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'''Uri Geller''' (geb. als '''György Gellér''' <ref>http://www.randi.org/jr/2007-07/072707bashing.html#i3 Randi www.jref.org.]</ref> 20. Dezember 1946, Tel Aviv) ist ein israelischer Besteckbieger und Bühnenzauberer, der von sich behauptet, übersinnliche Kräfte zu besitzen. Im Dezember 2007 gestand Geller andererseits ein, lediglich ''Entertainer'' zu sein der ''eine gute Show'' machen wolle. Auch wolle er nicht mehr behaupten ''übernatürliche Kräfte'' zu besitzen <ref>Interview in ''Magische Welt'' Dezember 2007. Geller: ''...Ich sage nicht mehr, dass ich übernatürliche Kräfte besitze. Ich bin ein Entertainer, ich will eine gute Show machen. Mein gesamter Charakter hat sich verändert...''</ref>. Bisher konnte jede von Gellers Vorführungen mit bekannten Tricks nachgestellt und erklärt werden.
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'''Uri Geller''' (geb. als '''György Gellér''' <ref>http://www.randi.org/jr/2007-07/072707bashing.html#i3 Randi www.jref.org.]</ref> 20. Dezember 1946, Tel Aviv) ist ein israelischer Besteckbieger und Bühnenzauberer, der von sich behauptet, übersinnliche Kräfte zu besitzen. Im Dezember 2007 gestand Geller andererseits ein, lediglich ''Entertainer'' zu sein, der ''eine gute Show'' machen wolle. Auch wolle er nicht mehr behaupten, ''übernatürliche Kräfte'' zu besitzen <ref>Interview in ''Magische Welt'' Dezember 2007. Geller: ''...Ich sage nicht mehr, dass ich übernatürliche Kräfte besitze. Ich bin ein Entertainer, ich will eine gute Show machen. Mein gesamter Charakter hat sich verändert...''</ref>. Bisher konnte jede von Gellers Vorführungen mit bekannten Tricks nachgestellt und erklärt werden.
    
==Biographie==
 
==Biographie==
Geller gibt an, im Alter von fünf Jahren ein Schlüsselerlebnis gehabt zu haben, als ihn im Garten eines Hauses gegenüber seines Elternhauses ein extrem heller Lichtblitz kurzzeitig zu Boden warf. Kurz darauf habe es zum Mittagessen Suppe gegeben, wobei sich sein Löffel verbogen habe und anschließend gebrochen sei.<ref name="welt">[http://www.welt.de/print-welt/article352809/Auf_Biegen_und_Brechen.html Kulke U, ''Auf Biegen und Brechen''], in ''Die Welt'', Ausgabe vom 16. November 2004</ref> In anderen Interviews gibt er an, seine übernatürlichen Kräfte in der Grundschule entdeckt zu haben.<ref name ="markus">[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24973/1.html Kompa M, ''Wie Uri Geller den Dritten Weltkrieg verhinderte''], in ''Telepolis'', vom 2. April 2007</ref>. Er arbeitete später als Fotomodell und begann 1969 seine angebliche Fähigkeit Löffel zu manipulieren, zu vermarkten.<ref name="welt"/>  
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Geller gibt an, im Alter von fünf Jahren ein Schlüsselerlebnis gehabt zu haben, als ihn im Garten eines Hauses gegenüber seines Elternhauses ein extrem heller Lichtblitz kurzzeitig zu Boden warf. Kurz darauf habe es zum Mittagessen Suppe gegeben, wobei sich sein Löffel verbogen habe und anschließend gebrochen sei.<ref name="welt">[http://www.welt.de/print-welt/article352809/Auf_Biegen_und_Brechen.html Kulke U, ''Auf Biegen und Brechen''], in ''Die Welt'', Ausgabe vom 16. November 2004</ref> In anderen Interviews gibt er an, seine übernatürlichen Kräfte in der Grundschule entdeckt zu haben.<ref name ="markus">[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24973/1.html Kompa M, ''Wie Uri Geller den Dritten Weltkrieg verhinderte''], in ''Telepolis'', vom 2. April 2007</ref>. Er arbeitete später als Fotomodell und begann 1969, seine angebliche Fähigkeit Löffel zu manipulieren, zu vermarkten.<ref name="welt"/>  
    
