Transzendentale Meditation

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Maharishi Mahesh Yogi
Versammlung von 7000 Yogi-Fliegern

Die Transzendentale Meditation (TM, Maharishi-Ayurveda) des indischen Gurus Maharishi Mahesh Yogi (als Mahesh Verma Shrivastava oder Mahesh Prasad Varma in Pounalulla, Indien - 5. Februar 2008 in Vlodrop, Niederlande) ist eine Meditiationstechnik, die ca. seit den 1960er Jahren ayurvedische Inhalte mit Weltbotschaften kombinierte. Die TM hat ihre Wurzeln im tantrischen Hinduismus. Von Anhängern wird behauptet, es handle sich um eine nicht-religiöse Technik zum Stressabbau. Neben der Meditationstechnik (TM), die kostenpflichtig gelehrt wird und deren Name von der Organisation markenrechtlich geschützt ist, bietet die Organisation weitere Techniken an, wie das „Yogische Fliegen“.

Die Beatles, die zeitweise diesem Guru anhingen, verhalfen diesem mittlerweile weltweit operierenden Konzern, dessen Ziel das 'Phänomen des Weltfriedens' ist, zu einem erheblichem Bekanntheitsgrad.

Lehre

Nach einer hinduistische geprägten Initiation soll man durch tägliches 20 minütiges Wiederholen von speziellen Mantras persönliche Leistung, Wohlbefinden und Gesundheit steigern. Das angeblich speziell auf den Meditierenden zugeschnittene Mantra wird allerdings meist schematisch nach Alter und Geschlecht des Schülers verteilt. Seitens der TM wird behauptet, wenn die Quadratwurzel aus einem Prozent der Bevölkerung nach TM meditiert, so könne man damit schlagartig Kriminalität, Unfälle und Umweltverschmutzung im jeweiligen Gebiet beseitigen oder dämpfen (sogenannter Maharishi-Effekt).[1] Einen Beweis dafür gibt es nicht.

Transzendentale Meditation in Deutschland

In Deutschland gibt es vermutlich über 10.000 Maharishi-Anhänger. Die Zahl der Kunden dürfte deutlich höher liegen.[2]

In Deutschland existieren nach Oepen et al.[3] eine Reihe von Maharishi-Ayurveda-Behandlungszentren, in denen mit physikalischer Therapie, indischen Medikamenten und TM behandelt wird. Die Meister der TM sollen angeblich Naturgesetze überwinden und schweben bzw. fliegen können. Auch bewirke das gleichzeitige Meditieren von 1% der Bevölkerung angeblich eine Abnahme der Kriminalität und der kriegerischen Auseinandersetzungen.

Das "Naturgesetz-Journal" war eine deutschsprachige Zeitschrift der TM und hatte schätzungsweise 5. 000 Leser (Nr. 5/2001, Seite 4). Die Auflage dürfete allerdings allerdings nur etwa die Hälfte davon betragen haben. Andererseits war keineswegs jeder Maharishi-Anhänger Abonnent dieser Zeitschrift. [2]

Politik

Zur politischen Verbreitung der Ideen der TM wurde im Jahr 1992 eine Partei namens "Naturgesetz, Aufbruch zu neuem Bewusstsein" gegründet. Ziel dieser Parteinwarbes unter anderem, 10.000 Strafanzeigen gegen Politiker zu stellen für ihre angebliche Mitschuld an „Verbrechen“ und „Gesundheitsschäden“ infolge des Ignorierens der vorgeschlagenen Bewusstseinstechnologien der TM. Die Vorschläge der Partei fanden jedoch bei keiner Wahl genügend Wählerstimmen, um Mandate erringen zu können. Auf einer Bundesversammlung im Jahr 2001 beschloss die Partei, nicht mehr an Wahlen teilzunehmen. Im Jahr 2004 wurden die Naturgesetz-Partei in Deutschland aufgelöst aufgelöst. In Österreich existiert diese Partei noch.[4]

Maharishi hat sich mehrfach gegen die moderne Demokratie ausgesprochen. Regierungen hat er mehrfach aufgefordert, sich von seiner TM-Organisation beraten zu lassen: zugunsten eines Bildungswesens, das die Ausbildung des Bewusstseins in den Vordergrund stellt. Um Verbrechensrate, nationale Sicherheit, Wirtschaft und Umwelt positiv zu entwickeln, sei der Einsatz von Großgruppen Yogischer Flieger die wirkungsvollste und preiswerteste Methode. Das Bemühen um öffentliche Unterstützung dieses Konzepts blieb bisher ohne Erfolg. Versuche, Staatsorgane deshalb zu verklagen, scheiterten. In Deutschland ließ die TM-Organisation 1979 ihre Mitglieder etwa 1.000 Strafanzeigen gegen die Deutsche Bundesregierung einreichen wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung, da die Bundesregierung nur die „Schulmedizin“ fördere, eine objektive Information der Bevölkerung über Transzendentale Meditation hingegen systematisch behindere.[5] Die Staatsanwaltschaften wiesen sämtliche Strafanzeigen ab, da es keine tatsächlichen Anhaltspunkte und somit keinen Grund für Ermittlungen gebe. Ebenso rief die TM-Organisation wegen der in ihren Augen illegalen Beteiligung der Bundesregierung am Kosovokrieg zur Steuerverweigerung auf.

