Personen, die dafür eintreten, Missstände in der Tierhaltung und Tierquälerei zu beseitigen oder die sich im Artenschutz engagieren.
 
Aktivisten der Tierrechtsbewegung zeichnen sich häufig durch radikale Ansichten und Menschenhass aus und bringen ihre Überzeugungen zum Teil mit radikalen Maßnahmen zum Ausdruck. Dazu gehört die Befreiung von Tieren aus der Gefangenschaft, auch wenn diese in der Wildnis nicht überlebensfähig sind oder Schaden an der heimischen Tierwelt anrichten<ref>http://www.animal-health-online.de/klein/2010/03/17/tierschutzer-tausende-nerze-auf-beutezug-okosysteme-bedroht/5246/</ref> (ein Beispiel ist die Freilassung von Minks, einer amerikanischen Nerzart aus Pelztierfarmen, die den einheimischen Europäischen Nerz fast vollständig verdrängt hat). Die Freilassung von Labor- und Versuchstieren schädigt nicht nur die wissenschaftliche Forschung, sondern kann zur Verbreitung von Krankheitserregern führen. Somit ist es nicht gerechtfertigt, radikale Tierrechtler als Tierschützer zu bezeichnen; die radikale Tierrechtsbewegung ist nicht gleichzusetzen mit Personen, die dafür eintreten, Missstände in der Tierhaltung und Tierquälerei zu beseitigen oder die sich im Artenschutz engagieren.
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==Gesundheitliche Risiken==
 
==Gesundheitliche Risiken==
Diverse öffentliche Einrichtungen warnen von den Gefahren einer veganen Ernährung. Im Jahr 2018 gelangte die Eidgenössische Ernährungskommission (EEK) zu dem Fazit, dass eine „gut geplante und supplementierte vegane Ernährung“ theoretisch den Nährstoffbedarf decken könnte, dies aber nur selten erreicht werde.<ref>[https://www.eek.admin.ch/dam/eek/de/dokumente/publikation-und-dokumentation/Management%20summary%20vegan%20DE%20format%C3%A9.pdf Eidgenössische Ernährungskommission (EEK): Übersichtsarbeit zu den ernährungsphysiologischen und gesundheitlichen Vor- und Nachteilen einer veganen Ernährung - Management Summary und Empfehlungen] 2. Mai 2018; S. 17.</ref> Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnt beispielsweise damit, dass „die ausreichende Versorgung mit bestimmten Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich“ sei.<ref>Richter et al. [https://www.ernaehrungs-umschau.de/english-articles/15-06-2016-vegan-diet Vegane Ernährung – Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).] In: Ernaehrungs Umschau international 63(04); S. 92–102. doi:10.4455/eu.2016.021.</ref>
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Diverse öffentliche Einrichtungen warnen von den Gefahren einer veganen Ernährung. Im Jahr 2018 gelangte die Eidgenössische Ernährungskommission (EEK) zu dem Fazit, dass eine „gut geplante und supplementierte vegane Ernährung“ theoretisch den Nährstoffbedarf decken könnte, „dies aber nur selten erreicht werde“.<ref>[https://www.eek.admin.ch/dam/eek/de/dokumente/publikation-und-dokumentation/Management%20summary%20vegan%20DE%20format%C3%A9.pdf Eidgenössische Ernährungskommission (EEK): Übersichtsarbeit zu den ernährungsphysiologischen und gesundheitlichen Vor- und Nachteilen einer veganen Ernährung - Management Summary und Empfehlungen] 2. Mai 2018; S. 17.</ref> Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnt beispielsweise damit, dass „die ausreichende Versorgung mit bestimmten Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich“ sei.<ref>Richter et al. [https://www.ernaehrungs-umschau.de/english-articles/15-06-2016-vegan-diet Vegane Ernährung – Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).] In: Ernaehrungs Umschau international 63(04); S. 92–102. doi:10.4455/eu.2016.021.</ref>
    
===Vitamin B12-Mangel===
 
===Vitamin B12-Mangel===
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===Risiken eines erhöhten Sojaverzehrs===
 
===Risiken eines erhöhten Sojaverzehrs===
 
Soja ist eine eiweißreiche Pflanze. Da Eiweiß für das Leben in freier Natur nicht nur wichtig, sondern auch knapp ist, sind eiweißreiche Pflanzen wie die Sojabohne reich an Abwehrstoffen gegen Fraßfeinde. Mit Phyto-Hormonen wird die Fruchtbarkeit von Fraßfeinden geschädigt (verschiedene Zootiere wurden dadurch unfruchtbar), mit Enzyminhibitoren die Eiweißverdauung blockiert, mit Saponinen die Darmwand geschädigt usw. Rohe Sojabohnen sind zum Beispiel für Gänse tödlich<ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref>. Das King’s College London kam in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen mit einem Kinderwunsch durch eine sojareiche Ernährung seltener schwanger werden.<ref>http://www.dailymail.co.uk/health/article-387376/Is-soya-bean.html</ref><ref>http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien/bericht-45704.html</ref> Das in Soja enthaltene Genistein, ein [[Phytoöstrogene|Phytoöstrogen]], beeinträchtigt bereits in geringen Mengen Spermien auf ihrer Wanderung zur Eizelle. Beim Menschen wurden - so eine Studie aus den USA - Hirnprobleme beobachtet. Wer gerne Tofu aß, dessen intellektuelle Fähigkeiten litten. Je mehr Sojakäse auf dem Speiseplan stand, desto schlechter war die Denkfähigkeiten der Menschen.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=293</ref><ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref> Tofu-Verzehr war auch mit einem erhöhten Risiko für Demenzerkrankungen assoziiert. Als Wirkmechanismus wird von den Autoren der Studie eine Beteiligung von [[Isoflavone|Isoflavonoiden]] aus Sojabohnen an den strukturellen Veränderungen im Gehirn diskutiert.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=293</ref> Soja ist daneben auch ein starkes Allergen, das insbesondere schwere Reaktionen bei Birkenpollenallergikern hervorrufen kann.<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/208/sojaprodukte_koennen_bei_birkenpollen_allergikern_schwere_allergische_reaktionen_ausloesen.pdf</ref>
 
Soja ist eine eiweißreiche Pflanze. Da Eiweiß für das Leben in freier Natur nicht nur wichtig, sondern auch knapp ist, sind eiweißreiche Pflanzen wie die Sojabohne reich an Abwehrstoffen gegen Fraßfeinde. Mit Phyto-Hormonen wird die Fruchtbarkeit von Fraßfeinden geschädigt (verschiedene Zootiere wurden dadurch unfruchtbar), mit Enzyminhibitoren die Eiweißverdauung blockiert, mit Saponinen die Darmwand geschädigt usw. Rohe Sojabohnen sind zum Beispiel für Gänse tödlich<ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref>. Das King’s College London kam in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen mit einem Kinderwunsch durch eine sojareiche Ernährung seltener schwanger werden.<ref>http://www.dailymail.co.uk/health/article-387376/Is-soya-bean.html</ref><ref>http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien/bericht-45704.html</ref> Das in Soja enthaltene Genistein, ein [[Phytoöstrogene|Phytoöstrogen]], beeinträchtigt bereits in geringen Mengen Spermien auf ihrer Wanderung zur Eizelle. Beim Menschen wurden - so eine Studie aus den USA - Hirnprobleme beobachtet. Wer gerne Tofu aß, dessen intellektuelle Fähigkeiten litten. Je mehr Sojakäse auf dem Speiseplan stand, desto schlechter war die Denkfähigkeiten der Menschen.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=293</ref><ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref> Tofu-Verzehr war auch mit einem erhöhten Risiko für Demenzerkrankungen assoziiert. Als Wirkmechanismus wird von den Autoren der Studie eine Beteiligung von [[Isoflavone|Isoflavonoiden]] aus Sojabohnen an den strukturellen Veränderungen im Gehirn diskutiert.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=293</ref> Soja ist daneben auch ein starkes Allergen, das insbesondere schwere Reaktionen bei Birkenpollenallergikern hervorrufen kann.<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/208/sojaprodukte_koennen_bei_birkenpollen_allergikern_schwere_allergische_reaktionen_ausloesen.pdf</ref>
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===Essstörungen===
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Es wird diskutiert, dass Veganismus im Zusammenhang mit Anorexie und Bulimie stehen könnte. Zudem wird ein Zusammenhang mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Orthorexia_nervosa Orthorexie], der übermäßigen Beschäftigung mit der Qualität der Lebensmittel aufgrund selbst auferlegter Regeln, angenommen.<ref>https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/article/954963/radikalisierung-ernaehrung-vegane-kost-ersatzreligion.html</ref><ref>https://tageswoche.ch/form/interview/anorexie-und-veganismus-haben-gemeinsamkeiten/</ref><ref>https://www.stern.de/genuss/essen/einfach-vegan/einfach-vegan-kaum-vegan--schon-krank--habe-ich-orthorexie--6819686.html</ref>
    
