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[[image:Udo_Ulfkotte.jpg| Udo Ulfkotte|thumb]]
 
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'''Udo Ulfkotte''' (geb. 20. Januar 1960, Spitzname "Dr. Ulf") ist ein deutscher Journalist und Publizist, der vor allem zu den Themen Nachrichtendienste und Islamkritik veröffentlicht. Aktuell verlegt Ulfkotte seine Bücher beim [[Kopp-Verlag]] und betreibt ein "Sicherheitsmanagement Dr. Ulfkotte".  
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'''Udo Ulfkotte''' (geb. 20. Januar 1960, gest. 13. Januar 2017, Spitzname "Dr. Ulf") war ein deutscher Journalist und Publizist, der vor allem zu den Themen Nachrichtendienste und Islamkritik veröffentlichte. Er verlegte seine Bücher zuletzt beim [[Kopp-Verlag]] und betrieb eine Firma "Sicherheitsmanagement Dr. Ulfkotte". Udo Ulfkotte starb im Alter von 56 Jahren an einem Herzinfarkt.<ref>https://www.welt.de/vermischtes/article161172618/Umstrittener-Publizist-Udo-Ulfkotte-gestorben.html</ref> Obwohl Ulfkotte nach eigenen Angaben zuvor bereits drei Herzinfarkte<ref>Zitat Udo Ulfkotte: ''..Ich habe in den vielen Kriegen, in denen ich als Kriegsberichterstatter gearbeitet habe, viele schwere Verwundungen er- und überlebt. Und drei Herzinfarkte...''</ref> und eine Krebserkrankung überlebt hatte<ref>http://www.spiegel.de/kultur/literatur/udo-ulfkotte-umstrittener-publizist-und-ehemaliger-faz-journalist-ist-tot-a-1130008.html</ref>, entstanden bereits Minuten nach der Kenntnis seines Todes die ersten [[Verschwörungstheorie]]n zu einer angeblichen Ermordung.<ref>http://www.ruhrbarone.de/wirre-verschwoerungstheorien-um-udo-ulfkottes-tod-alter-schwede-das-imperium-kennt-keine-gnade/137745</ref>
 
   
==Kurzbiographie==
 
==Kurzbiographie==
 
Udo Ulfkotte studierte in Freiburg im Breisgau und London Rechts- und Politikwissenschaften. Er promovierte 1986 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg über den Nahen Osten und arbeitete anschließend bis 2003 in der außenpolitischen Redaktion der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Zwischen 1986 und 1998 lebte Ulfkotte nach eigener Darstellung überwiegend in islamischen Staaten<ref>http://www.ulfkotte.de/8.html Diese Darstellung veröffentlich Ulfkotte auch aktuell (Stand Februar 2015) auf seiner Webseite.</ref>, während z.B. DER SPIEGEL recherchierte: ''"Jedoch kann sich keiner seiner ehemaligen Kollegen erinnern, dass er jemals einen Auslandsposten bekleidet hätte. Wer Ulfkottes Artikel durchgeht, findet als Ortsmarke am häufigsten Frankfurt."''<ref>DER SPIEGEL, Nr. 11, 07.03.2015, S. 100</ref>
 
Udo Ulfkotte studierte in Freiburg im Breisgau und London Rechts- und Politikwissenschaften. Er promovierte 1986 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg über den Nahen Osten und arbeitete anschließend bis 2003 in der außenpolitischen Redaktion der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Zwischen 1986 und 1998 lebte Ulfkotte nach eigener Darstellung überwiegend in islamischen Staaten<ref>http://www.ulfkotte.de/8.html Diese Darstellung veröffentlich Ulfkotte auch aktuell (Stand Februar 2015) auf seiner Webseite.</ref>, während z.B. DER SPIEGEL recherchierte: ''"Jedoch kann sich keiner seiner ehemaligen Kollegen erinnern, dass er jemals einen Auslandsposten bekleidet hätte. Wer Ulfkottes Artikel durchgeht, findet als Ortsmarke am häufigsten Frankfurt."''<ref>DER SPIEGEL, Nr. 11, 07.03.2015, S. 100</ref>
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1996 war er für den Ölkonzern Shell im Niger-Delta in Nigeria tätig. Mit Artikeln wie "Die Legende von der Umweltkatastrophe am Niger" versuchte er die Existenz von Umweltschäden durch die Ölindustrie in Abrede zu stellen, was ihm Kritik von Umweltschützern und Menschenrechtlern einbrachte.  
 