Entdeckt wurde Geller von dem wohlhabenden New Yorker Parapsychologen Andrija Puharich <ref name="zeit1974">[http://www.zeit.de/1974/46/Uri-und-die-Wissenschaft?page=all Randow T, ''Uri und die Wissenschaft''], in ''Die Zeit'', 1974</ref> (1918–1995), seinem späteren Biographen, der auch unter dem Namen Henry K. Puharich bekannt ist. Puharich hält einige Patente im Bereich von miniaturisierten Hörhilfen, unter anderem US 2,995,633.<ref>Puharich HK, Lawrence JL, ''Means for aiding hearing'', U.S. Patent 2,995,633</ref> Darin wird ein miniaturisiertes Hörgerät beschrieben, das sich im Zahn einer Person befindet.
 
Entdeckt wurde Geller von dem wohlhabenden New Yorker Parapsychologen Andrija Puharich <ref name="zeit1974">[http://www.zeit.de/1974/46/Uri-und-die-Wissenschaft?page=all Randow T, ''Uri und die Wissenschaft''], in ''Die Zeit'', 1974</ref> (1918–1995), seinem späteren Biographen, der auch unter dem Namen Henry K. Puharich bekannt ist. Puharich hält einige Patente im Bereich von miniaturisierten Hörhilfen, unter anderem US 2,995,633.<ref>Puharich HK, Lawrence JL, ''Means for aiding hearing'', U.S. Patent 2,995,633</ref> Darin wird ein miniaturisiertes Hörgerät beschrieben, das sich im Zahn einer Person befindet.
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===Karriere als Bühnenmagier===
 
===Karriere als Bühnenmagier===
Geller erregte in den 1970er Jahren erstmals Aufsehen mit seinen Fernsehauftritten, in denen er angeblich durch telepathische Kräfte versteckt gemalte Zeichnungen nachmalte, stehengebliebene Uhren zum Ticken brachte und Besteck verbog. Er sagt in Interviews gelegentlich, dass er glaubt, seine Kräfte von Außerirdischen vom Planeten „Hoova“<ref name="stern2008">[http://www.stern.de/unterhaltung/tv/:Uri-Geller-Trauerspiel-L%F6ffel/607221.html?vs=1 Erichsen B, ''Trauerspiel mit Löffel''], in Stern, Ausgabe vom 8. Januar 2008</ref>, von Gott oder von anderen höheren Mächten erhalten zu haben.<ref>http://www.uri-geller.com/quest.htm</ref> In Deutschland sorgte sein Fernsehauftritt am 17.&nbsp;Januar 1974 in der Wim-Thoelke-Show ''Drei mal Neun'' für Furore. In der Schweiz kam es nach einem Auftritt in einer von Werner Vetterli moderierten Sendung zu einem „Geller-Fieber“.
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Geller erregte in den 1970er Jahren erstmals Aufsehen mit seinen Fernsehauftritten, in denen er angeblich durch telepathische Kräfte versteckt gemalte Zeichnungen nachmalte, stehengebliebene Uhren zum Ticken brachte und Besteck verbog. Er sagt in Interviews gelegentlich, dass er glaube, seine Kräfte von [[Außerirdische]]n vom Planeten "Hoova",<ref name="stern2008">[http://www.stern.de/unterhaltung/tv/:Uri-Geller-Trauerspiel-L%F6ffel/607221.html?vs=1 Erichsen B: Trauerspiel mit Löffel]. Stern, 8. Januar 2008</ref> von Gott oder von anderen höheren Mächten erhalten zu haben.<ref>http://www.uri-geller.com/quest.htm</ref> In Deutschland sorgte sein Fernsehauftritt am 17.&nbsp;Januar 1974 in der Show "Drei mal Neun" für Furore. In der Schweiz kam es nach einem Auftritt in einer von Werner Vetterli moderierten Sendung zu einem "Geller-Fieber".
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Nach vielen Jahren der TV-Abstinenz hatte Geller 2004 in Deutschland mit der Sendung „Die Uri Geller Show“ ein Comeback. RTL hatte damit einen Marktanteil von 25,5&nbsp;% in der werberelevanten Zielgruppe. Das entsprach fast sechs Millionen Zuschauern.
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Nach vielen Jahren der TV-Abstinenz hatte Geller 2004 in Deutschland mit der Sendung "Die Uri Geller Show“ ein Comeback. RTL hatte damit einen Marktanteil von 25,5&nbsp;% in der werberelevanten Zielgruppe. Das entsprach fast sechs Millionen Zuschauern. Mittlerweile sieht er seine Verbindung zu den Außerirdischen anders. Die habe ihm ein Wissenschaftler der CIA damals eingeredet. An Aliens und Ufos glaube er aber weiterhin.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/medien-news/Uri-Geller;art15532,2451834 Waleczek T: Uri Geller – „Ich glaube noch an Aliens“]. Der Tagesspiegel, 8. Januar 2008</ref>
 
