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==Vorkommen in Lebensmitteln==
 
==Vorkommen in Lebensmitteln==
Amygdalin, Prunasin und andere cyanogene (blausäureabspaltende) Glykoside (Linamarin, Lotaustralin (Lein, Hülsenfrüchtler, Maniok u.a.), Dhurrin (Hirse), Taxiphyllin (Bambussprossen), Sambunigrin (Holunder) und über&nbsp;70 weitere) kommen in einigen unverarbeiteten Lebensmitteln in relevanten Mengen (> 0,02% gebundene Blausäure <ref>http://www.uni-jena.de/img/unijena_/faculties/bio_pharm/ieu/ls_lmc/10.0_Obst_Gemuese_1.Teil.doc</ref>) vor. Durch traditionelle Verarbeitungsweisen wird der Blausäuregehalt aber auf ungefährliche Konzentrationen reduziert.
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Die höchsten Blausäuregehalte weisen die Steinfrüchte einiger Rosengewächse auf, v.a. Bittermandeln und Aprikosenkerne. So enthalten Aprikosenkerne bis zu&nbsp;8% Amygdalin,<ref>http://www.giftpflanzen.com/prunoidae.html</ref> entsprechend etwa&nbsp;0,4% gebundene Blausäure, Bittermandeln bis zu&nbsp;5% (0,3% Blausäure)<ref>http://www.giftpflanzen.com/prunus_dulcis.html</ref>.
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Von Anhängern des Pseudovitamins&nbsp;B17 werden oft auch andere Lebensmittel genannt, die aber entweder nur unwesentliche Mengen an cyanogenen Glykosiden enthalten (Brombeeren, Erdbeeren, Gartenbohnen, Erbsen) oder bei denen durch traditionelle Zubereitungsweisen die Blausäure weitestgehend entfernt wird (Maniok/Tapioka, Yams, Limabohne).
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Die tödliche Dosis beim Menschen liegt bei etwa 0,7&nbsp;mg/kg Körpergewicht oder einer Bittermandel pro&nbsp;kg Körpergewicht. Als unbedenklich gelten dagegen 5&nbsp;µg/kg Körpergewicht, wie sie durch gewöhnliche Lebensmittel niemals überschritten werden, zumal die mit etwas höherem Gehalt an gebundener Blausäure (Hülsenfrüchte) auch bei uns nicht roh verzehrt werden.
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|+ Wichtige cyanogene Nahrungspflanzen, nach <ref>H. Marquardt und S.G. Schäfer, Lehrbuch der Toxikologie, Mannheim 1994, BI Wissenschaftsverlag</ref>
 
|+ Wichtige cyanogene Nahrungspflanzen, nach <ref>H. Marquardt und S.G. Schäfer, Lehrbuch der Toxikologie, Mannheim 1994, BI Wissenschaftsverlag</ref>
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[[image:aprikosenkerne01.jpg|Warnung des BfR|380px|thumb]]
 
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Amygdalin, Prunasin und andere cyanogene (blausäureabspaltende) Glykoside (Linamarin, Lotaustralin (Lein, Hülsenfrüchtler, Maniok u.a.), Dhurrin (Hirse), Taxiphyllin (Bambussprossen), Sambunigrin (Holunder) und über&nbsp;70 weitere) kommen in einigen unverarbeiteten Lebensmitteln in relevanten Mengen (> 0,02% gebundene Blausäure <ref>http://www.uni-jena.de/img/unijena_/faculties/bio_pharm/ieu/ls_lmc/10.0_Obst_Gemuese_1.Teil.doc</ref>) vor. Durch traditionelle Verarbeitungsweisen wird der Blausäuregehalt aber auf ungefährliche Konzentrationen reduziert.
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Die höchsten Blausäuregehalte weisen die Steinfrüchte einiger Rosengewächse auf, v.a. Bittermandeln und Aprikosenkerne. So enthalten Aprikosenkerne bis zu&nbsp;8% Amygdalin,<ref>http://www.giftpflanzen.com/prunoidae.html</ref> entsprechend etwa&nbsp;0,4% gebundene Blausäure, Bittermandeln bis zu&nbsp;5% (0,3% Blausäure)<ref>http://www.giftpflanzen.com/prunus_dulcis.html</ref>.
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Von Anhängern des Pseudovitamins&nbsp;B17 werden oft auch andere Lebensmittel genannt, die aber entweder nur unwesentliche Mengen an cyanogenen Glykosiden enthalten (Brombeeren, Erdbeeren, Gartenbohnen, Erbsen) oder bei denen durch traditionelle Zubereitungsweisen die Blausäure weitestgehend entfernt wird (Maniok/Tapioka, Yams, Limabohne).
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Die tödliche Dosis beim Menschen liegt bei etwa 0,7&nbsp;mg/kg Körpergewicht oder einer Bittermandel pro&nbsp;kg Körpergewicht. Als unbedenklich gelten dagegen 5&nbsp;µg/kg Körpergewicht, wie sie durch gewöhnliche Lebensmittel niemals überschritten werden, zumal die mit etwas höherem Gehalt an gebundener Blausäure (Hülsenfrüchte) auch bei uns nicht roh verzehrt werden.
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==Opfer des Amygdalin-Business==
 
==Opfer des Amygdalin-Business==
 
[[image:Amygdalin Infusion.jpg|Infusion mit Amygdalin in Kanada|200px|left]]
 
[[image:Amygdalin Infusion.jpg|Infusion mit Amygdalin in Kanada|200px|left]]
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