Live-Übertragung eines Treffens der Gruppe Stiftung Corona-Ausschuss durch OVALmedia (5. März 2021) Rechts: Reiner Füllmich. Füllmich trat mehrfach in Zusammenhang mit einer vermeintlich geplanten Sammelklage gegen den deutschen Virologen Christian Drosten von der Berliner Charité in der Öffentlichkeit auf. Eine class action Sammelklage in Kanada, von der Füllmich angibt beteiligt zu sein, wurde inzwischen im März 2021 als "querulatorisch" abgewiesen. Die Klage richtete sich unter anderen gegen die Queen und den Papst. Mehrere Personen aus verschiedenen Haushalten halten sich bei den SCA-Treffen regelmässig ohne Nasen-Mundmaske in einem Raum auf, so wie hier im Bild zu sehen.
positive Rezeption durch russischen Staatssender RT Deutsch im Juli 2020
ebenfalls positive Rezeption durch russischen Staatssender Sputnik im Juli 2020 (Autor: Tilo Gräser, Redakteur und Korrespondent RIA Novosti Deutschland/Sputnik)
Anwalt Reiner Füllmich bei Okitube
Liste "Coroa Gegner" des Recherchekollektivs Correctiv von August 2020 (Bild: Correctiv 2020)

Die Stiftung Corona-Ausschuss (SCA) ist eine Gruppierung von deutschen Gegnern behördlicher Massnahmen gegen die Coronaviruspandemie 2020 sowie gegen Impfungen gegen das neuartige Coronvirus CoV-2. In diesem Zusammenhang verbreitete die Gruppe auch die Meldung: "Das Coronavirus-Geschehen ist in Deutschland nun fast gänzlich zum Erliegen gekommen." Der scheinoffizielle Name der Gruppe soll den rein privaten Charakter der Gruppe offenbar aufwerten. Im Eigenverständnis heisst es:

Zweck der Stiftung ist die Aufklärung des Hintergrundes und der Folgen der Corona-Maßnahmen der Bundes- und Landesregierungen sowie die Förderung wissenschaftlicher Studien auf diesem Gebiet.

Den Vorstand der SCA bilden Viviane Fischer (alias Rike Feurstein), Reiner Füllmich, Stefan Hockertz und Stefan Homburg. Zum Beirat gehören Sucharit Bhakdi, Christof Kuhbandner, Hans-Joachim Maaz, Adelheid von Stösser[1] und Harald Walach. Unterstützung erhalte die Stiftung von Wolfgang Wodarg. Auch Gerald Hüther bekommt eine Stimme. Weitere Mitglieder sind Antonia Fischer, Andre Reiser und Justus P. Hoffmann. Interview und so genannte Befragungen machte die Gruppe mit Pasquale Mario Bacco, Hans-Joachim Maaz, Blogger Thomas Röper aus St. Petersburg, Adelheid von Stösser, Biologielehrer und Wikipediagegner Markus Fiedler, Vera Lengsfeld, Gunnar Kaiser, Peter Capel, Harald Walach und Wolfgang Wodarg. Zu den befragten "Experten" gehören auch der Historiker Artur Aschmoneit (Projekt Corodok[2][3]). Am 11. Oktober 2020 verbreitete Aschmoneit die Falschmeldung, „dass Covid nicht gefährlicher als eine Grippe ist.“

Die Aktivitäten sollen von Berlin aus organisiert sein. Die Gruppe organisierte bislang Pressekonferenzen und schaltete Pressewerbung für ihre Anliegen. Eigene Videos werden als Sitzungen der Gruppe bei Youtube hochgeladen. Die Videos wurden von der Unternehmensgruppe OVALmedia produziert, die mit der Stiftung Corona Ausschuss sympathisiert.

Die Stiftung selbst wurde auf Basis einer Petition von März 2020 auf Open Petition gegründet. Die Stiftung Corona Ausschuss ist nicht identisch mit der Gruppe Ausserparlamentarischer Corona Untersuchungsausschuss (ACU). Zu Verwirrung sorgt, dass die Stiftung Corona Ausschuss einen eigenen "Corona-Untersuchungsausschuss" organisiert (domain corona-ausschuss.de), der aber nicht identisch ist mit dem "Ausserparlamentarischen Corona Untersuchungsausschuss" ACU mit Internetdomain acu2020.org. Nach Angaben von Aktivisten der Stiftung arbeite man nicht mit dem ACU zusammen.

