Tempel von Malta

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​Die Tempel von Malta sind eine Gruppe neolithischer Megalithanlagen auf den Inseln Malta und Gozo. Die Tempel wurden zwischen 3.800 v.u.Z. und 2.500 v.u.Z. erbaut. Sie gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Über die Zivilisation, die diese Tempel erbaut hat, ist nichts bekannt. Die Tempelanlagen in Malta stammen aus der Jungsteinzeit (Neolithikum), einer Epoche, aus der mehrere große Tempelanlagen bekannt sind, z.B. die Tempel auf dem Göbekli Tepe in Anatolien. Auch die Gletschermumie "Ötzi" stammt aus jener Zeit.

Die Tempel von Malta werden von Pseudowissenschaftlern als Reste einer hoch entwickelten Gesellschaft gedeutet, meist als Atlantis. Beispielsweise will der Hobbyforscher und Buchautor Hubert Zeitlmair (geb. 1954) sogar Reste von steinzeitlichen Tempelanlagen unter Wasser entdeckt haben, die er als Gebel Gol Bahar-Tempel bezeichnet und von denen er Fotos auf seiner Internetseite präsentiert.[1] Allerdings sind diese angeblichen Reste weder eindeutig als menschliche Artefakte identifizierbar noch existieren wissenschaftliche Belege darüber, dass es sich dabei um Gebäudereste handelt. Die Entstehung solcher Gesteinsformationen ist ebenso mit natürlichen Ursachen erklärbar.

Zeitlmair behauptet weiter, dass die angeblichen Tempelanlagen von Gebel Gol Bahar durch einen Durchbruch des Atlantik bei Gibraltar überschwemmt worden seien, der 10.000-12.000 v.u.Z. stattgefunden habe. Er muss daher die Tempelanlagen deutlich älter datieren als üblicherweise mit 3.800-2.500 v.u.Z., wofür er zumindest auf seiner Webseite keinerlei Belege liefert. Allein durch die Datierung begibt er sich in einen eklatanten Gegensatz zur Wissenschaft.

Die Tempelanlagen wurden nach Zeitlmair zu bestimmten Zwecken errichtet, die er herbeispekuliert und die keinerlei wissenschaftliche Basis haben. So sollen die Tempel z.B. in der Landschaft so angeordnet sein, dass sie einem "ungebundenem Elektronenfluss" folgen sollen. Des Weiteren sollen die Tempel eine Art Observatorium zur Beobachtung des spekulativen Planeten Nibiru sein.[2][3] Als Beleg dafür sieht er seine eigene Annahme, dass die Tempel astronomisch entlang der Küste ausgerichtet seien. Zeitlmair behauptet auch, Steintafeln mit Schriftzeichen gefunden haben, die er entziffert haben will.

Mit den Tempeln von Malta beschäftigt sich auch das Internetprojekt "Atlantisforschung" intensiv.[4]

Quellenverzeichnis