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Mittlerweile sieht er seine Verbindung zu den Außerirdischen anders. Die habe ihm ein Wissenschaftler der CIA damals eingeredet. An Aliens und Ufos glaube er aber weiterhin.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/medien-news/Uri-Geller;art15532,2451834 Waleczek T, ''Uri Geller – „Ich glaube noch an Aliens“''], in ''Der Tagesspiegel'', Ausgabe vom 8. Januar 2008</ref>
      
===Angebliche Auftragsarbeiten für Firmen und CIA===
 
===Angebliche Auftragsarbeiten für Firmen und CIA===
 
In den 1980er Jahren hat Geller sich mit seinen Vorführungen weitgehend zurückgezogen. In dieser Zeit verdiente er sein Geld angeblich mit dem Suchen von Gold, Öl und Erzen. Durch einfache „Konzentrationsarbeit“ habe er die umständliche Prospektion unnötig gemacht. Geller nennt dazu keine Firmennamen. Er arbeitete angeblich auch für Geheimdienste. So nimmt er für sich in Anspruch, im Auftrag der CIA, für die er nach eigenen Angaben drei Jahre arbeitete, Kriege verhindert zu haben.
 
In den 1980er Jahren hat Geller sich mit seinen Vorführungen weitgehend zurückgezogen. In dieser Zeit verdiente er sein Geld angeblich mit dem Suchen von Gold, Öl und Erzen. Durch einfache „Konzentrationsarbeit“ habe er die umständliche Prospektion unnötig gemacht. Geller nennt dazu keine Firmennamen. Er arbeitete angeblich auch für Geheimdienste. So nimmt er für sich in Anspruch, im Auftrag der CIA, für die er nach eigenen Angaben drei Jahre arbeitete, Kriege verhindert zu haben.
Er hätte im Flugzeug neben KGB-Agenten gesessen und mit seiner „Konzentrationskraft“ die Daten in deren Koffern gelöscht. Auf den Unterhändler von Michail Gorbatschow hätte er dabei einen so großen Einfluss gehabt, dass Gorbatschow am nächsten Tag vorgeschlagen habe, die Mittelstreckenraketen abzuschaffen.<ref name="welt"/>
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Er habe im Flugzeug neben KGB-Agenten gesessen und mit seiner „Konzentrationskraft“ die Daten in deren Koffern gelöscht. Auf den Unterhändler von Michail Gorbatschow habe er dabei einen so großen Einfluss gehabt, dass Gorbatschow am nächsten Tag vorgeschlagen habe, die Mittelstreckenraketen abzuschaffen.<ref name="welt"/>
    
