TimeWaver: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Image:Timewaver01.jpg|thumb|Timewaver (vorn) mit Skalarwellen-Transformator]]
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[[Image:Timewaver01.jpg|thumb|Timewaver, daneben ein (nicht mehr beworbener) "Skalarwellen-Transformator"]]
'''Timewaver''' ist der Name eines [[Radionik]]-Gerätes.
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[[Image:TimewaverNEM.jpg|thumb|"Verstärkermittel"]]
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'''TimeWaver''' ist ein [[Radionik]]-Gerät. Beworben wird es als medizinisches Gerät für eine "Informationsfeld-Medizin".
  
==Allgemeines==
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==Timewaver-Produkte==
Wie in der Radionik üblich wird auch beim Timewaver-Gerät von der Existenz einer "[[Aura]]" um den menschlichen Körper ausgegangen, die je nach Quelle und Anbieter unterschiedliche Bezeichnungen trägt ("Energiefeld", "Bioenergie", "[[Chakra]]", "Schwingungen, "Energiekörper", "Information" usw.). Beim Timewaver heißt dieses unbestimmte Etwas ''globales Informationsfeld'' und das Gerät sei deshalb ein "Informationsfeld-System". Durch Lesen in diesem Feld sollen sich materielle Vorgänge analysieren lassen, durch Hineinschreiben können sie optimiert werden. In zwei Testmulden auf der Oberseite des Gerätes können Behälter mit Proben gestellt werden. In der Radionik sind solche Proben typischerweise Haare, Speichel, oder Blut des Patienten. Eine weitere Mulde dient dazu, mittels eines darunter befindlichen "Lichtquantenresonators" (eine Wortschöpfung des Timewaver-Erfinders), Substanzen wie z.B. Wasser zu "informieren" (siehe auch [[Wassergedächtnis]]).
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Wie in der Radionik üblich wird auch beim Timewaver-Gerät von der Existenz einer "[[Aura]]" um den menschlichen Körper ausgegangen, die je nach Quelle und Anbieter unterschiedliche Bezeichnungen trägt: "Energiefeld", "Bioenergie", "[[Chakra]]", "Schwingungen, "Energiekörper", "Information" usw. Beim Timewaver heißt dieses unbestimmte Etwas "globales Informationsfeld" und das Gerät sei deshalb ein "Informationsfeld-System". Durch Lesen in diesem Feld sollen sich materielle Vorgänge analysieren lassen, durch Hineinschreiben sollen sie optimiert werden können.
  
Entwickelt wurde das Gerät von [[Marcus Schmieke]], vertrieben wird es von der TimeWaver GmbH, deren Sitz mit dem von Schmiekes [[Veden-Akademie]] in Kränzlin (Brandenburg) identisch ist. Geschäftsführer ist Jochen Weiß, der auch als Mitarbeiter der Veden-Akademie genannt wird. Je nach Ausstattung werden Timewaver-Geräte ab etwa 13.000 Euro angeboten.
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Das Gerät könne das "Informationsfeld" des Patienten analysieren und daraufhin eine Liste von zur Behandlung empfohlenen Heilmitteln und Therapiemethoden erstellen. Mit einem anscheinend nicht mehr erhältlichen "Energiepunkt-Modul" sollte man sogar Röntgenbilder, Computertomogramme und gewöhnliche Fotos eines Patienten analysieren können. Auf der Oberseite hat Timewaver zwei Mulden, in die Behälter mit Proben gestellt werden können, üblicherweise Haare oder Körperflüssigkeiten des Patienten. Eine weitere Mulde dient dazu, Substanzen wie z.B. Wasser zu "informieren" (siehe auch [[Wassergedächtnis]]); dieser Vorgang wird wie in der Radionik üblich als "Aufschwingen" bezeichnet.
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Neben diesem Gerät, das "Timewaver med" heißt, gibt es "Timewaver frequency", das der portugiesischen Homöopath Nuno Nina mitentwickelt habe, der auch für das [[Inergetix CoRe System|Inergetix-CoRe-System]] wirbt. Das Gerät zur "Frequenztherapie" enthalte Datenbanken mit [[Frequenz]]en nach [[Hulda Clark]] und [[Royal Raymond Rife|Raymond Rife]] und ermöglicht verschiedene Arten der Elektrostimulation mit Ähnlichkeiten zur [[Elektroakupunktur]] und zu [[Bioresonanz]]verfahren. Weitere Produkte sind "Timewaver cardio", das anhand einer von Messung der [[Herzfrequenzvariabilität]] den "Gesamtstress eines Patienten" ermittle, und "TimeWaver Vascular" zur "Pulswellen-Analyse". Auch diese Geräte sollen weitreichende medizinische Diagnosen und anhand von mitgelieferten Datenbanken Therapievorschläge ermöglichen.
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Laut Anbieter eigne sich Timewaver beispielsweise zur Schmerztherapie und zur "Therapie psychischer Erkrankungen". Zur Unterstützung der Therapien werden "Verstärkermittel" genannte [[Nahrungsergänzungsmittel]] verkauft. In der [[Pseudomedizin#Typische Merkmale|Werbung für pseudomedizinische Produkte]] wird oft ein ungewöhnlich großer Anwendungsbereich genannt, so auch bei Timewaver: Das Gerät helfe nicht nur bei körperlichen und seelischen Beschwerden, sondern könne auch bei Beziehungsproblemen, Schimmelpilzbefall in Wohnungen, schlecht motivierten Mitarbeitern im Betrieb, zur Unternehmensberatung und Verkaufsförderung und gegen Missernten und Forstschädlinge hilfreich eingesetzt werden.
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Ein weiteres Produkt ist die EarthWaver Erdungsdecke, die mit der Behauptung beworben wird, dass sie eine so genannte [[Erdung|"natürliche Erdung"]] bewerkstellige und "freie Elektronen von der Erde auf den Körper" übertrage. Dabei sollen auf chemisch nicht nachvollziehbare Weise auch freie Radikale des Körperinnern "neutralisiert" werden und eine "Zellelektrizität" auf ein natürliches Niveau gebracht werden. Es handelt sich um eine Bettdecke aus Baumwolle mit eingewobenen Silberfäden, die am Schutzleiter einer Steckdose geerdet werden soll. Der Kunde muss dabei darauf vertrauen, dass der Schutzleiter auch tatsächlich korrekt geerdet ist. In einem oberen Stockwerk eines Hochhauses kann der Erdungswiderstand bereits relevante Werte erreichen und es können auch relevante Störspannungen entstehen.
  
