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| [[image:VirapenLiuzzi.jpg|John Virapen bei Esoteriker Roberto Liuzzi ([[Jeet|"Jeet"]])|thumb]] | | [[image:VirapenLiuzzi.jpg|John Virapen bei Esoteriker Roberto Liuzzi ([[Jeet|"Jeet"]])|thumb]] |
− | '''John Virapen''' (geb. 1943, Pseudonym John Rengen) ist ein schwedischer Buchautor und [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]], der zur Zeit als Rentner in der Nähe von Heilbronn lebt. Virapen war lange Zeit in der Pharmaindustrie tätig und gilt heute als engagierter Pharmakritiker. Er wird verschiedenerseits als Experte in Sachen Pharmamarketing und vermeintlicher Kenner von kriminellen Machenschaften der Pharmaindustrie genannt und tritt bei entsprechenden Veranstaltungen als Vortragsredner oder Interviewpartner auf. | + | '''John Virapen''' (geb. 1943, Pseudonym John Rengen) ist ein schwedischer Buchautor und [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]], der zur Zeit als Rentner in der Nähe von Heilbronn lebt. Virapen war lange Zeit in der Pharmaindustrie tätig und gilt heute als engagierter Pharmakritiker. Er wird verschiedenerseits als Experte in Sachen Pharmamarketing und vermeintlicher Kenner krimineller Machenschaften der Pharmaindustrie genannt und tritt bei entsprechenden Veranstaltungen als Vortragsredner oder Interviewpartner auf. |
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| Im Jahr 2006 erschien unter dem Pseudonym "John Rengen" ein Roman von Virapen unter dem Titel ''Rubio spuckt’s aus. A story from a Pharma-Insider''. Der Roman weist Parallelen zwischen der handelnden Hauptfigur und dem Autor auf. Der Autor beschreibt in seinem fiktiven Roman Manipulationen bei der Zulassung des Antidepressivums Fluoxetin (Prozac) in Schweden, in deren Rahmen er Professoren, Gutachter und Staatsbeamte bestochen habe. | | Im Jahr 2006 erschien unter dem Pseudonym "John Rengen" ein Roman von Virapen unter dem Titel ''Rubio spuckt’s aus. A story from a Pharma-Insider''. Der Roman weist Parallelen zwischen der handelnden Hauptfigur und dem Autor auf. Der Autor beschreibt in seinem fiktiven Roman Manipulationen bei der Zulassung des Antidepressivums Fluoxetin (Prozac) in Schweden, in deren Rahmen er Professoren, Gutachter und Staatsbeamte bestochen habe. |
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| John Virapen ist zudem Verbreiter diverser Verschwörungstheorien aus dem Gesundheitsbereich. | | John Virapen ist zudem Verbreiter diverser Verschwörungstheorien aus dem Gesundheitsbereich. |
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− | Beziehungen zu [[Scientology]]-Organisationen sind genauso dokumentiert wie Auftritte bei der so genannten [[Anti Zensur Konferenz]] des schweizer [[Sekte]]ngründers [[Ivo Sasek]] oder [[Jeet|Jeet-TV]] des italienischen Esoterikers Roberto Liuzzi. | + | Beziehungen zu [[Scientology]]-Organisationen sind genauso dokumentiert wie Auftritte bei der so genannten [[Anti Zensur Konferenz]] des Schweizer [[Sekte]]ngründers [[Ivo Sasek]] oder [[Jeet|Jeet-TV]] des italienischen Esoterikers Roberto Liuzzi. |
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| ==Kurzbiografie== | | ==Kurzbiografie== |
− | John Virapen wuchs in British Guayana als Sohn indischer Einwanderer auf und studierte in Nordirland Medizin. In den USA promovierte er in Psychologie. Virapen verschlug es danach nach Schweden. Dort betätigte sich Virapen zunächst als Popsänger (bei der Gruppe ABBA) und später als Pharmavertreter. Beim Pharmaunternehmen Eli Lilly wurde Virapen zuständig für das Marketing in Nordeuropa. Von 1980 bis 1988 war Virapen für Eli Lilly tätig. Seine geringe Freizeit und eine Trennung von seiner Ehefrau soll schließlich zu Alkoholproblemen geführt haben. Laut einem unter einem Pseudonym verfassten Buch, das autobiographische Elemente enthalten soll, sei er Karriereinteressen eines Konkurrenten im Wege gestanden und daraufhin "in die Karibik abgeschoben" worden. Virapen behauptet, jedoch auch "wegen seiner Hautfarbe" entlassen worden zu sein, und klagte im September 1995 in den USA vergeblich gegen seinen Arbeitgeber Eli Lilly.<ref>September 22, 1995 UNITED STATES COURT OF APPEALS No. 95-1407 JOHN VIRAPEN, ET AL. v ELI LILLY, S.A., ETC., ET AL.