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Die intravenöse Gabe von Straphanthin führt zu einer sofortigen Wirkung, die nach etwa 5 Minuten maximal ist und rund 5-7 Stunden andauert, bis die Wirkung stark abnimmt.<ref>Furstenwerth H; lnt J Clin Pract, 2010, 64 (12) 1591-4</ref>
 
Die intravenöse Gabe von Straphanthin führt zu einer sofortigen Wirkung, die nach etwa 5 Minuten maximal ist und rund 5-7 Stunden andauert, bis die Wirkung stark abnimmt.<ref>Furstenwerth H; lnt J Clin Pract, 2010, 64 (12) 1591-4</ref>
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Problematisch ist die geringe und vorab schlecht kalkulierbare orale Resorption im Bereich von nur etwa 10%, auf welche die internationale Fachliteratur hinweist.<ref>Gosselin, R.E., R.P. Smith, H.C. Hodge. Clinical Toxicology of Commercial Products. 5th ed. Baltimore: Williams and Wilkins, 1984., Seite. II-842</ref> Wenn man sich die für Ärzte erhältliche Fachinformation des Herstelles für Strodival ansieht, dann müsste der Wert sogar noch niedriger sein. Dort steht nämlich, dass zum Erreichen der gleichen Serumkonzentration verglichen mit Gabe von 0,25&nbsp;mg&nbsp;i.v. eine Dosis zwischen 8-10&nbsp;mg oral notwendig sei. Die geringe Bioverfügbarkeit ist einer der Gründe, warum heutzutage die oralen Strophanthine keine Bedeutung mehr haben. In der Fachinformation zu Strodival sind auch Angaben zur Kinetik zu finden, die zeigen, dass bei ausreichender Dosierung und Resorption zwar eine Wirkung erzielt, die individuelle Bioverfügbarkeit jedoch stark schwankt und laufend angepasst werden muss. Dies ist bei allen Herzglykosiden der Fall, wirkt sich aber z.B. bei Digitalispräparaten durch deren längere Halbwertzeit und bessere Bioverfügbarkeit weniger stark aus.
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Problematisch ist die geringe und vorab schlecht kalkulierbare orale Resorption im Bereich von nur etwa 10%, auf welche die internationale Fachliteratur hinweist.<ref>Osol, A. (Hrsg). Remington's Pharmaceutical Sciences. 16. Ausgabe. Easton, Pennsylvania: Mack Publishing Co., 1980., S. 798</ref><ref>Gosselin, R.E., R.P. Smith, H.C. Hodge. Clinical Toxicology of Commercial Products. 5th ed. Baltimore: Williams and Wilkins, 1984., Seite. II-842</ref> Wenn man sich die für Ärzte erhältliche Fachinformation des Herstelles für Strodival ansieht, dann müsste der Wert sogar noch niedriger sein. Dort steht nämlich, dass zum Erreichen der gleichen Serumkonzentration verglichen mit Gabe von 0,25&nbsp;mg&nbsp;i.v. eine Dosis zwischen 8-10&nbsp;mg oral notwendig sei. Die geringe Bioverfügbarkeit ist einer der Gründe, warum heutzutage die oralen Strophanthine keine Bedeutung mehr haben. In der Fachinformation zu Strodival sind auch Angaben zur Kinetik zu finden, die zeigen, dass bei ausreichender Dosierung und Resorption zwar eine Wirkung erzielt, die individuelle Bioverfügbarkeit jedoch stark schwankt und laufend angepasst werden muss. Dies ist bei allen Herzglykosiden der Fall, wirkt sich aber z.B. bei Digitalispräparaten durch deren längere Halbwertzeit und bessere Bioverfügbarkeit weniger stark aus.
    
Die magensaftresistente Variante, das Strodival&nbsp;MR, enthält Dibutylphtalat (DBP). Dieser pharmazeutische Hilfsstoff wurde im März 2006 in der Zeitung "Ökotest" thematisiert. Die Substanz&nbsp;DBP wurde von der Europäischen Union und der Weltgesundheitsorganisation als frucht- und entwicklungsschädigend eingestuft. Der Stoff stellt also ein Risiko für ungeborenes Leben dar. Es wird vermutet, dass DBP im Zusammenhang mit Fehlbildungen der Geschlechtsorgane männlicher Neugeborener stehen. Dies stieß in den entsprechenden medizinkritischen Heilpraktikerkreisen, die Strophanthin anpreisen, erstaunlicher Weise auf keinerlei Interesse.  
 
Die magensaftresistente Variante, das Strodival&nbsp;MR, enthält Dibutylphtalat (DBP). Dieser pharmazeutische Hilfsstoff wurde im März 2006 in der Zeitung "Ökotest" thematisiert. Die Substanz&nbsp;DBP wurde von der Europäischen Union und der Weltgesundheitsorganisation als frucht- und entwicklungsschädigend eingestuft. Der Stoff stellt also ein Risiko für ungeborenes Leben dar. Es wird vermutet, dass DBP im Zusammenhang mit Fehlbildungen der Geschlechtsorgane männlicher Neugeborener stehen. Dies stieß in den entsprechenden medizinkritischen Heilpraktikerkreisen, die Strophanthin anpreisen, erstaunlicher Weise auf keinerlei Interesse.  
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