Der Stoffwechselfunktionstest (SFT) ist ein pseudomedizinisch-diagnostischer Bluttest ohne erkennbaren Nutzen, der von einigen wenigen Heilpraktikern, Kosmetikern und Ärzten im deutschsprachigen Raum herangezogen wird. Der Test ist wissenschaftlich nicht validiert, in wissenschaftlichen medizinischen Datenbanken und auch bei "Google Scholar" findet sich keinerlei Literatur zu diesem Test. Zum Stoffwechselfunktionstest liegen nur vage Angaben des ausführenden Labors vor.

Der Test ist ganz offensichtlich aus der umstrittenen Nanopartikelanalyse entstanden.

Laut credo der Befürworter handelt es sich beim SFT um ein die schulmedizinischen Untersuchungen ergänzendes Diagnostikverfahren. Nach Angaben der Testbefürworter soll dieser "Stoffwechselstörungen" erkennbar machen, die unbehandelt die wahren Ursachen unterschiedlichster Krankheiten seien. In diesem Zusammenhang soll auch vom Endkunden verstanden werden, dass der Test auch zu einer "Überprüfung der wichtigsten Organfunktionen" geeignet sei.

Einzige erkennbare Durchführende des Test ist die Düsseldorfer Laboratoriumsmedizinerin Barbara Bräuer.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten dieser Methode nicht.

Verfahren Stoffwechselfunktionstest

Der SFT wird mit (Voll-)Blut von Patienten durchgeführt. Nach den spärlichen Informationen die zum Test vorliegen, soll angenommen werden, dass durch ein geheim gehaltenes "spezielles Verfahren" das entnommene Blut auf Vorhandensein von Stoffwechselprodukten untersucht wird:

..Es werden viele Stoffe aus dem Blut identifiziert, die beim Stoffwechsel der Organe anfallen - die sogenannten Stoffwechselprodukte oder auch Metaboliten genannt..

Wie bei der Nanopartikelanalyse auch, wird behauptet, dass in einem "ersten Schritt" das Blut "in chemische Elemente umwandelt" werde, wobei ein aus Mineralölraffinerien und industriellen Petrochemie her bekanntes "thermisches Cracking" zum Einsatz käme. In einem zweiten Schritt soll eine "Re-Suspension mit hochreinem Wasser" erfolgen, der eine "Filtration" folge, aus der eine Lösung entsteht, die den Stoffwechsel des Organismus "abbilden" soll. Die gemeinten Stoffwechselprodukte, die teilweise in den Testergebnissen benannt werden, sollen eine Beurteilung der "Funktionsfähigkeit" von Systemen wie dem Immunsystem, Verdauungssystem, Hormonsystem oder eines "Leber-Nieren-Systems" ermöglichen.

Das dem Kunden ausgehändigte Laborergebnis enthält dabei keinerlei Angaben zum ausführenden Labor.