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Film und Fernsehen trugen und tragen entscheidend zur Popularisierung dieses Themas bei. Dabei wird das Phänomen oft mit Horror-Elementen ausgeschmückt, die für Schockeffekte beim Zuschauer sorgen sollen, jedoch das zugrunde liegende Phänomen eher verschleiern. Aus dem Jenseits stammende Stimmen sind beispielsweise Bestandteil in Steven Spielbergs Horrorklassiker "Poltergeist" (1982). Das Phänomen ist ferner Grundlage des Horrorthrillers ''White Noise – Schreie aus dem Jenseits'' (2005) und dessen Fortsetzung ''White Noise 2 - The Light'' (2007).
 
Film und Fernsehen trugen und tragen entscheidend zur Popularisierung dieses Themas bei. Dabei wird das Phänomen oft mit Horror-Elementen ausgeschmückt, die für Schockeffekte beim Zuschauer sorgen sollen, jedoch das zugrunde liegende Phänomen eher verschleiern. Aus dem Jenseits stammende Stimmen sind beispielsweise Bestandteil in Steven Spielbergs Horrorklassiker "Poltergeist" (1982). Das Phänomen ist ferner Grundlage des Horrorthrillers ''White Noise – Schreie aus dem Jenseits'' (2005) und dessen Fortsetzung ''White Noise 2 - The Light'' (2007).
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==tiehrhaw red emmits - Reverse Speech Therapy==
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==tiehrhaw red emmitS - Reverse Speech Therapy==
Unlängst machte ein Australier namens David John Oates Furore mit einer, laut Eigenwerbung: "Entdeckung von Nobelpreiskaliber": Spiele man auf Tonband Gesprochenes langsam im Rückwärtsgang ab, tauchten "als Kommentare des Unterbewussten" sinnvolle Wörter und Sätze auf, die enthüllten, was der Sprecher "wirklich" denke und fühle. Die sogenannte Reverse-Speech-Methode bedeute nichts weniger als eine "Revolution in Psychoanalyse und Psychotherapie". Desgleichen in Kriminologie und Pädagogik: Verbrecher könnten leicht entlarvt werden, indem man ihre Aussagen rückwärts anhöre und nach unbewussten Geständnissen absuche; auch Ehepartner, die man der Untreue verdächtigt oder Kinder, die ihre Eltern und Lehrer ständig belögen. Im Übrigen ließen sich selbst dem Gebrabbel von Säuglingen, auf Tonband aufgenommen und rückwärts abgespielt, sinnvolle - und vor allem "wahre" - Botschaften entnehmen.
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Unlängst machte ein Australier namens David John Oates Furore mit einer, laut Eigenwerbung, "Entdeckung von Nobelpreiskaliber": Spiele man auf Tonband Gesprochenes langsam im Rückwärtsgang ab, tauchten "als Kommentare des Unterbewussten" sinnvolle Wörter und Sätze auf, die enthüllten, was der Sprecher "wirklich" denke und fühle. Diese so genannte Reverse-Speech-Methode bedeute nichts weniger als eine "Revolution in Psychoanalyse und Psychotherapie". Desgleichen in Kriminologie und Pädagogik: Verbrecher könnten leicht entlarvt werden, indem man ihre Aussagen rückwärts anhöre und nach unbewussten Geständnissen absuche; auch Ehepartner, die man der Untreue verdächtigt oder Kinder, die ihre Eltern und Lehrer ständig belögen. Im Übrigen ließen sich selbst dem Gebrabbel von Säuglingen, auf Tonband aufgenommen und rückwärts abgespielt, sinnvolle - und vor allem "wahre" - Botschaften entnehmen.
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Selbstredend ist Oatessche "Entdeckung" - hochgejubelt von den Medien der Esoterikszene als "Einblick in den tiefsten Grund des Unbewussten" - kompletter Unsinn: Tatsächlich handelt es bei dem vermeintlichen "Verstehen" sinnvoller Worte oder Sätze aus simplem Geräusch um das hinlänglich bekannte neuropsychologische Phänomen, dass das Gehirn aus nicht-sinnmachender sensorischer Wahrnehmung bei wiederholter Exposition, Sinnmachendes zu gestalten sucht (wie etwa im "Sehen" tatsächlich gar nicht vorhandener Figuren in Zufallsmustern); vor allem dann, wenn, wie bei den Rückwärtssprachforschern, eine entsprechende Erwartungshaltung vorliegt.
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Selbstredend ist Oatessche "Entdeckung" - hochgejubelt von den Medien der Esoterikszene als "Einblick in den tiefsten Grund des Unbewussten" - kompletter Unsinn. Tatsächlich handelt es bei dem vermeintlichen "Verstehen" sinnvoller Worte oder Sätze aus simplem Geräusch um ein hinlänglich bekannte Neuropsychologische Phänomen: Das Gehirn versucht, aus nicht-sinnmachender sensorischer Wahrnehmung bei wiederholter Exposition Sinnmachendes zu gestalten (wie etwa im "Sehen" tatsächlich gar nicht vorhandener Figuren in Zufallsmustern). Der Effekt tritt verstärkt auf, wenn - wie bei den Rückwärtssprachforschern - eine entsprechende Erwartungshaltung vorliegt.
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Inzwischen gibt es gar schon ein "Privatinstitut für Rückwärtssprache und Bewußtseinsforschung" bei München, an dem eigene Ausbildungen zum/zur "RückwärtssprachanalytikerIn" angeboten werden.
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Inzwischen gibt es neben Oates eine ganze Reihe von "Reverse Speech Consultants", die teilweise auch Ausbildungen zum "Reverse Speech Analyst" oder "Rückwärtssprachanalytiker" anbieten.
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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