1996 war er für den Ölkonzern Shell im Niger-Delta in Nigeria tätig. Mit Artikeln wie "Die Legende von der Umweltkatastrophe am Niger" versuchte er die Existenz von Umweltschäden durch die Ölindustrie in Abrede zu stellen, was ihm Kritik von Umweltschützern und Menschenrechtlern einbrachte.  
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Ulfkottes Wohnort ist unbekannt. Nach eigenen Angaben lebt er angeblich aus Furcht vor Gewaltakten von Muslimen an einem "geheimen Ort". Nur der Bürgermeister und der Pfarrer des Ortes wüssten, dass er im Ort wohne. Der Bauernhof, auf dem er wohne, soll sich auf einem "autarken Gelände" mit eigener Stromversorgung und eigener Wasserquelle befinden. Zu seinem Schutz setzt Ulfkotte auf einen "meterhohen" Zaun und Gänse, die bei Annäherung Fremder schnattern sollen. Das Impressum seiner Homepage nennt ein Postfach in Wetzlar als Kontakt. In Wetzlar residiert auch die Geschäftsstelle seines islamkritischen Vereins ''Pax Europa''. Zuvor lebte Ulfkotte im Westerwald.<ref>DER SPIEGEL, Nr. 11, 07.03.2015, S. 98</ref>
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Ulfkottes Wohnort war unbekannt. Als Kontaktadresse gab Ulf den Kopp-Verlag an (''c/o Kopp Verlag'').<ref>Dr. Udo Ulfkotte, c/o Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg am Neckar</ref> Nach eigenen Angaben lebte er angeblich aus Furcht vor Gewaltakten von Muslimen an einem "geheimen Ort". Nur der Bürgermeister und der Pfarrer des Ortes wüssten, dass er im Ort wohne. Der Bauernhof, auf dem er wohtne, soll sich auf einem "autarken Gelände" mit eigener Stromversorgung und eigener Wasserquelle befinden. Zu seinem Schutz setzte Ulfkotte auf einen "meterhohen" Zaun und Gänse, die bei Annäherung Fremder schnattern sollten. Das Impressum seiner Homepage nannte ein Postfach in Wetzlar als Kontakt. In Wetzlar residierte auch die Geschäftsstelle seines islamkritischen Vereins ''Pax Europa''. Zuvor lebte Ulfkotte im Westerwald.<ref>DER SPIEGEL, Nr. 11, 07.03.2015, S. 98</ref>
    
==Aktivitäten und Kontroversen==
 
==Aktivitäten und Kontroversen==
 
Im März 2004 durchsuchte die Staatsanwaltschaft Frankfurt Büro und Wohnhaus von Ulfkotte, da er von Beamten Informationen über Personen aus dem islamistischen Bereich erhalten haben soll. Der Verdacht auf Bestechung von Polizeibeamten und auf Beihilfe zum Geheimnisverrat wurde im Sommer 2005 fallen gelassen, das Verfahren eingestellt.  
 
Im März 2004 durchsuchte die Staatsanwaltschaft Frankfurt Büro und Wohnhaus von Ulfkotte, da er von Beamten Informationen über Personen aus dem islamistischen Bereich erhalten haben soll. Der Verdacht auf Bestechung von Polizeibeamten und auf Beihilfe zum Geheimnisverrat wurde im Sommer 2005 fallen gelassen, das Verfahren eingestellt.  
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Ulfkotte ist Mitglied des Marshall Memorial Fund der Vereinigten Staaten, war von 1999 bis 2003 Mitglied im Planungsstab der Konrad-Adenauer-Stiftung und ist Träger des Staatsbürgerlichen Preises 2003 der Annette-Barthelt-Stiftung. Er war Referent der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und lehrte von 1999 bis 2008 im Fachbereich Betriebswirtschaft Sicherheitsmanagement an der Universität Lüneburg.  
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Ulfkotte war Mitglied des Marshall Memorial Fund der Vereinigten Staaten, war von 1999 bis 2003 Mitglied im Planungsstab der Konrad-Adenauer-Stiftung und war Träger des Staatsbürgerlichen Preises 2003 der Annette-Barthelt-Stiftung. Er war Referent der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und lehrte von 1999 bis 2008 im Fachbereich Betriebswirtschaft Sicherheitsmanagement an der Universität Lüneburg.  
    