 
==Behauptungen zur Funktionsweise==
 
==Behauptungen zur Funktionsweise==
 
[[Image:Timewaver02.png|thumb|"HighTech-Lichtquanteneffekt" halbdurchlässiger Spiegel|240px]]
 
[[Image:Timewaver02.png|thumb|"HighTech-Lichtquanteneffekt" halbdurchlässiger Spiegel|240px]]
Der Hersteller behauptet großspurig, dass Timewaver das erste Gerät seiner Art sei, das "auf einem schlüssigen physikalischen Modell ruht". Im Folgenden sind einige Aussagen herausgegriffen, mit denen versucht wird, dies zu untermauern. Typische Muster der Werbung für [[pseudomedizin]]ische Geräte lassen sich daran gut illustrieren (siehe auch: [[Pseudomedizin#Typische Merkmale|Typische Merkmale pseudomedizinischer Methoden]]).  
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Laut Anbieter sei Timewaver das erste Gerät seiner Art, das "auf einem schlüssigen physikalischen Modell ruht". Davon kann jedoch keine Rede sein. Es enthält wie bei Radionik-Geräten üblich technisch unsinnige Komponenten, und die Werbetexte enthalten eine große Zahl von [[pseudowissenschaft]]lichen Scheinerklärungen. Es wird auf etablierte wissenschaftliche Theorien wie die Quantenphysik Bezug genommen, aber auch auf Außenseitertheorien wie die einheitliche Feldtheorie von [[Burkhard Heim]] (die vom Timewaver-Hersteller als "Theorie über den Zusammenhang zwischen Bewusstsein und Materie" bezeichnet wird) und eine [[Zeit-Theorie nach Kozyrev|Theorie von "Zeitwellen"]] des russischen Astrophysikers [[Nikolai Kozyrev]] (1908 - 1983). Ferner werden vollständig pseudowissenschaftliche Konzepte verarbeitet: [[Global Scaling]], eine Erfindung des Mathematikers [[Hartmut Müller]], der wegen Anlagenbetrugs im Zusammenhang mit der Global-Scaling-Masche Anfang 2012 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, sowie die nicht existenten elektromagnetischen [[Skalarwellen]]. Ein Bezug der Gerätefunktionen zur Quantenphysik ist indes nicht zu erkennen, die Aussagen hierzu sind der [[Quantenmystik]] zuzurechnen. Ähnliches lässt sich von allen vorgeblich wissenschaftlichen Erklärungen zum Timewaver-Gerät sagen. So heißt es an einer Stelle:
  
* ''analysiert und optimiert für Sie: beliebige Objekte und Systeme - vor Ort oder aus der Ferne''
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:''TimeWaver kommuniziert erstmals durch echte Quantenprozesse [...] TimeWaver verwendet einen HighTech-Lichtquanteneffekt zur radionischen Analyse und Optimierung. Ein Strom einzelner Photonen wird im Winkel von 45° auf einen halbdurchlässigen Spiegel gelenkt. Passiert ein Photon den Spiegel, wird eine binäre 1 erzeugt, eine Reflektion liefert den Wert 0. Die Entscheidung darüber ist ein reiner Quanteneffekt. Er hängt von keiner physikalisch fassbaren Ursache ab.''
::Das Gerät kann demnach nicht nur ''alles'' analysieren, sondern sogar ohne dass die betreffenden "Objekte" (z.B. der Patient) auch nur in der Nähe des Geräts sein müssen.
 
