Thought Field Therapy

Roger Callahan

Die Thought Field Therapy (TFT, zu deutsch Gedankenfeldtherapie, auch psychologische Akupunktur), ist eine umstrittene pseudowissenschaftlich-psychotherapeutische Methode, die auf den US-amerikanischen Psychotherapeuten Roger J. Callahan[1] zurückgeht. Die Methode beinhaltet sowohl Elemente einer nur Minuten in Anspruch nehmenden[2] Kurzzeit-Psychotherapie, der Kinesiologie, als auch die der Klopfakupunktur, einer Sonderform der Akupressur.

Aus der Thought Field Therapy entwickelten sich seit ihrer Erfindung mehrere analoge Therapien wie die emotional freedom therapy EFT und die Mentalfeld-Therapie MFT nach Klinghardt.

Wissenschaftlich zu nennende Nachweise der Wirksamkeit dieser Methode mit beweisendem Charakter fehlen. Es existieren lediglich retrospektive "Fallberichte" und persönliche Einzelerfahrungen. Die Existenz eines Meridiansystems ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Laut der American Psychological Association sowie anderen Autoren fehlt der TFT eine wissenschaftlichtliche Basis [3][4].

Da die Existenz eines Meridiansystems nicht belegt ist, werden die TFT wie ihre Verwandten EFT, MET, Akupunktur und Angewandte Kinesiologie als Pseudowissenschaft eingestuft.

Methode

Mit den Fingern stimuliert der Behandler aus der traditionellen chinesischen Medizin abgeleitete so genannte Meridianpunkte durch Massieren oder Klopfen. Dadurch soll laut der Lehre ein Energiesystem des Körpers in Balance gebracht und Beschwerden gelöscht werden können.

TFT und die Herzfrequenzvariabilität

2001 behauptete Callahan, dass er mit Hilfe einer Analyse Herzfrequenzvariabilität (HRV) bei Probanden bei unverblindeten und (offenbar ausgesuchten) case reports Effekte der TFT nachweisen könne[5]. Dabei komme es jedoch sowohl zu einer Zunahme wie auch zu einer Abnahme der HRV, die er unter anderem auf Toxine zurückführte[6]. Seine Behauptungen wurden jedoch als methodisch fehlerhaft bezeichnet und Callahan wurde wegen einer subjektiven Dateninterpretation, einer fehlerhaften statistischen Auswertung sowie wegen des Fehlens einer Kontrollgruppe kritisiert[7][8][9]. Auch kam der Vorwurf einer missbräuchlichen Anwendung der HRV auf[10].

Literatur

  • Scott O. Lilienfeld, Steven Jay Lynn, Jeffrey M. Lohr, Carol (FRW) Tavris: Science and Pseudoscience in Clinical Psychology. Guilford Press, 2004 ISBN 1593850700, 9781593850708

Weblinks

Quellennachweise

  1. Callahan Techniques, Ltd., La Quinta, CA 92253, USA. roger@tftrx.com
  2. Callahan RJ. The impact of Thought Field Therapy on heart rate variability. J Clin Psychol. 2001 Oct;57(10):1153-70
  3. Spiegel, Alix (2006-03-29). "Unorthodox Therapy in New Orleans Raises Concern". National Public Radio. http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=5309328.
  4. Herbert JD, Gaudiano BA. The search for the holy grail: heart rate variability and thought field therapy. J Clin Psychol. 2001 Oct;57(10):1207-14
  5. Callahan RJ. The impact of Thought Field Therapy on heart rate variability. J Clin Psychol. 2001 Oct;57(10):1153-70
  6. Callahan RJ. Raising and lowering of heart rate variability: some clinical findings of Thought Field Therapy. J Clin Psychol. 2001 Oct;57(10):1175-86
  7. Kline JP. Heart rate variability does not tap putative efficacy of Thought Field Therapy. J Clin Psychol. 2001 Oct;57(10):1187-92
  8. Pignotti M. Callahan fails to meet the burden of proof for Thought Field Therapy claims. J Clin Psychol. 2005 Mar;61(3):251-5
  9. Pignotti M. Regarding the October 2001 Journal of Clinical Psychology special issue on Thought Field Therapy: retraction of conclusions in the article "heart rate variability as an outcome measure for Thought Field Therapy in clinical practice". J Clin Psychol. 2005 Mar;61(3):361-5
  10. Herbert JD, Gaudiano BA. The search for the holy grail: heart rate variability and thought field therapy. J Clin Psychol. 2001 Oct;57(10):1207-14