===Vorhersagen von Uri Geller===
 
===Vorhersagen von Uri Geller===
* Anfang 1970 sagte Geller voraus, dass der ägyptische Präsident Nasser noch lange leben und König Hussein von Jordanien bald einem Attentat zum Opfer fallen werde. Nasser starb acht Monate nach dieser Voraussage und König Hussein 26 Jahre später in seinem Bett.<ref>[http://www.nahost-politik.de/israel/gesellschaft/neujahr.htm Yoel M, ''Die Vorhersagen zu den Feiertagen: Der Fluch des Durchschnittsjahres''], in ''Ha'aretz'', Ausgabe vom 26. September 2003, Übersetzung von Daniela Marcus</ref> Andere Quellen berichten dagegen, dass Geller auf der Bühne eine Vision vom im Sterben liegenden Nasser gehabt hätte. Kritiker vermuten dabei, dass ihm die Nachricht von Nassers Tod durch den Vorhang berichtet wurde.<ref name="markus"/>
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* Anfang 1970 sagte Geller voraus, dass der ägyptische Präsident Nasser noch lange leben und König Hussein von Jordanien bald einem Attentat zum Opfer fallen werde. Nasser starb acht Monate nach dieser Voraussage und König Hussein 26 Jahre später in seinem Bett.<ref>[http://www.nahost-politik.de/israel/gesellschaft/neujahr.htm Yoel M, ''Die Vorhersagen zu den Feiertagen: Der Fluch des Durchschnittsjahres''], in ''Ha'aretz'', Ausgabe vom 26. September 2003, Übersetzung von Daniela Marcus</ref> Andere Quellen berichten dagegen, dass Geller auf der Bühne eine Vision vom im Sterben liegenden Nasser gehabt habe. Kritiker vermuten dabei, dass ihm die Nachricht von Nassers Tod durch den Vorhang berichtet wurde.<ref name="markus"/>
 
* Er prophezeite einen Erfolg des englischen Nationalteams bei der Fußball-Europameisterschaft 1996 im Halbfinale gegen Deutschland. Es gewann aber Deutschland.<ref name="stern2008"/>
 
* Er prophezeite einen Erfolg des englischen Nationalteams bei der Fußball-Europameisterschaft 1996 im Halbfinale gegen Deutschland. Es gewann aber Deutschland.<ref name="stern2008"/>
 
* Auch sagte er dem Formel1-Piloten David Coulthard einen nicht eingetretenen Erfolg voraus.<ref name="stern2008"/>
 
* Auch sagte er dem Formel1-Piloten David Coulthard einen nicht eingetretenen Erfolg voraus.<ref name="stern2008"/>
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Anfänglich konnte Geller eine Reihe von Physikern und andere Wissenschaftler mit seinen Vorführungen beeindrucken und überzeugen. Beispielsweise wurde in dem angesehenen Magazin Nature 1974 ein Artikel der beiden Laser-Spezialisten<ref name="zeit1974"/> Russell Targ und Harold Puthoff vom renommierten Stanford Research Institute (SRI)<ref>[http://www.time.com/time/columnist/jaroff/article/0,9565,193084,00.html Jaroff L, ''Investigating the Power of Prayer''], in Time, Ausgabe vom 16. Januar 2002</ref> über die hellseherischen Fähigkeiten von Geller veröffentlicht.<ref>Russel T, Puthoff H, ''Information transmission under conditions of sensory shielding.'', in ''Nature'', 251/1974, S.602–7.</ref> Der Artikel wurde im Editorial<ref>[http://www.uri-geller.com/content/research/nature.htm ''Investigating the paranormal''], in ''Nature'', 251/1974, S.559.</ref> als „schwach in Design und Ausführung“, „beunruhigend unklar“ bezüglich experimenteller Details, „unbehaglich was Vorkehrungen gegen fehlerhafte Schlussfolgerungen betrifft“, bezeichnet. Den beiden Autoren wurde in dem beispiellosen und geradezu entschuldigenden Editorial vorgeworfen, dass „einige Methoden naiv“ gewesen seien und dass „die Experimentatoren einen Mangel an Qualifikation“ aufwiesen.<ref name="time1974">[http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,945074,00.html ''New Flap Over Uri'', in ''Time''], Ausgabe vom 4. November 1974</ref>
 
Anfänglich konnte Geller eine Reihe von Physikern und andere Wissenschaftler mit seinen Vorführungen beeindrucken und überzeugen. Beispielsweise wurde in dem angesehenen Magazin Nature 1974 ein Artikel der beiden Laser-Spezialisten<ref name="zeit1974"/> Russell Targ und Harold Puthoff vom renommierten Stanford Research Institute (SRI)<ref>[http://www.time.com/time/columnist/jaroff/article/0,9565,193084,00.html Jaroff L, ''Investigating the Power of Prayer''], in Time, Ausgabe vom 16. Januar 2002</ref> über die hellseherischen Fähigkeiten von Geller veröffentlicht.<ref>Russel T, Puthoff H, ''Information transmission under conditions of sensory shielding.'', in ''Nature'', 251/1974, S.602–7.</ref> Der Artikel wurde im Editorial<ref>[http://www.uri-geller.com/content/research/nature.htm ''Investigating the paranormal''], in ''Nature'', 251/1974, S.559.</ref> als „schwach in Design und Ausführung“, „beunruhigend unklar“ bezüglich experimenteller Details, „unbehaglich was Vorkehrungen gegen fehlerhafte Schlussfolgerungen betrifft“, bezeichnet. Den beiden Autoren wurde in dem beispiellosen und geradezu entschuldigenden Editorial vorgeworfen, dass „einige Methoden naiv“ gewesen seien und dass „die Experimentatoren einen Mangel an Qualifikation“ aufwiesen.<ref name="time1974">[http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,945074,00.html ''New Flap Over Uri'', in ''Time''], Ausgabe vom 4. November 1974</ref>
 