  
* ''TimeWaver kommuniziert erstmals durch echte Quantenprozesse [...] TimeWaver verwendet einen HighTech-Lichtquanteneffekt zur radionischen Analyse und Optimierung. Ein Strom einzelner Photonen wird im Winkel von 45° auf einen halbdurchlässigen Spiegel gelenkt. Passiert ein Photon den Spiegel, wird eine binäre 1 erzeugt, eine Reflektion liefert den Wert 0. Die Entscheidung darüber ist ein reiner Quanteneffekt. Er hängt von keiner physikalisch fassbaren Ursache ab.''
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Von "einzelnen [[Photonen]]" könnte man sprechen, wenn tatsächlich das Auftreffen einzelner Photonen in Detektoren ausgewertet würde (wie z.B. ein einzelnes Gamma-Photon in einem Geigerzähler einen Impuls auslösen kann). Das ist im Timewaver-Gerät aber nicht der Fall. Als "Strom einzelner Photonen" kann man aber auch z.B. das Licht einer Glühlampe bezeichnen, nur dass die Anzahl der Photonen dabei sehr hoch ist (Größenordnung 10<sup>18</sup> bis 10<sup>20</sup> je Sekunde). Wenn nun ein halbdurchlässiger Spiegel - das ist im Wesentlichen eine schräg gestellte Glasscheibe - die Hälfte dieses Lichtes durchlässt, die andere Hälfte ablenkt (welches Photon im Einzelnen welchen Weg nimmt, ist nach der Quantenphysik unbestimmt), könnte man das einen "Quanteneffekt" nennen, ohne damit allerdings etwas zu erklären. Vor allem wird aber überhaupt nicht klar, welchen Sinn diese Anordnung für die Funktion des Gerätes hat, d.h. warum überhaupt Lichtstrahlen aufgespalten und Photonen "verglichen" werden müssen.
::Von "einzelnen Photonen" (Photon = Lichtteilchen, Lichtquant) wäre es gerechtfertigt zu sprechen, wenn &ndash; wie es ein Schaubild in der Werbung suggeriert &ndash; tatsächlich das Auftreffen einzelner Photonen in Detektoren ausgewertet würde (wie z.B. ein einzelnes Gamma-Photon in einem Geigerzähler einen Impuls auslösen kann). Auch ohne das Innere des Timewaver-Gerätes zu kennen, kann dies wegen des dafür erforderlichen technischen Aufwandes ausgeschlossen werden. Als "Strom einzelner Photonen" kann man mit etwas Fantasie aber auch z.B. das Licht einer Fahrradlampe bezeichnen, nur dass die Anzahl der Photonen dabei sehr hoch ist (Größenordnung 10<sup>18</sup> je Sekunde). Wenn nun eine schräg gestellte Glasscheibe (ein halbdurchlässiger Spiegel ist im Wesentlichen nichts anderes) die Hälfte dieses Lichtes durchlässt, die andere Hälfte ablenkt (welches Photon im Einzelnen welchen Weg nimmt, ist nach der Quantenphysik unbestimmt), könnte man das einen "Quanteneffekt" nennen, ohne damit allerdings etwas zu erklären. Entscheidend ist aber vor allem, dass nicht mitgeteilt wird, ''warum'' überhaupt Lichtstrahlen aufgespalten und Photonen "verglichen" werden müssen, d.h. in welcher Beziehung diese Anordnung zur Funktion des Gerätes steht.
 
 
* ''Die üblicherweise verwendeten Rauschquellen werden eigentlich für Lotteriezwecke und Computerspiele hergestellt.''
 
::Das ist Unsinn. [[Rauschgenerator]]en, sei es als elektronische Hardware oder als Software, werden ganz überwiegend für Zwecke der Nachrichten- und Messtechnik verwendet.
 
  
* ''Weil solche Anwendungen verlangen, dass größere Abweichungen von den Normwerten eliminiert werden, haben diese Rauschquellen meistens einen eingebauten elektronischen Filter. Doch gerade auf diese Abweichungen kommt es uns in der Radionik an, denn wir sehen sie als die Träger der radionischen Information. TimeWaver verwendet Rauschgeneratoren aus eigener Produktion, die ungefiltert arbeiten.''
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Eine wesentliche Rolle spielt eine weitere Baugruppe namens [[Kozyrev-Spiegel]]: ein Aluminiumzylinder, in dessen Zentrum sich beim Timewaver eine "Rauschdiode" befindet. Dioden als [[Rauschgenerator]]en bzw. [[Zufallsgenerator]]en sind auch bei einigen anderen Radionik-Geräten ein zentrales Element, siehe z.B. [[Quantec]]. Kozyrevs Theorie von "Zeitwellen" wurde in der Fachwelt kaum beachtet, stieß aber auf Interesse bei [[Esoterik]]ern und Pseudowissenschaftlern, z.B. in der [[Freie Energie|Freie-Energie]]-Szene. Auch von Hartmut Müller wurde ein Zusammenhang mit seinem Global-Scaling-Konzept hergestellt; der [[Feinstofflichkeit|"Feinstofflichkeitsforscher"]] [[Klaus Volkamer]] beruft sich ebenfalls auf Kozyrev. Der dubiose Spiegel geht allerdings nicht auf Kozyrev zurück, sondern auf zwei Russen namens Vlail Kaznacheev und Alexander Trofimov von einem "International Institute of cosmic Anthropology", die mit dem Spiegel psychosomatische Erkrankungen heilen wollen.<ref>RU 2122446 C1: Device for correction of man's psychosomatic diseases. Erfinder: V.P. Kaznacheev, A.V. Trofimov. Veröffentlichungsdatum: 27.11.1998</ref> Kaznacheev habe sogar "mit Hilfe von Kozyrev-Spiegeln telepatisch Symbole in die Vergangenheit geschickt". Die Ausführungen der Firma Timewaver enthalten zahlreiche erfundene Begriffe wie "verdichtetes Zeitkontinuum", "Zeitflussdichte" und "globale Zeitwellen" und ergeben physikalisch keinerlei Sinn:<ref>Prospekt von 2011 ("TimeWaver med. Das Expertensystem für Informationsfeldmedizin. Fachinformation für Ärzte und Heilpraktiker")</ref>
::Jedes technisch erzeugte Rauschsignal hat eine bestimmte nutzbare Frequenzbandbreite, und auch im Timewaver-Gerät ist diese zwangsläufig auf einen bestimmten Wert begrenzt, unabhängig davon, ob explizit eine bandbreitenbegrenzende Filterschaltung vorhanden ist oder nicht. Die Behauptung, es käme gerade auf die Signalanteile jenseits bzw. oberhalb der Grenzfrequenz an (sofern nicht etwas völlig anderes gemeint ist, was aus diesen Sätzen aber nicht ersichtlich ist), ergibt technisch keinen Sinn. Vor allem wird aber wieder nicht gesagt, wofür die Rauschquellen überhaupt gut sein sollen, warum es mehrere sein müssen, usw. Allerdings sind Rauschgeneratoren in der Radionik derzeit "im Trend" und unverzichtbarer Bestandteil entsprechender Werbung.
 
