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177 Bytes entfernt ,  23:28, 30. Jun. 2010
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In der Urintherapie-Szene wird behauptet, der Harnstoff des Urins würde in die Haut aufgenommen und dort zur Linderung der Symptome führen, weil es ja auch harnstoffhaltige Salben gäbe, die gleichartiges nachweislich tun würden. Wässrig gelöster Harnstoff kann die fettige Hautschicht aber nicht durchdringen. Ist Harnstoff jedoch in einer fetthaltigen Creme gebunden, dann ist es möglich, dass die fetthaltige Grundlage ihm die Penetration in die oberen Hautschichten erlaubt.
 
In der Urintherapie-Szene wird behauptet, der Harnstoff des Urins würde in die Haut aufgenommen und dort zur Linderung der Symptome führen, weil es ja auch harnstoffhaltige Salben gäbe, die gleichartiges nachweislich tun würden. Wässrig gelöster Harnstoff kann die fettige Hautschicht aber nicht durchdringen. Ist Harnstoff jedoch in einer fetthaltigen Creme gebunden, dann ist es möglich, dass die fetthaltige Grundlage ihm die Penetration in die oberen Hautschichten erlaubt.
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Zur angeblich wundersame Wirkung getrunkenen Urins meint Prof. Hopff: 'Neben den bereits beschriebenen unspezifischen Wirkungen gibt es aber noch eine spezifische Wirkung bei innerlicher (oraler) Anwendung. Der Harnstoff wirkt dann als Diuretikum, d.h. harntreibend. Das wussten schon die Apotheker des Mittelalters, die den 'apozème Suisse' offerierten. Es handelte sich dabei um eingedickten Kuh-Harn, der mit verschiedenen Aromastoffen behandelt wurde, um den unangenehmen Geruch zu überdecken. Selbstverständlich mussten die Patienten auch die durch andere Bestandteile des Urins bedingten Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Aber die Hauptwirkung, die osmotische Wirkung, war beachtlich.'
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Zur angeblich wundersame Wirkung getrunkenen Urins meint Prof. Hopff:
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:''Neben den bereits beschriebenen unspezifischen Wirkungen gibt es aber noch eine spezifische Wirkung bei innerlicher (oraler) Anwendung. Der Harnstoff wirkt dann als Diuretikum, d.h. harntreibend. Das wussten schon die Apotheker des Mittelalters, die den 'apozème Suisse' offerierten. Es handelte sich dabei um eingedickten Kuh-Harn, der mit verschiedenen Aromastoffen behandelt wurde, um den unangenehmen Geruch zu überdecken. Selbstverständlich mussten die Patienten auch die durch andere Bestandteile des Urins bedingten Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Aber die Hauptwirkung, die osmotische Wirkung, war beachtlich.''
    
Es ist bekannt, dass man in Notsituationen den eigenen Urin trinken kann, um eine zeitlang zu überleben. Es ist aber hierbei so wie mit dem Trinken von Salzwasser: Je mehr osmotisch wirkende Substanzen man sich einverleibt, um so schlimmer wird die Angelegenheit.
 
Es ist bekannt, dass man in Notsituationen den eigenen Urin trinken kann, um eine zeitlang zu überleben. Es ist aber hierbei so wie mit dem Trinken von Salzwasser: Je mehr osmotisch wirkende Substanzen man sich einverleibt, um so schlimmer wird die Angelegenheit.
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In der naturwissenschaftlich orientierten Medizin hat die Urintherapie keinen Platz mehr. Sie ist überflüssig, unwirksam und hat keine brauchbaren Wirkungen. Niemand kommt heute mehr auf die Idee, sich Kuh-Harn, Kröten oder Wanzen absichtlich einzuverleiben.
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In der modernen evidenzbasierten Medizin hat die Urintherapie keinen Platz mehr.
    
==Verwandte Therapien==
 
==Verwandte Therapien==
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