Der Artikel, wie auch seine Veröffentlichung, wurden sehr kontrovers diskutiert.<ref>Dixon B, ''Peerless review'' in ''Current Biology'', 9/1999, S.R794</ref>
 
Der Artikel, wie auch seine Veröffentlichung, wurden sehr kontrovers diskutiert.<ref>Dixon B, ''Peerless review'' in ''Current Biology'', 9/1999, S.R794</ref>
Nature wollte den Artikel zunächst nicht veröffentlichen und schickte ihn an das SRI zurück. Da er jedoch von zwei qualifizierten Wissenschaftlern einer führenden Forschungseinrichtung verfasst wurde und der Inhalt einer wissenschaftlichen Untersuchung würdig erschien, entschloss man sich doch zur Veröffentlichung. Zudem wollten die Herausgeber anderen Forschungseinrichtungen die Möglichkeit geben, die Qualität des Institutes und deren Beitrag zur Parapsychologie beurteilen zu können. Im Editorial der Ausgabe wurde außerdem auf eine gleichzeitige, sechzehnseitige Veröffentlichung des Physikers Joseph Hanlon im New Scientist hingewiesen, die eine zweimonatige Nachforschung über Geller und die SRI-Experimente zum Thema hat. Dieser Artikel würde die Positionen Gellers und der SRI-Forscher untergraben.<ref name ="time1974"/><ref name="newscientist">Hanlon J, ''Uri Geller and Science'', in ''New Scientist'', 64/1974, S.170–85.</ref>
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Nature wollte den Artikel zunächst nicht veröffentlichen und schickte ihn an das SRI zurück. Da er jedoch von zwei qualifizierten Wissenschaftlern einer führenden Forschungseinrichtung verfasst wurde und der Inhalt einer wissenschaftlichen Untersuchung würdig erschien, entschloss man sich doch zur Veröffentlichung. Zudem wollten die Herausgeber anderen Forschungseinrichtungen die Möglichkeit geben, die Qualität des Institutes und dessen Beitrag zur Parapsychologie beurteilen zu können. Im Editorial der Ausgabe wurde außerdem auf eine gleichzeitige, sechzehnseitige Veröffentlichung des Physikers Joseph Hanlon im New Scientist hingewiesen, die eine zweimonatige Nachforschung über Geller und die SRI-Experimente zum Thema hatte. Dieser Artikel untergrabe die Positionen Gellers und der SRI-Forscher.<ref name ="time1974"/><ref name="newscientist">Hanlon J, ''Uri Geller and Science'', in ''New Scientist'', 64/1974, S.170–85.</ref>
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Der ehemalige US-Astronaut Edgar Mitchell, selbst bekannt dafür parapsychologischen Phänomenen zugeneigt zu sein, schilderte als Augenzeuge die Untersuchungen am SRI wie folgt: „Hal (Puthoff) und Russ (Targ) waren so begierig darauf, Geller bei der Arbeit zu halten, daß sie sich von ihm in die Enge treiben ließen und schließlich auf jede seiner Launen eingingen. Wenn er drohte fortzugehen, gaben sie nach und taten alles, was er wollte. Natürlich verloren sie so die Kontrolle über die Situation, und das wurde von Mal zu Mal schlimmer."<ref name="zeit1974"/>
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Der ehemalige US-Astronaut Edgar Mitchell, selbst bekannt dafür, parapsychologischen Phänomenen zugeneigt zu sein, schilderte als Augenzeuge die Untersuchungen am SRI wie folgt: „Hal (Puthoff) und Russ (Targ) waren so begierig darauf, Geller bei der Arbeit zu halten, daß sie sich von ihm in die Enge treiben ließen und schließlich auf jede seiner Launen eingingen. Wenn er drohte fortzugehen, gaben sie nach und taten alles, was er wollte. Natürlich verloren sie so die Kontrolle über die Situation, und das wurde von Mal zu Mal schlimmer."<ref name="zeit1974"/>
    