  
* ''Bereits die Nobelpreisträger Nils Bohr und Erwin Schrödinger, die Väter der Quantenphysik, waren überzeugt, dass Quantenprozesse die Schnittstelle zwischen Bewusstsein und Materie darstellen.''
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:''Auf der zentralen Achse des Kozyrev-Spiegels entsteht nach Kozyrev ein Feld mit einer verdichteten Zeitflussdichte. Dieses verdichtete Zeitkontinuum ist mit allen anderen Orten im Universum verbunden, so dass es eine direkte Informationsübertragung zwischen diesen Orten erlaubt, unabhängig von der Entfernung. Es öffnet sich sozusagen ein Informationskanal zwischen dem zentralen Zeitkontinuum im Kozyrev-Spiegel und allen anderen Orten im Universum. Die lokalen Zeitwellen innerhalb des Kozyrev-Spiegels werden sozusagen kurzgeschlossen, so dass nur der Einfluss der globalen Zeitwellen übrigbleibt. Die globale Zeitwelle verbindet alle Lebewesen und alle physikalischen Prozesse miteinander. Auf diese Weise sollte es Menschen in einem Kozyrev-Spiegel möglich sein, rein mental Informationen aus entfernten Orten zu empfangen und Informationen mental zu versenden. Mit Hilfe eines Kozyrev-Spiegels lässt sich unserer Auffassung nach daher die Verbindung der Rauschdioden des TimeWaver mit dem Informationsfeld verbessern.''
::Szeneübliches Aufzählen berühmter Wissenschaftler, derzeit vorzugsweise von Quantenphysikern, und was diese gesagt haben sollen.
 
  
* ''Die Untersuchungen von Prof. Jahn an der Princeton University haben gezeigt, dass Bewusstsein mit dem Rauschen in Resonanz gehen kann. Diesen Effekt nutzt TimeWaver aus, um das Objekt mit den Informationen der Optimierungsliste in Verbindung zu bringen.''
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Schließlich werden noch Gravitationswellen für Erklärungsversuche bemüht:
::Zunächst wird deutlich, dass das Wort "Resonanz", wie in [[Esoterik|esoterischen]] und [[pseudowissenschaft]]lichen Texten gängig, lediglich als modischer Ausdruck für "A kann B irgendwie beeinflussen" benutzt wird. Mit den erwähnten Untersuchungen sind die Arbeiten am ehemaligen [[Princeton Engineering Anomalies Research|PEAR-Instititut]] gemeint, wo man glaubt, eine "psychische" Wirkung von Menschen auf [[Zufallsgenerator]]en nachgewiesen zu haben. Die PEAR-Forscher selbst räumen ein, dass der Effekt äußerst schwach ist (von 10&nbsp;000 Münzwürfen lasse sich ungefähr einer durch "Gedanken" beeinflussen), so dass die technische Nutzbarmachung im Timewaver-Gerät eine haltlose Behauptung ist. Darüber hinaus wurde der behauptete Effekt nie von anderer Seite bestätigt.
 
  
* ''Eine Grundlage ist die Theorie des deutschen Physikers Burkhard Heim über den Zusammenhang zwischen Bewusstsein und Materie''
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:''TimeWaver kommuniziert mit der Zeitwelle durch Gravitationswellen-Resonanz.''
::Der wissenschaftliche Einzelgänger [[Burkhard Heim]] hat sich an einem bisher ungelösten Problem der Physik versucht, nämlich die drei Grundkräfte elektromagnetische, schwache und starke Wechselwirkung zusammen mit der Gravitation durch eine einzige Theorie zu beschreiben. Später hat Heim eine erweiterte formale Logik entwickelt, mit der sich nach Ansicht einiger Esoteriker auch unphysikalische Vorgänge formal beschreiben lassen. Weder das eine noch das andere ist aber eine "Theorie über den Zusammenhang zwischen Bewusstsein und Materie", sondern es handelt sich um abstrakte mathematische Formalismen, die überdies selbst mit beträchtlichen Kenntnissen in theoretischer Physik schwer nachvollziehbar sind.
 
