Theodore L. Gunderson

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Ted Gunderson (2011). Im Hintergrund sollen am Himmel Chemtrail erkennbar sein. (Bild: Youtube[1])

Theodore L. Gunderson (kurz Ted Gunderson, 7. November 1928 - 31. Juli 2011) war ein US-amerikanischer Mitarbeiter des FBI, ehemaliger Chef der FBI-Abteilungen von Los Angeles und davor von Memphis und Dallas. Gunderson wurde der Öffentlichkeit zunächst über seine Ermittlungstätigkeiten in den Todesfällen von Marilyn Monroe und John F Kennedy bekannt. Später betätigte er sich auch als Buchautor.

Zuletzt trat Gunderson vornehmlich als Verbreiter von Verschwörungstheorien hervor. In der internationalen Trutherszene wird Gunderson als eine Art "Gewährsmann", "Insider" und "Whistleblower" wahrgenommen, der auf Grund seiner Tätigkeit für das FBI zwangsläufig über ein Insiderwissen verfügt habe. Sein Tod im Jahre 2011 regte in der gleichen Szene Spekulationen über einen möglichen Mord an Gunderson an, da er als vermeintlicher Verschwörungsinsider zuviel gewusst habe und habe beseitigt werden müssen. Gunderson verstarb jedoch im Alter von 83 nicht eines gewaltsamen Todes, sondern an Krebs, etwa dreißig Jahre nach seinen ersten Vermutungen, von US-Behörden verfolgt zu werden. Seine irrational erscheinenden Ängste nach seinem Ausscheiden aus dem FBI und Befürchtungen, dass Illuminaten die Welt regieren könnten, führten zu Vermutungen in der US-Presse, dass er an einer paranoiden Form einer psychischen Krankheit litt:

Zitat Examiner (2012): "Sensationalist journalism quoting from him almost universally described Gunderson only as a former FBI man, even long after he had become an obvious caricature, a public paranoid for hire."[2]

Kurzbiographie

Gunderson wurde in Colorado Springs geboren und studierte ab 1950 an der University of Nebraska. Unter J. Edgar Hoover arbeitete er ab 1951 für das FBI. Er war in Mobile, Knoxville, New York City und Albuquerque als Agent tätig. 1973 wurde er Chef der FBI-Station in Memphis, danach 1975 in Dallas. Ab 1977 war er Stationsleiter in Los Angeles und war auch als Direktor des gesamten FBI in den USA im Gespräch. 1979 ging Gunderson in Pension.

Nach seiner Pensionierung öffnete Gunderson eine private Detektei im kalifornischen Santa Monica, die Firma Ted L. Gunderson and Associates. 1995 war er als privater Ermittler auch an der Aufklärung eines sexuellen Mißbrauchsfalls im kalifornischen Manhattan Beach beteiligt.

2011 verstarb der 83-jährige Gunderson an den Komplikationen einer Krebserkrankung der Harnblase.

Vor seinem Tod sah sich Gunderson vermehrt durch Unbekannte bedroht. So folge man ihm überall, zu Fuß oder mit Helikoptern, höre sein Telefon ab und zeichne seine Computernutzung auf. Daher teile er seinen aktuellen Aufenthaltsort auch nicht mit. Der Pressagentur AP teilte er zuletzt mit, quasi auf der Flucht zu sein und nur noch mit einem Koffer herumzureisen. An die Polizei könne er sich nicht wenden, da diese angeblich Komplize sei. Auch sein früherer Arbeitgeber, das FBI, sei beteiligt und wolle ihn "zerstören" (I thought they [FBI] would help me. Instead [...] they’re trying to destroy me.). Zu Hause werde er heimlich mit flüssigen Giftstoffen an Heizkörpern vergiftet, vermutete er.

