Universität für Bodenkultur (Wien)

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Die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU, University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna) ist eine 1872 gegründete staatliche Universität in Wien.[1] Die Zahl der Studenten liegt bei 11.000, bei 1553 Mitarbeitern. Ausbildungsschwerpunkte sind "erneuerbarer Ressourcen", "Bewahrung und Entwicklung von Lebensraum und Lebensqualität", "Management natürlicher Ressourcen und Umwelt" und "Sicherung von Ernährung und Gesundheit".[2] Über die Geschichte der Universität, ihre Institute und bekannte Absolventen gibt die deutschsprachige Wikipedia ausführlich Auskunft.[3]

Lehre und Forschung zu pseudowissenschaftlichen Themen

Vortragsfolie auf Webseiten der Universität für Bodenkultur Wien (Christian Krotschek: Landschaft als Medium der Regionalentwicklung, 13.12.2007 [1])

Teilweise öffentlich geförderte (Wiener Wirtschaftsförderungsfonds - WWFF) Studien befassen sich mit Themen wie "landschaftsstrukturelle und geomantische Qualitäten des Asperner Flugfeldes" (Basierend auf der geomantischen landschaftsstrukturellen wie geomantischen Raumanalyse...Als Zielsetzung der Studie liefern die Empfehlungen einen Beitrag zur Stabilisierung und Stärkung der Lebenskraft des Projektgebietes..).[4] Eine mit Herbert Klima durchgeführte Studie befasst sich mit dem Thema "Der Einfluss von radiaästhetisch gemuteten Mikrostandorten auf die Vitalqualitaät von Erdbeeren".[5] Die Autoren betreiben dabei eine Art "Wissenschaft vom Hörensagen", indem sie relevante Aussagen aus Angaben wie "pers. Mitt. Keppel 2007" ableiten, ohne dass im Literaturanhang ein Hinweis dazu zu finden wäre.

An der Universität hielt auch Esoteriker Rupert Sheldrake im Mai 2009 einen Vortrag über morphogenetische Felder: "A New Science of Life: Morphic Resonance and the Memory of Nature".[6]

Geomantie

An der Universität für Bodenkultur in Wien wird Forschung zu esoterischen Lehren um Kraftorte und die Geomantie betrieben. So wird dort am Institut für Landtechnik ein Seminar "Radiästhesie" durchgeführt.[7]

Dissertation über Scharlatanerieprodukte

2005 gelang es einer Heidrun Schinagl, über das unverfängliche Thema "Untersuchungen des Einflusses pflanzenstärkender Mittel auf Wachstum, Ertrag und Qualität gärtnerischer Nutzpflanzen" bei Prof. Dr. Karoline Jezik (emeritus) an der BOKU zu promovieren.[8] In der Dissertation ging es jedoch um eindeutige Scharlatanerieprodukte wie Granderwasser sowie um die hypothetisch gebliebenen Biophotonen (hier: Produkte der Firma Vit-Theragon, die inzwischen in In-Photonic Group umbenannt wurde) von Fritz Albert Popp und um das Produkt Gildemeister-"Feuerritual"-Asche.[9] Sowohl Jezik als auch Schinagl werden von einem Münchner "Institut für bioenergetische Zellresonanz" als "Forschungsmitglieder" genannt. Die hinter dem Institut stehende Firma In-Photonic Group stellt Geräte her, die mit Hilfe von wissenschaftlich unbekannten Skalarwellen funktionieren sollen.[10]

Master- und Diplomarbeiten zu pseudowissenschaftlichen Themen

Master-/Diplomarbeiten befassen sich mit dem Wünschelrutengehen, offenbar unter der Annahme, dass hypothetische Erdstrahlen mit Magnetfeldern identisch seien: "Magnetfeldmessungen und Energieflußmessungen an Reizzonen" (Eine Magnetfeldmeßmethode wurde optimiert. Dann wurden Messungen an mit Hilfe der Radiästhesie (Wünschelruten- und Pendeleinsatz) ermittelten Reizzonen (von Rutengängern auch Erdstrahlen-, Reaktions- oder geopathogene Zonen genannt) durchgeführt [...] Die Meßwerte über den 3 Wasseradern und 2 Currylinien waren statistisch sicher bzw. hochsignifikant von ihrer Umgebung unterscheidbar (die 6 Hartmannpunkte wurden nur graphisch dargestellt). Die Meßwertänderungen sind in erster Linie durch Neigungsänderungen der Feldlinien des maagnetischen Erdfeldes verursacht. Die Meßwerte ließen außerdem einen Schluß auf eine stehende Welle im Magnetfeld zu [...] ein Experiment über Energieflüsse in den Akupunkturmeridianen. (An 4 Personen wurden Hautwiderstandsmessungen an den Akupunkturpunkten an je einem neutralen und einem laut Rutengänger geopathogenen Platz durchgeführt. Die Meßwerte an den beiden Plätzen waren statistisch sicher unterschiedlich.)

