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In der Folge stellte diese Ärztin ihre eigenen Symptome auch bei ihren eigenen Patienten fest und sie kam dann zum Schluß, daß unbekannte Insektizide die Erkrankung hervorrufen. Die Ärztin  wohnte nämlich am Rande von landwirtschaftlich bebauten Flächen, welche mit Pflanzenschutzmitteln besprüht werden. Nachdem die Ärztin im Juli 1987 das zuständige Gesundheitsamt informiert hatte, beschäftigten die Medien sich mit dieser unbekannten Erkrankung. Ein ausführlicher Bericht erschien in der Zeitschrift Öko-Test im Juli 1987. Die Überschrift lautete spekulativ "66 Pestizid-Vergiftungsfälle im Tübinger Raum -
 
In der Folge stellte diese Ärztin ihre eigenen Symptome auch bei ihren eigenen Patienten fest und sie kam dann zum Schluß, daß unbekannte Insektizide die Erkrankung hervorrufen. Die Ärztin  wohnte nämlich am Rande von landwirtschaftlich bebauten Flächen, welche mit Pflanzenschutzmitteln besprüht werden. Nachdem die Ärztin im Juli 1987 das zuständige Gesundheitsamt informiert hatte, beschäftigten die Medien sich mit dieser unbekannten Erkrankung. Ein ausführlicher Bericht erschien in der Zeitschrift Öko-Test im Juli 1987. Die Überschrift lautete spekulativ "66 Pestizid-Vergiftungsfälle im Tübinger Raum -
64 Patienten leben noch", obwohl kein Nachweis einer Vergiftung vorlag und auch später nicht nachgewiesen werden konnte. Öko-Test schaltete daraufhin die Staatsanwaltschaft ein wegen Verdachts fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. Die lokale Presse warnte die Tübinger Bevölkerung und berichtete laufend und ausführlich über die weiteren Erkrankungsfälle, die sich mehrten. Am 24. Juli 1987 erschien die Bildzeitung mit der Schlagzeile: „Tübingen-Felder gespritzt — Frau tot — 30 vergiftet". Vom örtlichen Gesundheitsamt bis zum Minister wurden alle zuständigen Behörden zur Aufklärung der mysteriösen Erkrankungsfälle eingeschaltet. Der Landtag beschäftigte sich nach zwei dringenden Anfragen mit der Endemie. Auf Veranlassung verschiedener Landesbehörden untersuchten einige Institute Blut und Urin der Betroffenen und nahmen aufwendige qualitative und quantitative Analysen der vermuteten Schadstoffe in Bodenproben ohne Ergebnis vor.  
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64 Patienten leben noch", obwohl kein Nachweis einer Vergiftung vorlag und auch später nicht nachgewiesen werden konnte. Öko-Test schaltete daraufhin die Staatsanwaltschaft ein wegen Verdachts fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. Die lokale Presse warnte die Tübinger Bevölkerung und berichtete laufend und ausführlich über die weiteren Erkrankungsfälle, die sich mehrten. Am 24. Juli 1987 erschien die Bildzeitung mit der Schlagzeile: „Tübingen-Felder gespritzt — Frau tot — 30 vergiftet". Vom örtlichen Gesundheitsamt bis zum Minister wurden alle zuständigen Behörden zur Aufklärung der mysteriösen Erkrankungsfälle eingeschaltet. Der Landtag beschäftigte sich nach zwei dringenden Anfragen mit der Endemie. Auf Veranlassung verschiedener Landesbehörden untersuchten einige Institute Blut und Urin der Betroffenen und nahmen aufwendige qualitative und quantitative Analysen der vermuteten Schadstoffe in Bodenproben ohne Ergebnis vor.  
    
In einem Abschlußbericht an das Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg vom 20. Februar 1989 äußerte sich ein sachverständiger Toxikologe wie
 
In einem Abschlußbericht an das Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg vom 20. Februar 1989 äußerte sich ein sachverständiger Toxikologe wie
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