Eigenbeschreibung: "The Grayzone is an independent news website dedicated to original investigative journalism and analysis on politics and empire"
Herausgeber Max Blumenthal beim russischen Staatssender RT
Max Blumenthal bei einer FoxNews-Show mit Tucker Carlson
The Grayzone - Autor Benjamin (Ben) Norton zur Inhaftierung von Uiguren in China. Zwangsarbeit bezeichnet Norton bei Twitter als "freiwillige Arbeit"
The Grayzone - Autorin Anya Parampil beim rechtskonservativen Sender FoxNews (2019)

The Grayzone ist eine in den Vereinigten Staaten von Amerika seit 2015 beheimatete Nachrichtenplattform[1], die dem amerikanischen "Red-brownism" - Bereich zugeordnet werden kann. Gründer und Chefredakteur des Organs ist der amerikanische Journalist Max Blumenthal, der auch häufig beim russischen Staatssender RT als Interviewpartner auftritt. Schwerpunkt der Website ist nach eigener Aussage die kritische Berichterstattung zur US-amerikanischen Außenpolitik, wobei aus einem angeblich linken Selbstverständnis der meisten Autoren insbesondere imperialistische Tendenzen, Ziele, Mittel und Methoden, derer sich die US-Außenpolitik bedienen soll, kritisiert werden. Im Sinne eines einfachen "Anti-Anti-Imperialismus" Prinzips werden pauschal alle Staaten und Regime verteidigt, die sich als Feinde der USA ansehen. Weitere Themen betreffen beispielsweise die chinesische Innenpolitik. So wird China vor der Kritik in Schutz genommen, zahlreiche Mitglieder der uigurischen Minderheit zu internieren.[2][3] Auch Proteste der Demokratiebewegung in Hong Kong werden kritisiert. Bei Grayzone finden sich Artikel, in denen der russische Überfall auf die Ukraine gerechtfertigt wird.

Gleichzeitig verbreitet das vermeintlich "linke" Projekt antisemitische Überzeugungen, und wird von "alt right" Aktivisten beworben.

Herausgeber Max Blumenthal wurde in Deutschland durch die so genannte "Toilettenaffäre" bekannt. 2014 kam es im Deutschen Bundestag zu einer Art Verfolgungsjagd des Linke-Politikers Gregor Gysi durch drei Personen die sich als Journalisten bezeichneten und ein Video ihrer Jagd veröffentlichten. Zu ihnen gehörte Max Blumenthal, Martin Lejeune und David Sheen. Das Video wurde bei Youtube hochgeladen und zeigt wie die Akteure den damaligen Fraktionschef Gysi mit der Kamera verfolgen, beleidigten und ihn körperlich bedrängen. Sie verfolgten ihn bis zu einer Toilette und versuchten ihm auf die Toilette zu folgen. In einer Art Heldenpose sprechen sie in die Kamera, wie feige sie es finden, dass sich Gysi sich in dieser Situation nicht verteidigen wollte. Eingeladen waren die Akteure von zwei Bundestagsabgeordneten aus der Linksfraktion: Inge Höger und Annette Groth. Mit dabei waren auch die Abgeordnete Heike Hänsel und das Parteivorstandsmitglied Claudia Haydt, allesamt Angehörige des radikalen Flügels der Partei. Gysi hatte versucht, die Zusammenkunft zu verhindern, seine Genossinnen hatten sich jedoch widersetzt und trotzdem ein "Fachgespräch" in den Räumen des Bundestags organisiert.
Blumenthal ist ein propagandistischer Unterstützer des Assad Regimes in Syrien und nahm dieses gegen den Vorwurf des Einsatzes chemischer Waffen in Schutz. Über sein Projekt Grayzone ist er Gegner der so genannten syrischen "Weisshelme", die er als einen Arm von Al Qaida ansieht.

Geschichte und inhaltliche Ausrichtung von The Grayzone

Die Plattform wurde im Dezember 2015 als Blog mit dem Titel „The Grayzone Project“ gegründet. Ursprünglich war sie mit der Plattform AlterNet vernetzt, für das Max Blumenthal bis zu seinem Rauswurf tätig war. Seit Anfang 2018 wird eine eigene Internetdomain betrieben.

Der inhaltliche Schwerpunkt der Website liegt auf Themen wie dem amerikanischen militärischen Engagement im Irak und in Afghanistan, der Positionierung der Vereinigten Staaten im Nahostkonflikt zwischen Israel und der palästinensischen Bevölkerung der Westbank und dem Gaza-Streifen (die als einseitig zugunsten Israels ausfallend gewertet wird), der Expansion und Tätigkeit der NATO, den amerikanischen Rüstungsausgaben oder tatsächlichen oder angeblichen Verstrickungen von amerikanischen Institutionen und Entscheidungsträgern mit der Rüstungsindustrie. Die politische Orientierung ist dabei links, antiwestlich, antimilitaristisch und antiimperialistisch.

Vor dem Jahr 2015 galt Blumenthal als Gegner von Assad in Syrien und verteidigte Assad-Gegner.[4]

The Grayzone wird von Autoren betrieben, die sich als Gegner etablierter Medien verstehen.

Zitiert werden Artikel bei The Grayzone unter anderem vom Projekt Zero Hedge.

Rezeption

Kritiker werfen der Plattform vor, eine übermäßig milde oder sogar exkulpierende Berichterstattung über die Politik von autoritären Regierungen bzw. Staaten zu praktizieren bzw. entsprechende Positionierungen gegenüber diesen Regierungen bzw. Staaten oder bestimmter Maßnahmen derselben einzunehmen. Dies gilt zumal bezüglich der Regierungen von Russland (speziell im Zusammenhang mit dem russischen Überfall auf die Ukraine von 2022), der Volksrepublik China (speziell im Zusammenhang mit der Unterdrückung der uigurischen Minderheit im Land) und von Syrien, die viele Artikel der Website, so der Vorwurf, mit überzogener Zurückhaltung, zu großem Verständnis oder sogar mit ausgemachter Apologie behandeln sollen.

Der britische israelkritische Politiker George Galloway bezeichnete The Grayzone als „eine Zitadelle des investigativen Journalismus von höchstem Format“ (a citadel of investigative journalism of the very highest calibre). Galloway stellte sich zugleich auf die Seite Putins und gab dem Westen die Schuld am russischen Überfall auf die Ukraine. George Galloway wurde 2003 aus der Labour party wegen parteischädigenden Verhaltens ausgeschlossen.

Autoren

Zu den Autoren, die auf The Grayzone Artikel und Kommentare veröffentlichen, gehören außer Blumenthal u. a. die Journalisten Aron Maté, Benjamin Norton (Ben Norton) und Anya Parampil. Anya Parampil ist die Ehefrau von Herausgeber Max Blumenthal, und trat häufig im rechtskonservativen US-amerikanischen TV-Kanal Fox News mit Tucker Carlson auf.[5] Parapil , und auch der The Grayzone-Autor Alex Rubinstein waren zuvor für den russischen Staatssender RT tätig.[6] Rubinstein auch für das russische Staatsmedium Sputnik. Ben Norton war zunächst ein Putin-Kritiker (Beispiel: “Vladimir Putin, the Fascist-Supporting Neoliberal Faux-’Anti-Imperialist’”[7]), löschte später seine Putin-kritischen Artikel seit The Grayzone eine deutlich erkennbare pro-russische Propaganda betreibt.

Galerie

Weblinks

Weblinks (englisch)

Quellennachweise

Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen