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Wissenschaftliche Belege für eine Wirksamkeit der Symbioselenkungsmethoden existieren nicht, mit der Ausnahme von Hinweisen für eine mögliche Eignung bestimmter [[Probiotika|probiotischer]] Lebensmittel. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten daher keine Kosten für eine "Mikrobiologische Therapie" oder Symbioselenkung.
 
Wissenschaftliche Belege für eine Wirksamkeit der Symbioselenkungsmethoden existieren nicht, mit der Ausnahme von Hinweisen für eine mögliche Eignung bestimmter [[Probiotika|probiotischer]] Lebensmittel. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten daher keine Kosten für eine "Mikrobiologische Therapie" oder Symbioselenkung.
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Lobbyarbeit zur Verbreitung der Mikrobiologischen Therapie leistet die Duisburger Firma mikroLogos Gmbh (Geschäftsführerin Elke Jaspes).
 
==Verfahren aus dem Spektrum der Methoden der Symbioselenkung==
 
==Verfahren aus dem Spektrum der Methoden der Symbioselenkung==
 
*'''Fiebertherapie'''. Bei der Fiebertherapie werden mikrobielle Pyrogene (mit fiebererzeugenden Substanzen) unterschiedlichster Art in eine Vene injiziert, worauf es zu einem starken Fieberanstieg, in der Regel mit Schüttelfrost und anderen zum Teil gravierenden Begleitreaktionen kommt. Derartige Therapien werden meist stationär durchgeführt. Wegen der Nebenwirkungen und Risiken wurden die entsprechenden Präparate Anfang der 1990er Jahre vom deutschen Markt genommen.
 
*'''Fiebertherapie'''. Bei der Fiebertherapie werden mikrobielle Pyrogene (mit fiebererzeugenden Substanzen) unterschiedlichster Art in eine Vene injiziert, worauf es zu einem starken Fieberanstieg, in der Regel mit Schüttelfrost und anderen zum Teil gravierenden Begleitreaktionen kommt. Derartige Therapien werden meist stationär durchgeführt. Wegen der Nebenwirkungen und Risiken wurden die entsprechenden Präparate Anfang der 1990er Jahre vom deutschen Markt genommen.
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==Menschliche Darmflora und Symbiose==
 
==Menschliche Darmflora und Symbiose==
Im Darm des erwachsenen Menschen leben rund 100 Billionen Mikroorganismen(*), die in ihrer Gesamtheit als Darmflora bezeichnet werden. Die Gesamtzahl der Bakterien des Menschen liegt etwa zehnmal höher als die Zahl der Zellen des menschlichen Körpers, die jedoch deutlich größer sind und ein Vielfaches des Volumens einer Bakterie haben. Die Gesamtmasse aller Bakterien eines Erwachsenen beträgt dabei etwa 2 Kilogramm. In einem Gramm Stuhl finden sich etwa 1 Billion Keime(*). Die Bakterien der Darmflora finden über die menschliche Nahrung im Darm ihre überlebenswichtigen Substrate und profitieren von der konstanten Körperkerntemperatur von 37 °C. Im Gegenzug dafür versorgen sie den Menschen mit einigen Vitaminen und spielen ein Rolle bei der Verdauung. Außerdem haben sie eine Funktion bei der Abwehr bestimmter pathogener Keime. Die für beide Seite nützliche Gemeinschaft wird Symbiose genannt.
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Im Darm des erwachsenen Menschen leben rund 100&nbsp;Billionen Mikroorganismen(*), die in ihrer Gesamtheit als Darmflora bezeichnet werden. Die Gesamtzahl der Bakterien des Menschen liegt etwa zehnmal höher als die Zahl der Zellen des menschlichen Körpers, die jedoch deutlich größer sind und ein Vielfaches des Volumens einer Bakterie haben. (Nach neueren Angaben beträgt das Zahlenverhältnis Bakterienzellen/Körperzellen jedoch nur etwa 1 bis 1,3 fach<ref>Alison Abbott: "Scientists bust myth that our bodies have more bacteria than human cells - Decades-old assumption about microbiota revisited", nature news, 8.1.2016, http://www.nature.com/news/scientists-bust-myth-that-our-bodies-have-more-bacteria-than-human-cells-1.19136</ref>) Die Gesamtmasse aller Bakterien eines Erwachsenen beträgt dabei etwa 2&nbsp;Kilogramm. In einem Gramm Stuhl finden sich etwa 1&nbsp;Billion Keime(*). Die Bakterien der Darmflora finden über die menschliche Nahrung im Darm ihre überlebenswichtigen Substrate und profitieren von der konstanten Körperkerntemperatur von 37&nbsp;°C. Im Gegenzug dafür versorgen sie den Menschen mit einigen Vitaminen und spielen ein Rolle bei der Verdauung. Außerdem haben sie eine Funktion bei der Abwehr bestimmter pathogener Keime. Die für beide Seite nützliche Gemeinschaft wird Symbiose genannt.
    
Als Dysbiose wird ein Zustand bezeichnet, der als Gegenbegriff zur Symbiose zu verstehen ist.
 
Als Dysbiose wird ein Zustand bezeichnet, der als Gegenbegriff zur Symbiose zu verstehen ist.
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