</ref> Das Gericht entschied, dass Virapen keine ausreichende Belege für seine Anschuldigungen nennen konnte. | + | John Virapen wuchs in British Guayana als Sohn indischer Einwanderer auf und studierte in Nordirland Medizin. In den USA promovierte er in Psychologie. Virapen verschlug es danach nach Schweden. Dort betätigte sich Virapen zunächst als Popsänger (bei der Gruppe ABBA) und später als Pharmavertreter. Beim Pharmaunternehmen Eli Lilly wurde Virapen zuständig für das Marketing in Nordeuropa. Von 1980 bis 1988 war Virapen für Eli Lilly tätig. Seine geringe Freizeit und eine Trennung von seiner Ehefrau soll schließlich zu Alkoholproblemen geführt haben. Laut einem unter Pseudonym verfassten Buch, das autobiographische Elemente enthalten soll, habe er Karriereinteressen eines Konkurrenten im Wege gestanden und daraufhin "in die Karibik abgeschoben" worden. Virapen behauptet, jedoch auch "wegen seiner Hautfarbe" entlassen worden zu sein und klagte im September 1995 in den USA vergeblich gegen seinen Arbeitgeber Eli Lilly.<ref>September 22, 1995 UNITED STATES COURT OF APPEALS No. 95-1407 JOHN VIRAPEN, ET AL. v ELI LILLY, S.A., ETC., ET AL.</ref> Das Gericht entschied, dass Virapen keine ausreichende Belege für seine Anschuldigungen nennen konnte. |
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| Es folgten weitere Tätigkeiten für andere Pharmaunternehmen, etwa für Novo Nordisk. | | Es folgten weitere Tätigkeiten für andere Pharmaunternehmen, etwa für Novo Nordisk. |
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| ==Virapen als Verbreiter populärer Verschwörungstheorien== | | ==Virapen als Verbreiter populärer Verschwörungstheorien== |
| [[image:nocebo.jpg|''Nebenwirkung Tod'', Buchtitel von John Virapen|thumb]] | | [[image:nocebo.jpg|''Nebenwirkung Tod'', Buchtitel von John Virapen|thumb]] |
− | Virapen ist auch Verbreiter einiger Verschwörungstheorien, die im Internet kursieren. So behauptet er, dass es bereits vor der 2009 aufgetretenen A/H1N1-Pandemie im Januar 2009 geheime Verträge zwischen der Pharmaindustrie und Regierungen gegeben habe. Des weiteren ist Virapen überzeugt, dass das als "Schweinegrippe-Virus"bekannt gewordene A/H1N1/2009-Virus in einem Forschungslabor künstlich geschaffen wurde – um entsprechende Impfstoffe vermarkten zu können. Eine Verschwörungstheorie, die beispielsweise auch von [[Jane Bürgermeister]] verbreitet wird. | + | Virapen ist auch Verbreiter einiger Verschwörungstheorien, die im Internet kursieren. So behauptet er, dass es bereits vor der 2009 aufgetretenen A/H1N1-Pandemie im Januar 2009 geheime Verträge zwischen der Pharmaindustrie und Regierungen gegeben habe. Des Weiteren ist Virapen überzeugt, dass das als "Schweinegrippe-Virus"bekannt gewordene A/H1N1/2009-Virus in einem Forschungslabor künstlich geschaffen wurde, um entsprechende Impfstoffe vermarkten zu können. Eine Verschwörungstheorie, die beispielsweise auch von [[Jane Bürgermeister]] verbreitet wird. |
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− | Das ADH-Syndrom gebe es nicht, vielmehr handele es sich um eine [[Krankheitserfindung|erfundene Krankheit]], um Arzneimittel wie [[Ritalinkritik|Ritalin]] oder Strattera besser absetzen zu können. Kinder würde demnach alleine durch eine Diagnose zu "Kranken" gemacht, so Virapen. Nach Virapen sei Metylphenidat (Handelsname: Ritalin) chemisch "fast" mit Kokain "identisch". Kinder könnten demnach "genausogut nach Amsterdam fahren" und würden durch Ritalin auf eine bevorstehende Junkie-Karriere und Medikamentenabhängigkeit vorbereitet. | + | Das ADH-Syndrom gebe es nicht, vielmehr handele es sich um eine [[Krankheitserfindung|erfundene Krankheit]], um Arzneimittel wie [[Ritalinkritik|Ritalin]] oder Strattera besser absetzen zu können. Kinder würden demnach allein durch eine Diagnose zu "Kranken" gemacht, so Virapen. Nach Virapen sei Metylphenidat (Handelsname: Ritalin) chemisch "fast" mit Kokain "identisch". Kinder könnten demnach "genausogut nach Amsterdam fahren" und würden durch Ritalin auf eine bevorstehende Junkie-Karriere und Medikamentenabhängigkeit vorbereitet. |
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− | Virapen lehnt auch Mehrfachimpfstoffe ab, da diese angeblich zu lebenslangen von der Impfindustrie vertuschten Nebenwirkungen führten. | + | Virapen lehnt auch Mehrfachimpfstoffe ab, da diese angeblich zu lebenslangen, von der Impfindustrie vertuschten Nebenwirkungen führten. |