Weitere Diplomarbeiten: "Geomantie in der Freiraumgestaltung, am Beispiel des Morzinplatzes in Wien", "Gartendialoge: Koinzidenz der Bau- und Freiraumstrukturen mit Strukturen der Erdkräfte und den Handlungsfreiräumen für Frauen und Männer, als Voraussetzungen für das vollständige Hausen anhand von fünf Beispielen. Ein Beitrag der Landschafts- und Freiraumplanung sowie der Geomantie".

2010 wurde von Petra Kernstock die Diplomarbeit "Wissenschaftliche und inhaltsstoffliche Überprüfung: Mögliche kosmische Einflüsse des Mondes auf den Anbau von Radieschen (Raphanus sativus L.), Karotten (Daucus carota L.) und „Einjähriger Sonnenhut“ (Rudbeckia hirta) nach den Prinzipien von Maria Thun" am Institut für Garten-, Obst- und Weinbau (IGOW), BOKU-Universität für Bodenkultur, vorgelegt. In der Diplomarbeit finden sich Sätze wie "Eine Freundin erzählte mir, dass ihre Mutter nach den Aussaattagen der Maria Thun gärtnert und sie auch immer einen mondgeschlägerten Weihnachtsbaum kauft. Ihrer Meinung nach bleibt der Baum länger frisch und behält länger seine Nadeln."Die Autorin kommt zum Ergebnis: "..Es gibt jedoch sehr wahrscheinlich lunare Wirkungen.."[11] (siehe dazu: Artikel Mondmythen).

"Geomantische Gutachten"

Die Universität sieht sich auch in der Lage, so genannte "geomantische Gutachten" zu fertigen.[12]

Gutachten für Scharlatanerieprodukte

Im April 2011 wurde so genanntes Lichtquantenpulver der Marke Helioda an der BOKU positiv begutachtet. Hersteller von Helioda ist die deutsche Tec2Future Ltd. & Co.KG aus Bad Wörishofen.[13] Helioda ist auch Anbieter eines Wasserbelebungsgeräts mit Namen Aqua Sinus Plus. Das Helioda-Lichtquantenpulver soll sich von herkömmlichen Diabatgesteinsmehl dadurch unterscheiden, dass durch ein "neuartiges Verfahren" hypothetische "Biophotonen Lichtpartikel" in das Gesteinsmehl eingebracht und "gespeichert" werden. Nach Angabe der Firma Helioda soll dann eine über Monate hinweg zu beobachtende Biophotonenabstrahlung erfolgen.

Das Diabat-haltige Gesteinsmehl wurde an der BOKU (Institut Prof. Dr. Karoline Jezik) mit einer UV-Lampe bestrahlt, danach für 500 Sekunden die Photonenabstrahlung gemessen und eine Fourieranalyse durchgeführt. Das Gutachten, das von Herbert Klima und einem Dipl. Ing Werner Stumpf gefertigt wurde, soll zeigen, dass sich im Vergleich zu "unbehandeltem" Gesteinsmehl in der Fourieranalyse eine (Zitat) "klare deutliche, eindeutige Ringstruktur" [zeigt], "was auf eine Harmonische Struktur des behandelten Lichtquantenpulvers Helioda hinweist."[14]

Ein ebenfalls positives Gutachten wurde an der BOKU für das Wasserbelebungsprodukt "Aqua-Power-Joint" erstellt:

Aus den Versuchsergebnissen kann der Schluss gezogen werden, dass der Aqua-Power-Joint durch den zur positiven Einfluss auf den Futteraufwand und die Ausschlachtungsprozente den wirtschaftlichen Ertrag der Hühnermast verbessert. Weiters dürfte sich das Aqua-Power-Joint behandelte Wasser günstig auf die Herzbelastung der Tiere auswirken. Die Differenz beim Herzgewicht zwischen der Kontrollgruppe und der Versuchsgruppe war hoch signifikant. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Leitgeb, Institut für Naturwissenschaften / Abteilung Tierernährung, Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)
Gutachterliche Beurteilung: Durch den Einsatz des Wasserbelebers sind signifikant weniger Broiler-Elterntiere (Hennen) ausgefallen. Das Ergebnis des Praxisversuches lässt den Schluss zu, dass die Aufnahme von belebtem Wasser einen positiven Effekt hatte. Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Knaus, Institut für Nutztierwissenschaften, Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)

