Spontane menschliche Selbstentzündung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 10: Zeile 10:
 
1725 wurde Jean Millet, ein Gasthofbetreiber, angeklagt seine Frau auf bestialische Art und Weise umgebracht zu haben, in dem er sie in Brand steckte. Als man den Tatort betrat, wurde die Wirtin völlig verkohlt aufgefunden. Seltsam war dabei, dass weder Einrichtungsgegenstände noch Zimmerwände die geringsten Brandspuren aufwiesen. Lediglich der Holzboden, auf dem die Asche gefunden wurde, wies Spuren eines Feuers auf. Millet wurde freigesprochen, da seine Frau Alkoholikerin war und man nicht ausschließen konnte, dass die Frau sich selbst entzündet hätte.
 
1725 wurde Jean Millet, ein Gasthofbetreiber, angeklagt seine Frau auf bestialische Art und Weise umgebracht zu haben, in dem er sie in Brand steckte. Als man den Tatort betrat, wurde die Wirtin völlig verkohlt aufgefunden. Seltsam war dabei, dass weder Einrichtungsgegenstände noch Zimmerwände die geringsten Brandspuren aufwiesen. Lediglich der Holzboden, auf dem die Asche gefunden wurde, wies Spuren eines Feuers auf. Millet wurde freigesprochen, da seine Frau Alkoholikerin war und man nicht ausschließen konnte, dass die Frau sich selbst entzündet hätte.
  
Es ist acht Uhr morgens, als die Haushälterin Pansy Carpenter an die Tür von Mrs Reeser klopft. Da sie keine Antwort erhält, dreht sie den Türknauf. Ein Schrei. Der Knauf ist glühend heiß. Fünf Minuten später ist die Feuerwehr da - zu spät. Die Überreste von Mrs Reeser mmüssen mit Schaufeln eingesammelt werden. In keinen anderen Fall verbrannte der Körper derart zu Asche - was Reeser posthum den Spitznamen "The Cinder Lady", Asche-Dame, einbrachte. In der Asche fanden die Ermittler später allerdings noch einen Fuß der alten Dame und ihren Kopf - auf die Größe einer Teetasse geschrumpft.
+
Es ist acht Uhr morgens, als die Haushälterin Pansy Carpenter an die Tür von Mrs Reeser klopft. Da sie keine Antwort erhält, dreht sie den Türknauf. Ein Schrei. Der Knauf ist glühend heiß. Fünf Minuten später ist die Feuerwehr da - zu spät. Die Überreste von Mrs Reeser müssen mit Schaufeln eingesammelt werden. In keinen anderen Fall verbrannte der Körper derart zu Asche - was Reeser posthum den Spitznamen "The Cinder Lady", Asche-Dame, einbrachte. In der Asche fanden die Ermittler später allerdings noch einen Fuß der alten Dame und ihren Kopf - auf die Größe einer Teetasse geschrumpft.
  
 
==Charakteristik der Fälle==
 
==Charakteristik der Fälle==

Version vom 29. Juni 2009, 19:42 Uhr

Angebliche Selbstentzündung
Shc.jpg

Die spontane menschliche Selbstentzündung (engl. Spontaneous human combustion, SHC) ist ein beliebter Hoax und eine Moderne Sage. Nach dieser Sage wäre der menschliche Körper in der Lage sich ohne erkennbaren Grund selbst entzünden und verbrennen zu können.

Als Ursache wird die explosionsartige Entzündung von zelleigenem Wasserstoff und Sauerstoff gesehen, die durch leckgeschlagene Mitochondrien Feuer fangen sollen. Die Folge ist die Verbrennung von innen. Dass die Energie zerstörter Mitochondrien nicht ausfließen kann, und dass dass Wasserstoff im Körper in gelöster, also unbrennbarer (als Ionen) und nicht in Gasform vorliegt, widerspricht dieser These. Auch andere Erklärungsansätze wie die innere Entzündung durch die Meditationsform Kundalini, neue subatomare Teilchen namens Pyrotone oder geomagnetische Interferenzen konnten bislang nicht nachgewiesen werden.