  
* Über den als Zubehör lieferbaren "[[Skalarwellen]]-Resonator": ''Der Skalarwellen-Resonator wird mit einem abgeschirmten Massekabel direkt mit der TimeWaver Basisstation verbunden [...] Gemäß der herkömmlichen wissenschaftlichen Auffassung hat eine solche Anordnung keine physikalische Funktion – mit den üblichen Messgeräten lässt sich keine elektromagnetische oder andersartige Strahlung nachweisen. Doch nach unserem radionischen Erklärungsmodell erfolgt die Übertragung von Energie und Information auch bei dem TimeWaver Skalarwellen-Resonator über das Prinzip der Bewusstseinsresonanz.''
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Gravitationswellen sind eine Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie. Danach werden sie von beschleunigten Massen erzeugt, sind jedoch derart schwach, dass nur bei kosmischen Vorgängen wie Supernova-Explosionen Gravitationswellen entstehen, die hinreichend stark sind, um eventuell messbar zu sein. Ein direkter experimenteller Nachweis ist aber bis heute nicht gelungen. Die Behauptung, Gravitationswellen könnten bei der Funktion irgendeines Gerätes eine Rolle spielen, ist absurd.
::Nach Abstreifen der Imponierphrasen bleibt übrig: Das 1.700 Euro teure Zusatzteil hat keine Funktion, das Verbindungskabel auch nicht.
 
  
* ''kommuniziert mit der Zeitwelle durch Gravitationswellen-Resonanz''
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==Entwicklung und Vertrieb==
::Nach Quantenmechanik, Photonen, Burkhard Heim, Skalarwellen und "Bewusstseinsresonanz" müssen nun auch noch Gravitationswellen für die "Erklärung" des Timewaver-Gerätes herhalten. Gravitationswellen sind eine Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie. Danach werden sie von beschleunigten Massen erzeugt, sind jedoch derart schwach, dass nur kosmische Vorgänge wie Supernova-Explosionen Gravitationswellen abstrahlen, die hinreichend stark sind, um eventuell messbar zu sein. Ein experimenteller Nachweis ist aber noch nicht gelungen, Fortschritte erhofft man sich von einem geplanten Detektor im Weltraum. Die Behauptung, Gravitationswellen könnten bei der Funktion von irgendeinem Gerät eine Rolle spielen, ist daher absurd. Davon abgesehen bleibt schleierhaft, was mit "Gravitationswellen-Resonanz" gemeint ist und wie diese bei der Kommunikation mit einer "Zeitwelle" helfen könnte (Zeitwellen sind ein parawissenschaftliches Konzept des russischen Astronomen Nikolai Kozyrev, das in Esoterikerkreisen diskutiert wird).
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Entwickelt wurde das Gerät von [[Marcus Schmieke]]. An Herstellung und Vertrieb sind mehrere Firmen beteiligt: Die Timewaver GmbH, die TimeWaver Production GmbH und die TimeWaver Home GmbH, alle drei in Kränzlin (Brandenburg), mit der gleichen Anschrift wie Schmiekes [[Veden-Akademie]]. In Kreuth in Bayern gibt es ferner eine TimeWaver Vertrieb-Ausbildung-Service GmbH. Die Firma Timewaver hat außerdem mehrere Vertriebspartner, so z.B. die GCL Marketing Ltd. von Günter Latz aus Erftstadt bei Köln. Latz hatte zuvor bereits ein ähnliches Radionik-Gerät namens [[Cybertrone]] verkauft.  
  
* ''Nach unserem Verständnis stellt die Analyse einer Person mit TimeWaver Resonanzen bestimmter Informationen mit dem Informationsfeld der Person fest. Das heißt nicht, dass diese Information auch im Körper der Person als medizinische Indikation manifestiert sein muss [...] Dennoch gehört TimeWaver auch in Ihre Arzt- und Heilpraxis.''
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Es wird versucht, Anwender dadurch an das Unternehmen zu binden, dass diese "TimeWaver Gebiets-Therapeut" oder "TimeWaver Master-Therapeut" werden können. Als Master-Therapeut habe man die Möglichkeit, bei ca. 1.000 Apotheken in Deutschland auf einer Liste geführt zu werden, die ihren Kunden diese Therapeuten und die medizinisch fragwürdige Diagnose und Behandlung mit dem Timewaver-Gerät empfehlen würden. Für "Anwender, die moderne Medizin im großen Stil betreiben", wurde zeitweise die Möglichkeit in Aussicht gestellt, ein "TimeWaver Gesundheitszentrum" eröffnen. Ein solches existiert im Schweizer Oberuzwil als "TimeWaver Gesundheitszentrum AG", die von [[Alexander Glogg]] (siehe [[Fostac]]) geleitet wird und in der auch [[Manfred Doepp]] tätig ist. Inzwischen heißt die Einrichtung allerdings "Quantica Gesundheitszentrum AG". Mit dem Timewaver-Gerät könnten dort beispielsweise eine "Diagnose und Therapie des Informationsfeldes" und eine "Organkohärenz-Analyse" vorgenommen werden.
::Im Klartext: Man weiß nicht, ob das Gerät irgendetwas medizinisch Sinnvolles anzeigt bzw. räumt ein, dass es das wohl eher nicht tut, aber kaufen soll es der Heilpraktiker trotzdem, weil es sich in den Praxisräumen gut macht.
 
