Sprengungshypothesen zum 11. September 2001


Dieser Artikel wird gerade bearbeitet. Bitte mit Edits warten!

Am 11. September 2001 kam es auf dem World Trade Center in New York aufgrund der Terroranschläge zu drei Hochhauseinstürzen: Die Gebäude WTC 1 (Nordturm) und WTC 2 (Südturm) waren von Flugzeugen getroffen worden und kollabierten infolge der Brandschäden nach 1 h 42 min bzw. 56 min. Herabfallende Trümmer des WTC 1 beschädigten auch das Gebäude WTC 7 schwer und lösten Brände aus. Aufgrund zerstörter Hauptwasserleitungen, einer ausgefallenen Sprinkleranlage und unzugänglicher Brandherde wurde auf eine Feuerbekämpfung verzichtet; so stürzte am späten Nachmittag auch das WTC 7 ein.

2002 erhielt das National Institute of Standards and Technology (NIST) einen genau definierten Forschungsauftrag, den es in Einzelaufgaben unterteilte und an Experten verschiedener Fachrichtungen delegierte. In der Folge erschienen mehrere Berichte. Der Abschlussbericht für das WTC 7 erschien am 21. August 2008.

Verschwörungstheoretiker stellen den Wahrheitsgehalt dieser Berichte in Frage und behaupten, die Hochhäuser seien nicht aufgrund von Brandschäden kollabiert, sondern gesprengt werden. Zu Begründung verweisen sie u.a. auf angeblich wissenschaftliche Kritik an den offiziellen Darstellungen. Die folgenden Beispiele wurden Beiträgen der Autoren Paul Schreyer und Paul Becker auf der Website "NachDenkSeiten" entnommen:

Die Legende von Nanothermit-Funden in den Trümmern des WTC

Schreyer behauptet, dass :„... thermitisches, hochenergetisches Material im Staub der zerstörten Türme gefunden wurde – eine Substanz, die den beobachteten Zusammenbruch tatsächlich hätte auslösen können.“ [1]

Das ist nicht wahr.

Die auf den ersten Blick seriös anmutende Quelle soll den Leser glauben machen, Schreyers Behauptungen seien wissenschaftlich belegt. Eine kritische Quellenprüfung ergibt jedoch das Gegenteil:

• Das Medium der Veröffentlichung hat keinerlei wissenschaftliche Reputation

• Dem Autor wurden methodische Fehler nachgewiesen

• Seine Behauptungen wurden durch fachgerechte, forensische Analysen widerlegt

Publikationen der Bentham Publishing Gruppe gelten als nicht zitierbar:

Anhänger verschiedener Verschwörungstheorien verweisen dabei gerne darauf, dass die Zeitschriften der Bentham publishing Gruppe doch einem Peer Review Prozess folgen und also voll zitierfähig seien. Bei einer näheren Betrachtung scheint es mit dem Review aber nicht allzu weit her zu sein, denn in einer Schwesterzeitschrift, dem The Open Information Science Journal, gelang es einem Autor ohne Probleme, einen vollkommen computergenerierten Text unterzubringen. [2]

Die französische Chemikerin Marie-Paule Pileni trat als Chefredakteurin des Open Chemical Physics Journal zurück, da der Artikel ohne ihre Kenntnis erschienen sei und nichts mit Physik oder Chemie zu tun habe.[3]

Harrit waren schwere, methodische Fehler unterlaufen. Ein fachkundiger Kritiker schrieb dazu:

Die Frage, ob der Sauerstoff nun an Aluminium oder an Silizium gebunden ist, zeigt meiner Meinung nach eigentlich nur eines: Dass die Autoren sich absolut keine Gedanken über die möglichen Formen gemacht haben, in denen die Elemente auftreten. Als Alumosilikate treten sie nämlich gemeinsam in einem Mineral auf. Erstaunlich, dass diese Erkenntnis bei der im Autorenteam versammelten wissenschaftlichen Kompetenz nicht aufgekommen ist. … Mit Hilfe einer Röntgenanalytik, die sich auf die charakteristischen Röntgenstrahlen der Elemente stützt, auf die Art der Bindung oder eventuelle elementare Form zu schließen, halte ich für schlicht und ergreifend unmöglich. Ich vermisse in diesem Zusammenhang auch ein einfaches Elementverteilungsbild derselben Position vor und nach der MEK Behandlung. Nur dann kann man auch wirklich über eine eventuell erfolgte Elementverlagerung urteilen. Leider wurden vor der MEK-Behandlung keine Elementverteilungsbilder und nach der MEK-Behandlung keine Elementspektren (von derselben Stelle) aufgezeichnet. Das erschwert den Vergleich in meinen Augen absolut unnötig (oder sollte das beabsichtigt sein?).[4]

Die American Academy of Forensic Science wollte es genau wissen und bat Harrit um Staubproben zur Überprüfung seiner Ergebnisse – vergebens! Daraufhin beschaffte die AAFS sich Staubproben aus der Zeit unmittelbar nach 9/11 aus einer anderen Quelle. Das Ergebnis der Kontrolluntersuchung ist eindeutig:  

There is no evidence of individual elemental aluminum particles of any size in the red/gray chips, therefore the red layer of the red/gray chips is not thermite or nano-thermite.[5]

Paul Schreyer und die NachDenkSeiten verschweigen einfach, dass Harrits Behauptungen durch fachgerecht ausgeführte Untersuchungen widerlegt worden sind.