Zitierte Fälle menschlicher Spontanverbrennung

Weltweit werden jährlich 50 Leichen gefunden, die Symptome spontaner menschlicher Selbstentzündung aufweisen. Doch wie viele Menschen wirklich an diesem Phänomen sterben, kann nicht ermittelt werden. Viele Fälle werden als ungeklärte Brandsache zu den Akten gelegt, Ursache unbekannt.

1725 wurde Jean Millet, ein Gasthofbetreiber, angeklagt seine Frau auf bestialische Art und Weise umgebracht zu haben, in dem er sie in Brand steckte. Als man den Tatort betrat, wurde die Wirtin völlig verkohlt aufgefunden. Seltsam war dabei, dass weder Einrichtungsgegenstände noch Zimmerwände die geringsten Brandspuren aufwiesen. Lediglich der Holzboden, auf dem die Asche gefunden wurde, wies Spuren eines Feuers auf. Millet wurde freigesprochen, da seine Frau Alkoholikerin war und man nicht ausschließen konnte, dass die Frau sich selbst entzündet hätte.

Es ist acht Uhr morgens, als die Haushälterin Pansy Carpenter an die Tür von Mrs Reeser klopft. Da sie keine Antwort erhält, dreht sie den Türknauf. Ein Schrei. Der Knauf ist glühend heiß. Fünf Minuten später ist die Feuerwehr da - zu spät. Die Überreste von Mrs Reeser müssen mit Schaufeln eingesammelt werden. In keinen anderen Fall verbrannte der Körper derart zu Asche - was Reeser posthum den Spitznamen "The Cinder Lady", Asche-Dame, einbrachte. In der Asche fanden die Ermittler später allerdings noch einen Fuß der alten Dame und ihren Kopf - auf die Größe einer Teetasse geschrumpft.

Charakteristik der Fälle

Für die SHC werden typischen Merkmale beschrieben: Es fehlt immer eine klare Ursache für das Feuer, es gibt keine Zündquellen oder Brandbeschleuniger. Außerdem ist das Opfer meist fast vollständig verbrannt, mal bleibt ein Bein übrig, mal ein Arm. Das Feuer ist nur auf den Körper beschränkt, Papier und sonstige leicht entzündliche Gegenstände in der Nähe weisen höchstens einen öligen Rußfilm auf. SHC findet fast immer in geschlossenen Räumen statt, in denen eigentlich nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist, um ein Feuer zu nähren. Und es gibt keine Zeugen, da die Opfer in nahezu allen Fällen alleine sind.

wissenschaftliche Erklärungen

Da die Toten in allen glaubhaften SHC-Fällen jedoch betagt und häufig altersschwach waren, und da zudem bekannt ist, dass die meisten Wohnungsbrände von alkoholisierten Personen ausgelöst werden, liegt eine andere Erklärung näher. Sie deckt sich sowohl mit der rechtsmedizinischen Erfahrung als auch den Zeugenberichten. Die angeblichen SHC-Opfer fallen demnach kopfüber in einen offenen Kamin oder stecken - das ist der häufigere Fall - durch eine Zigarette, einen Fidibus oder ähnliches ihre Kleidung in Brand. Unter Schock und durch ihre Alterskrankheiten geschwächt, können die Opfer den Brand nicht löschen. Das eng begrenzte Feuer beginnt nun, das Unterhautfettgewebe zu verflüssigen. Zusammen mit den darüberliegenden Kleidungsresten entsteht auf diese Weise eine menschliche Fackel, die lange Zeit bei hohen Temperaturen brennt. Dieser sogenannte Docht-Effekt erklärt auch, warum von Sitzenden oftmals nur die Beine übrigbleiben: Eine Fackelflamme heizt nach oben[1].

Versuche an Schweinekadavern haben diesen Erklärungsansatz inzwischen bestätigt.

Quellenverzeichnis

Weblinks