  
* ''Die universellen Einsatzmöglichkeiten öffnen das TimeWaver-System einer Vielzahl von Anwender- und Berufsgruppen, wie z. B.: Agrar- und Forstwirte - Lebensberater/Coachs - Partnervermittler – Unternehmensberater - Wohnraumberater - Ärzte und Heilpraktiker - Psychotherapeuten – Baubiologen''
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Die Firma [[Quantica]] GmbH hat seit 2012 die gleiche Anschrift wie die TimeWaver GmbH in Kränzlin.
::Die bei [[alternativmedizin]]ischen Verfahren verbreitete Werbung mit einem ungewöhnlich großen Anwendungsbereich wurde hier konsequent erweitert: Timewaver hilft nicht nur bei körperlichen Beschwerden, sondern auch bei Beziehungsproblemen, schlecht motivierten Mitarbeitern im Betrieb und gegen Missernten und Forstschädlinge. Letzteres behauptet allerdings auch z.B. der Radionik-Anbieter [[Quantec]].
 
  
Trotz oder gerade wegen der sogar für die Radionik-Branche ungewöhnlich prahlerischen Beschreibung des Gerätes sind Schmieke und Weiß in juristischer Hinsicht vorsichtig und wiederholen Hinweise wie den folgenden an vielen Stellen der Timewaver-Werbung: ''"Radionik wird als wissenschaftliche und medizinische Disziplin derzeit nicht anerkannt. Dies gilt auch für die Wirkung radionischer Analyse und Optimierung, die Existenz von Informationsfeldern und deren Beeinflussbarkeit durch radionische Optimierung, sowie die Konzepte von Zeitwelle und Bewusstseinsresonanz."''
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==Quellen==
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<references/>
  
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[[category:Quantenmystik]]
 
[[category:Radionik]]
 
[[category:Radionik]]
 
[[category:Scharlatanerie]]
 
[[category:Scharlatanerie]]

Version vom 9. Mai 2014, 10:51 Uhr

Timewaver, daneben ein (nicht mehr beworbener) "Skalarwellen-Transformator"
"Verstärkermittel"

TimeWaver ist ein Radionik-Gerät. Beworben wird es als medizinisches Gerät für eine "Informationsfeld-Medizin".

Timewaver-Produkte

Wie in der Radionik üblich wird auch beim Timewaver-Gerät von der Existenz einer "Aura" um den menschlichen Körper ausgegangen, die je nach Quelle und Anbieter unterschiedliche Bezeichnungen trägt: "Energiefeld", "Bioenergie", "Chakra", "Schwingungen, "Energiekörper", "Information" usw. Beim Timewaver heißt dieses unbestimmte Etwas "globales Informationsfeld" und das Gerät sei deshalb ein "Informationsfeld-System". Durch Lesen in diesem Feld sollen sich materielle Vorgänge analysieren lassen, durch Hineinschreiben sollen sie optimiert werden können.

Das Gerät könne das "Informationsfeld" des Patienten analysieren und daraufhin eine Liste von zur Behandlung empfohlenen Heilmitteln und Therapiemethoden erstellen. Mit einem anscheinend nicht mehr erhältlichen "Energiepunkt-Modul" sollte man sogar Röntgenbilder, Computertomogramme und gewöhnliche Fotos eines Patienten analysieren können. Auf der Oberseite hat Timewaver zwei Mulden, in die Behälter mit Proben gestellt werden können, üblicherweise Haare oder Körperflüssigkeiten des Patienten. Eine weitere Mulde dient dazu, Substanzen wie z.B. Wasser zu "informieren" (siehe auch Wassergedächtnis); dieser Vorgang wird wie in der Radionik üblich als "Aufschwingen" bezeichnet.

Neben diesem Gerät, das "Timewaver med" heißt, gibt es "Timewaver frequency", das der portugiesischen Homöopath Nuno Nina mitentwickelt habe, der auch für das Inergetix-CoRe-System wirbt. Das Gerät zur "Frequenztherapie" enthalte Datenbanken mit Frequenzen nach Hulda Clark und Raymond Rife und ermöglicht verschiedene Arten der Elektrostimulation mit Ähnlichkeiten zur Elektroakupunktur und zu Bioresonanzverfahren. Weitere Produkte sind "Timewaver cardio", das anhand einer von Messung der Herzfrequenzvariabilität den "Gesamtstress eines Patienten" ermittle, und "TimeWaver Vascular" zur "Pulswellen-Analyse". Auch diese Geräte sollen weitreichende medizinische Diagnosen und anhand von mitgelieferten Datenbanken Therapievorschläge ermöglichen.

Laut Anbieter eigne sich Timewaver beispielsweise zur Schmerztherapie und zur "Therapie psychischer Erkrankungen". Zur Unterstützung der Therapien werden "Verstärkermittel" genannte Nahrungsergänzungsmittel verkauft. In der Werbung für pseudomedizinische Produkte wird oft ein ungewöhnlich großer Anwendungsbereich genannt, so auch bei Timewaver: Das Gerät helfe nicht nur bei körperlichen und seelischen Beschwerden, sondern könne auch bei Beziehungsproblemen, Schimmelpilzbefall in Wohnungen, schlecht motivierten Mitarbeitern im Betrieb, zur Unternehmensberatung und Verkaufsförderung und gegen Missernten und Forstschädlinge hilfreich eingesetzt werden.

