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Glöckners Vermutungen einer Schädigung seiner Herde durch gentechnisch veränderten Mais fand nicht nur Resonanz bei Gegner der Gentechnik, sondern auch bei fragwürdigen Projekten wie [[Alpenparlament]]<ref>http://www.alpenparlament.tv/mediathek/natur-umwelt-energie/153-genmais-gefahr-fuer-umwelt-und-gesundheit</ref>, [[Secret TV]] oder einem Querdenken Kongress von [[Michael Vogt]].<br>Mitglieder von Greenpeace nahmen die Darstellungen von Glöckner zum Anlass vor dem Gebäude des Robert Koch Institut ein Skelett einer Kuh aufzustellen.
 
Glöckners Vermutungen einer Schädigung seiner Herde durch gentechnisch veränderten Mais fand nicht nur Resonanz bei Gegner der Gentechnik, sondern auch bei fragwürdigen Projekten wie [[Alpenparlament]]<ref>http://www.alpenparlament.tv/mediathek/natur-umwelt-energie/153-genmais-gefahr-fuer-umwelt-und-gesundheit</ref>, [[Secret TV]] oder einem Querdenken Kongress von [[Michael Vogt]].<br>Mitglieder von Greenpeace nahmen die Darstellungen von Glöckner zum Anlass vor dem Gebäude des Robert Koch Institut ein Skelett einer Kuh aufzustellen.
 
==zeitlicher Ablauf der Geschehenisse==
 
==zeitlicher Ablauf der Geschehenisse==
Ab 1997 baute Glöckner gentechnisch veränderten Mais der Firma Syngenta auf seinen Feldern an und mischte ihn zu 50% mit herkömmlichen (konventionellen) Mais zu eigenem Silomais. Der Mais mit dem Namen Bt-176 produziert ein Bakteriengift, das die Larven des schädlichen Maiszünslers tötet. Glöckner verfütterte den Mais ab 1998 seinen Milchkühen. In den ersten zwei Jahren gab es damit keine Probleme. Es zeigte sich eine Milchleistung von über 8000 Litern pro Kuh, was den Betrieb zu den leistungsstarken Betrieben der Region machte. Im März 2000 hielt Landwirt Glöckner einen Vortrag bei der Firma Syngenta bei dem er über die positiven Erfolge mit dem bt-Mais vortrug.  
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Ab 1997 baute Glöckner gentechnisch veränderten Mais der Firma Syngenta auf seinen Feldern an und mischte ihn zu 50% mit herkömmlichen (konventionellen) Mais zu eigenem Silomais. Der Mais mit dem Namen Bt-176 produziert ein Bakteriengift, das die Larven des schädlichen Maiszünslers tötet. Glöckner verfütterte den Mais ab 1998 seinen Milchkühen. In den ersten zwei Jahren gab es damit keine Probleme. Es zeigte sich eine Milchleistung von über 8000 Litern pro Kuh, was den Betrieb zu den leistungsstarken Betrieben der Region machte. Im März 2000 hielt Landwirt Glöckner einen Vortrag bei der Firma Syngenta bei dem er über die positiven Erfolge mit dem bt-Mais vortrug. Ebenfalls 2000 baut Glöckner nach eigenen Angaben einen Teil des Bt176 als Körnermais an und verfüttert diesen 2001.  
    
Im gleichen Jahr 2000 kam es im April - laut öffentlich einsehbarem Urteil - zu "tätlichen Auseinandersetzungen" zwischen Glöckner und seiner Ehefrau, die sich dann von ihm trennte, auszog, sich scheiden liess und ihn wegen Vergewaltigung in der Ehe anzeigte. Es erfolgte dann am 1.11.2005 eine Verurteilung durch das OLG Frankfurt/a.M. zu 30 Monaten Haft ohne Bewährung. Beide Ehegatten hatten zuvor zusammen den Betrieb bewirtschaftet, der von den Eltern der Ehefrau von Glöckner stammte.
 