Dem Hamburger Verlag Gruner + Jahr half Ulfkotte seit Sommer 2004 bei der Entwicklung der Zeitschrift "Park Avenue", deren Chefkorrespondent er von Juni 2005 bis Juni 2006 war. Ulfkotte ist Herausgeber der Zeitschrift "Whistleblower".
 
Dem Hamburger Verlag Gruner + Jahr half Ulfkotte seit Sommer 2004 bei der Entwicklung der Zeitschrift "Park Avenue", deren Chefkorrespondent er von Juni 2005 bis Juni 2006 war. Ulfkotte ist Herausgeber der Zeitschrift "Whistleblower".
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:''Stimme Russlands: "Hat in Deutschland je Demokratie existiert? Wann?" <br>
 
:''Stimme Russlands: "Hat in Deutschland je Demokratie existiert? Wann?" <br>
 
:''Ulfkotte: "Deutschland war eine Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg. Zur Zeit der Weimarer Republik. Heute wird Demokratie hier nur noch simuliert. Es ist eine Illusion, eine Sinnestäuschung. Deutschland ist eine Bananerepublik, eine Kolonie der USA."''<ref>http://de.sputniknews.com/german.ruvr.ru/2014_10_21/Islam-Journalismus-Geheimdienste-Einwanderung-Burgerkrieg-Interview-mit-Udo-Ulfkotte-Teil-2-4889/</ref>
 
:''Ulfkotte: "Deutschland war eine Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg. Zur Zeit der Weimarer Republik. Heute wird Demokratie hier nur noch simuliert. Es ist eine Illusion, eine Sinnestäuschung. Deutschland ist eine Bananerepublik, eine Kolonie der USA."''<ref>http://de.sputniknews.com/german.ruvr.ru/2014_10_21/Islam-Journalismus-Geheimdienste-Einwanderung-Burgerkrieg-Interview-mit-Udo-Ulfkotte-Teil-2-4889/</ref>
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Anfang Oktober 2016 trat Ulfkotte auf einem Kongress (Kopp-Kongress) des auf die Verbreitung von [[Verschwörungstheorie]]n spezialisierten [[Kopp-Verlag]]s auf.
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==Sperrungen bei facebook==
 
==Sperrungen bei facebook==
 
Im Juli 2016 wurde der facebook-Auftritt von Ulfkotte wiederholt gesperrt. Zitat Udo Ulfkotte vom 4. Juli 2016:
 
Im Juli 2016 wurde der facebook-Auftritt von Ulfkotte wiederholt gesperrt. Zitat Udo Ulfkotte vom 4. Juli 2016:
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Bevor Ulfkotte zur Zentrumspartei stieß, bestätigte er Mitte März 2007 gegenüber Spiegel Online Pläne zur Gründung einer eigenen "Partei gegen die Islamisierung Deutschlands". Als Namen könne er sich Christlich-Ökologische Partei vorstellen, hieß es. Sie soll sich nach eigenen Angaben "gegen das Vordringen des radikalen Islam in Europa" richten. Ulfkotte spricht in dem Zusammenhang von "Sonderrechten für Muslime".
 