Ein weiteres Produkt ist die EarthWaver Erdungsdecke, die mit der Behauptung beworben wird, dass sie eine so genannte "natürliche Erdung" bewerkstellige und "freie Elektronen von der Erde auf den Körper" übertrage. Dabei sollen auf chemisch nicht nachvollziehbare Weise auch freie Radikale des Körperinnern "neutralisiert" werden und eine "Zellelektrizität" auf ein natürliches Niveau gebracht werden. Es handelt sich um eine Bettdecke aus Baumwolle mit eingewobenen Silberfäden, die am Schutzleiter einer Steckdose geerdet werden soll. Der Kunde muss dabei darauf vertrauen, dass der Schutzleiter auch tatsächlich korrekt geerdet ist. In einem oberen Stockwerk eines Hochhauses kann der Erdungswiderstand bereits relevante Werte erreichen und es können auch relevante Störspannungen entstehen.

Behauptungen zur Funktionsweise

"HighTech-Lichtquanteneffekt" halbdurchlässiger Spiegel

Laut Anbieter sei Timewaver das erste Gerät seiner Art, das "auf einem schlüssigen physikalischen Modell ruht". Davon kann jedoch keine Rede sein. Es enthält wie bei Radionik-Geräten üblich technisch unsinnige Komponenten, und die Werbetexte enthalten eine große Zahl von pseudowissenschaftlichen Scheinerklärungen. Es wird auf etablierte wissenschaftliche Theorien wie die Quantenphysik Bezug genommen, aber auch auf Außenseitertheorien wie die einheitliche Feldtheorie von Burkhard Heim (die vom Timewaver-Hersteller als "Theorie über den Zusammenhang zwischen Bewusstsein und Materie" bezeichnet wird) und eine Theorie von "Zeitwellen" des russischen Astrophysikers Nikolai Kozyrev (1908 - 1983). Ferner werden vollständig pseudowissenschaftliche Konzepte verarbeitet: Global Scaling, eine Erfindung des Mathematikers Hartmut Müller, der wegen Anlagenbetrugs im Zusammenhang mit der Global-Scaling-Masche Anfang 2012 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, sowie die nicht existenten elektromagnetischen Skalarwellen. Ein Bezug der Gerätefunktionen zur Quantenphysik ist indes nicht zu erkennen, die Aussagen hierzu sind der Quantenmystik zuzurechnen. Ähnliches lässt sich von allen vorgeblich wissenschaftlichen Erklärungen zum Timewaver-Gerät sagen. So heißt es an einer Stelle:

TimeWaver kommuniziert erstmals durch echte Quantenprozesse [...] TimeWaver verwendet einen HighTech-Lichtquanteneffekt zur radionischen Analyse und Optimierung. Ein Strom einzelner Photonen wird im Winkel von 45° auf einen halbdurchlässigen Spiegel gelenkt. Passiert ein Photon den Spiegel, wird eine binäre 1 erzeugt, eine Reflektion liefert den Wert 0. Die Entscheidung darüber ist ein reiner Quanteneffekt. Er hängt von keiner physikalisch fassbaren Ursache ab.

Von "einzelnen Photonen" könnte man sprechen, wenn tatsächlich das Auftreffen einzelner Photonen in Detektoren ausgewertet würde (wie z.B. ein einzelnes Gamma-Photon in einem Geigerzähler einen Impuls auslösen kann). Das ist im Timewaver-Gerät aber nicht der Fall. Als "Strom einzelner Photonen" kann man aber auch z.B. das Licht einer Glühlampe bezeichnen, nur dass die Anzahl der Photonen dabei sehr hoch ist (Größenordnung 1018 bis 1020 je Sekunde). Wenn nun ein halbdurchlässiger Spiegel - das ist im Wesentlichen eine schräg gestellte Glasscheibe - die Hälfte dieses Lichtes durchlässt, die andere Hälfte ablenkt (welches Photon im Einzelnen welchen Weg nimmt, ist nach der Quantenphysik unbestimmt), könnte man das einen "Quanteneffekt" nennen, ohne damit allerdings etwas zu erklären. Vor allem wird aber überhaupt nicht klar, welchen Sinn diese Anordnung für die Funktion des Gerätes hat, d.h. warum überhaupt Lichtstrahlen aufgespalten und Photonen "verglichen" werden müssen.