Eine positive Rezeption erfuhr die Stiftung Corona Ausschuss durch die deutschsprachigen Ableger der russischen Staatssender (RT Deutsch und Sputnik), sowie beim Blog Rubikon. Insbesondere RT Deutsch verschwieg jedoch im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den "Corona Ausschuss" allerdings, daß in nahezu allen russischen Großstädten Ausgangssperren verordnet wurden.[4]

Aktivistin Viviane Fischer und Webseite 2020news

Eigentliche Initiatorin ist Viviane Fischer, Anwältin und Hutmacherin (Rike Feurstein) in Berlin. Die Gründer sind Medizinlaien. Viviane Fischer ist die Anwältin von Jens Wernicke, der Betreiber des Querfront-Portals Rubikon ist. Fischer wird im Impressum der Webseite 2020news genannt, die Teil der Kampagnen der sogenannten Querdenker-Bewegung ist und Artikel verbreitet, welche im Einklang mit den Positionen der Stiftung Corona Ausschuss stehen. Der russische Staatssender RT Deutsch berief sich wiederum auf 2020news. Viviane Fischer teilte mit, dass ein "Journalist Erik R. F." (gemeint ist Erik R. Fisch, siehe Rubikon) für 2020news.de" tätig sei. Artikelüberschriften bei 2020news heissen beispielsweise Riesenskandal aufgedeckt: Covid-19-Impfung zerstört unser Immunsystem nachhaltig des Impfgegners Joseph Mercola, einem Anhänger der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer. In diesem Artikel wird die Falschinformation verbreitet, Coronavirus-Impfstoffen würden zur Bildung von „antikörperabhängigen Verstärkungen“ (ADE) führen. Im Artikeltext findet sich kein konkreter Zusammenhang mit den zugelassenen Coronavirus-Impfstoffen. Der Artikel "Risiko Impfstoff – immer mehr Tote?" stammt ursprünglich von der Impfgegner-Gruppierung Children’s Health Defence von Robert Kennedy jr. Der MDR berichtete über eine Emailkampagne von Viviane Fischer im Dezember 2020 die an Pflegeeinrichtungen gerichtet war. Laut MDR handelte es sich um eine "perfide" Mail-Kampagne, vor der das zuständige Gesundheitsministerium Thüringen warnte. In einem "bedrohlichen Stil" seien von der Anwältin Fischer Schreiben gespickt mit "Falschaussagen" und "Halbwahrheiten" und "Drohungen" zum Thema Impfungen gegen das Coronavirus verschickt worden. Auch Drohungen richtet die Verfasserin an die Heime. Im Betreff der Emails hiess es: "Ordnungsgemässe Impfaufklärung – Anfrage" [Rechtschreibfehler im Original]. Die Rede war spekulativ von "Langzeitfolgen und Komplikationen" hervorgerufen durch Impfungen gegen das Coronavirus. Die Folge der Impfungen seien etwa "Gesichtslähmungen" oder "Unfruchtbarkeit". Ein "Journalist" namens Erik R. F. (Autor bei Rubikon) habe sie mit den "Anfragen" dazu beauftragt. Auf Anfrage teilt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit: "Mit derartigen E-Mails sollen offensichtlich die Einrichtungen, das dortige Personal und auch die Bewohnenden sowie deren Betreuer verunsichert werden, damit sie sich gegen eine Impfung entscheiden. Der Ursprung der Mails wird bei Coronaleugnern und sogenannten 'Querdenkern' vermutet." Am 6. Januar verschickte auch das Gesundheitsministerium eine "Mitteilung an alle Thüringer Pflegeeinrichtungen. Darin wird dringend darum gebeten, derartige Mails nicht zu beantworten." Ein Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums teilte mit: "Die Mail enthält bezüglich des Impfstoffs größtenteils Falschaussagen und aus dem Zusammenhang gerissene Halbwahrheiten. Zudem wird den Einrichtungen gedroht, sie öffentlich an den Pranger zu stellen, wenn die in der Mail enthaltenen fehlerhaften Informationen nicht den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung gestellt werden." Es handele sich "somit um einen weiteren perfiden Versuch, den Kampf gegen das Virus und die Rettung von Menschenleben bewusst zu sabotieren".[5]

Rezeption

Bis auf Ausnahmen blieb den Aktivitäten der Gruppe in den Medien eine Rezeption versagt. Laut der deutschen Die Tageszeitung (taz) verbreite der Stiftung Corona-Ausschuss teilweise Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie.[6][7] Der MDR berichtete über eine Emailkampagne von Viviane Fischer im Dezember 2020 die an Pflegeeinrichtungen gerichtet war. Laut MDR handelte es sich um eine "perfide" Mail-Kampagne, vor der das zuständige Gesundheitsministerium Thüringen warnte. In einem "bedrohlichen Stil" seien von der Anwältin Fischer Schreiben gespickt mit "Falschaussagen" und "Halbwahrheiten" und "Drohungen" zum Thema Impfungen gegen das Coronavirus verschickt worden.[8]

ähnliche Organisationen und Aktionen

Siehe Artikel Liste von Organisationen und Parteien gegen staatliche Schutzmassnahmen gegen die Coronaviruspandemie 2020.

Galerie

Weblinks

Quellennachweise