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Tamme Hanken (geb. 16. Mai 1960 in Filsum/Niedersachsen, gest. 10. Oktober 2016) war ein deutscher Pferdezüchter und Buchautor. Mit seiner Ehefrau, Carmen Hanken, war er Inhaber der Firma „Pferde-Reha Filsum“ mit Sitz in Filsum bei Leer (Ostfriesland). Er gilt als Original und wurde mit den Spitznamen „Pferdeflüsterer“ und „Knochenbrecher“ für seine Behandlung von Pferden, Hunden und Menschen über die Grenzen Ostfrieslands hinaus bekannt. Es sind von ihm weder veterinär- noch humanmedizinische Ausbildungen oder Qualifikationen bekannt. Von seinem Großvater will Hanken ein so genanntes „Nervenfühlen“ geerbt haben. Eine Zulassung als Heilpraktiker ist nirgends vermerkt, allerdings ist im Bereich der Tierheilkunde keine Zulassung als Tierheilpraktiker notwendig. Jeder, der diese Tätigkeit ausübt, kann sich als Tierheilpraktiker bezeichnen.

Von Hanken ist ein Buch mit dem Titel "Das Glück der Pferde in meinen Händen" erschienen.[1]

Kurzbiographie

Tamme Hanken schloss nach der Schule eine landwirtschaftliche Lehre ab und war als Betriebshelfer auf einem Bauernhof tätig. Danach arbeitete er acht Jahre als Helfer bei einem Hufschmied. Später betrieb er eine Hühnerfarm und eröffnete eine Stutenmilchfarm, das „Gestüt Drachenfels“. Als die Stutenmilchproduktion unwirtschaftlich wurde, begann er als Knochenbrecher tätig zu werden. Seit Ende der 1990er-Jahre betrieb er die „Pferde-Reha Filsum“.

Tamme Hanken starb am 10. Oktober 2016 an einem Herzleiden.[2]

Aktivitäten

Laut seiner Website wendete Hanken zur Behandlung von Tieren pseudomedizinische Verfahren wie Akupressur, Chiropraktik, Laser-Akupunktur und Osteopathie an. Laut Berichterstattung im Privatfernsehen (Kabel 1) setzte er bei Pferden die pseudomedizinische Methode der Irisdiagnostik an und behauptete, diese Tiere von angenommenen Belastungen durch so genannten Elektrosmog heilen zu können.

Er handelte außerdem mit Traubenkernen (enthalten OPC), die in großen, weißen Eimern angeboten werden.

Presseberichten zufolge behandelte Hanken auch Menschen mittels Chiropraktik, wie er selbst auf seiner Homepage zugab.[3] Wegen zu großen Andrangs habe er dies aber im Dezember 2010 eingestellt.[4]

Medienberichte

 
Typischer positiver Pressetext[5]

Über die Tätigkeit von Tamme Hanken gibt es viele Berichte in den Medien. Bei YouTube findet man eine Vielzahl von Videos.[1]. In der Programmzeitschrift TV14, Heft 8/2010 wurde Hanken wie folgt vorgestellt:

„Er ist wahrscheinlich Deutschlands ungewöhnlichster Heiler. Denn Tamme Hanken hat echte Wunderhände. Bekannt wurde er durchs Fernsehen als Pferdeflüsterer, der kranken Tieren auf die Beine hilft. Aber Tamme hat auch ein Herz für Menschen – behandelt Rückenbeschwerden, Gelenkprobleme und löst sogar eingeklemmte Nerven.“

Weblinks

Quellennachweise

  1. Tamme Hanken: Das Glück der Pferde in meinen Händen. List, 2001 (auch als Ullstein Taschenbuch, 2003)
  2. Überraschend gestorben XXL-Ostfriese Tamme Hanken ist tot – Quelle: http://www.express.de/24876830 ©2016, Express vom 10. Oktober 2016
  3. Zitat Webseite:
    Der XXL-Ostfriese [...] Keine Kummertage für Menschen! Wo noch im letzten Jahr die Menschen behandelt wurden, dort legen sich jetzt tierische Patienten auf die Liege. Alle Tiere zeigen ihre Dankbarkeit, die Menschen nur ihre Undankbarkeit. Viele Menschen habe ich in meinem Leben helfen dürfen, die Knochenbrecher in Ostfriesland nehmen nur Zuwendungen an deren Wert, im alleinigem Ermessen der selbigen Person liegt. Aber viele Menschen meinen, sie können das ausnutzen, bei mir ist das nun vorbei. Geht dort hin zu denen, die uns Knochenbrecher andauernd anschwärzen. Glaubt nicht, dass wir das bereuen, aber es kommt soweit, dass diese alte Zunft der Heiler, ausstirbt. Die Menschen sehen nicht, dass wir viel von dem, in uns aufnehmen, woran der Patient erkrankt ist. Ist auch egal, Hauptsache einem selbst geht es gut. Diejenigen aus unserer Zunft, gelernte Heilpraktiker usw. die selber keine Arbeit hatten, haben erhofft, jetzt sind wir dran! Dann aber stellten viele fest, dass wir ganz anders behandelten und nun sind sie im Zugzwang. Wie wollen sie behandeln, was sie nicht erkennen, wie sollen sie etwas behandeln, was sie sehen oder hören? Alle haben gedacht, dass es uns untersagt wurde, Menschen zu behandeln, aber weit gefehlt, ich werde für mich selbst entscheiden, ob ich wieder damit anfange. Denn das eine steht fest, was wir können, liegt uns im Blut, das verlernen wir nicht! Tag für Tag rufen noch Menschen bei mir an, die Hilfe suchen! Es fällt mir immer wieder schwer, diese abzuweisen. Aber renke ich einen wieder ein und der läuft auf einmal wieder, dann fallen sie wieder über uns her, die zahlreichen Hilfesuchenden, denen sonst keiner mehr helfen kann. Bitte entschuldigt mir das Verhalten, aber vorerst fange ich mit dem einrenken nicht wieder an! Quelle
  4. "Knochenbrecher" zu Gast. Badische Zeitung, 3. Dezember 2011
  5. Ausriss aus TV14, Heft 8/2010