Im gleichen Jahr 2000 kam es im April - laut öffentlich einsehbarem Urteil - zu "tätlichen Auseinandersetzungen" zwischen Glöckner und seiner Ehefrau, die sich dann von ihm trennte, auszog, sich scheiden liess und ihn wegen Vergewaltigung in der Ehe anzeigte. Es erfolgte dann am 1.11.2005 eine Verurteilung durch das OLG Frankfurt/a.M. zu 30 Monaten Haft ohne Bewährung. Beide Ehegatten hatten zuvor zusammen den Betrieb bewirtschaftet, der von den Eltern der Ehefrau von Glöckner stammte.
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Im Frühling 2001, vier Jahre nach Erstverfütterung, und ein Drivierteljahr nach Trennung der Eheleute, begannen Milchkühe krank zu werden. Einige Kühe produzierten einen grauen, zähen und kleisterartigen Durchfall. Nach Zufütterung von Heu normalisierte sich der Kot, aber die Milchleistung nahm ab. Bei einigen Kühen traten Ödeme und Blutgefäßerweiterungen am Euter auf, die Euterhaut war spröde. Bei einem Tier bildete sich ein zweiter Strichkanal am Euter, durch den Milch vertropfte. Die Konsistenz der Milch war verändert. Es kam zu Flockenbildung und Blutmilch, der Milchzellgehalt stieg auf 300 000/ml an. 2001 sank die jährliche Milchleistung gegenüber dem Stand von 1999 von 8.045 kg pro Kuh und dem Stand des Jahres 2000 von 8.165 kg pro Kuh auf einen Wert von 7.125 kg pro Kuh.
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Im Frühling 2001, vier Jahre nach Erstverfütterung, und ein Drivierteljahr nach Trennung der Eheleute, begannen Milchkühe krank zu werden. Zwischen Mai und August 2001 sterben fünf Kühe. Im Februar 2002 stoppt Herr Glöckner die Bt176 Silomais- Verfütterung komplett, nachdem er den Körnermais schon vorher abgesetzt hat (Juni 2001). Im Sommer 2002 sterben weitere sieben Kühe, wieder während der Weidesaison, während der die Kühe nicht zugefüttert werden müssen (daher auch nicht mit Bt176-Mais). Zwischen Sommer 2002 und Ende 2004 verliert Herr Glöckner weitere 123 Kühe (keine Verfütterung von Bt Mais). Dazu werden von Glöckner keine genauen Angaben gemacht.
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Einige Kühe produzierten einen grauen, zähen und kleisterartigen Durchfall. Nach Zufütterung von Heu normalisierte sich der Kot, aber die Milchleistung nahm ab. Bei einigen Kühen traten Ödeme und Blutgefäßerweiterungen am Euter auf, die Euterhaut war spröde. Bei einem Tier bildete sich ein zweiter Strichkanal am Euter, durch den Milch vertropfte. Die Konsistenz der Milch war verändert. Es kam zu Flockenbildung und Blutmilch, der Milchzellgehalt stieg auf 300 000/ml an. 2001 sank die jährliche Milchleistung gegenüber dem Stand von 1999 von 8.045 kg pro Kuh und dem Stand des Jahres 2000 von 8.165 kg pro Kuh auf einen Wert von 7.125 kg pro Kuh.
    
Am 13.12.2004 stellte Gottfried Glöckner die Milchproduktion des Hofs vollständig ein, nachdem er von Anfang 2001 bis Dezember 2004 55 Kühe mehr als üblich mangels Rentabilität ersetzt hatte. Er gab die verbliebenen Kühe mit Ausnahme von fünf zur weiteren Beobachtung zurückbleibenden Tieren, zum Schlachthof. Die Einstellung des Milchbetriebs ist auch im Zusammenhang mit Schulden zu sehen, die Glöckner bei einem Futtermittellieferanten hatte. Der Betrieb war offenbar defizitär, und das so genannte Milchgeld wurde durch den Futterlieferanten gepfändet. Die Einstellungen der Futterlieferungen 2004 erklären den Rückgang der Milchproduktion.
 
Am 13.12.2004 stellte Gottfried Glöckner die Milchproduktion des Hofs vollständig ein, nachdem er von Anfang 2001 bis Dezember 2004 55 Kühe mehr als üblich mangels Rentabilität ersetzt hatte. Er gab die verbliebenen Kühe mit Ausnahme von fünf zur weiteren Beobachtung zurückbleibenden Tieren, zum Schlachthof. Die Einstellung des Milchbetriebs ist auch im Zusammenhang mit Schulden zu sehen, die Glöckner bei einem Futtermittellieferanten hatte. Der Betrieb war offenbar defizitär, und das so genannte Milchgeld wurde durch den Futterlieferanten gepfändet. Die Einstellungen der Futterlieferungen 2004 erklären den Rückgang der Milchproduktion.
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