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==Verwendung in Medizinprodukten und Arzneimitteln==
 
==Verwendung in Medizinprodukten und Arzneimitteln==
 
Thiomersal wird zur Konservierung von Reinigungs- und Aufbewahrungslösungen für Kontaktlinsen verwendet. Thiomersal wird auch zur Konservierung von Augen-, Nasen- und Ohrentropfen sowie von topischen Zubereitungen verwendet. Thiomersal findet sich auch in manchen Injektionsarzneimitteln und wurde in manchen Impfstoffen verwendet. In Impfstoffen zur Anwendung am Menschen ist in Deutschland mittlerweile in der Regel kein Thiomersal mehr enthalten, oder höchstens in Spuren aus dem Herstellungsprozess.<ref>K. Weisser, K. Bauer, P. Volkers und B. Keller-Stanislawski (2004): ''Thiomersal und Impfungen.'' In: ''Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz.'' Bd. 47, S. 1165–1174. [http://www.pei.de/cln_049/nn_159868/SharedDocs/Downloads/bgbl/2004/2004-thiomersal-impf,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/2004-thiomersal-impf.pdf PDF]</ref> In Tierimpfstoffen wird Thiomersal weiterhin eingesetzt.
 
Thiomersal wird zur Konservierung von Reinigungs- und Aufbewahrungslösungen für Kontaktlinsen verwendet. Thiomersal wird auch zur Konservierung von Augen-, Nasen- und Ohrentropfen sowie von topischen Zubereitungen verwendet. Thiomersal findet sich auch in manchen Injektionsarzneimitteln und wurde in manchen Impfstoffen verwendet. In Impfstoffen zur Anwendung am Menschen ist in Deutschland mittlerweile in der Regel kein Thiomersal mehr enthalten, oder höchstens in Spuren aus dem Herstellungsprozess.<ref>K. Weisser, K. Bauer, P. Volkers und B. Keller-Stanislawski (2004): ''Thiomersal und Impfungen.'' In: ''Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz.'' Bd. 47, S. 1165–1174. [http://www.pei.de/cln_049/nn_159868/SharedDocs/Downloads/bgbl/2004/2004-thiomersal-impf,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/2004-thiomersal-impf.pdf PDF]</ref> In Tierimpfstoffen wird Thiomersal weiterhin eingesetzt.
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==Quecksilber (Hg)==
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Zu unterscheiden sind elementares Quecksilber, anorganische und organische Quecksilberverbindungen. Anorganische Quecksilberverbindungen (Oxidationsstufen +1 und +2) entstehen aus Quecksilber in Verbindung mit nichtmetallischen Elementen wie z.B. Chlor, Schwefel oder Sauerstoff. Bei den organischen dasQuecksilberverbindungen (Oxidationsstufe +2) steht aufgrund seines Vorkommens in der Umwelt und der Toxizität insbesondere das Methylquecksilber im Vordergrund. Es kann in wässriger Umgebung aus elementarem Quecksilber entstehen. Über die Nahrungskette, vor allem durch den Verzehr von Fischen, kann es auf diesem Wege vom Menschen aufgenommen werden. Die Gesamtmenge Quecksilber im Körper eines Erwachsenen mit 70 Kg Körpergewicht wird auf etwa 13 mg Hg geschätzt.
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Die tägliche Quecksilberaufnahme wird nach Angaben der WHO (2000) auf  2,4 μg (für  Methylquecksilber) und 4,2 µg (für anorganische Quecksilberverbindungen) geschätzt. Diese Werte hängen allerdings stark von den Ernährungsgewohnheiten ab. So ist beispielsweise relativ viel Quecksilber in Fisch enthalten, als Methylquecksilber. Haifisch kann beispielsweise 1,4 mg Mehylquecksilber pro Kilo enthalten<ref>http://www.sharkproject.org/Content.Node/kampagne/laufende_projekte/stop-sales/methylquecksilber.de.php</ref>. Laut einer FDA-Studie soll die durchschnittliche tägliche Quecksilberaufnahme eines 70 Kg schweren Erwachsenen bei 3,5µg liegen. Im Jahre 2005 wurde bei älteren Männern aus Katalonien eine tägliche Hg-Aufnahme von 9,89 μg festgestellt<ref>Gemma Falcó,† Juan M. Llobet,† Ana Bocio,‡ and José L. Domingo. Daily Intake of Arsenic, Cadmium, Mercury, and Lead by Consumption of Edible Marine Species. J. Agric. Food Chem., 2006, 54 (16), pp 6106–6112. DOI.  10.1021/jf0610110</ref>. 2008 wurden in Amazonien Hg-Aufnahmen von 0 - 11,8 µg/kg/Tag gemessen<ref>Passos CJ, Da Silva DS, Lemire M, Fillion M, Guimarães JR, Lucotte M, Mergler D. Daily mercury intake in fish-eating populations in the Brazilian Amazon. J Expo Sci Environ Epidemiol. 2008 >efJan;18(1):76-87. Epub 2007 Sep 5. PMID:17805232 <ref>. Eine Studie aus Finnland stellte 1995 bei finnischen Männern im Alter von 42 - 60 Jahren eine tägliche Quecksilberaufnahme von  7.6 µg (1.1 bis 95.3 µg) fest <ref>Jukka T. et al, Intake of Mercury From Fish, Lipid Peroxidation, and the Risk of Myocardial Infarction and Coronary, Cardiovascular, and Any Death in Eastern Finnish Men. Circulation. 1995;91:645-655<ref>.
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Greenzwerte: 1996 hatte die amerikanische Umweltschutzbehörde einen RfD-Wert von 0,1µg pro Kilo Körpergewicht und Tag festgeleg (alo 7 µg für einen 70 Kg Menschen), also denjenigen Wert der für gesundheitlich unbedenklich erachtet wird.. Die FDA legte einen ADI-Wert (acceptable daily intake) von 0,4 µg pro Kilo Körpergewicht und Tag  fest. Die ATSDR stellte fest, dass eine tägliche Aufnahme von 0,3 µg Methylquecksilber pro Klo Körpergewicht und Tag selbst lebenslang zu keinen Gesundheitsbeeinflussungen führe.
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2003 änderte die WHO eigene Empfehlungen zur wöchentlichen Quecksilberaufnahme und legte einen Wert von 1,6 µg pro Kilo Körpergewicht und Woche fest.
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Toxizität von Quecksilber: oral aufgenommenes elementares Quecksilber wird kaum im Magen-Darm Trakt resorbiert (< 1%) Ein dokumentierter Selbstötungsversuch mit injiziertem Quecksilber schlug fehl.
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Anorganische Quecksilberverbindungen (nur zweiwertige) Die kleinste tödliche Menge liegt beim Menschen bei etwa 3-15 mg pro kg Körpergewicht.
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Ein typischer Vertreter organischer Quecksilberverbindungen ist das gut resorbierbare Methylquecksilber , welches durch Methylisierung anorganischen Quecksilbers entsteht und sich in der Nahrungskette, vornehmlich in Fisch anreichert.
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Als extrem toxisch gilt Dimethylquecksilber.
    
==Unerwünschte Wirkungen und Verwendung in Impfstoffen==
 
==Unerwünschte Wirkungen und Verwendung in Impfstoffen==
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