Teresa Forcades i Vila

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Teresa Forcades i Vila (geb. 1966 in Barcelona) ist eine katalanische impfgegnerische[1] Ärztin, Autorin, Theologin und Benediktinerinnen-Nonne. Sie gilt als feministische Theologin und als Kritikerin der wissenschaftlichen Medizin. Forcades i Vila bewirbt öffentlich das Scharlataneriemittel MMS, für das keine Zulassung als Arzneimittel vorliegt und vor dem zahlreiche Gesundheitsbehörden weltweit warnen. Auch die spanische Aufsichtsbehörde Agencia Española del Medicamento warnt vor MMS in einer "Alerta de medicamentos ilegales, Nº 05/10 - MMS (Miracle Mineral Solution)", da das Mittel eine Gefahr für Patienten darstellt.[2]

Zusammen mit dem Ökonom Arcadi Olives gründete Forcades 2013 die politische Bewegung für soziale Gerechtigkeit "Procés Constituent".

Kurzbiographie

Teresa Forcades wuchs in Barcelona in einer atheistisch eingestellten Familie auf. Allerdings besuchte sie eine katholische Privatschule. Zu ihren Universitätsstudien liegen unterschiedliche Angaben vor. Nach eigenen Angaben studierte sie Humanmedizin in Barcelona. (Kritiker unterstellten ihr an einer privaten Einrichtung studiert zu haben, die keinen in Spanien anerkannten Abschluss anbietet) 1992 ging sie nach eigenen Angaben nach New York um dort an der University of Buffalo School of Medicine eine Facharztausbildung in innerer Medizin zu absolvieren, die sie 1995 abgeschlossen haben soll. An einer "Harvard Divinity School" erhielt sie 1997 einen Masterabschluss als "Master of Divinity". Im September des gleichen Jahres ging sie in das Kloster der Benediktinerinnen von Montserrat in Spanien, wo sie auch heute (2015)leben soll. 2004 erhielt sie eine Promotion in öffentlichem Gesundheitsrecht (Salud Pública) von der Universität Bacelona. Nur ein Jahr später erhielt sie einen theologischen Abschluss und 2009 eine Promotion in Theologie an einer Universität in Katalonien. An der Humboldt-Universität in Berlin erhielt sie für zwei Wintersemester einen Lehrauftrag am Lehrstuhl für Theologie und Geschlechterstudien.

Aktivitäten und Verschwörungstheorien

Die spanische Tageszeitung El Pais bezeichnete 2009 Videos, in denen Teresa Forcades i Vila auftrat, als verschwörungstheoretisch und nannte sie "Hoax-Nonne" (monja bulo).[3] Teresa Forcades i Vila sprach sich gegen Impfungen gegen das Influenza-A-Virus H1N1 (so genannte Schweinegrippe) aus, da die entsprechende Pandemie im Rahmen einer Verschwörungstheorie durch die Impfstoffindustrie geschaffen worden sei. Bei dieser Behauptung stützt sie sich auf Jane Bürgermeister und ihre Falschmeldungen.[4] Laut El Pais halte Forcades es für möglich, dass weltweit mächtige Kreise ein Interesse an einem geheimen Bevölkerungsreduktionsprogramm hätten. Die gleichen Kreise sollen auch Impfungen einsetzen, um weltweit die Macht ergreifen.[5] In einem Video bei Youtube legt sie nahe, dass eine künstlich geschaffene Infektionskrankheit als Pandemie zu einem von Mächtigen gewollten Rückgang der Bevölkerung führe.[6]

Sie gilt als Anhängerin der Abspaltung von Katalonien von Spanien. Als katholische Nonne sprach sie sich für das Recht von Frauen auf Abtreibung aus.

Ihre Ansichten verbreitet sie in ihren Werken, aber vor allem über Youtube-Videos und Auftritten im spanischen Fernsehen und Rundfunk.

Engagement für Scharlataneriemittel MMS

Artikel über "Ebola-Scharlatane in El Pais mit Erwähnung von Teresa Forcades i Vila (Okt. 2014)

Forcades i Vila bewarb regelmäßig MMS zur Behandlung von Infektionskrankheiten wie Malaria.

Im Jahre 2014 verbreitete Forcades i Vila, dass das Mittel MMS zur Behandlung des Ebolafiebers (siehe auch Artikel Pseudomedizinische Therapievorschläge zum Ebolafieber) geeignet sei, einer zumeist tödlich endenden Infektion durch das Ebolavirus. Zu MMS liegen weder theoretische Vorarbeiten vor, die aufzeigen würden, dass eine MMS-Einnahme bei Ebolafieber Vorteile aufweise, noch liegen Ergebnisse aus klinischen Studien zu einer etwaigen Anwendung bei Ebolafiebererkrankten vor. Ihre Behauptungen ohne wissenschaftlich zu nennende Basis führten in Spanien zu Kontroversen. Teresa Forcades i Vila geriet vor allem in Kritik durch die spanische Tageszeitung El Pais und die Zeitschrift Materia. In der Presse wurde sie als Verteidigerin von Scharlatanen bezeichnet, die leichtsinnig das Leben von Patienten gefährdeten.[7]

Werke

  • Teresa Forcades i Vila, Valors femenins emergents, 2003, Barcelona
  • Teresa Forcades i Vila, La Trinitat, avui, Abadía de Montserrat, Barcelona
  • Teresa Forcades i Vila, Los crímenes de las grandes compañías farmacéuticas, Cristianisme i Justícia, 2006, Barcelona
  • Teresa Forcades i Vila La teología feminista en la història Fragmenta Editorial, 2007, Barcelona
  • Teresa Forcades i Vila Ser persona, avui: Estudi del concepte de "persona" en la teología trinitària clàssica i de la seva relació amb la noció moderna de llibertat, Publicacions de l'Abadia de Montserrat, 2001, Barcelona
  • Teresa Forcades i Vila La teología feminista en la historia, Fragmenta Editorial, 2001, Barcelona
  • Teresa Forcades i Vila Die Herausforderung der kulturellen und religiösen Vielfalt in Europa, Synodalia, Zwite Europäische Frauensynode Zusammen Vielfalt Leben, Bellaterra , 5. bis 10. August 2003

Quellennachweise (zumeist in spanischer Sprache)