Urkost

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Urkost ist eine Ernährungslehre von Franz Konz. Sie entspricht im wesentlichen einer rohköstlichen veganen Ernährung (Kochen ist tabu), nur dass zusätzlich Wert auf diverse wildwachsende Kräuter und das so genannte Erdeessen gelegt wird. Allerdings machte sich der Erfinder Konz Feinde in der veganen Bewegung als er ausdrücklich seinen Anhängern den Genuss von "rohen, glitschigen Kaulquappen", "klebrigen Schnecken" und nicht näher beschrieben "Kleingetier in rohem Zustand" empfahl. Er fügte hinzu: "Wenn Du hin und wieder mal zu rohem Fleisch greifen möchtest, dann solltest Du es salzlos essen...".

Laut Konz ist man mit dieser Ernährung vor jeglicher Krankheit gefeit, und diese sei auch geeignet, um eine bestehende Krankheit zu heilen. Wird ein Urköstler trotzdem mal krank, liegt das daran, dass er gegen Regeln der Urkost verstoßen hat oder sich früher nicht an die Regeln gehalten hat. Insofern ist das ein sektentypisches Gedankengebäude, da es schlicht unmöglich ist, nicht irgendwann gegen diese Regeln zu verstoßen und damit im Krankheitsfalle immer selber schuld ist. Siehe Checkliste für Urkost. Promotet wird die Urkost im Internet hauptsächlich von Brigitte Rondholz. Sie spricht dabei gerne von Urmethodik, während Konz die Urkost auch Urmedizin nennt. Sollte es trotz Urkost einmal zu Krankheiten oder Verletzungen kommen, so lassen sich diese mit Heilerde kurieren. Heilerde (mineralogisch gesehen Löß), innerlich oder äußerlich angewendet, ist das einzige von der Urkost-Ideologie tolerierte "Medikament".

Man kann die Urkost nicht als harmlose Schrulligkeit sehen, da langfristig von einer Mangelernährung ausgegangen werden muss. Besonders gefährlich ist sie bei Kleinkindern. Es sind bereits Fälle von toten - schlicht verhungerten - Kindern bekannt. Da sich der Kalorienbedarf mit einheimischen Wildkräutern und -früchten kaum decken lässt, propagieren Konz und vor allem Rondholz den Verzehr exotischer Tropenfrüchte wie Safu, Pagodenfrucht, Jackfrucht oder Durian. Diese sind bei darauf spezialisierten Versandhändlern erhältlich, allerdings sehr teuer, da sie aus den Tropen eingeflogen werden.

Ein weiteres Problem, welches bei veganer Ernährung auftreten kann, ist ein Mangel an Vitamin B12 (Cobalamin). Dies wird auch von vielen Rohköstlern eingeräumt, von Brigitte Rondholz für die Urkost allerdings vehement bestritten, unter anderem mit dem falschen Argument, dass der Mensch seinen Vitamin-B12-Bedarf quasi selbst deckt durch Darmbakterien, die Cobalamin erzeugen. Solche Bakterien existieren zwar, jedoch kann diese Quelle vom Körper praktisch nicht genutzt werden.