In Nature veröffentlichten vier Jahre später zwei andere Wissenschaftler, wie Geller möglicherweise ihre Kollegen hereingelegt hat. Der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman traf Geller selbst und erklärte: „Nur weil ein guter Zauberer irgend etwas tut, sollte man nicht gleich zu dem Schluss kommen, es handele sich um ein reales Phänomen.“ <ref name="sueddeutsche">[http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/490/151112/ Schulte von Drach MC, ''Kann Uri Geller mental Löffel verbiegen?'', in ''Süddeutsche Zeitung'', Ausgabe vom 7. Januar 2008]</ref>
 
In Nature veröffentlichten vier Jahre später zwei andere Wissenschaftler, wie Geller möglicherweise ihre Kollegen hereingelegt hat. Der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman traf Geller selbst und erklärte: „Nur weil ein guter Zauberer irgend etwas tut, sollte man nicht gleich zu dem Schluss kommen, es handele sich um ein reales Phänomen.“ <ref name="sueddeutsche">[http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/490/151112/ Schulte von Drach MC, ''Kann Uri Geller mental Löffel verbiegen?'', in ''Süddeutsche Zeitung'', Ausgabe vom 7. Januar 2008]</ref>
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Wissenschaftler sind nicht darauf trainiert, schnelle Bewegungen anderer Personen zu verfolgen. Professionelle Magier verfügen dagegen über diese trainierte Eigenschaft.<ref>Diaconis P, ''Statistical problems in ESP research'', in ''Science'', 201/1978, S.131–6.</ref> Zudem gehen sie von vornherein davon aus, dass alles „Übernatürliche“ immer und überall Täuschung ist. Sie können die Kontrollbedingungen definieren, welche die entsprechenden Tricks verunmöglichen. Auch Uri Geller musste sich bei den entsprechenden Bedingungen geschlagen geben.<ref>Fröhlich G, ''Visuelles in der wissenschaftlichen Kommunikation - z.B. Betrug und Fälschung'', in ''European Journal for Semiotic Studies'', 15/2003, S.627–55.</ref><ref>Gardner M, ''Kabarett der Täuschungen. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft.'', Berlin, 1983.</ref>
 
Wissenschaftler sind nicht darauf trainiert, schnelle Bewegungen anderer Personen zu verfolgen. Professionelle Magier verfügen dagegen über diese trainierte Eigenschaft.<ref>Diaconis P, ''Statistical problems in ESP research'', in ''Science'', 201/1978, S.131–6.</ref> Zudem gehen sie von vornherein davon aus, dass alles „Übernatürliche“ immer und überall Täuschung ist. Sie können die Kontrollbedingungen definieren, welche die entsprechenden Tricks verunmöglichen. Auch Uri Geller musste sich bei den entsprechenden Bedingungen geschlagen geben.<ref>Fröhlich G, ''Visuelles in der wissenschaftlichen Kommunikation - z.B. Betrug und Fälschung'', in ''European Journal for Semiotic Studies'', 15/2003, S.627–55.</ref><ref>Gardner M, ''Kabarett der Täuschungen. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft.'', Berlin, 1983.</ref>
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Bei dem Verbiegen der Löffel vermutete man anfänglich eine Präparierung von Gellers Fingern mit einer quecksilberhaltigen Verbindung, welche die Löffel durch Legierungsbildung zum Erweichen bringen würde.<ref>Materials & Design, Vol.2, Issue 3, März 1981, S.116–7</ref> Später entdeckte man dann, dass dieser „Geller-Effekt“ mit mehrfach vorgebogenen Löffeln erheblich einfacher zu erreichen ist.<ref>[http://www.gwup.org/themen/texte/uri_geller/ gwup.de, ''Uri Geller: Showman oder PSI-Wunder?''], abgerufen am 8. Januar 2008</ref>
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Bei dem Verbiegen der Löffel vermutete man anfänglich eine Präparierung von Gellers Fingern mit einer quecksilberhaltigen Verbindung, welche die Löffel durch Legierungsbildung zum Erweichen bringe.<ref>Materials & Design, Vol.2, Issue 3, März 1981, S.116–7</ref> Später entdeckte man dann, dass dieser „Geller-Effekt“ mit mehrfach vorgebogenen Löffeln erheblich einfacher zu erreichen ist.<ref>[http://www.gwup.org/themen/texte/uri_geller/ gwup.de, ''Uri Geller: Showman oder PSI-Wunder?''], abgerufen am 8. Januar 2008</ref>
    