Der Hersteller wirbt mit den genannten Gutachten und bewirbt sein Produkt mit folgenden Worten:

Der Aqua-Power-Joint ist in reiner Handarbeit gefertigt, produziert über 40.000 Heilenergiefrequenzen aus der Bioresonanz sowie sämtliche Schumannfrequenzen und aktiviert alle Körperenergien. Aqua-Power-Joint energetisiertes Wasser steigert die Wirkung von Bachblüten, Spagyrik, Schüsslersalzen und die gesamte Homöopathie.[15]

Weblinks

Quellennachweise

  1. Universität für Bodenkultur, Peter-Jordan-Straße 82, A-1190 Wien
  2. http://www.boku.ac.at/fileadmin/_/ueberdieboku/projekte/Entwicklungsplan/20090916_Endversion.pdf
  3. http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_f%C3%BCr_Bodenkultur_Wien
  4. https://forschung.boku.ac.at/fis/suchen.projekt_uebersicht?sprache_in=de&id_in=5785
  5. R Brunmayer, H Keppel, A Spornberger, H Klima, "Der Einfluss von radiaästhetisch gemuteten Mikrostandorten auf die Vitalqualitaät von Erdbeeren", Mitteilungen Klosterneuburg, 2007, 57
    Volltext
  6. http://www.chemie.boku.ac.at/fileadmin/_/H77/LVA/Vortraege/Sheldrake_050509.pdf
  7. Seminar Radiästhesie, Nummer 931029, SS 2011, Vortragender Götz Maximilian, Organisation Institut für Landtechnik.
    Angaben zur Abhaltung
    Inhalt Arbeiten von Wissenschaftlern und Praktikern auf dem wissenschaftlichen Grenzgebiet der Radiästhesie (Arbeit mit Wünschelrute und Pendel) werden behandelt.
    Die Bedeutung subjektiver Informationen sowie Objektivierungsmethoden im parawissenschaftlichen Bereich einschließlich der Wechselwirkung Forscher-Versuchsperson werden diskutiert.
    (erwartete Lernergebnisse und erworbene Kompetenzen) Die Studenten sollen Situationen in denen subjektive Informationsgewinnungsmittel angewendet werden bzw. angewendet werden können, untersuchen und beurteilen können. Forschungsgebiete der Parapsychologie und andere phänomenologische Gebiete werden ebenfalls behandelt.
  8. https://forschung.boku.ac.at/fis/suchen.person_betreuungen?sprache_in=de&menue_id_in=107&id_in=116
  9. http://www.in-photonic.de/downloads/bokudissertation.pdf
  10. http://psiram.com/ge/images/2/22/Broschuere-intrascalar.pdf
  11. http://permalink.obvsg.at/bok/AC08349344
  12. Frohmann Erwin: (2004), "Haus der Zukunft, Bregenz, Geomantisches Gutachten", Institut für Landschaftsarchitektur, Gefördert durch Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Renngasse 5, 1010 Wien, Österreich
    Abstract
    Das vorliegende Gutachten untersucht die mehrdimensionale Qualität des Projektgebietes „Haus der Zukunft“ aus der Sicht der Geomantie. Die Studie bildet eine Grundlage für die weitere Projektentwicklung, welche auf der geomantischen Grundqualität und den geomantischen Systemen des ehemaligen Gewerbegebietes (Textilindustrie) der Firma Schoeller, im Stadtteil Rieden, aufbaut. Dabei vervollständigt das geomantische Gutachten das Verständnis für den Raum und bietet eine zusätzliche Grundlage für zukünftige Entscheidungen bezüglich der räumlichen Situierung wie der gestalterischen Ausformulierung der Wohnhäuser. Zudem leistet die Studie im Rahmen eines gemeinsamen Workshops mit den ProjektmitarbeiterInnen einen Beitrag zur Bewusstseinsarbeit im Umgang mit den geomantischen Qualitäten im städtischen Raum und liefert Grundlagen für die Landschaftsarchitektonische Ausformulierung der wohnungsnahen Freiräume.
  13. Tec2Future Ltd. & Co.KG, St.-Ulrich-Str. 1, D-86825 Bad Wörishofen
  14. http://www.helioda.eu/helioda/index_1.html
  15. http://www.aqua-power-joint.info/pages/aqua-power-joint.php