Produkte

Maharishi Mahesh Yogi kontrollierte ein weltweites, sehr umfangreiches Firmengeflecht. Nach Angaben von Pharmabis.com (2001) plante die Maharishi-Gruppe, ihre Ayurvedaprodukte in fünf Zielländern (USA, Norwegen, Vereinigte Arabische Emirate, Russland und Japan) einzuführen und somit ihr globales Vermarktungsnetz auszuweiten. Ihr Bemühen sei es, ab dem Jahre 2002 an internationalen Börsen gehandelt zu werden. Die Maharishi-Gruppe ist mittlerweile in 25 Ländern mit Niederlassungen aktiv und strebt eine Anzahl von 40 Ländern an. Bisher existieren 180 Distributionsnetzwerke, deren Anzahl und Umfang ebenfalls weltweit ausgeweitet werden soll. Dies unterstreicht den erheblichen Wirtschaftscharakter von Psychosekten, besonders im Bereich der fragwürdigen Arzneimittel. Hier erwirtschaften Psychosekten über teils getarnte Unternehmen Milliardenumsätze.

Die Produkte und Dienstleistungen des Maharishi-Netzwerkes sind relativ leicht zu erkennen. Meist wird bereits durch die Namensgebung der Firma oder des angebotenen Produkts auf den Guru hingewiesen. Es ist aber nicht auszuschließen, dass gerade im deutschsprachigen Raum (in welchen der Guru mit Macht zurückdrängt, nachdem seine Jünger aus dem Fokus öffentlichen Interesses herausgefallen sind) andere Produktnamen oder Vertriebsschienen genutzt werden. Auch ayurvedische Therapieeinrichtungen werden teilweise von der Sekte betrieben.

Umfassende wirtschaftliche Aktivitäten gibt es zudem im Bereich Ayurveda. Verbunden mit den Techniken ist ein von Maharishi und seiner Organisation verbreitetes esoterisches Lehrsystem, die so genannte „Maharishi Vedische Wissenschaft“, die unter anderem Lehren zu Architektur, Astrologie, Musik und Bildung enthält. Ziel der Bewegung ist es, die Gesellschaft nach ihren Prinzipien umzubauen, was zu einer Verringerung von Leiden und zu mehr Glück für alle Menschen führen soll. Neben wirtschaftlichen Aktivitäten ist die Organisation in verschiedenen Ländern im Bildungsbereich aktiv und war über die Gründung von Naturgesetzparteien auch politisch aktiv

Yogisches Fliegen

Yogisches Fliegen

Fortgeschrittene Praktizierende der Transzendentalen Meditation können „fliegen lernen“, heißt es zumindest in TM-Kreisen. Im Rahmen übernatürlicher Sidhis- (oder Siddhis-)Fähigkeiten, in deren Folge sich so genannte „höhere“ Bewusstseinszustände entwickeln sollen, wie sie in dem altindischen Lehrsystem des Yoga beschrieben werden, soll die Schwerkraft überwunden werden. Im Wesentlichen bestehen die TM-Sidhi-Techniken darin, im Anschluss an die TM-Technik eine Auswahl von Formeln gedanklich zu wiederholen. Filmaufnahmen zeigen, dass es sich um eine einfache Hüpftechnik einer Gymnastikübung handelt.[6] Schwebezustände der weiteren Stadien, die gegen die üblichen Gesetze der Physik verstoßen würden, konnten bisher nicht demonstriert werden.

In Indien sind auch speziell konstruierte Stühle in Gebrauch, die den Eindruck erwecken, ein darauf sitzender Yogi schwebe nur auf einen in der Hand gehaltenen Stock gestützt in der Luft.[7]

TM-Forschung

Anhänger der TM versuchen mit Studien die Existenz des Maharishi-Effektes und die positiven Wirkungen der TM auf die menschliche Gesundheit zu beweisen.

Gefahren

Bereits Ende der 1970er Jahre warnte die Bundesregierung vor TM als Jugendsekte und Jugendreligion, da TM Auslöser für Psychosen sein könne. Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 23. Mai 1989 sind diese Warnungen zulässig. Eine Beschwerde gegen dieses Urteil wurde am 15. August 1989 vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verworfen. Über die Verquickungen der Maharishi-Mahesh-Yogi-Sekte mit der Ayurveda erfährt man Ausführliches auf der deutschsprachigen Quackwatch-Seite unter [1]. Auch das National Council for Reliable Health Information hält unter [2]Informationen (allerdings in englischer Sprache) bereit.

Literatur

  • Haack, Friedrich-Wilhelm: Transzendentale Meditation. München 1992 (Münchener Reihe)

Weblinks

Quellennachweise

Dieser Text ist ganz oder teilweise von Paralex übernommen