Der Spiegel ließ Geller kurz nach seinem TV-Auftritt bei der Wim-Thoelke-Show ''Drei mal Neun'' 1974 eine Gabel zerlegen. Eine anschließende Prüfung der Bundesanstalt für Materialprüfung ergab, dass das Besteck mit Hilfe einer Chemikalie entzwei ging.<ref name="loeffelbieger">[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,527262,00.html Becker M, ''Deutschlands nächster Löffelbieger''], in ''Spiegel-Online'', vom 8. Januar 2008]</ref>
 
Der Spiegel ließ Geller kurz nach seinem TV-Auftritt bei der Wim-Thoelke-Show ''Drei mal Neun'' 1974 eine Gabel zerlegen. Eine anschließende Prüfung der Bundesanstalt für Materialprüfung ergab, dass das Besteck mit Hilfe einer Chemikalie entzwei ging.<ref name="loeffelbieger">[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,527262,00.html Becker M, ''Deutschlands nächster Löffelbieger''], in ''Spiegel-Online'', vom 8. Januar 2008]</ref>
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===Onlinevideos===
 
===Onlinevideos===
Derzeit kursieren im Internet verschiedene Videos, die Gellers Tricks enttarnen. Unter anderem gibt es einen Mitschnitt aus der israelischen Fernsehsendung ''The Successor'', der zeigt, wie sich Geller einen kleinen Gegenstand (vermutlich einen Magneten) an den Daumen klebt, um einen Kompass zum Drehen zu bringen.<ref>[http://youtube.com/watch?v=V1Y7QR314xA Fernsehmitschnitt aus „The Successor mit dem Daumen-Trick“]</ref> Geller versucht immer wieder, gegen solche Videos vorzugehen mit der Begründung, dass sein Urheberrecht dadurch geschädigt würde.<ref>DWDL.de: [http://www.dwdl.de/article/news_11409,00.html ''Faule Tricks bei ProSieben: Uri-Geller-Show kommt'']</ref>
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Derzeit kursieren im Internet verschiedene Videos, die Gellers Tricks enttarnen. Unter anderem gibt es einen Mitschnitt aus der israelischen Fernsehsendung ''The Successor'', der zeigt, wie sich Geller einen kleinen Gegenstand (vermutlich einen Magneten) an den Daumen klebt, um einen Kompass zum Drehen zu bringen.<ref>[http://youtube.com/watch?v=V1Y7QR314xA Fernsehmitschnitt aus „The Successor mit dem Daumen-Trick“]</ref> Geller versucht immer wieder, gegen solche Videos vorzugehen mit der Begründung, dass sein Urheberrecht dadurch geschädigt werde.<ref>DWDL.de: [http://www.dwdl.de/article/news_11409,00.html ''Faule Tricks bei ProSieben: Uri-Geller-Show kommt'']</ref>
 
So verlangte Geller von YouTube die Entfernung eines 14 Minuten langen Videos, das sich in kritischer Weise mit seinen behaupteten übersinnlichen Kräften auseinandersetzt. Der Account des Benutzers wurde daraufhin von YouTube gelöscht. Allerdings zu Unrecht, denn Geller hat –&nbsp;wie sich später herausstellte&nbsp;– lediglich einen Copyright-Anspruch auf drei Sekunden des Videoinhaltes. Daraufhin wurde eine Gegenklage wegen illegaler Beantragung einer ''Digital Millennium Copyright Act Takedown Notice'' (dt. „Abmahnung nach Urhebergesetz“) eingereicht, da Geller nicht der Rechteinhaber des beanstandeten Materials ist.<ref>[http://derstandard.at/?url=/?id=2874272 Der Standard vom 11. Mai 2007, ''YouTube: Versuch Video entfernen zu lassen bringt Uri Geller Klage ein'']</ref>
 