Das Märchen vom geschmolzenen Stahl

Schreyer behauptet, dass: :„... geschmolzener Stahl im Schutt der zerstörten Türme entdeckt wurde – unerklärlich, wenn die Ursache des Kollapses allein die beobachteten Feuer gewesen wären, denen die nötige Temperatur fehlte, um Stahl zu schmelzen“

Auch das ist nicht wahr.

Für diese Behauptungen werden im allgemeinen zwei Quellen genannt:

1. Angebliche Zeugenaussagen

2. Der Appendix C eines Berichts der FEMA (Federal Emergency Management Agency) von Prof. Jonathan Barnett aus dem Jahr 2002 (von dem hartnäckig behauptet wird, er sei später wegen des brisanten Inhalts aus den offiziellen Dokumenten entfernt worden).

Zu Punkt 1: Die angeblichen Zeugenaussagen erwiesen sich als anekdotenhafte Erzählungen, die keiner Überprüfung standhalten:

To finish, none of these stories prove there was molten (as in liquid) steel at the WTC. There's no evidence temperatures were hot enough to produce that (whatever the energy source), and some of the stories claiming "molten steel" have built-in implausibilities. There was certainly glowing metal, but this only indicates temperatures within the range of a fire. [6]

Nur Fachleute können sicher erkennen, ob es sich bei einem aus der Schmelze heraus erstarrenden Material um Stahl handelt. Bestätigungen von Experten liegen nicht vor.

Zu Punkt 2: Der oben erwähnte Appendix C erlangte seine Brisanz durch Fehlinterpretationen des folgenden Absatzes:

The severe corrosion and subsequent erosion of Samples 1 and 2 are a very unusual event. No clear explanation for the source of the sulfur has been identified. The rate of corrosion is also unknown. It is possible that this is the result of long-term heating in the ground following the collapse of the buildings. It is also possible that the phenomenon started prior to collapse and accelerated the weakening of the steel structure. [My emphasis] A detailed study into the mechanisms of this phenomenon is needed to determine what risk, if any, is presented to existing steel structures exposed to severe and long-burning fires.

Die Fehldeutung beruht auf Unverständnis:

Evidence of a severe high temperature corrosion attack on the steel, including oxidation and sulfidation with subsequent intergranular melting, was readily visible in the near-surface microstructure. A liquid eutectic mixture containing primarily iron, oxygen, and sulfur formed during this hot corrosion attack on the steel. This sulfur-rich liquid penetrated preferentially down grain boundaries of the steel, severely weakening the beam and making it susceptible to erosion. The eutectic temperature for this mixture strongly suggests that the temperatures in this region of the steel beam approached 1,000° C (1,800°F), which is substantially lower than would be expected for melting this steel. [7]

Aus dem Zitat geht klar hervor, dass nur ein Eutektikum seinen Schmelzpunkt überschritten hatte. Typisch für Eutektika sind – niedrige Schmelztemperaturen. Die Schmelztemperatur von Stahl wurde nicht erreicht.

Der Autor des Anhangs zum FEMA-Bericht, Prof. Barnett, hat sich zudem 2007 explizit von der Sprengungshypothese distanziert:

Those were early observations. Since then, a metallurgical study was completed (see the ASCE/FEMA BPAT report) … having looked at the debris myself, I saw no sign of an explosion or explosions. The collapse of towers 1 and 2 occurred exactly as one would expect from a fire... I don't know what else to say. [8]

Verschwörungstheoretiker können zudem eine ganz einfache Frage nicht beantworten: Wären tatsächlich Tonnen von Stahl geschmolzen, so hätte man diesen im Verlaufe der Bergungsarbeiten in einer aus dem Fließvorgang heraus erstarrten Form vorfinden müssen. Gefunden wurde – nichts!

Fazit: Es gibt keine Hinweise auf geschmolzenen Stahl.


Der angebliche Einsturz der Zwillingstürme in freiem Fall

Das Geraune über den Fall der Türme in den eigenen Grundriss

Irreführung mit Videoaufnahmen

Die Bagatellisierung der Brandschäden des WTC7

Die Unterstellung, eine Überprüfung der NIST-Berichte solle durch Geheimhaltung von Daten unmöglich gemacht werden

Angeblich unvollständige Simulationsrechnungen

Die Lüge vom freien Fall „des WTC7“

Quellennachweise