Gunderson als Verschwörungstheoretiker

Nach seiner Pensionierung begann Gunderson zunehmend, sich mit gängigen Verschwörungstheorien zu befassen. 1995 warnte Gunderson vor den Gefahren geheimer satanischer Gruppierungen in den USA. Auch sah er nun Gefahren durch eine so genannte Neue Weltordnung und "Illuminaten" aufkommen, eine Art geheim operierender Weltregierung, die versteckt die US-Regierung steuere und die Gegenstand zahlreicher Verschwörungstheorien ist. Weiterhin behauptete Gunderson die Existenz eines geheimen "Sklavenmarktes" für entführte Kinder in Las Vegas, die dann von "Turban tragenden Männern" missbraucht würden. Jedes Jahr seien demnach auch allein in New York City 4.000 Kinder rituell geopfert worden.

Der im Jahr 1995 durch drei rechtsgerichte Attentäter (darunter Timothy McVeigh) verübte Anschlag in Oklahoma City mit 168 Todesopfern sei Gunderson zufolge in Wirklichkeit von der US-Regierung durchgeführt worden.

Insbesondere verbreitete er die abwegige Hypothese der Existenz so genannter Chemtrails, also die insgeheime Ausbringung von Giftstoffen unbekannter Art aus hoch fliegenden Flugzeugen. Nach seinen Ansichten, die er beispielsweise Anfang 2011 äußerte, würden Flugzeuge so genannte Todesladungen ("death dumps") versprühen, was zu einem Vogel- und Fischsterben geführt habe und einen "Genozid" darstelle. Die gemeinte Sprühaktion werde von den Vereinten Nationen (UN) koordiniert. Auch meinte Gunderson genau zu wissen, welche Flugzeuge die Chemtrails abließen. Es seien seiner Meinung nach vier "riesige" Bomberflugzeuge ohne Erkennungszeichen, die bei der US-Nationalgarde in Lincoln, Nebraska stationiert seien. Andere sollen in Fort Still, Oklahoma stationiert sein. Der deutsche Rechtsanwalt und Chemtrailaktivist Dominik Storr beruft sich auf Gunderson, um Behauptungen um Chemtrails glaubhafter zu machen.[3] So ist auf einer Webseite seiner Initiative "Sauberer Himmel" zu lesen:

Klimabeeinflussende Maßnahmen ohne parlamentarisches Gesetz und Kontrolle?
Nach all den Beweisen und Indizien, die in jahrelanger und mühevoller Kleinstarbeit von besorgten Umweltschützern gesammelt wurden, ist es eine unumgängliche Tatsache, dass diese klimabeeinflussenden Maßnahmen nicht nur erwogen, sondern bereits durchgeführt werden ohne parlamentarische Legitimation und Kontrolle. Diese Auffassung bestätigt auch der frühere FBI-Chef von Los Angeles, Ted L. Gunderson, der in den USA über eine beachtliche Reputation verfügt:
„The death dumps, otherwise known as chemical trails, are being dropped and sprayed throughout the United States and England, Scotland, Ireland, and Northern Europe” (Quelle: http://aircrap.org/former-fbi-chief-ted-gunderson-says-chemtrail-death-dumps-must-be-stopped/33301/)
[4]

Gunderson zeigte sich auch kurz vor dem Jahrtausendwechsel 1999/2000 tief besorgt.[5] Ferner war er der Ansicht, die Regierung der USA halte aus unbekannten Gründen ein wirksames Heilmittel gegen die Erbkrankheit Down-Syndrom (früher Mongolismus genannt) zurück. In Atlanta halte die US-Regierung 30.000 Guillotinen parat, um Regierungsgegner in großer Zahl hinrichten zu können.[6]

In den dreißig Jahren, in denen er behauptete, von US-Regierungsstellen verfolgt zu werden, hatte er Zeit genug, tatsächliche Beweise für Regierungskriminalität vorzulegen. Tatsächlich sind seine Behauptungen die Wiedergabe populärer, bereits bekannter Verschwörungstheorien, die durch eigene Hypothesen und zusätzliche Behauptungen ergänzt werden.

Werk

  • Gunderson T: "How to Locate Anyone Anywhere"

Weblinks

Quellennachweise