So verlangte Geller von YouTube die Entfernung eines 14 Minuten langen Videos, das sich in kritischer Weise mit seinen behaupteten übersinnlichen Kräften auseinandersetzt. Der Account des Benutzers wurde daraufhin von YouTube gelöscht. Allerdings zu Unrecht, denn Geller hat –&nbsp;wie sich später herausstellte&nbsp;– lediglich einen Copyright-Anspruch auf drei Sekunden des Videoinhaltes. Daraufhin wurde eine Gegenklage wegen illegaler Beantragung einer ''Digital Millennium Copyright Act Takedown Notice'' (dt. „Abmahnung nach Urhebergesetz“) eingereicht, da Geller nicht der Rechteinhaber des beanstandeten Materials ist.<ref>[http://derstandard.at/?url=/?id=2874272 Der Standard vom 11. Mai 2007, ''YouTube: Versuch Video entfernen zu lassen bringt Uri Geller Klage ein'']</ref>
    
Anfang 2008 suchte Uri Geller auf dem deutschen Fernsehsender ProSieben einen Nachfolger. Die Show lief unter dem Namen ''The next Uri Geller'' (Der nächste Uri Geller) und es waren neun Folgen geplant.<ref>ProSieben.de: [http://www.prosieben.de/show_comedy/artikel/45794/ ''The next Uri Geller - Unglaubliche Phänomene Live'']</ref>
 
Anfang 2008 suchte Uri Geller auf dem deutschen Fernsehsender ProSieben einen Nachfolger. Die Show lief unter dem Namen ''The next Uri Geller'' (Der nächste Uri Geller) und es waren neun Folgen geplant.<ref>ProSieben.de: [http://www.prosieben.de/show_comedy/artikel/45794/ ''The next Uri Geller - Unglaubliche Phänomene Live'']</ref>
In Israel lief das Unterhaltungsschema als „The Successor“ (dt. „Der Nachfolger“). Es war mit Einschaltquoten von über 50 % das erfolgreichste Programm der israelischen Fernsehgeschichte. Innerhalb dieser Sendung wurde die Behauptung kommuniziert, dass Uri Geller mit dem Begründer der modernen Psychologie Sigmund Freud verwandt ist. Gellers Mutter, eine geborene Freud, ist in der Tat eine entfernte Verwandte von Sigmund Freud.<ref name ="markus"/> In Deutschland kam die erste Sendung auf insgesamt 3,85 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 12,1 % entspricht.<ref>[http://www.cinefacts.de/news/news.php?newsid=10147 cinefacts.de vom 9. Januar 2008, ''ProSieben: "The next Uri Geller" startet erfolgreich'']</ref><ref>vgl. auch [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,527475,00.html Jan Freitag: ''TV-Show mit Uri Geller - Der Spaß macht die Biege'', SPON, 9. Januar 2008]</ref>
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In Israel lief das Unterhaltungsschema als „The Successor“ (dt. „Der Nachfolger“). Es war mit Einschaltquoten von über 50 % das erfolgreichste Programm der israelischen Fernsehgeschichte. Innerhalb dieser Sendung wurde die Behauptung kommuniziert, dass Uri Geller mit dem Begründer der modernen Psychologie Sigmund Freud verwandt sei. Gellers Mutter, eine geborene Freud, ist in der Tat eine entfernte Verwandte von Sigmund Freud.<ref name ="markus"/> In Deutschland kam die erste Sendung auf insgesamt 3,85 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 12,1 % entspricht.<ref>[http://www.cinefacts.de/news/news.php?newsid=10147 cinefacts.de vom 9. Januar 2008, ''ProSieben: "The next Uri Geller" startet erfolgreich'']</ref><ref>vgl. auch [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,527475,00.html Jan Freitag: ''TV-Show mit Uri Geller - Der Spaß macht die Biege'', SPON, 9. Januar 2008]</ref>
    
==Kurioses==
 
==Kurioses==
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[[category:Esoteriker]]
 
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