Bevor Ulfkotte zur Zentrumspartei stieß, bestätigte er Mitte März 2007 gegenüber Spiegel Online Pläne zur Gründung einer eigenen "Partei gegen die Islamisierung Deutschlands". Als Namen könne er sich Christlich-Ökologische Partei vorstellen, hieß es. Sie soll sich nach eigenen Angaben "gegen das Vordringen des radikalen Islam in Europa" richten. Ulfkotte spricht in dem Zusammenhang von "Sonderrechten für Muslime".
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Ulfkotte war Redner auf dem vom "Bundesverband der Bürgerbewegungen zur Bewahrung von Demokratie, Heimat und Menschenrechten" organisierten ersten deutschen Islamkritikertreffen am 2. Juni 2007 in Wertheim, auf dem das so genannte Wertheimer Manifest verabschiedet wurde. Nur einen Tag später referierte Ulfkotte neben Karlheinz Weißmann, Götz Kubitschek und Henry Nitzsche auf einer Veranstaltung des Instituts für Staatspolitik, das der Neuen Rechten zugerechnet wird.
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Ulfkotte war Redner auf dem vom "Bundesverband der Bürgerbewegungen zur Bewahrung von Demokratie, Heimat und Menschenrechten" organisierten ersten deutschen Islamkritikertreffen am 2. Juni 2007 in Wertheim, auf dem das so genannte Wertheimer Manifest verabschiedet wurde. Nur einen Tag später referierte Ulfkotte neben Karlheinz Weißmann, Götz Kubitschek (Antaios Verlag) und Henry Nitzsche auf einer Veranstaltung des Instituts für Staatspolitik, das der Neuen Rechten zugerechnet wird.
    
Ulfkottes "Pax Europa" plante für den 11. September 2007 zusammen mit der dänischen SIAD und der britischen "No Sharia Here" eine europaweite Demonstration gegen die „Islamisierung Europas“ in Brüssel. Diese wurde am 9. August 2007 vom Brüsseler Bürgermeister Freddy Thielemans verboten. Daraufhin klagten die Vereine gegen das Verbot und wurden hierbei vom belgischen Anwalt Hugo Coveliers vertreten, den Philip Dewinter, der Fraktionsvorsitzende der rechtsextremen Vlaams Belang, vermittelt hatte. Die Klage wurde am 30. August 2007 abgewiesen.
 
Ulfkottes "Pax Europa" plante für den 11. September 2007 zusammen mit der dänischen SIAD und der britischen "No Sharia Here" eine europaweite Demonstration gegen die „Islamisierung Europas“ in Brüssel. Diese wurde am 9. August 2007 vom Brüsseler Bürgermeister Freddy Thielemans verboten. Daraufhin klagten die Vereine gegen das Verbot und wurden hierbei vom belgischen Anwalt Hugo Coveliers vertreten, den Philip Dewinter, der Fraktionsvorsitzende der rechtsextremen Vlaams Belang, vermittelt hatte. Die Klage wurde am 30. August 2007 abgewiesen.
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
*http://www.ulfkotte.de
 
*http://www.ulfkotte.de
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*http://meedia.de/2015/06/15/der-faktencheck-zu-udo-ulfkottes-neuem-buch-mekka-deutschland-die-stille-islamisierung/
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*https://krautreporter.de/46--die-wahrheit-uber-die-lugen-der-journalisten
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*http://www.stefan-niggemeier.de/blog/22296/so-luegt-udo-ulfkotte-fordert-die-uno-die-deutsche-bevoelkerung-durch-araber-zu-ersetzen/
 
*http://www.stattweb.de/baseportal/ArchivDetail&db=Archiv&Id=1288
 
*http://www.stattweb.de/baseportal/ArchivDetail&db=Archiv&Id=1288
 
*[http://www.adb-sachsen.de/media/documents/1283934806.pdf Offener Brief des Antidiskriminierungsbüros Sachsen an die Leipziger Volkszeitung bezüglich Ulfkotte-Interview vom 27. August 2010]
 
*[http://www.adb-sachsen.de/media/documents/1283934806.pdf Offener Brief des Antidiskriminierungsbüros Sachsen an die Leipziger Volkszeitung bezüglich Ulfkotte-Interview vom 27. August 2010]
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[[category:Verschwörungstheoretiker]]
 
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[[category:Hochschullehrer]]
 
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[[category:verstorben]]
 
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