Eine wesentliche Rolle spielt eine weitere Baugruppe namens Kozyrev-Spiegel: ein Aluminiumzylinder, in dessen Zentrum sich beim Timewaver eine "Rauschdiode" befindet. Dioden als Rauschgeneratoren bzw. Zufallsgeneratoren sind auch bei einigen anderen Radionik-Geräten ein zentrales Element, siehe z.B. Quantec. Kozyrevs Theorie von "Zeitwellen" wurde in der Fachwelt kaum beachtet, stieß aber auf Interesse bei Esoterikern und Pseudowissenschaftlern, z.B. in der Freie-Energie-Szene. Auch von Hartmut Müller wurde ein Zusammenhang mit seinem Global-Scaling-Konzept hergestellt; der "Feinstofflichkeitsforscher" Klaus Volkamer beruft sich ebenfalls auf Kozyrev. Der dubiose Spiegel geht allerdings nicht auf Kozyrev zurück, sondern auf zwei Russen namens Vlail Kaznacheev und Alexander Trofimov von einem "International Institute of cosmic Anthropology", die mit dem Spiegel psychosomatische Erkrankungen heilen wollen.[1] Kaznacheev habe sogar "mit Hilfe von Kozyrev-Spiegeln telepatisch Symbole in die Vergangenheit geschickt". Die Ausführungen der Firma Timewaver enthalten zahlreiche erfundene Begriffe wie "verdichtetes Zeitkontinuum", "Zeitflussdichte" und "globale Zeitwellen" und ergeben physikalisch keinerlei Sinn:[2]

Auf der zentralen Achse des Kozyrev-Spiegels entsteht nach Kozyrev ein Feld mit einer verdichteten Zeitflussdichte. Dieses verdichtete Zeitkontinuum ist mit allen anderen Orten im Universum verbunden, so dass es eine direkte Informationsübertragung zwischen diesen Orten erlaubt, unabhängig von der Entfernung. Es öffnet sich sozusagen ein Informationskanal zwischen dem zentralen Zeitkontinuum im Kozyrev-Spiegel und allen anderen Orten im Universum. Die lokalen Zeitwellen innerhalb des Kozyrev-Spiegels werden sozusagen kurzgeschlossen, so dass nur der Einfluss der globalen Zeitwellen übrigbleibt. Die globale Zeitwelle verbindet alle Lebewesen und alle physikalischen Prozesse miteinander. Auf diese Weise sollte es Menschen in einem Kozyrev-Spiegel möglich sein, rein mental Informationen aus entfernten Orten zu empfangen und Informationen mental zu versenden. Mit Hilfe eines Kozyrev-Spiegels lässt sich unserer Auffassung nach daher die Verbindung der Rauschdioden des TimeWaver mit dem Informationsfeld verbessern.

Schließlich werden noch Gravitationswellen für Erklärungsversuche bemüht:

TimeWaver kommuniziert mit der Zeitwelle durch Gravitationswellen-Resonanz.

Gravitationswellen sind eine Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie. Danach werden sie von beschleunigten Massen erzeugt, sind jedoch derart schwach, dass nur bei kosmischen Vorgängen wie Supernova-Explosionen Gravitationswellen entstehen, die hinreichend stark sind, um eventuell messbar zu sein. Ein direkter experimenteller Nachweis ist aber bis heute nicht gelungen. Die Behauptung, Gravitationswellen könnten bei der Funktion irgendeines Gerätes eine Rolle spielen, ist absurd.

Entwicklung und Vertrieb

Entwickelt wurde das Gerät von Marcus Schmieke. An Herstellung und Vertrieb sind mehrere Firmen beteiligt: Die Timewaver GmbH, die TimeWaver Production GmbH und die TimeWaver Home GmbH, alle drei in Kränzlin (Brandenburg), mit der gleichen Anschrift wie Schmiekes Veden-Akademie. In Kreuth in Bayern gibt es ferner eine TimeWaver Vertrieb-Ausbildung-Service GmbH. Die Firma Timewaver hat außerdem mehrere Vertriebspartner, so z.B. die GCL Marketing Ltd. von Günter Latz aus Erftstadt bei Köln. Latz hatte zuvor bereits ein ähnliches Radionik-Gerät namens Cybertrone verkauft.

Es wird versucht, Anwender dadurch an das Unternehmen zu binden, dass diese "TimeWaver Gebiets-Therapeut" oder "TimeWaver Master-Therapeut" werden können. Als Master-Therapeut habe man die Möglichkeit, bei ca. 1.000 Apotheken in Deutschland auf einer Liste geführt zu werden, die ihren Kunden diese Therapeuten und die medizinisch fragwürdige Diagnose und Behandlung mit dem Timewaver-Gerät empfehlen würden. Für "Anwender, die moderne Medizin im großen Stil betreiben", wurde zeitweise die Möglichkeit in Aussicht gestellt, ein "TimeWaver Gesundheitszentrum" eröffnen. Ein solches existiert im Schweizer Oberuzwil als "TimeWaver Gesundheitszentrum AG", die von Alexander Glogg (siehe Fostac) geleitet wird und in der auch Manfred Doepp tätig ist. Inzwischen heißt die Einrichtung allerdings "Quantica Gesundheitszentrum AG". Mit dem Timewaver-Gerät könnten dort beispielsweise eine "Diagnose und Therapie des Informationsfeldes" und eine "Organkohärenz-Analyse" vorgenommen werden.

Die Firma Quantica GmbH hat seit 2012 die gleiche Anschrift wie die TimeWaver GmbH in Kränzlin.

Quellen

  1. RU 2122446 C1: Device for correction of man's psychosomatic diseases. Erfinder: V.P. Kaznacheev, A.V. Trofimov. Veröffentlichungsdatum: 27.11.1998
  2. Prospekt von 2011 ("TimeWaver med. Das Expertensystem für Informationsfeldmedizin. Fachinformation für Ärzte und Heilpraktiker")