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| Außerdem sei er ein Opfer der "deutschen Buch-Mafia", die ihn trotz gewonnener Prozesse um Einnahmen aus dem Buchverkauf prelle. | | Außerdem sei er ein Opfer der "deutschen Buch-Mafia", die ihn trotz gewonnener Prozesse um Einnahmen aus dem Buchverkauf prelle. |
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| ==Virapen und die KVPM== | | ==Virapen und die KVPM== |
− | Virapen trat im Dezember 2006 in Hamburg auf einer Veranstaltung der von Scientology-Mitgliedern gegründeten [[Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte]] auf.<ref>Pressemitteilung der Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. vom 8. Dezember 2006, "Bestechungsgelder, Hurenhäuser, manipulierte Studien - Ein Ex-Manager eines Pharmagiganten packt aus wie mit tödlichen Pillen Milliarden verdient werden", http://www.kvpm.de/john-rengen-pharma.html</ref> Virapen äußerte gegenüber der Zeitung taz nur das Forum genutzt zu haben und darüber hinaus keinerlei Verbindungen zum KVPM e.V. oder Scientology zu unterhalten. | + | Virapen trat im Dezember 2006 in Hamburg auf einer Veranstaltung der von Scientology-Mitgliedern gegründeten [[Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte]] auf.<ref>Pressemitteilung der Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. vom 8. Dezember 2006, "Bestechungsgelder, Hurenhäuser, manipulierte Studien - Ein Ex-Manager eines Pharmagiganten packt aus wie mit tödlichen Pillen Milliarden verdient werden", http://www.kvpm.de/john-rengen-pharma.html</ref> Gegenüber der Zeitung taz äußerte Virapen, nur das Forum genutzt zu haben und darüber hinaus keinerlei Verbindungen zum KVPM e.V. oder Scientology zu unterhalten. |
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| ==Virapen und Auftritt bei der AZK von Ivo Sasek== | | ==Virapen und Auftritt bei der AZK von Ivo Sasek== |
| [[image:VirapenAZK.jpg|J.Virapen bei Ivo Sasek|thumb]] | | [[image:VirapenAZK.jpg|J.Virapen bei Ivo Sasek|thumb]] |
− | Im Februar 2009 trat Virapen auf der so genannten [[Anti Zensur Konferenz]] des Schweizer Sektengründers [[Ivo Sasek]] mit einem Vortrag "Nebenwirkung - Tod - Korruption in der Pharma-Industrie"<ref>http://www.anonym.to/?http://azk.blip.tv/file/1875863/</ref> auf. Als Übersetzer fungierte wenig überraschend [[infokrieg.tv]]-Betreiber Alexander Benesch. In seinem Vortrag behauptete der insulinpflichtige Diabetiker Virapen, dass "die Pharmaindustrie" derzeit nichts anderes tue, als die Weltbevölkerung durch ihre Aktivitäten zu dezimieren. Laut seiner Logik würde sie die Weltbevölkerung wegen "money, money, money" schädigen wollen. Auch wolle die Pharmaindustrie, dass Menschen prinzipiell krank seien, damit sie ihre Produkte verkaufen könne. | + | Im Februar 2009 trat Virapen auf der so genannten [[Anti Zensur Konferenz]] des Schweizer Sektengründers [[Ivo Sasek]] mit einem Vortrag "Nebenwirkung - Tod - Korruption in der Pharma-Industrie"<ref>http://www.anonym.to/?http://azk.blip.tv/file/1875863/</ref> auf. Als Übersetzer fungierte wenig überraschend [[infokrieg.tv]]-Betreiber Alexander Benesch. In seinem Vortrag behauptete der insulinpflichtige Diabetiker Virapen, dass "die Pharmaindustrie" derzeit nichts anderes tue, als die Weltbevölkerung durch ihre Aktivitäten zu dezimieren. Laut seiner Logik wolle sie die Weltbevölkerung wegen "money, money, money" schädigen. Auch wolle die Pharmaindustrie, dass Menschen prinzipiell krank seien, damit sie ihre Produkte verkaufen könne. |
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| In seinem Auftritt bei der AZK versuchte Virapen Presseberichte zu widerlegen, die seine pauschale Pharmakritik mit seinem Hinauswurf bei Eli Lilly im Sinne einer Racheaktion in Verbindung bringen. Rache interessiere ihn nicht, so Virapen, er wolle nur, dass das "Töten unserer Kinder" (durch Aktivitäten der von ihm kritisierten Pharmaindustrie) aufhöre. | | In seinem Auftritt bei der AZK versuchte Virapen Presseberichte zu widerlegen, die seine pauschale Pharmakritik mit seinem Hinauswurf bei Eli Lilly im Sinne einer Racheaktion in Verbindung bringen. Rache interessiere ihn nicht, so Virapen, er wolle nur, dass das "Töten unserer Kinder" (durch Aktivitäten der von ihm kritisierten Pharmaindustrie) aufhöre. |