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Die Endprodukte zeichnen sich unstrittig durch einen vergleichsweise hohen Gehalt an B-Vitaminen, Betakarotin, Mineralien (Kalzium, Eisen, Magnesium, Natrium, Zink) sowie Gammalinolensäure aus. Bis zu 70% der Trockenmasse besteht aus Protein <ref>Clement G: Production and characteristic constituents of the algae Spirulina platensis and maxima. Ann Nutr Aliment 29: 477-88, 1975</ref>,  10 – 19% Kohlenhydrate, 7 – 15% Fette und 5 – 9% Mineralstoffe.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Spirulina#Kultivierung_und_Inhaltsstoffe</ref>
 
Die Endprodukte zeichnen sich unstrittig durch einen vergleichsweise hohen Gehalt an B-Vitaminen, Betakarotin, Mineralien (Kalzium, Eisen, Magnesium, Natrium, Zink) sowie Gammalinolensäure aus. Bis zu 70% der Trockenmasse besteht aus Protein <ref>Clement G: Production and characteristic constituents of the algae Spirulina platensis and maxima. Ann Nutr Aliment 29: 477-88, 1975</ref>,  10 – 19% Kohlenhydrate, 7 – 15% Fette und 5 – 9% Mineralstoffe.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Spirulina#Kultivierung_und_Inhaltsstoffe</ref>
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Der Gehalt der Substanzen in Spirulina platensis bedeutet aber nicht, dass jene auch vollumfänglich in den menschlichen Organismus aufgenommen werden. So zeigte die Untersuchung von Dagnelie et al. <ref>Dagnelie PC, van Staveren WA, van den Berg H: Vitamin B-12 from algae appears not to be bioavailable. Am J Clin Nutr 53: 695-697, 1991 </ref>, dass das Vitamin B12 von Spirulina in einer Form vorliegt, die offensichtlich im Menschen nicht bioverfügbar ist. Dagnelie et al. (1991) stellten bei einem Kind mit Vitamin B12-Defizit fest, dass zwar die Serumspiegel nach Zufuhr von Spirulina anstiegen, dass aber das durchschnittliche korpuskuläre Volumen (MCV) der Erythrozyten sich weiter erhöhte (uns sich somit der Zustand der megaloblastischen Anämie verschlechterte), was auf eine Unwirksamkeit der Zubereitung schließen lässt. Im Gegensatz dazu verbesserte sich das MCV, als auf fischreiche Kost umgestellt wurde. Nach Ansicht dieser Autoren ist es nicht gerechtfertigt, Algen oder andere Pflanzenprodukte als sichere Vitamin B12-Quelle zu bezeichnen, denn die tatsächliche Bioverfügbarkeit von Vitamin B12 aus diesen Ressourcen ist fraglich.
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Der Gehalt der Substanzen in Spirulina platensis bedeutet aber nicht, dass jene auch vollumfänglich in den menschlichen Organismus aufgenommen werden. So zeigte die Untersuchung von Dagnelie et al. <ref>Dagnelie PC, van Staveren WA, van den Berg H: Vitamin B-12 from algae appears not to be bioavailable. Am J Clin Nutr 53: 695-697, 1991 </ref>, dass das Vitamin B12 von Spirulina in einer Form vorliegt, die offensichtlich im Menschen nicht bioverfügbar ist. Dagnelie et al. (1991) stellten bei einem Kind mit Vitamin B12-Defizit fest, dass zwar die Serumspiegel nach Zufuhr von Spirulina anstiegen, dass aber das durchschnittliche korpuskuläre Volumen (MCV) der Erythrozyten sich weiter erhöhte (und sich somit der Zustand der megaloblastischen Anämie verschlechterte), was auf eine Unwirksamkeit der Zubereitung schließen lässt. Im Gegensatz dazu verbesserte sich das MCV, als auf fischreiche Kost umgestellt wurde. Nach Ansicht dieser Autoren ist es nicht gerechtfertigt, Algen oder andere Pflanzenprodukte als sichere Vitamin B12-Quelle zu bezeichnen, denn die tatsächliche Bioverfügbarkeit von Vitamin B12 aus diesen Ressourcen ist fraglich.
    
Aktuelle Studien wie Pugh et al. (2001) deuten darauf hin, dass in ''Spirulina platensis'' -, ''Aphanizomenon flos aquae''- und ''[[Chlorella]]'' ''pyrenoidosa''-Zubereitungen im Zellkulturversuch immunmodulatorisch wirksame hochmolekulare Polysaccharide in einem Anteil von 0.5-2% enthalten sind.<ref>Pugh N, Ross SA, ElSohly HN, ElSohly MA, Pasco DS: Isolation of three high molecular weight polysaccharide preparations with potent immunostimulatory activity from Spirulina platensis, aphanizomenon flos-aquae and Chlorella pyrenoidosa. Planta Med 67: 737-42, 2001</ref> Diese führen in Zellkultur-Prüfmodellen zu einer Aktivierung menschlicher weißer Blutkörperchen (Monozyten, Makrophagen), die für die Immunabwehr zuständig sind. Daraus aber eine heilsame Wirkung beim Menschen abzuleiten, ist falsch. Alle möglichen, als Antigene wirkenden Substanzen (bis hin zu reinem Wasser), können je nach Versuchsaufbau eine Aktivitätserhöhung bestimmter Zellfraktionen auslösen. Dies deshalb, weil eine Änderung der Laborbedingungen immer einen Einfluss auf die kultivierten Zellen ausübt. Selbst wenn im Serum des Menschen ein analoger Effekt zu erzielen wäre, würde dies lediglich bedeuten, dass die Zufuhr dieser Polysaccharide (deren Aufnahme aus dem Darm in das Serum bis heute nicht nachgewiesen wurde) wie eine Antigenzufuhr wirkt. Ein gesundheitlicher Nutzen entsteht dadurch nicht automatisch.
 
Aktuelle Studien wie Pugh et al. (2001) deuten darauf hin, dass in ''Spirulina platensis'' -, ''Aphanizomenon flos aquae''- und ''[[Chlorella]]'' ''pyrenoidosa''-Zubereitungen im Zellkulturversuch immunmodulatorisch wirksame hochmolekulare Polysaccharide in einem Anteil von 0.5-2% enthalten sind.<ref>Pugh N, Ross SA, ElSohly HN, ElSohly MA, Pasco DS: Isolation of three high molecular weight polysaccharide preparations with potent immunostimulatory activity from Spirulina platensis, aphanizomenon flos-aquae and Chlorella pyrenoidosa. Planta Med 67: 737-42, 2001</ref> Diese führen in Zellkultur-Prüfmodellen zu einer Aktivierung menschlicher weißer Blutkörperchen (Monozyten, Makrophagen), die für die Immunabwehr zuständig sind. Daraus aber eine heilsame Wirkung beim Menschen abzuleiten, ist falsch. Alle möglichen, als Antigene wirkenden Substanzen (bis hin zu reinem Wasser), können je nach Versuchsaufbau eine Aktivitätserhöhung bestimmter Zellfraktionen auslösen. Dies deshalb, weil eine Änderung der Laborbedingungen immer einen Einfluss auf die kultivierten Zellen ausübt. Selbst wenn im Serum des Menschen ein analoger Effekt zu erzielen wäre, würde dies lediglich bedeuten, dass die Zufuhr dieser Polysaccharide (deren Aufnahme aus dem Darm in das Serum bis heute nicht nachgewiesen wurde) wie eine Antigenzufuhr wirkt. Ein gesundheitlicher Nutzen entsteht dadurch nicht automatisch.
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