==Vegane Ernährung von Kindern==
 
==Vegane Ernährung von Kindern==
 
Bei einigen streng veganen Familien werden bereits kleine Kinder vegan ernährt.<ref>https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/kindheit-fleisch-wurst-gesund-riskant-32925324</ref> Sie erhalten nach Ende der Stillzeit Kokos- oder Sojamilch, Tee und Säfte und als feste Nahrung ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel. Diese Form der Ernährung birgt lebensgefährliche Risiken für Kleinkinder durch Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Calcium und Jod sowie an Vitaminen, vor allem Vitamin B12.<ref name='dge'>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1130</ref><ref>http://www.paediatrie-hautnah.de/archiv/2004/04/ph0404_212.pdf</ref> Da ihnen die für das schnelle Wachstum in dieser Lebensphase nötigen Nährstoffen fehlen, kommt es zu Entwicklungsstörungen, die sogar zum Tod des Kindes wegen Mangelernährung führen können.<ref>http://www.oe24.at/welt/weltchronik/Veganer-Eltern_liessen_Tochter_verhungern_282613.ece</ref><ref>http://www.shortnews.de/start.cfm?id=666663</ref><ref>https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/kindheit-fleisch-wurst-gesund-riskant-32925324</ref><ref>http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html</ref><ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Wenn-Eltern-den-Tod-der-eigenen-Kinder-in-Kauf-nehmen/story/13930467 Wenn Eltern den Tod der eigenen Kinder in Kauf nehmen. Tagesanzeiger, 7. November 2011]</ref> Der Mangel an Vitamin B12 kann bei Säuglingen zu irreversiblen Hirnschäden führen. Eine streng vegane Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern wird daher als ungeeignet bewertet.<ref>http://www.eufic.org/page/de/faqid/53/</ref><ref name='dge'></ref>
 
Bei einigen streng veganen Familien werden bereits kleine Kinder vegan ernährt.<ref>https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/kindheit-fleisch-wurst-gesund-riskant-32925324</ref> Sie erhalten nach Ende der Stillzeit Kokos- oder Sojamilch, Tee und Säfte und als feste Nahrung ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel. Diese Form der Ernährung birgt lebensgefährliche Risiken für Kleinkinder durch Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Calcium und Jod sowie an Vitaminen, vor allem Vitamin B12.<ref name='dge'>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1130</ref><ref>http://www.paediatrie-hautnah.de/archiv/2004/04/ph0404_212.pdf</ref> Da ihnen die für das schnelle Wachstum in dieser Lebensphase nötigen Nährstoffen fehlen, kommt es zu Entwicklungsstörungen, die sogar zum Tod des Kindes wegen Mangelernährung führen können.<ref>http://www.oe24.at/welt/weltchronik/Veganer-Eltern_liessen_Tochter_verhungern_282613.ece</ref><ref>http://www.shortnews.de/start.cfm?id=666663</ref><ref>https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/kindheit-fleisch-wurst-gesund-riskant-32925324</ref><ref>http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html</ref><ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Wenn-Eltern-den-Tod-der-eigenen-Kinder-in-Kauf-nehmen/story/13930467 Wenn Eltern den Tod der eigenen Kinder in Kauf nehmen. Tagesanzeiger, 7. November 2011]</ref> Der Mangel an Vitamin B12 kann bei Säuglingen zu irreversiblen Hirnschäden führen. Eine streng vegane Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern wird daher als ungeeignet bewertet.<ref>http://www.eufic.org/page/de/faqid/53/</ref><ref name='dge'></ref>
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Eine vegane Ernährung von Kindern führte in der Vergangenheit wiederholt zu mehrjährigen Gefängnisstrafen und Entzug des Sorgerechts.<ref>https://www.thelocal.se/20190523/swedish-parents-sentenced-to-three-months-jail-for-undernourishment-of-vegan-child</ref><ref>https://www.news.com.au/national/nsw-act/courts-law/parents-face-court-over-neglect-of-child-on-veganonly-diet/news-story/00b9be2eac43730183111939626ee10a</ref><ref>https://www.watson.ch/blogs/sektenblog/337158730-vorsicht-vegane-ernaehrung-kann-fuer-kinder-toedlich-sein</ref>
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Eine vegane Ernährung von Kindern führte in der Vergangenheit wiederholt zu mehrjährigen Gefängnisstrafen und Entzug des Sorgerechts.<ref>https://www.thelocal.se/20190523/swedish-parents-sentenced-to-three-months-jail-for-undernourishment-of-vegan-child</ref><ref>https://www.news.com.au/national/nsw-act/courts-law/parents-face-court-over-neglect-of-child-on-veganonly-diet/news-story/00b9be2eac43730183111939626ee10a</ref><ref>https://www.watson.ch/blogs/sektenblog/337158730-vorsicht-vegane-ernaehrung-kann-fuer-kinder-toedlich-sein</ref><ref>https://www.20min.ch/ausland/news/story/Eltern-vor-Gericht--weil-sie-ihr-Kind-vegan-ernaehrten-18273166</ref>
    
So verhungerte beispielsweise 2004 im deutschen Paderborn der 16 Monate alte Leon. Völlig entkräftet war das Kind an Austrocknung und Lungenentzündung gestorben. Die Eltern waren Anhänger der [[Urkost]] nach [[Franz Konz]], einer radikal-veganen Ernährungsweise, die nur nur Rohkost zulässt. Wegen des Hungertods ihres Sohnes wurden die Eltern zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/kind-verhungert-bewaehrungsstrafen-fuer-veganer-eltern-a-328416.html</ref>
 
So verhungerte beispielsweise 2004 im deutschen Paderborn der 16 Monate alte Leon. Völlig entkräftet war das Kind an Austrocknung und Lungenentzündung gestorben. Die Eltern waren Anhänger der [[Urkost]] nach [[Franz Konz]], einer radikal-veganen Ernährungsweise, die nur nur Rohkost zulässt. Wegen des Hungertods ihres Sohnes wurden die Eltern zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/kind-verhungert-bewaehrungsstrafen-fuer-veganer-eltern-a-328416.html</ref>
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Die DGKJ rät, Sojanahrung nur bei Babys einzusetzen, die unter angeborener Milchzuckerunverträglichkeit oder Galaktosämie leiden. Beide Stoffwechselstörungen kommen jedoch nur sehr selten vor. Eine Kuhmilcheiweißallergie, die zwei bis fünf Prozent der Säuglinge betrifft, sei hingegen kein Grund, auf Sojamilch umzusteigen, denn laut mehrerer Studien kann Soja statt Kuhmilch im ersten Lebensjahr keineswegs vor Allergien bewahren. Französische Behörden empfehlen sogar, Kindern unter drei Jahren gar keine Sojaprodukte zu geben.<ref name='sued'></ref>
 
Die DGKJ rät, Sojanahrung nur bei Babys einzusetzen, die unter angeborener Milchzuckerunverträglichkeit oder Galaktosämie leiden. Beide Stoffwechselstörungen kommen jedoch nur sehr selten vor. Eine Kuhmilcheiweißallergie, die zwei bis fünf Prozent der Säuglinge betrifft, sei hingegen kein Grund, auf Sojamilch umzusteigen, denn laut mehrerer Studien kann Soja statt Kuhmilch im ersten Lebensjahr keineswegs vor Allergien bewahren. Französische Behörden empfehlen sogar, Kindern unter drei Jahren gar keine Sojaprodukte zu geben.<ref name='sued'></ref>
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Darüber hinaus enthält die Muttermilch stillender Veganerinnen in einzelnen Fällen einen geringeren Gehalt an Nährstoffen (Lactose, Fette und Proteine), was teilweise zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und Wachstumsretardierung bei den Säuglingen führte.<ref>https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/vegane-ernaehrung-saeugling-kindesalter/</ref>  
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Darüber hinaus enthält die Muttermilch stillender Veganerinnen in einzelnen Fällen einen geringeren Gehalt an Nährstoffen (Lactose, Fette und Proteine), was teilweise zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und Wachstumsretardierung bei den Säuglingen führte.<ref>https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/vegane-ernaehrung-saeugling-kindesalter/</ref>
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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